die Fragen der österreichischen Verfassungsrichter zum Impfzwang. Man antwortete gar nicht oder vollkommen nichtssagend. Wir haben deshalb unseren Experten Dr. Jochen Ziegler um die Antworten gebeten. Hier sind sie.
Der Österreichische Verfassungsgerichtshof hat dem Gesundheitsministerium in Wien Fragen zu COVID vorgelegt, die das Ministerium bis Mitte Februar beantworten soll. Also ironischerweise für diese Woche, in der in Deutschland im Bundestag die erste Lesung zur geplanten Impfpflicht stattfinden sollte. Der Termin der Lesung im deutschen Bundestag wurde jetzt verschoben – ein Rückzug auf Raten? Da die Fragen für die deutsche Debatte genauso relevant sind und die Argumentationsmuster fast deckungsgleich, haben wir die Fragen der Verfassungsrichter an das Robert Koch Institut (RKI) und das Gesundheitsministerium des Karl Lauterbach gestellt und um eine Beantwortung bis vergangenen Donnerstag gebeten („Seit zwei Jahren offene Fragen“.)
Susanne Glasmacher, die Pressechefin des RKI, glaubt offenbar an Wunder und meint, die Antworten steckten in den gesammelten Werken des RKI. Die Antwort lautete:
„Vielen Dank für Ihre Anfrage. Die verfügbaren Daten und Auswertungen sind im Wochenbericht www.rki.de/covid-19-wochenbericht zu finden und in weiteren Veröffentlichungen unter www.rki.de/covid-19.“
Das fanden wir dann doch ein wenig unbefriedigend und baten um eine barrierefreie Antwort, da wir offenbar zu dumm sind, um die entsprechenden Stellen im Schrifttum der Behörden aufzuspüren:
Sehr geehrte Frau Glasmacher,
besten Dank für Ihre Reaktion auf meine Mail vom 31. Januar.
Sie hinterlässt mich ein wenig ratlos. Ehrlich gesagt, ist ihr Hinweis auf die gesammelten Werke des RKI wenig hilfreich. Die Fragen, die ich an Sie richtete, waren klar gestellt. Von deren Antwort hängt auch die Sinnhaftigkeit der deutschen Coronapolitik ab, der sie ja als zuständige Behörde mit solchen Daten zuarbeiten. Deshalb gehe ich davon aus, dass Sie diese Antworten selbstverständlich parat haben und uns konkret mitteilen können, wo genau wir die angefragten Antworten bzw. Informationen auf ihrer Homepage finden können (Veröffentlichung, Seite, Absatz, laufende Nummer etc.) Etwa die aufgeschlüsselte Zahl der Personen, die an Corona gestorben sind, und die derjenigen, die mit Corona verstorben sind, oder auch die Erklärung für die Übersterblichkeit im Jahre 2021, die nicht durch Covid-19 erklärt werden kann. Die genauen Formulierungen können Sie ja unserem Fragenkatalog entnehmen. Sollte Ihnen eine solche Beantwortung nicht möglich sein, müsste ich ja fast von einem Hinhalten mit faktischen Nicht-Informationen ausgehen, was ich mir aber bei einer deutschen Behörde gar nicht vorstellen kann. Sofern Sie keine Antworten auf bestimmte Fragen haben, können Sie uns das ja ebenfalls kurz mitteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Maxeiner
Seitdem herrscht Funkstille aus Berlin. Keine Antwort auf unsere Mail. Keine Antworten auf die die Impf-Debatte beherrschenden Fragen. Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte bis heute nicht einmal den Eingang unseres Schreibens.
Da Deutschlands Verantwortliche also keine Antworten auf die wichtigsten Fragen in der Corona- und Impfdebatte haben oder geben wollen, haben wir Achgut.com Autor Dr.Jochen Ziegler – bestens mit dem Thema vertraut – gebeten, uns zu helfen. Er hat die Fragen daraufhin kurzerhand für uns und unsere Leser beantwortet. „Die Fragen sind qualitativ nicht allzu schwer zu beantworten, zur quantitativen Beantwortung fehlen oftmals Daten“, sagt er, „wir geben im Folgenden die Antworten, die uns möglich sind“.
Die achgut-Antworten von Dr. Jochen Ziegler sind kursiv und fett gedruckt.
Frage 1.) Laut einem – exemplarisch genannten – Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ vom 18.9.2021 „Neues Leitkriterium für Corona-Regeln beruht auf fehlerhaften Zahlen“ zählen häufig „Patienten, die zwar mit dem Covid-19-Virus infiziert sind, die aber wegen anderer Krankheiten in die Klinik mussten“ als Coronafälle.
Wir ersuchten daher um Auskunft, ob die offiziell angegebenen Hospitalisierungs- bzw. Verstorbenenzahlen alle mit SARS-CoV-2 infizierten Personen, die in Krankenhäusernm und Kliniken auf Normal- oder Intensivstationen untergebracht sind bzw. die „an oder mit“ SARSCoV-2 verstorben sind, umfassen? Wenn ja, warum wird diese Zählweise gewählt?
Dr. Jochen Ziegler: Es gibt dazu keine wissenschaftlich verlässlichen Angaben. Laut eines Aufsatzes von Kostov et al. sind etwa 5 bis 15 Prozent der als COVID-Toten angegebenen Fälle tatsächlich an einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben. Dies hatte die zuständige US-Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) im Sommer 2021 selbst zugegeben.
Weiters ersuchen wir – gegebenenfalls – um Aufschlüsselung dieser Zahlen nach:
• Personen, die an COVID-19 verstorben sind, Personen, die mit COVID-19 verstorben sind, und
• Personen, die (asymptomatisch) mit SARS-CoV-2 verstorben sind.
• Personen, die wegen COVID-19 auf Intensivstationen hospitalisiert wurden, Personen, die wegen einer anderen Indikation auf Intensivstationen hospitalisiert wurden, aber auch an COVID-19 litten, und schließlich Personen, die wegen einer anderen Indikation auf Intensivstationen hospitalisiert wurden und (asymptomatisch oder mit mildem, an sich nicht hospitalisierungsbedürftigem Verlauf) mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
• Personen, die wegen COVID-19 auf Normalstationen hospitalisiert wurden, Personen, die wegen einer anderen Indikation auf Normalstationen hospitalisiert wurden, aber auch an COVID-19 litten, und Personen, die wegen einer anderen Indikation auf Normalstationen hospitalisiert wurden und (asymptomatisch oder mit mildem, an sich nicht hospitalisierungsbedürftigem Verlauf) mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
Wir ersuchen um Mitteilung der jeweiligen Zahlen einerseits in Summe (aufgeschlüsselt nach Alterskohorten) sowie anderseits für den 25. Januar 2022.
Dr. Jochen Ziegler: Diese Fragen werden RKI und Gesundheitsministerium nicht wahrheitsgemäß beantworten können, weil die entsprechenden Daten nicht erhoben wurden. Um sie zu erzeugen, müssten retrospektiv alle Akten neu ausgewertet werden, weil die Kodierung, die dem Ministerium berichtet wird, die medizinischen Tatsachen verfälscht. Denn in zahlreichen Ländern gab es starke Anreize, die Kodierung zu verfälschen („Upcoding“).
2. Wie hoch ist das Durchschnittsalter und wie hoch ist das Medianalter der wegen COVID-19 auf Normalstationen und auf Intensivstationen hospitalisierten Personen sowie der an COVID-19 verstorbenen Personen?
Dr. Jochen Ziegler: Der Median der wegen einer echten Pneumonie hospitalisierten Patienten ist schwer zu ermitteln, lag aber über 60 Jahre. Der Median der an COVID Verstorbenen liegt über 80 Jahre.
3. Wie hoch ist die Zahl der Todesfälle pro 100.000 Erkrankungsfällen nach Alterskohorten und Geschlecht? Wie hoch ist die Zahl der Hospitalisierungen auf Normal- bzw. Intensivstationen pro 100.000 Erkrankungsfällen nach Alterskohorten und Geschlecht?
Dr. Jochen Ziegler: John Ioannidis hat zur Tödlichkeit sehr gute Daten. Die IFR (infection fatality rate) ist wie folgt verteilt (vor der Omikron-Variante): 0 bis 19 Jahre: 0,0013 Prozent, 20 bis 29 Jahre: 0,0088 Prozent, 30 bis 39 Jahre: 0,021 Prozent, 40 bis 49 Jahre: 0,042 Prozent, 50 bis 59 Jahre: 0,14 Prozent und 60 bis 69 Jahre: 0,65 Prozent. Bei über 70-Jährigen steigt die IFR dann auf bis zu 1 Prozent, Altersheimbewohner, die älter als 80 Jahre sind, haben eine IFR von 2 bis 4 Prozent. Die Zahlen sind deutlich niedriger als bei Influenza. Zur Hospitalisierung gibt es keine guten aktuellen Daten, doch sind verhältnismäßig wenige wegen COVID im Krankenhaus. Dies war die ganze Zeit der „Pandemie“ über so.
4. Welche Virusvarianten waren am 1. Januar und tagesaktuell zu welchen Prozentsätzen bei Infizierten bzw. Hospitalisierten bzw. Verstorbenen vertreten?
Dr. Jochen Ziegler: Das wissen wir nicht, doch spielt die Frage der Varianten de facto keine Rolle. Sie sind alle seit der sogenannten alpha-Variante (Wuhan-Variante) bei weitem nicht so gefährlich gewesen, dass sie die praktizierten Grundrechtseinschränkungen hätten legitimieren können. Die Toten der sogenannte zweiten Welle waren nur zu einem sehr kleinen Anteil COVID-Tote, und von denen sind auch noch viele iatrogen (vom Arzt) durch die falsche Indikation zur Intubation um ihr Leben gebracht worden.
5. Wie stellt sich die prozentuelle Zuordnung von stattfindenden Infektion auf Lebensbereiche (wie beispielsweise Familie, Arbeit, Einkauf [Grundversorgung, andere Güter], verschiedene Freizeitbeschäftigungen) dar?
Dr. Jochen Ziegler: Das ist völlig unklar, die Infektion findet überall statt, wo sich Menschen begegnen. Sie lässt sich nicht aufhalten, allenfalls verzögern, weil Menschen atmen müssen, um zu leben.
6. Um welchen Faktor reduziert das Tragen einer FFP2-Maske in geschlossenen Räumen bzw. im Freien das Ansteckungs- bzw. Übertragungsrisiko?
Dr. Jochen Ziegler: Die Masken sind für die Wahrscheinlichkeit der Übertragung irrelevant, weil deren Gitter viel weiter sind als der Durchmesser der Viren. In geschlossenen Räumen ist der Viruspartikelgehalt der Luft mit und ohne Masken gleich hoch, draußen gleich niedrig. Die Masken dienen nur dazu, ein Bild der stetigen Präsenz des Corona-Virus zu erzeugen und die Angst aufrecht zu erhalten, um das „Maßnahmen“-Regime weiter zu legitimieren. Wer im Labor mit humanpathogenen Viren arbeitet, atmet aus der Flasche. Masken halten nur Bakterien, Pilze und Protozoen ab, aber keine Viren. Das weiß jeder Mikrobiologe und jeder Chirurg.
7. Wie verteilen sich die Impfraten (gegliedert nach einfach, zweifach, dreifach geimpft) auf Alterskohorten?
Dr. Jochen Ziegler: Die älteren Menschen sind am stärksten „geimpft“, etwa 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland soll zweimal, etwas über 50 Prozent gar dreimal „geimpft“ worden sein.
7.1. Bezogen auf Omikron-Infektionen: Wie hoch war durchschnittlich die 7-Tage-Inzidenz im Januar 2022 bei Personen ohne Schutzimpfung gegen COVID-19, bei Personen nach der Zweitimpfung, aber vor Ablauf von 14 Tagen nach der Zweitimpfung, dann bei Personen mit abgeschlossener Impf-„Grundimmunisierung“ (ohne „Booster-Impfung“) und schließlich bei Personen mit „Booster-Impfung“?
Dr. Jochen Ziegler: Die „7-Tage-Inzidenz“ ist ein Wert ohne Aussagekraft, weil er sich auf asymptomatische Fälle mit positivem Test bezieht und keinerlei medizinisch-epidemiologische Bedeutung hat. So eine Pseudoinzidenz könnte man zu jedem Atemwegsvirus erzeugen. Es ist ein natürliches Geschehen und bedeutet nicht mehr oder weniger als die Tatsache, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht und am Abend wieder untergeht.
7.2. Um welchen Faktor verringert die COVID-Schutzimpfung das Risiko schwerer Verläufe? In Medienberichten war von bis zu 95 Prozent die Rede. Nun scheint das – allgemeine (nicht nach Alter und Gesundheitszustand differenzierte) – Risiko, an COVID-19 zu versterben, laut dem österreichischen AGES-Dahboard aktuell bei 0,1516 Prozent zu liegen. Wie schätzt das RKI die aktuelle Infektionssterblichkeit ein? Worauf bezieht sich eine angegebene Impfwirksamkeit von beispielsweise 95 Prozent? Was bedeutet in diesem Zusammenhang absolute und relative Risikoreduktion?
Dr. Jochen Ziegler: Die Wirkung auf das Syndrom „Viruspneumonie mit schweren Verlauf“ wurde nie untersucht. Sie ist mit Sicherheit gleich Null. Die Wirkung auf „Viruspneumonie mit schweren Verlauf mit SARS-CoV-2 Nachweis“, die medizinisch unsinnig ist, konnten die Zulassungsstudien nicht nachweisen. Ein Nachweis konnte nur für leichte Verläufe erbracht werden, doch ist die absolute Wirksamkeit gegen leichte Syndrome mit Erregernachweis kleiner als 5 Promille. Die retrospektiven Daten zu dieser Frage überzeugen nicht.
7.3. Um welches Maß vermindern eine Erstimpfung, eine Zweitimpfung und eine Drittimpfung das Risiko, wegen COVID-19 auf einer Normalstation bzw. auf einer Intensivstation hospitalisiert zu werden bzw. an COVID-19 zu versterben? Hängt dieses Maß von der (jeweils vorherrschenden) Virusvariante ab?
Dr. Jochen Ziegler: Es gibt keinen Nachweis, dass die Impfungen das Risiko, an COVID zu sterben, verringern. Nachweislich bergen sie aber das Risiko, an Nebenwirkungen zu versterben.
7.4. Nach Medienberichten soll sich die Schutzwirkung von COVID-Schutzimpfungen mit dem Zeitablauf verringern. Trifft dies zu? Wie hoch ist demnach der Schutzfaktor nach der Zweitimpfung mit dem am häufigsten verwendeten Impfstoff drei Monate, sechs Monate und neun Monate nach der Zweitimpfung? Es wird jeweils um Angabe der absoluten und der relativen Risikoreduktion ersucht.
Dr. Jochen Ziegler: Es besteht von vornherein nur ein Schutz gegen leichte Syndrome mit Erregernachweis (was klinisch irrelevant ist). Selbst dieser Schutz lässt schnell nach.
7.5. Wie hoch ist der Anteil der Erst-, Zweit- bzw. Drittgeimpften an den wegen COVID-19 bzw. den mit SARS-CoV-2 hospitalisierten Personen?
Dr. Jochen Ziegler: Hierzu liegen bislang nur für einzelne Regionen belastbare Zahlen vor, aber nicht für Bundesländer oder das Bundesgebiet insgesamt. Die vorhandenen Daten waren für das Impfprogramm offensichtlich nicht überzeugend, sonst hätten verschiedene Landesregierungen sicher nicht – wie inzwischen eingestanden – auf manipulierte Zahlen zurückgegriffen. Derzeit scheinen die überwaltigende Mehrheit der auf Intensivstationen behandelten COVID-Fälle in Israel Impflinge zu sein.
7.6. Es scheint dem Stand der Wissenschaft zu entsprechen, dass sich auch Personen mit COVID-Schutzimpfung mit SARS-CoV-2 infizieren, an COVID-19 erkranken und SARS-CoV-2 übertragen können. Um welches Maß sinkt durch die COVID-Schutzimpfung jeweils das Infektions-, das Erkrankungs- und das Übertragungsrisiko? Es wird um nähere Aufschlüsselung ersucht, falls dieses Maß von der Zahl der Impfungen und/oder vom verstrichenen Zeitraum seit der letzten Impfung abhängt.
Dr. Jochen Ziegler: Das Übertragungsrisiko ist gegen die Impfung invariant, es sinkt durch die Impfung nicht, vielleicht steigt es sogar (vaccine-AIDS).
8.1. Mit welcher Wahrscheinlichkeit schließt ein negativer molekularbiologischer Test auf SARS-CoV-2 (§ 2 Abs. 2 Z 3 der 6. COVID-19-SchuMaV idF BGBl. II 24/2022) aus, dass die getestete Person innerhalb von 72 Stunden ab Testnahme andere Personen mit SARS-CoV-2 infizieren kann?
Dr. Jochen Ziegler: Wohl gar nicht, die Person kann sich unter Umständen sofort nach dem Test infizieren und innerhalb von 24 Stunden infektiös werden. Das spielt bei einem Schnupfenerreger aber keine Rolle.
Unter Berücksichtigung der Inkubationszeit: Wie lange ab (negativer) Testnahme ist es (mit höchster Wahrscheinlichkeit) ausgeschlossen, dass eine negativ getestete Person SARS-CoV-2-Viren überträgt?
Dr. Jochen Ziegler: Schwer zu sagen, maximal 24 Stunden.
8.2. Wie hoch ist das Übertragungsrisiko bei einer mit SARS-CoV-2 infizierten Person mit Zweitimpfung, die drei, sechs bzw. acht Monate zurückliegt, im Vergleich zu einer ungeimpften Person, deren negativer PCR-Test 24 Stunden zurückliegt?
Dr. Jochen Ziegler: Gleich hoch oder höher als bei einem Ungeimpften (wg. vaccine-AIDS).
9.1. Wie hoch ist das COVID-bezogene Hospitalisierungsrisiko (Normalstation bzw. Intensivstation) eines ungeimpften 25-Jährigen im Zeitraum eines Jahres?
Dr. Jochen Ziegler: Praktisch 0 Prozent
9.2. Wie hoch ist das COVID-bezogene Hospitalisierungsrisiko (Normalstation bzw. Intensivstation) eines zweifach mit dem in Deutschland gebräuchlichsten Impfstoff geimpften 25-Jährigen im dritten, sechsten bzw. neunten Monat nach der Zweitimpfung, umgerechnet auf den Zeitraum eines Jahres?
Dr. Jochen Ziegler: Wahrscheinlich deutlich größer als 0 Prozent.
9.3. Wie hoch ist das COVID-bezogene Hospitalisierungsrisiko (Normalstation bzw. Intensivstation) eines ungeimpften 65-Jährigen im Zeitraum eines Jahres?
Dr. Jochen Ziegler: Deutlich unter 1 Promille.
9.4. Wie hoch ist das COVID-bezogene Hospitalisierungsrisiko (Normalstation bzw. Intensivstation) eines zweifach mit dem in Deutschland gebräuchlichsten Impfstoff geimpften 65-Jährigen im dritten, sechsten bzw. neunten Monat nach der Zweitimpfung, umgerechnet auf den Zeitraum eines Jahres?
Dr. Jochen Ziegler: Wahrscheinlich deutlich größer als 1 Promille.
9.5. Die 2G Regel dürfte unter anderem auf der Überlegung basieren, dass Personen ohne COVID-Schutzimpfung ein höheres Hospitalisierungsrisiko haben als geimpfte Personen, womit ein höheres Risiko für das Gesundheitssystem einhergehen dürfte. Nun dürfte das Hospitalisierungsrisiko auch erheblich vom Alter abhängen. Die Durchimpfungsraten dürften nach Alterskohorten unterschiedlich sein. Jedenfalls dürfte die Durchimpfungsrate über alle Altersgruppen gerechnet bei rund 75 Prozent „Zweitgeimpften“ liegen. Das Infektionsgeschehen dürfte ferner auf verschiedene Lebensbereiche unterschiedlich verteilt sein, z.B. Wohnung, Arbeitsplatz, Einkauf, Veranstaltungen oder Restaurantbesuch. Welchen in Prozenten ausgedrückten Effekt hat die 2G Regel auf die Krankenhausbelastung, insgesamt und einzeln aufgefächert bezgl. der Zugangsbeschränkungen (wie Einkauf, Veranstaltungen, Restaurantbesuch)?
Oder in absoluten Zahlen: Wie hoch war die Anzahl der hospitalisierten Fälle, auf Normalstation und Intensivstation, am 27.1.2022, aufgefächert in Alterskohorten und unterschieden mit Covid-19 als Hauptdiagnose oder als PCR-bestätigte Nebendiagnose (mit leichteren Symptomen oder symptomlos)? Wie viele Betten wäre die Bettenauslastung auf Normal- bzw. Intensivstationen voraussichtlich höher, gäbe es keine 2G-Regel?
Dr. Jochen Ziegler: Wahrscheinlich niedriger, weil es kein Vaccine-AIDS gäbe und weniger Menschen COVID entwickeln würden.
10. Die Tageszeitung die Welt schreibt am 31.12.2021 unter der Überschrift „Die rätselhafte Übersterblichkeit im Herbst“: „Seit Oktober sterben mehr Menschen in Deutschland, als man aufgrund früherer Jahre erwarten würde. Die zusätzlichen Todesfälle lassen sich nur zum Teil mit Covid-19 erklären.“
Falls ja, wie hoch war die nicht durch an COVID-19 verstorbenen Personen erklärbare Übersterblichkeit in Summe im Jahr 2021, und wie erklärt sich diese Übersterblichkeit?
Sie erklärt sich vor allem durch die Impfkampagne. Wie hoch die Zahl der an der Impfung Gestorbenen ist bzw. sein wird, lässt sich gegenwärtig nicht sagen. Die schlimmsten Prognosen gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 100.000 Menschen an der Impfung verstorben sein könnten.