Im heutigen Kontrafunk aktuell spricht Tom Wellbrock mit Carlos A. Gebauer über das Paradoxon des digitalen Bargeldes und mit Götz Ruprecht über Dual Fluid Reaktoren. Diese könnten womöglich das Energieproblem lösen. Folkard Wülfers erzählt von seinem noch recht neuen Lebensmittelpunkt in Uruguay und Stefan Milius widmet sich in seinem Kommentar der Souveränitätsinitiative in der Schweiz. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis denkt über Jugendliche und die Nachhaltigkeit nach, und in der Medienschau ist die Beziehung von Annalena Baerbock und Robert Habeck eines der Themen.
[…] Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin …
… hat die vom Bundestag beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen Atomkraftwerke scharf kritisiert. „Ich habe gegen die Laufzeitverlängerung gestimmt“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). „Sie ist energiewirtschaftlich nicht geboten, und die beiden Stresstests haben deutlich gemacht, dass es sie auch nicht braucht.“ […]
Minister Habeck hört nicht nur nicht auf die Experten der Netzbetreiber, er ignoriert diese mit einem fürchterlichen von ebenfalls hoher Ahnungslosigkeit geprägtem Märchengeschwafel. Der Minister weiß offensichtlich nicht, dass Strom dann hergestellt werden muss, wenn der Bedarf da ist. Geschieht das nicht, fehlt der Strom, um den Bedarf zu decken, dann ist völlig gleichgültig, ob es viel oder wenig ist. Wenn Strom fehlt, bricht die Versorgung zusammen. Deshalb benötigt Deutschland grundlastfähigen konventionell erzeugten Strom. Und weil Kernkraftstrom CO2-Arm ist, ist die Reaktivierung von Kohlekraftwerken als Ersatz klimatechnisch dumm. Dieser Punkt belegt, dass es nicht um Klima geht. Es geht und die ideologische DNA der Grünen: Kernkraft? Nein danke!
Das Machtwort des Bundeskanzlers
Mittlerweile hat der Bundeskanzler schriftlich ein Machtwort gesprochen. Alle drei noch laufenden KKW werden bis zum 15.4.2022 am Netz bleiben.DAS meinten die Netzbetreiber meiner Meinung nach nicht: Der Weiterbetrieb sollte unbefristet sein. Zumindest so lange bis der sichere Strom per Kernenergie ersetzt ist. Was – wie meine wöchentlich erscheinenden Analysen zeigen – nicht passieren wird. Wind- und PV-Strom können Kernkraftstrom nicht ersetzen.
Gleichwohl hatte das Machtwort erhebliche Auswirkung auf die Strompreise. In der 44. KW 2022 lag der Preis im Mittel bei 107€/MWh. Vom 17.10.2022 bis zum 11.11.2022 waren es knapp 120€/MWh. Zum Vergleich: 1.1.2022 bis 16.10.2022 waren es gut 245€/MWh. Es gab in dieser Zeit keinen Drei-Wochen-Zeitraum mit so niedrigen Preisen, wie seit dem 17.10.2022.
Einen ganz schlimmen Lapsus leistete sich Jürgen Trittin in Sachen Kernkraft und Frankreich. Da meint der Mann doch, diesen Unfug raushauen zu müssen:
Da kommentiere ich nicht viel. Deutschland ist auf viel Strom aus dem Ausland angewiesen. Das liegt an der Unzuverlässigkeit der Erneuerbaren. Deutschland exportiert viel Strom. Strom, der überschüssig konventionell erzeugt werden muss und niemals bedarfsgerecht sein kann, weil die Erneuerbaren heftig schwanken. Ein Widerspruch? Nein Deutschland kann seine Stromversorgung nicht autark regeln. Im Gegensatz zu Frankreich. Deutschland ist immer auf seine Nachbarn angewiesen. Damit es Strom bekommt, wenn es nötig ist und Strom abgeben kann, wenn zu viel erzeugt werden musste.
Man könnte es für eine alte Weisheit im Parlamentsbetrieb halten: Sag mir, zu welcher Uhrzeit du ein Thema auf die Tagesordnung des Bundestags setzt, und ich sage dir, was du damit erreichen willst. Aus vier Jahren Bundestagszeit könnte man vieler solcher Anekdoten erzählen. Etwa die merkwürdigen Zufälle, wenn besonders heiße Reformen nicht nur im Eiltempo durchgezogen werden, sondern dazu Texte im Umfang von mehr als Hundert Seiten eigentlich nicht nur überflogen, sondern auch verstanden werden müssten. […]
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
Die Publizisten Birgit Kelle, Roger Letsch und Stefan Millius diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über klebende Kinder und die Herabsetzung des Wahlalters, über die direkte Finanzierung des mediterranen Migrantentransports durch die deutsche Regierung und über Rettung des Weltklimas durch die Evangelische Kirche Deutschlands, deren Vertreter künftig auf Dienstfahrten bummeln sollen. Außerdem geht es um den nonchalanten Vorschlag der für die Corona-Politik Verantwortlichen, Ihre Un- und Missetaten gefälligst zu vergessen und verzeihen.
nennt die „Sondervermögen“ der Bundesregierung eine unzulässige Umgehung der Schuldenbremse. Die Inflation werde damit nur weiter beschleunigt. Die Ursachen der Inflation liegen hauptsächlich in der massiven Staatsverschuldung. …
„In der Inflation gewinnt der Staat – und der Sparer verliert“, sagt Professor Hans-Werner Sinn, Deutschlands wichtigster Ökonom. In den vergangenen Jahren haben sich die Euro-Staaten massiv verschuldet. Das führt nun zu einer massiven Inflation – eine Inflation, die durch Corona-Pandemie und Energiepreise nur noch weiter verstärkt wird. Denn nur ein Drittel der Inflation wird durch steigende Energiepreise verursacht.
Die Inflation liegt bei 11 Prozent. Doch sie wird noch weiter steigen, so Sinn. Die Lohn-Preis-Spirale kommt in die Gänge. Bei den Energiepreisen ist keine echte Entspannung in Sicht. Die Bundesregierung möchte die Bürger entlasten – doch die Gaspreisbremse wird die Preissteigerungen nur verstärken.
… brachte WELTWOCHE – Chefredaktor, WELTWOCHE-Besitzer und Schweizerischer Nationalrat Roger Köppel am 10.11.2022 bemerkenswerte Ausführungen zu Schicksalstag der Deutschen.
Roger Köppels Ausführungen zum Ermächtigungsgesetz 1933 und dessen Zustandekommen sind hochaktuell und belegen die Fragilität des aktuellen politischen Systems in Deutschland.
In einem der wichtigsten Bereiche eines freiheitlich-demokratischen Systems, der Meinungsfreiheit, habe ich bereits etliche restriktive Maßnahmen (Beispiel Aachener Zeitung) aus faktisch lächerlichen Gründen erleben müssen.
Meiner Meinung nach befindet sich Deutschland schleichend auf dem Weg in eine links-faschistischeÖko-, Gutmenschen- und Gesundheitsdiktatur.
Teil dieses Weges ist die „Große Transformation„, sind das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und der in einer Nacht- und Nebelaktion des Bundestages erweiterte Strafrechtsparagraph 130 sowie die allgemeine Verengung der Debattenkultur in Deutschland auf das gewollte Gute und das verfemte Böse.
Eine zweistellig gewählte, nicht verbotene Partei, die AfD, ist verfemt und kommt im öffentlich-medialen Raum nur dann vor, wenn es sein muss (Bundestag und andere Parlamente) oder wenn es Negatives zu berichten gibt. Darüber hinaus wird dem Bürger permanent eingetrichtert, dass die Partei undemokratisch, rassistisch & rechtsextrem, kurz NAZI sei. Wobei dafür jegliche Grundlage fehlt. Denn dann wäre die AfD längst verboten. Der Verfassungsschutz beobachtet und beobachtet. Schreibt fette Gutachten. Was ebenfalls zu Diskreditierung beiträgt. Denn fundierte Ergebnisse der Beobachtung in Richtung Verfassungsfeindlichkeit der AfDgibt es nicht. Die erwähnten Sachverhalte haben mit Rechtsstaat und Demokratie nichts, aber auch gar nichts zu tun.