Am 8. August spricht Jasmin Kosubek mit demLabormediziner Paul Cullen [Micro 1] über den Austausch mit der Stiko zu[Corona-] Impfnebenwirkungen und Übersterblichkeit. Außerdem führen wir unsere Reihe „Helden des Widerstands“ fort und stellen den Schweizer Gastwirt Ivan Iten [Micro 2] vor. Unternehmer, Anwalt und Publizist Peter Hänseler[Micro 3] spricht über den Brics-Gipfel am 22. August und was das Treffen für den Westen bedeutet. DerPsychologe Michael Klein [Kommentar] spricht einen Kommentar über die mangelnde Lebenserfahrung im deutschen Parlament.
Die AfD zeigt immer offener, wie demokratiefeindlich sie ist, und wird trotzdem immer erfolgreicher. Doch es gibt wieder Streit und neue Machtnetzwerke extremer Karrieristen.
Demokratiefeindlichkeit ist ein eindeutiges Signal für Rechtsextremismus. Beides wird der AfD immer wieder vorgeworfen. Im oben genannten SPIEGEL-Titel müssten die wesentlichen Belege für Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus der AfD enthalten sein. Zumindest die schlimmsten Auswüchse.
Ich habe den Artikel durchforstet und zitiere nachstehend die von mir gefundenen Punkte und kommentiere sie.
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[Maximilian Krah] Der AfD-Mann aus Sachsen, 46, den die AfD am Wochenende zum Spitzenkandidaten für die Europawahl gekürt hat, will mehr. Und die Quelle seiner Inspiration nennt er auch: »Wir haben hier gestern fantastische Reden gehört«, sagt Krah, er meint die Grußworte von Vertretern AfD-naher europäischer Parteien.
Krah hebt eine hervor: »Bei dem Kollegen [Kostadin Kostadinow] aus Bulgarien muss ich ja sagen: Mein lieber Schwan, da können wir uns noch mal Mut und Leidenschaft abschauen, damit es so weit kommt.«
Der »Kollege aus Bulgarien«, das war Kostadin Kostadinow, Vorsitzender der ultranationalistischen Partei Wasraschdane (Wiedergeburt) und Mitglied der bulgarischen Nationalversammlung, ein EU-Hasser und Kremlfan, für den Minderheiten wie die Roma »Parasiten« und »unmenschlicher Abschaum« sind.
In Magdeburg hatte Kostadinow verkündet, Deutschland sei »seit über 1000 Jahren« der »Grundpfeiler Europas«. Im vergangenen Jahrhundert seien Bulgarien und Deutschland »im Krieg zweimal verbündet« gewesen. Gemeint sind der Erste und der Zweite Weltkrieg. Die AfD-Delegierten klatschen laut.
Leider, so der Bulgare weiter, befinde sich Deutschland »in einem politischen Zustand, welcher seiner historischen Rolle und Bedeutung keine Rechnung trägt«. Es sei »höchste Zeit, dass Ihr Land seinen rechtmäßigen Platz als Großmacht einnimmt – und das nicht nur in Europa!«
Ein Raunen geht durch den Raum, wird aber in Sekundenschnelle übertönt von Applaus, Lachen und »Jawohl«-Rufen.
Dieser Abschnitt soll ein Stimmungsbild der Parteiversammlung der AfD in Magdeburg zeichnen. Es wurden Grußworte gesprochen. Das schärfste kam offensichtlich vom Abgeordneten Kostadin Kostadinow aus Bulgarien. Das, was von dem Mann zitiert wurde, ist faktisch dummes Geschwätz. Dass sich Maximilian Krah diese Rede zum Vorbild nimmt, ist reine Spekulation. Er nennt Mut und Leidenschaft. Weiß Gott nichts Rechtsextremes. Aber der Bulgare passt halt gut zum Thema Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit. Das Ganze ist nur keinerlei Beleg für irgendetwas Radikales. Noch hat es Beweischarakter für Rechtextremismus in der AfD oder Demokratiefeindlichkeit bei der AfD.
DerSPIEGEL-Titel fängt mit nicht mal gut gemachtem Framing an.
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In Magdeburg hat die AfD einmal mehr gezeigt, dass sie in großen Teilen rechtsextrem ist – doch die rund 20 Prozent der Wähler, die in aktuellen Umfragen ihr Bekenntnis zur AfD abgeben, scheint das nicht zu stören. Dabei finden die Parteitage nicht im Geheimen statt, sondern laufen live im Fernsehen. Alle können sehen, dass im Saal anders als auf vorherigen AfD-Parteitagen kein Widerspruch erklang, wenn auf der Bühne demokratiefeindliche, völkische oder rassistische Reden geschwungen wurden. Selbst antisemitische Erzählungen riefen keine Ablehnung hervor.
In diesem Abschnitt wird viel nach dem Motto geschrieben: „Frisch behauptet, ist halb bewiesen.“. Im nächsten Abschnitt soll/wird die andere Hälfte der Behauptungen bewiesen werden.
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Da hieß es etwa, dass »Globalisten«, also eine ominöse internationale Elite, die Bürger versklaven wollen. Oder dass diese »Globalisten« den »Great Reset« anstrebten, also einen großen Neustart des globalen Wirtschaftssystems.
Wer was wann gesagt hat, wird nicht geschrieben. Das mit den „versklaven“ ist nicht rechtsextrem, das ist Unfug. »Globalisten« sollen wohl die Männer und Frauen, sowie die von Ihnen geführten Organisationen, NGOs usw. sein, die sich um den Verfasser des Bändchens „The Great Reset“ und den Organisator des alljährlichen Treffens (WEF) in Davos, Klaus Schwab, geschart haben. Dass es diese Leute gibt, dass sie sehr viel Einfluss – bis hinein in die UN mit ihren Unterorganisationen – haben, ist auch nicht rechtsextrem. Aber womöglich demokratiefeindlich. Nicht von der AfD, sondern von Schwab, Gates und Co.
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Auch der »große Austausch« ist dabei, laut dem die Bevölkerung angeblich durch Migranten ersetzt wird.
Die Zahl der deutschstämmigen Menschen in Deutschland, sozusagen der Eingeborenen, wird geringer, die Zahl der Menschen mit Migrationshintergund steigt. Das ist Fakt. Ob dahinter so was wie ein Plan steht, sei dahingestellt. Es ist gleichwohl ein „Austausch“ mehr Migranten, weniger Deutsche. Aktuell kommen sogar so viele nicht deutschstämmige Menschen nach Deutschland, dass dieBevölkerungszahl steigt( 2022: +1 122 000 Personen).
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Der Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sagte im Anschluss, man habe »rechtsextremistische Verschwörungstheorien« notiert.
Ja der Herr Haldenwang, was hat er denn nun notiert? Hätte man ja als SPIEGEL mal genauer als hier recherchieren können. So bleibt es die Behauptung eines Mannes, dessen Agieren, dessen Motivation und Handeln doch mehr als zweifelhaft ist: „Der Verfassungsschutz sei »nicht allein« dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken. »Aber wir können die Bevölkerung wachrütteln, wir können Politiker wachrütteln«, sagte Haldenwang im ZDF-»heute journal« .“ (Quelle) Der Mann ist mit seinen Einschätzungen wenig verlässlich, weil er offensichtlich ideologisch Anti–AfD eingenordet ist.
Die größte Verschwörungstheorie ist das Narrativ der Regierenden und ihrer Helfershelfer, die AfD sei demokratiefeindlich und rechtsextrem.
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Wie kann eine Partei so erfolgreich sein, die quasi das behördliche Siegel eines rechtsextremen Verdachtsfalls trägt? Welchen Beitrag hat die AfD selbst zu ihrem Höhenflug in den Umfragen geleistet, was hat sie in den vergangenen Jahren richtig gemacht? Und wer bestimmt die Strategie der Partei?
So, so, „das behördliche Siegel eines rechtsextremen Verdachtsfalls“.
Konkret: Das ist nichts. Und weil es aus der von Thomas Haldenwang geleiteten Behörde kommt, ist es zweimal nichts. Verdachtsfall, seit Jahren. Nachweisen kann man offensichtlich nichts. Kurz: Größeren Unfug, mehr Volksverdummung kann man kaum hinkriegen. Apropos „kriegen“: Bezahlt werden die Leute in der Behörde sicher ordentlich. Wofür? Für zweimal nichts. Eine Schande ist das.
Schauen wir mal, ob es im weiteren Verlauf Belege für Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus bei der AfD gibt.
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Fest steht: Die Radikalität ist Programm. Spitzenkandidat Krah rief seine Parteifreunde in Magdeburg sogar dazu auf, sich bloß nicht zu mäßigen. Überall werde erzählt, man müsse sich anpassen, um Erfolg zu haben, sagte der Sachse. Seine Partei mache das anders, sie sei deswegen aktuell die »spannendste Rechtspartei« Europas. Mäßigung war in Magdeburg dann auch nicht zu spüren.
Rechtspartei bedeutet nicht rechtsextrem. Es ist eine Partei, die das rechte Spektrum eines Parteiensystems abdeckt.
Worin Radikalität Programm sein soll, verschweigt die Autorin des SPIEGEL-Titels. Dass man sich nicht mäßigen solle, wird als Beleg für Radikalität angeführt. Lächerlich!
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Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die AfD dürften noch immer von außen kommen: erst die Flüchtlingskrise, dann die Coronapandemie und schließlich der Ukrainekrieg inklusive Energiekrise. Verunsicherung, gerade wirtschaftlicher Natur, spielt extrem rechten Parteien in die Hände. Und so stiegen die Umfragewerte der AfD dann auch ab Sommer 2022, als viele Deutschen fürchteten, im Winter wegen der Energiekrise frieren zu müssen. Hinzu kommt: Viele Menschen hadern schon lange mit Folgen der Globalisierung und der ungerechten Verteilung von Vermögen. Das Vertrauen in die Politik ist geschwunden.
… zu einer sauberen, kohlenstoffarmen Energieversorgung eine Schlüsselrolle spielen und gleichzeitig die heimische Energieversorgung sicherstellen. Dies sagte Lin Boqiang, Leiter des China-Instituts für Studien der Energiepolitik an der Universität Xiamen, als Reaktion auf die Entscheidung der Regierung, sechs neue Kernreaktoren zu genehmigen. Am Montag hatte der Staatsrat unter Vorsitz von Ministerpräsident Li Qiang hierzu getagt. …
… Lin Boqiang sagte, die neu genehmigten Reaktoren würden das Ziel der Regierung unterstützen, den Anteil nicht-fossiler Energien am chinesischen Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2030 auf etwa 25 Prozent zu steigern.
China habe in den vergangenen Jahren die Nutzung der Kernenergie für die Beheizung von Wohn- und Industriegebäuden verstärkt, um die Energieversorgung aufrechtzuerhalten. Auch die Anwendung der Kerntechnik in Bereichen wie der Medizin und der Industrie habe sich beschleunigt, sagte er. Lin schätzt die Investitionen in die sechs Kernkraftwerke auf mehr als 100 Milliarden Yuan (12,68 Milliarden Euro).
David Boos begrüßt zur etwas anderen Wochenschau. Ulrike Guérot wirft Markus Lanz vor, sie krank gemacht zu haben. Für Rammstein-Opfer wurden 820.000 Euro gesammelt – die Opfer sehen das Geld nicht. Der Staat treibt Pflegeheime in die Pleite, weil er seine Schulden nicht zahlen will.
Die Woche ist zu Ende und David Boos präsentiert die wichtigsten Geschichten, die man nicht verpassen darf.
Penny macht den Teuer-Discounter, Stiefelfirma DocMartens und Kaffeeröster Costa Coffee werben mit Figuren, denen man die Narben der Brustentfernung ansieht. Was ist los mit den Unternehmen, dass sie solche verrückte Werbung machen? Es geht wie immer ums liebe Geld. Nicht das Geld, das sie verdienen, sondern das Geld, das sie schulden.
Rammstein: Die Amadeo Antonio Stiftung sammelte Geld für die Opfer von Rammstein, als „Prozesskostenhilfe“. Doch bisher gibt es nicht einen einzigen von Opfern geführten Prozess. Was passiert mit dem Geld? David Boos ist der Sache nachgegangen.
In der Ausgabe vom 7. August blicken wir auf die Hintergründe des aktuellen Putsches im Niger. Gernot Danowski spricht dazu mit dem Journalisten und ehemaligenEntwicklungshelfer Kurt Gerhardt. Weiter blicken wir in die USA: Dort steht Donald Trump wegen Erstürmung des Kapitols unter Anklage. Was gerade in den USA los ist und was dies für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur von Trump bedeutet, berichtet Kontrafunk-USA-KorrespondentinSusanne Heger. Für ein entspanntes und friedliches Zusammenleben mit den Christen auf dem Balkan setzt sich derScheich Imran Hoseinein. Der britische JournalistAlex Thomsonhat mit dem Scheich gesprochen. Bei „Kontrafunk aktuell“ legt Thomson dessen Motive dar. Und der Journalist Jan David Zimmermannspricht einen Kommentar über die „normalen Leute“ in Österreich.
Erstausstrahlung: Sonntag, 6. August 2023, 5:05 Uhr
Ab Minute 11:41 – Schlusslicht: Deutschlands Wirtschaft
Ab Minute 13:38 – Autoindustrie: Falsche Rille
Ab Minute 26:29 – Ukraine: Desaster
Ab Minute 47:48 – Italien: Bürgergeld
Gerald Markel, Unternehmer, Politblogger und Moderator des Kontrafunk-Wirtschaftsmagazins (Wien),Dirk Pohlmann, Dokumentarfilmer und Publizist (Berlin) sowieFrank Wahlig, deutscher Hauptstadtkorrespondent des Kontrafunks (Berlin), diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über die Lügenmedienoffensive des Westens gegen Russland, über die verhängnisvollen Geschäftsverbindungen des Clowns Selensky mit dem Trottel Biden, über die zunehmende Ungeduld der Deutschen bei der Erwartung des versprochenen „grünen Wirtschaftswunders“ und über die dänische Kehre in Sachen Migration – dort soll die Zahl der Asylanträge auf null gesenkt werden.
BILD: Frau Lang, in allen großen Industrienationen …
… wächst die Wirtschaft, nur in Deutschland schrumpft sie. Ein Rettungspaket ist nicht in Sicht. Ist den Grünen egal, dass die deutsche Wirtschaft abschmiert?
Ricarda Lang:„Ganz im Gegenteil. Dass Deutschlands Wirtschaftswachstum ins Stocken gerät, während es woanders wieder bergauf geht, darf uns alle nicht kaltlassen.
Fakt ist: Andere Länder investieren viel mehr als wir. Deutschland hat im letzten Jahr gezeigt, dass es ein starkes Land mit einer starken Wirtschaft ist.
Wir sind leistungsfähig, das sollten wir nicht schlechtreden. Aber damit das so bleibt, sollten wir jetzt eine kluge Standortpolitik machen und investieren.“
Was heißt das?
Lang:„Wir brauchen eine Investitionsagenda für Deutschland, damit Deutschland weiterhin eine Top-Adresse für die Wirtschaft bleibt.
Das heißt: Investitionen in unser Land, in Bahn, Kitas, Digitalisierung, Unterstützungen für die energieintensive Industrie in Deutschland und Anreize für internationale Unternehmen, ihre Standorte in Deutschland anzusiedeln oder auszubauen.“
*Danke BILDplus: Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschland, Wirtschaft u.v.m.“ ist, zitieren wir den Bildplus-Artikel komplett als PDF. Verweise lesen Sie komplett, wenn Sie Bildplus testen/abonnieren. Wir empfehlen Bildplus ausdrücklich.
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