Knapp eine Million Arbeitnehmer in Deutschland bezieht wegen zu geringer Erwerbseinkommen aufstockende Sozialleistungen der Grundsicherung Hartz IV. Zwar ist die Zahl der Betroffenen mit dem Konjunkturaufschwung der vergangenen Jahre etwas gesunken – eines aber hat sich nicht geändert: Mehr als 70 Prozent der sogenannten Aufstocker haben nur einen Teilzeit- oder Minijob. Das zeigt die laufende Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Dies galt im Jahr 2014 ebenso wie heute. Der kürzeste Weg zu mehr eigenem Einkommen wäre für sie insofern eine Ausweitung der Arbeitszeit. […]
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Heute, 11:00 Uhr: Silvester 2019
Heute, 14:00 Uhr: E-Scooter
Heute, 17:00 Uhr: Abbildungen & Mehr zum Artikel „Woher kommt der Strom? 52. Woche
Ja, so ist das. Ich finde es es gut. Und hoffe, dass es so bleibt.
Natürlich schäumen unsere Energiewendefreunde. Da klagen die Bürger doch tatsächlich nicht wegen eines Feldhamsters oder der Rohrdommel. Da klagen die doch tatsächlich, weil es um ihr eigenes Wohlergehen geht. Und den Erhalt, den Schutz der sie umgebenden Umwelt heute. Und nicht im Jahr 2100.
Ei, da hat die SPD eine Idee:
Die SPD strebt die Einführung eines sogenannten Windbürgergeldes an, um den
Widerstand gegen Windräder vor der eigenen Haustür zu überwinden. So sollen auch Klagen gegen den Ausbau der Windkraft verhindert werden.
Bürger, die Windräder in ihrer Nachbarschaft akzeptierten und damit den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglichten, sollten finanziell belohnt werden, sagte SPD-Fraktionsvizechef Matthias Miersch der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
In einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe würden derzeit mehrere Konzepte geprüft, um die Akzeptanz von Windrädern zu erhöhen, sagte Miersch. Diese reichten von der Beteiligung der Kommunen am Umsatz von Windparks bis zu direkten Geldflüssen an alle betroffenen Anwohner. Der SPD-Politiker forderte eine Einigung noch innerhalb des ersten Jahresquartals.
[…]
Das wird der Bürger nicht in seiner Gesamtheit goutieren. Das wird, wenn das Windbürgergeld denn kommen sollte, die Bürgerschaft vielleicht spalten. Auf jeden Fall wird die SPD weitere Wähler verlieren.
Denn kaufen, bestechenlässt sich der Bürger nicht.
[…] Also, wir hatten einen Erfolg weltweit, die letzten 20 Jahre ging die Zahl um 200 Millionen zurück, aber nun gibt es ein Alarmsignal: Seit 2015 steigen die Zahlen wieder. Das kann uns nicht ruhig schlafen lassen, denn Hunger ist Mord. Wir haben und hätten die Möglichkeiten, diese Herausforderung gemeinsam in der Welt zu lösen. […]
800.000 Millionen Menschen, die Hunger leiden, sind wirklich unerträglich.
Dieses Empfinden hilft aber durchaus nicht weiter. Wichtig ist eine schonungslose Analyse. Die liefert Gerd Müller nur zum Teil. Und natürlich werden die gigantischen Fortschritte in Sachen Ernährung der Weltbevölkerung nur halbherzig erwähnt. Denn es sind nicht nur 200.000 Millionen Menschen weniger, die täglich hungern. Es sind bei einer gestiegenen Weltbevölkerung von 5,3 Millarden Menschen 1995 auf 7,5 Milliarden Menschen 2019 200.000 Menschen weniger, die hungern. 200.000 Menschen Millionen weniger als 1990. Prozentual ist die Zahl der Hungernden von 18,2 auf 10,7% gesunken. Bezogen auf die Weltbevölkerung.
Das Schaubild gibt die Daten bis 2015 wieder. Die Quelle und viele weitere Infos/Fragestellungen zum Hunger plus Klimafragen in der Welt finden Sie: Hier klicken
Minister Müller hat bezüglich der Landwirtschaft in Afrika, dort wo der meiste Hunger herrscht, sehr richtige Gedanken:
[…] …in afrikanischen Ländern beispielsweise, geht bis zu 50 Prozent der Ernte nach der Ernte einfach verloren. Mann muss sich das so vorstellen. Ich war in afrikanischen Ländern, es wird Mais, Reis oder andere Früchte geerntet und einfach auf dem Feld im Freien gelagert. Es regnet und durch Schädlingsbefall ist die Hälfte der Ernte nicht mehr zu gebrauchen.
Deshalb brauchen wir in diesen Ländern, das erste Signal muss aus den Ländern selber kommen, das sage ich den afrikanischen Staatspräsidenten immer wieder, 80 Prozent der Hungernden sind Kleinbauern, das muss man sich vorstellen. Auf dem Land, Investitionen in die Landwirtschaft, das sind zum Teil ganz einfache Dinge, die Ernte nicht im Freien zu lagern, sondern in Silos. […]
Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn die Ernte trocken gelagert werden soll, braucht es nicht nur Silos und Scheunen. Es braucht Fahrzeuge, die die Ernte dorthin bringen. Damit ist der Anfang wirtschaftlicher Entwicklung da. Und diese wird immer weiter gehen. Mit der Folge, dass immer mehr Energie benötigt wird. Energie, deren Gewinnung CO2 verursachen wird. Dann kommen die Länder in Zentralafrika endlich auch raus aud dem elenden 0,1 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf, welcher nichts anderes als eben bittere Armut, Hunger und not signalisiert. Schauen Sie sich den CO2-Ausstoß dieser Länder selber an: Hier klicken. Es gilt die Regel: Je weiter Länder entwickelt sind, desto mehr Energie wird benötigt. Billige, schnell verfügbare Energie. Das ist Kohleenergie.
CO2-Ausstoß der Welt und in den einzelnen Ländern ermitteln:Hier klicken
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Das komplette Interview des DLF mit Minister Gerd Müller vom 28.12.2019:
Sie und die aus der Erderwärmung erwachsenden Krisen sind von Menschen verursacht. Also müssen wir auch alles Menschenmögliche unternehmen, um diese Menschheitsherausforderung zu bewältigen. Noch ist das möglich.
Diese Überzeugung trägt auch das Klimaschutzprogramm, das Bund und Länder vor wenigen Tagen verabschiedet haben. Ich weiß sehr wohl, dass die darin beschlossenen Maßnahmen den einen Angst machen, dass sie sie überfordern könnten, und den anderen noch lange nicht ausreichen. Und es stimmt ja auch: Ich bin mit meinen 65 Jahren in einem Alter, in dem ich persönlich nicht mehr alle Folgen des Klimawandels erleben werde, die sich einstellen würden, wenn die Politik nicht handelte.
Es sind ja unsere Kinder und Enkel, die mit den Folgen dessen leben müssen, was wir heute tun oder unterlassen. Deshalb setze ich all meine Kraft dafür ein, dass Deutschland seinen Beitrag leistet – ökologisch, ökonomisch, sozial – den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Das gerade beschlossene Gesetz bietet dazu den – im Wortsinne – Not-wendigen Rahmen.
Quelle des Auszugs aus der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin:Hier klicken
… nicht-ideologisierten Menschen spreche, kommt sehr schnell die Aussage, dass man nicht sagen könne, was man wolle, denn dann stünde sehr schnell die bürgerliche Existenz auf dem Spiel.
Deshalb ist so ein Interview mit dem PolitikwissenschaftlerNiedermayer (67) wertvoll. Der ist zwar auch vorsichtig.
Man muss halt etwas zwischen den Zeilen lesen:
Die Debatte über das WDR-Kinderchorlied und Äußerungen von Fridays-for-Future dazu hätten gezeigt, dass es in der Debatte über den Klimawandel in Richtung einer Polarisierung zwischen Jung und Alt gehen könnte, sagte der Politologe Oskar Niedermayer im Dlf. Das sei eine Entwicklung, die ihm Sorge bereite, weil man zunehmend nicht mehr miteinander rede und einen demokratischen Kompromiss suche, „sondern beide Seiten sich im moralischen Sinne im Besitz der absoluten Wahrheit sehen“. Dabei sei das, was in diesem Jahr beim Klimaschutz angestoßen worden sei, bemerkenswert. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Insofern sei es ein Jahr mit positiven Aussichten gewesen. Zu den politischen Herausforderungen gehöre es, dass der Klimaschutz einigermaßen sozial verträglich sein müsse und dass Klimaschutz und Ökonomie zusammengehen müssten. Weil die führenden Parteien in den vergangenen Jahren zu sehr gezögert hätten, müsse es nun schnell gehen.
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Das komplette Interview des Dlf vom 31.12.2019 mit Professor Niedermayer:
… hält trotz der wochenlangen Streiks an der geplanten Rentenreform fest. In seiner traditionellen Neujahrsansprache im französischen Fernsehen sagte er, er hoffe auf einen schnellen Kompromiss mit den Gewerkschaften ohne von den Grundzügen der Reform abzuweichen. „Die Überarbeitung des Rentensystems wird zu Ende gebracht, weil es ein Projekt für soziale Gerechtigkeit und für den Fortschritt ist“, sagte Macron.
Die Gewerkschaften hatten gehofft, dass Macron in seiner Fernsehansprache Abstriche von der Reform ankündigt. Er könne nachvollziehen, dass „die getroffenen Entscheidungen verletzen und Befürchtungen und Widerstand wecken können“, sagte der Staatschef. Dies sei jedoch kein Grund, auf Änderungen zu verzichten. Ein Festhalten an den bisherigen Regelungen bedeute „Verrat an unseren Kindern und deren Kindern, die dann den Preis für unseren Verzicht zahlen müssen“, betonte Macron.
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Die Rentenreform wird Herrn Macron wahrscheinlich den politischen Kopf kosten. Aber er sit ja noch jung. Und er wird, wenn er standhaft! bleibt, in die Geschichte eingehen. Positiv.