… was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Ziel müsse es sein, die Teilschließung der Wirtschaft zu verkürzen, ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen, so Fuest. Es seien Strategien erforderlich, die es erlaubten, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden.
[…]
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Der sozial-psychologische Verfall der Gesellschaft wird um ein Vielfaches höher sein.
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, legt der Bundesrat im Sog anderer Regierungen die Schweiz lahm. Die Demokratie wird ausser Kraft gesetzt. Die wirtschaftlichen Verheerungen sind gigantisch, womöglich schlimmer als die Krankheit.
Alle applaudieren, niemand hinterfragt. Der Bundesrat hat die Schweiz zu einer Art Sperrgebiet erklärt. Das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft werden fast auf den Nullpunkt heruntergefahren. Nicht alle werden die Vollnarkose überleben. Die Notmassnahmen sind legal beschlossen worden, auf der Grundlage eines weitreichenden Epidemiengesetzes. Seit dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte keine Schweizer Regierung mehr Macht in ihren Händen. Niemand weiss, wann der Ausnahmezustand enden wird. Nicht einmal die SVP, sonst als nicht besonders regierungsfreundlich bekannt, äussert Kritik.
Selbstmord aus Angst vor dem Sterben
Verantwortungsvolle Politiker müssen immer die Frage nach der Verhältnismässigkeit getroffener Massnahmen stellen. Was ist das Problem? Wie kann es gelöst werden? Zu welchem Preis? Kosten-Nutzen-Analysen sind, wenn es um Gesundheit und ums Leben geht, naturgemäss unerwünscht, aber sie bleiben notwendig. In der herrschenden Corona-Angst scheint man sich dieses Erfordernis gänzlich ersparen zu wollen. Alle Mittel sind der Regierung und den politischen Parteien recht, um die Ausbreitung des Erregers zu verlangsamen. Gleichzeitig beschleicht viele ein ungutes Gefühl. Ist die Schweiz, ist die Welt im Begriff, aus Angst vor Ansteckungen wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen?
Wer ein Risiko bekämpfen will, muss es nüchtern analysieren. Die neuartige Corona-«Grippe» wurde letzten Dezember erstmals in China entdeckt. Möglicherweise sprangen die Viren an einem Fischmarkt von Tieren auf den Menschen über. Am Ursprung der Seuche sollen dichtgeballte Schwärme von Fledermäusen stehen. Man vermutet, dass sich das Coronavirus schneller ausbreitet als herkömmliche Grippe-Erreger. Allerdings sind wir bereits hier in der Kampfzone akademischer Auseinandersetzungen. Die einen sagen, ein Corona-Infizierter stecke bis zu dreimal mehr Menschen an als ein Grippekranker. Andere behaupten, die Coronaviren seien weniger ansteckend als Influenza oder Masern.
Alle rennen in die gleiche Richtung
Genaueres ist über die Gefährlichkeit des neuen Erregers im Umlauf. Man weiss, dass die Corona-Erkrankung für den Grossteil der Infizierten nicht besonders gefährlich ist. Wirklich gefährlich ist die Seuche vor allem für alte und gleichzeitig kranke Personen. Unter den Jüngeren können schwerwiegend Vorerkrankte in ernste Not geraten. Neue Hochrechnungen des Imperial College in London befürchten zwar einen grösseren Prozentsatz an Intensivpatienten in der Gruppe 50 plus, aber das sind Szenarien, keine Messungen. Das durchschnittliche Alter der bisherigen Corona-Toten liegt bei rund 80 Jahren für Männer und bei 84 Jahren für Frauen. Männer erkranken häufiger schwer als Frauen.
Das sind die Fakten. Viele Virologen sind der Ansicht, dass wir die Ausbreitung des Virus gar nicht stoppen können. Die Natur bricht sich Bahn. Am Ende dürften sich rund 70 bis 80 Prozent der Menschheit anstecken, die allermeisten voraussichtlich ohne gesundheitliche Probleme. Die Gefahr von Corona-Mutationen in Richtung Killervirus schliessen die von uns befragten Experten aus. Der Erreger werde im Zuge seiner Verbreitung ungefährlicher. Die Menschen bilden Immunkräfte, und neue Viren entstehen. Es ist kein ungewöhnlicher Prozess. Umso dringlicher stellt sich die Frage: Mit welchen Massnahmen soll die Corona-Pandemie vernünftigerweise bekämpft werden? Stimmen Aufwand und Ertrag?
Verblüffend ist, dass genau diese Fragen gegenwärtig keine, aber auch gar keine Rolle zu spielen scheinen. Weil alle in die gleiche Richtung marschieren, marschiert auch die Schweiz, marschieren Bundesrat, Medien, Parteien, ja weite Teile der Öffentlichkeit in gespenstischer Nicht-Distanz einher. Die Amerikaner machen es wie die Chinesen, die Österreicher wie die Amerikaner, die Deutschen und Franzosen wie die Italiener, und alle Staaten scheinen sich eine Art Überbietungswettlauf zu liefern. Wer kann noch einen draufsetzen? Eine unheimliche Entgrenzung ist im Gang. Selbst US-Präsident Trump hat seine abschreckende Wirkung verloren und fällt kaum mehr auf im neuen Mainstream der allgemeinen Selbsterdrosselung.
Anders als die Medien und die Parteien durch ihre einhellige Zustimmung suggerieren, hätte der Bundesrat durchaus Handlungsalternativen. Anstatt die ganze Schweiz lahmzulegen, Schulen und Betriebe zu schliessen, Unternehmer in den Ruin und die Volkswirtschaft in den Kollaps zu treiben, wäre es denkbar, vor allem die Minderheit der speziell Gefährdeten unter strengste Schutzquarantäne zu stellen. Man könnte die akut bedrohten alten Menschen und die Risikopatienten abschirmen, notfalls isolieren, ohne die ganze Wirtschaft in Flammen zu setzen. Natürlich kann man alle einsperren, um wenige zu schützen. Aber ist es nicht unverhältnismässig, die Nicht-Risikogruppen gleich zu behandeln wie die Risikogruppen, denen eine tödliche Gefahr droht?
Differenzieren verboten
Die Schweiz scheint die Fähigkeit zu verlieren, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. In vielen Sphären der Gesellschaft verwischen relevante Unterschiede. Im Klassenzimmer dürfen schwache und stärkere Schüler nicht mehr getrennt werden. Im Flüchtlingswesen hat man aufgehört, zwischen echten und falschen Flüchtlingen, zwischen Migranten, Wirtschaftsflüchtlingen und wirklich an Leib und Leben Verfolgten zu differenzieren. Wer unterscheidet, macht sich angreifbar. Wer alles in einen Topf wirft, geht den bequemen Weg. Deshalb ist die Beschwörung differenzblinder Gleichheit so attraktiv für Politiker. Sie blockt negative Schlagzeilen und sichert Applaus.
«Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.» Nach der berüchtigten Autokratenformel des deutschen Juristen Carl Schmitt verfährt in Zeiten von Corona der Bundesrat. Er schränkt die Freiheitsrechte der Bürger und Betriebe massiv ein. Derweil haben die Konjunkturforscher in der Verwaltung schlaflose Nächte, weil sie erkennen, dass die Regierung mit ihrer Totalquarantäne ein Rezessionsmonster entfesselt ohne die Instrumente, um es wieder einzufangen. Niemand weiss, wann und nach welchen Kriterien der Bundesrat sein Vollmachtenregime wieder aufhebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte es fünf Jahre und eine Volksabstimmung, bis die Volksrechte zurückkehrten. Ab welcher Zahl von Infektionen oder Toten wird der Ausnahmezustand heute aufgehoben? Proportionen geraten aus dem Blick. Im Jahr 2015 starben alleine in der Schweiz 2500 Menschen an Grippe. Die Hongkong-Grippe 1968 forderte global eine Million Tote. Mindestens. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren schweizweit rund 20 Corona-Tote aus der bekannten Risikogruppe zu beklagen, Tendenz allerdings steigend.
Selbstsucht im Zeichen der Solidarität
Der Bundesrat beruft sich auf «Zusammenhalt» und «Solidarität». Da fühlen sich alle angesprochen. In der Praxis ereignet sich das Gegenteil. Die Notmassnahmen beflügeln rationale Selbstsucht und Hamsterkäufe. Alle schauen für sich, und jeder ist sich selber der Nächste. Wenn Regierungen den internationalen Notstand erklären und die Wirtschaft abwürgen, muss man sich nicht wundern, wenn die Leute ihre Vorratskammern füllen. Möglicherweise ist die Angst vor dem immer realer werdenden Wirtschaftsinfarkt inzwischen grösser als die Angst vor dem Erreger.
Obschon alle Schulen geschlossen wurden, strömten die Kinder am ersten frühlingshaften Notstands-Wochenende in Scharen auf die Fussballfelder; ohne «Social Distancing». Paare und Passanten flanierten in Küsschendistanz über die städtischen Plätze. Als besonders immun gegen die bundesrätliche Pandemiewarnung erwiesen sich allerdings die gefährdeten Senioren. Man hat dafür sogar Verständnis. Kaum ein über Achtzigjähriger, der die Sonne noch geniessen kann, dürfte sich von der Politik seine kostbare Lebenszeit durch eine Art Isolationsarrest in den eigenen vier Wänden nehmen lassen. Viele der Älteren, zu deren Schutz sich die Schweiz isoliert, möchten sich im Spätherbst ihres Lebens vielleicht gar nicht isolieren lassen. Die bundesrätliche Solidarität empfinden manche, die damit beglückt werden sollen, als Zumutung des Freiheitsentzugs.
Wenn Dämme brechen
Schiesst der Bundesrat mit seinem Notstandspaket massiv übers Ziel hinaus? Gut möglich. Es fängt schon bei den Begriffen an. Bundespräsidentin Sommaruga spricht davon, dass alle gleichermassen von Corona «betroffen» seien. Das stimmt – und ist doch irreführend. Entscheidend ist nicht der Betroffenheits-, sondern der Bedrohungsgrad. Und der liegt nach heutigen Erkenntnissen bei den Risikogruppen deutlich höher.
Die verfälschende Problemverallgemeinerung kann zu falschen Lösungen führen. Anstatt gezielt zu schützen und abzuschirmen, auferlegt der Bundesrat der ganzen Schweiz gigantische Opfer mit unabsehbaren Langzeitfolgen. Die Börsen stürzen ab. Konkurswellen rollen an. Existenzen werden vernichtet. Kein Risiko trägt eigentlich nur die Regierung: Gibt es weniger Tote als erwartet, ist es wegen ihrer Politik. Gibt es mehr Tote als befürchtet, liegt es am Virus. Geht die Wirtschaft unter, bekommen die Bundesräte trotzdem ihren Lohn. Ausbaden müssen es andere.
Die Dämme werden brechen. Schon heute ruft die Wirtschaft nach dem Staat. Die Regierung wird nicht nein sagen können, weil sie mit ihren Massnahmen die Misere selbst hervorrief. Der Bundesrat gerät in Geiselhaft von Unternehmen, Medien und Parteien. Wer bekommt Geld? Wer geht bankrott? Die Allmacht der Politik wird den Staat aufblähen wie im Krieg. Ein neuer Kollektivismus bricht aus. Er könnte die Schweiz auf Dauer verändern. Nicht zum Guten.
Anders macht es Grossbritannien. Mutig schwimmt Premier Boris Johnson gegen den globalen Strom. Statt die Wirtschaft ins terminale Koma zu befördern, setzt er auf gezielten Schutz der «sehr kleinen, aber wichtigen Gruppe» der besonders Gefährdeten. Schulen bleiben offen, das Leben geht weiter. Ob es gelingt? Ob er es durchhält? Keiner weiss es. Niemand hat das Rezept. Alle sind auf einem Blindflug, Bundesrat, Medien, Politik, der Schreibende inbegriffen. Gerade auf einem Blindflug aber ist es nötig, laufend den Kurs zu hinterfragen. Nur die Abgründe, die wir nicht sehen, bringen uns um.
Das soziale Leben in Deutschland ist seit dieser Woche weiter eingeschränkt. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben sich Bund und Länder am Wochenende auf weitere Ausgangsbeschränkungen geeinigt. Eine generelle Ausgangssperre gibt es bisher nicht, allerdings dürfen sich ab sofort nicht mehr als zwei Menschen zusammen im Freien aufhalten, es sei denn, sie gehören zur selben Familie. …
… Die Statista-Grafik zeigt, wie Social Distancing die Ausbreitung des Coronavirus aufhalten kann. Steckt eine Person nur 2,5 Personen an, kann dies 30 Tage später 406 Neuinfektionen zu Folge haben. Durch weniger soziale Kontakte kann diese Zahl deutlich reduziert werden. Grundlage für die Grafik ist eine Berechnung von Robert A. J. Signer, Professor für Medizin an der University of California San Diego, die er auf seiner Internetseite Signer Laboratory veröffentlicht.
Verstöße gegen die neuen Kontaktbeschränkungen in Deutschland sollen von den Ordnungsbehörden und der Polizei überwacht werden. Bundesweite Vorgaben zu Strafen gibt es bisher nicht, die Regierung setzt vorerst auf das Verständnis der Bürger.
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Grün-kursives Zitat= die Einleitung zum Interview und komplettes Interview lesen: Hier klicken
Das komplette Interview mit Gerald Echterhoff vom 21.3.2020 im Dlf Kultur hören:
Die Einleitung zum Interview:
Panik oder Party?
Corona bringt uns in ein Dilemma, sagt der Sozialpsychologe Gerald Echterhoff. Denn in der Not rücken wir eigentlich instinktiv zusammen. Doch jetzt ist räumliche Distanz gefordert. Das kostet Kraft und Disziplin. Schaffen wir das?
Die Coronakrise ist eine noch nie dagewesene Situation, sagt der Professor für Sozialpsychologie, Gerald Echterhoff. Sie stelle uns auch psychisch vor völlig neue Herausforderungen. Denn während die Menschen in Notzeiten normalerweise näher zusammenrücken, müssen sie nun räumliche Distanz üben, „was unseren sozial völlig in Fleisch und Blut übergegangenen Verhältensweisen total zuwiderläuft“. Denn der Mensch sei „die ultrasoziale Spezies“.
Um so wichtiger sei es, nur physisch auf Distanz zu gehen, nicht aber emotional, und miteinander in Kontakt zu bleiben. Dabei könne die Krise auch Chancen bieten: „Wollen wir vielleicht Chancen für soziales Experimentieren ergreifen, andere, neue Möglichkeiten der Kontaktaufnahme ausloten?“
„Unser übliches Verhaltensrepertoire gerät ins Schwimmen“
Die Krise bedeute natürlich enormen Stress, für den Einzelnen wie für die Gesellschaft. Es sei wichtig zu akzeptieren, dass „uns unser übliches Verhaltensrepertoire ins Schwimmen gerät.“ Geboten sei Toleranz sich selbst gegenüber und mit den ebenfalls gestressten und überlasteten Mitmenschen.
Dabei gebe es allerdings Grenzen, bei deren Überschreiten Strafen drohen sollten, sagt Echterhoff mit Blick auf die Diskussion über Ausgangssperren. Aus psychologischer Sicht gebe es eine große Trägheit, eingeübte Verhaltensmuster zu ändern. Doch „die Ereignisse rücken uns jetzt auf die Pelle“.
Corona-Partys sieht der Sozialpsychologe als Abwerreaktion gegen Angst und Unsicherheit, auch als eine Form von Trotz gegen Einschränkungen von Freiheiten. Dabei sei auch ein gewisser Zynismus im Spiel.
Eine weitere Art, mit der Unsicherheit umzugehen, sei das Hamstern. Das sei eine Form von Aktionismus, es gebe den Menschen angesichts einer unsichtbaren Gefahr das Gefühl, „einfach mit Handlungen zu reagieren, weil das an anderen Stellen häufig jetzt so ist, dass wir gar nicht mehr wirklich handeln können, sondern dass das Unterlassen von Handlung gerade die Maßgabe in der aktuellen Krisensituation ist“.
Vielen Lesern mag meine Betrachtung „darwinistisch” oder zynisch vorkommen. Es geht mir aber darum, auf der Basis der dürftigen vorliegenden Informationen zu bewerten, ob es gerechtfertigt, angemessen und erfolgversprechend ist, eine wirtschaftliche Depression auszulösen. Der Nobelpreisträger Rogoff erklärte gegenüber dem Manager-Magazin, dass zur Beendigung der Krise in Europa und Amerika ein ökonomischer Impuls von je einer Billion Dollar nötig sei. Man muss diese Meinung nicht teilen, die Aussage belegt aber die Dimension des bereits eingetretenen Schadens. […]
Lesen Sie den Artikel, der mit solch´ einer Vorbemerkung beginnt. Hier ein weiterer Ausschnitt:
1. Das statistische Bundesamt weist für 2017 954.874 Todesfälle aus. Das sind 79.573 im Monat und 2.652 am Tag. 344.530 davon starben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 227.600 an Krebs und 68.400 an Atemwegserkrankungen. Weltweit waren die drei höchsten Todesursachen laut WHO 2006 Atemwegserkrankungen (3,9 Mio.), Aids (2,9 Mio.), und 2,1 Mio. starben an Durchfallerkrankungen.
2. Auf die Sterblichkeit in Europa hat sich das Corona 19 Virus bisher nicht ausgewirkt. EURO MOMO veröffentlicht die Zahlen wöchentlich. Die Sterblichkeit aller Europäer liegt sowohl in Italien als auch in der EU in der 10. Woche unter dem langjähren Mittel. Übrigens sterben in Europa auch ohne Corona in der Woche zwischen 50.000 und 60.000 Menschen.
3. Das Deutsche Ärzteblatt berichtet am 11.03.2019 von einer rollenden Grippewelle in Rheinland-Pfalz. In einer Woche infizierten sich 1.300 Menschen neu, fast 7.000 Fälle sind im Land registriert, 9 davon sind laut Totenschein ursächlich an der Influenza gestorben.
Ebenfalls im Deutschen Ärzteblatt wird darauf hingewiesen, dass seit Oktober 2019 insgesamt 119.228 Influenzafälle labordiagnostisch festgestellt wurden, 17 Prozent mussten stationär aufgenommen werden. „Da nur ausgewählte Praxen Influenzaproben an das RKI schicken, dürfen die realen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach dem Ende der Grippesaison auf Deutschland hochgerechnet. Bisher wurden 202 Todesfälle an das RKI übermittelt. 87 Prozent der gestorbenen Patienten waren älter als 60 Jahre.
Laut des Präsidenten des RKI Lothar Wieler kamen bei der Grippewelle 2017/18 25.100 Menschen ums Leben. Es gab 9 Millionen Arztbesuche und rund 45.000 stationäre Aufenthalte.
Alles, was gegenwärtig passiert ist im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich. Und deshalb gibt es jetzt auch so viele Verschwörungstheorien. Ich habe schon die ganze Zeit damit gerechnet, dass irgendetwas passieren würde, eine Erschütterung, etwa dass der Euro oder die EU den Bach runter gehen würde. Ich dachte also wie alle in den üblichen Parametern, aber das, was jetzt passiert habe ich nicht im entferntesten auf dem Radar gehabt, das hat kein Mensch gedacht. Das war noch vor zwei drei Wochen etwas vollkommen Unvorstellbares. Und damit werden wir nicht fertig – ich auch nicht. Andererseits sehe ich mit einer gewissen Sorge mit welcher Schnelligkeit und Leichtigkeit und auch Effizienz die Bürgerrechte den Bach heruntergehen.
Der weggekürzte Originalanfang meines Artikels zur 11. Woche „Woher kommt der Strom?„
Corona hin, Corona her, die Wochenzusammenfassung mit den Tagesanalysen werden weiterhin jede Woche auf der Achse veröffentlicht. Zusatzinformationen werden allerdings eingeschränkt werden. Nur wenn sich relevante, neue Aspekte in Sachen Energiewende auftun, werde ich diese in die wöchentliche Analyse aufnehmen. Wenn Sie spezielle Fragen oder Themen haben, die behandelt werden sollten/müssen, schicken Sie eine Mail an stromwoher@mediagnose.de.
Deutschland wird seine Klimaziele erreichen (Abbildung). Nicht wegen der Energiewende. Wegen einer vollkommen ohne Not (Abbildung 1) eingeleiteten Stilllegung des öffentlichen Lebens mit weitestgehender Deindustrialisierung in letzter Konsequenz. Davon wird sich Deutschland, die westliche Welt nicht so schnell erholen. Wenn dies denn überhaupt gewollt ist. Robert Habeck sagte es vor einiger Zeit in vollem Besitz seiner Geisteskraft, dass er so etwas wie „ein [politisch-wirtschaftlich, R. St.] effizientes System“ wie in China wolle: Wollen wir das, oder wollen wir das nicht? … Ja, ich würde sagen, ja, das wollen wir, …“ (Abbildung 2) Dank Corona sind wir auf dem besten Weg dorthin. Der erste Schritt, meines Erachtens ein kalter Staatsstreich, die fast komplette Stilllegung des öffentlichen Lebens mit unabsehbaren Folgen für die Wirtschaft, für die Psyche der Menschen (Abbildung 3) für Deutschland, für die westliche Welt und Lebensweise ist getan.
[…]
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Abbildung
Immerhin ein Gutes hat die Corona-Krise: Deutschland dürfte im laufenden Jahr seine Klimaziele erreichen. Die Treibhausgasemissionen würden vermutlich um 40 bis 45 Prozent unter dem Vergleichswert von 1990 liegen, teilt die Denkfabrik Agora Energiewende mit. Das Ziel der Bundesregierung beträgt 40 Prozent. Viele Fachleute hatten lange angezweifelt, dass es erreicht werden könnte.
Agora Energiewende sieht den Grund für den Erfolg in zwei Einmaleffekten. Der milde Winter mit ausgeprägten Winterstürmen habe die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ansteigen und den Strom- und Energieverbrauch für das Heizen sinken lassen, teilt die Organisation mit. Hinzu kämen seit Mitte März die Folgen der Corona-Krise, deren Folgen für das Gesamtjahr sich bereits jetzt abschätzen ließen.
Wegen der nachlassenden Personenbeförderung sänken die Emissionen aus dem Verkehr, infolge des Konjunktureinbruchs gehe die industrielle Nachfrage nach Strom und Erdgas zurück, hat Agora berechnet.
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Ist schon irgendwie ein bisschen zynisch. Deutschland fährt mit Karacho aber so was vor die Wand. Wirtschaftlich, aber vor allem auch psychosozial. Die Welt in hundert Jahren, die wird jetzt aber endlich gerettet.
An Samstag, den 21.3.2020 gab es erheblich weniger Neuinfizierte, als am Freitag davor. Der Sachstand könnte sich bis zum Erscheinungstag dieses Zusatzartikels zur Kolumne „Woher kommt der Strom?“11. Woche bereits erheblich geändert haben. Rufen Sie deshalb den aktuellen Artikel auf:Hier oder oben klicken.
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Abbildung 2
Habeck will „China„:
Es gibt einen Warnhinweis zum Videoausschnitt:
Die Correctiv-Überprüfung, die belegen soll, dass das, was Herr Habeck sagt, nicht so gemeint – verzerrt – sei: Hier klicken
Ganz sicher gibt es viele kleine Relotiusse, die Fakten hinbiegen, wie sie wollen. Doch Robert Habecks Aussage ist klar. Auch im Zusammenhang des gesamten Interviews (Aussage ab Minute 8:33 bis 10:44):
Da beißt die Maus kein´ Faden ab.
Im Übrigen finde ich es nicht schlimm, dass Herr Habeck so ehrlich ist. Wahrscheinlich ist er froh über die so genannte Corona-Krise. Am Ende könnte eine China-ähnliche Demokratur mit den „GutenDiktator“ – Habeck? – stehen.
Grün-kursives Zitat= die Einleitung zum Interview und komplettes Interview lesen: Hier klicken
Das komplette Interview mit Gerald Echterhoff vom 21.3.2020 im Dlf Kultur hören:
Der Einleitungstext zum Interview:
Panik oder Party? Corona bringt uns in ein Dilemma, sagt der Sozialpsychologe Gerald Echterhoff. Denn in der Not rücken wir eigentlich instinktiv zusammen. Doch jetzt ist räumliche Distanz gefordert. Das kostet Kraft und Disziplin. Schaffen wir das?
Die Coronakrise ist eine noch nie dagewesene Situation, sagt der Professor für Sozialpsychologie, Gerald Echterhoff. Sie stelle uns auch psychisch vor völlig neue Herausforderungen. Denn während die Menschen in Notzeiten normalerweise näher zusammenrücken, müssen sie nun räumliche Distanz üben, „was unseren sozial völlig in Fleisch und Blut übergegangenen Verhältensweisen total zuwiderläuft“. Denn der Mensch sei „die ultrasoziale Spezies“.
Um so wichtiger sei es, nur physisch auf Distanz zu gehen, nicht aber emotional, und miteinander in Kontakt zu bleiben. Dabei könne die Krise auch Chancen bieten: „Wollen wir vielleicht Chancen für soziales Experimentieren ergreifen, andere, neue Möglichkeiten der Kontaktaufnahme ausloten?“
„Unser übliches Verhaltensrepertoire gerät ins Schwimmen“
Die Krise bedeute natürlich enormen Stress, für den Einzelnen wie für die Gesellschaft. Es sei wichtig zu akzeptieren, dass „uns unser übliches Verhaltensrepertoire ins Schwimmen gerät.“ Geboten sei Toleranz sich selbst gegenüber und mit den ebenfalls gestressten und überlasteten Mitmenschen.
Dabei gebe es allerdings Grenzen, bei deren Überschreiten Strafen drohen sollten, sagt Echterhoff mit Blick auf die Diskussion über Ausgangssperren. Aus psychologischer Sicht gebe es eine große Trägheit, eingeübte Verhaltensmuster zu ändern. Doch „die Ereignisse rücken uns jetzt auf die Pelle“.
Corona-Partys sieht der Sozialpsychologe als Abwerreaktion gegen Angst und Unsicherheit, auch als eine Form von Trotz gegen Einschränkungen von Freiheiten. Dabei sei auch ein gewisser Zynismus im Spiel.
Eine weitere Art, mit der Unsicherheit umzugehen, sei das Hamstern. Das sei eine Form von Aktionismus, es gebe den Menschen angesichts einer unsichtbaren Gefahr das Gefühl, „einfach mit Handlungen zu reagieren, weil das an anderen Stellen häufig jetzt so ist, dass wir gar nicht mehr wirklich handeln können, sondern dass das Unterlassen von Handlung gerade die Maßgabe in der aktuellen Krisensituation ist“.
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Damit nimmt der kluge Stratege Björn Höcke dem Verfassungsschutz den Wind aus den Segeln. Es gab ohnehin keine Mitgliederlisten o. ä., weil der Flügel keine Vereinsstruktur hat.
Dass das ganze Gewese um den Flügel ohnehin Unfug ist:Hier klicken
Der Deutschlandfunk bringt am 23.3.2020 ein Interview mit Kay Gottschalk:
Interview lesen: Hier klicken
Herr Kamann liegt auf WELTonline vollkommen richtig:Hier klicken
Ich halte die Gedanken, die der Flügel in Zukunft sozusagen flügellos präsentiert, für vollkommen legitim und im Rahmen der Meinungsfreiheit für geschützt.