Kontrafunk aktuell vom 24. Juli 2023
Erstausstrahlung: Montag, 24. Juli 2023, 5:05 Uhr
Andreas Peter im Gespräch mit Olaf Prüfer, Werner Rügemer und Cora Stephan – Kontrafunk-Kommentar: Frank Wahlig.
Am 24. Juli spricht Andreas Peter mit dem Journalisten Werner Rügemer [Mikro 1] über die Beziehungen zwischen den USA und Europa und ob man diese überhaupt eine Freundschaft nennen kann. Der pensionierte, aber immer noch aktive Unternehmensberater Olaf Prüfer [Mikro 2], der Ende der 80er-Jahre aus der DDR floh, berichtet uns über Erinnerungen an die Endzeit der DDR, die er neuerdings schubartig bekommt, wenn er heutige Politiker und Medien sprechen und argumentieren hört. Im Rahmen unserer Miniserie „Sommer in … Kontrafunker berichten“ unterhalten wir uns mit Frankreich-Korrespondentin Cora Stephan [Mikro 3] über ihre Wahlheimat. Und Frank Wahlig [Kommentar] kommentiert eine von ihm beobachtete Unsitte der Berliner Ampel-Koalition, die statt mit Worten neuerdings mit Bildern Politik zu machen versucht.
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Bilder statt Worte
Die politische Kommunikation läuft leer. Keine Botschaften – sondern Bilder. Das geschieht, wenn man nicht sicher ist, was man noch sagen kann. In diesen Zeiten. Die Stimmung im Land verschlägt der Regierung den Atem. Die Politiker der Ampel repetieren Texte, Phrasen, Formeln wie Eleven einer Provinz-Schauspielschule. In einer noch nicht so fernen Vergangenheit mag das geholfen haben. Sie kennen es nicht anders. Annalena Baerbock soll Außenministerin der Herzen werden. Mit Ideen und Programmatik geht das freilich nicht. Deshalb erscheinen ganze Fotostrecken der attraktiven Person. Hauptsache die Haare schön, die Kleider geschmackvoll und schmeichelnder Schnitt. Ein Mode-Framing, wenn Worte fehlen und Leistung und Erfolg Fremdworte sind. Hunderttausende Euros kosten Stylisten, Schminkspezialisten und Fotografen. Beute Politiker, eben.
Die Journalisten schreiben ihre Artikel wahrscheinlich gratis, ist es doch leichter über „Baerbocks Frische-Geheimnis“ zu schreiben als über ihre Politik. Welche Tricks die patente Person hat, wenn es in eleganten High Heels übers New Yorker Pflaster geht, ist auch einen Artikel wert. Ihre größte Sünde: Nutella-Brot mit dick Butter. Dafür gibt es noch nicht einmal Nachsitzen im Fegefeuer. Die Sünden einer Biederfrau. Das kommt an.
Kollege Habeck, der mit den aufgekrempelten Ärmeln, träumt wacker von der großen Transformation. Ärmel hoch: das soll zupacken signalisieren. Dabei wandern Industriebetriebe ins Ausland, dabei wandern Hundertausende Sozialfälle ein und die Energieversorgung wird zum Lotteriespiel. Die strenge Frau der Grünen, Göring-Eckardt, strampelt mit Wachschutz durch den Osten und verachtet die Menschen, die sich durch ihre grüne Selbstgerechtigkeit provoziert fühlen. Das von ihr gewollte „Wachstum des Weniger“ trifft alle – nur sie selbst nicht. Demokratietour nennt sich dieses beschützte Radeln.
Innenministerin Faeser will Hitler Paroli bieten und 2036 Olympische Spiele in Berlin. Heiter-freigeistig und nachhaltig, so der Phrasenmix. Die ferne Zukunft ist ihr näher als die elende Gegenwart kleiner Gemeinden mit Migrationselend. Unionspolitiker rufen die Frau zur Ordnung. Sie solle die Grenzen schützen. Keine Einwanderung junger muslimischer Männer in die Sozialsysteme. Der Frau ist es gleich. So wie es den meisten Ampelpolitikern gleich ist, was Realität sein soll. Im billigen T-Shirt, Regenbogenbunt, feiert die Bundestagspräsidentin den Christopher Street Day. Das politische Leben eine einzige Party, und für Transpersonen ändern wir die Verfassung.
Dem Land geht es nicht gut. Die Menschen spüren das. Sie fürchten zu Recht die Gesetze der Transformatorenclique, die Weltrettungspolitik, die ihr Vermögen und ihre Lebensart angreift, den Sexualunterricht in der Schule, der ihren Kindern Schaden zufügt. Die SPD denkt an Vermögensabgabe und Steuererhöhungen. Hauptsache, das Bild stimmt. Das Bild ist zum Inhalt geworden. Für die Ampelisten ist das Land ein einziger Baukasten, ein Spielzeug. Wenn die Linke eine Antifa-Frau zur Spitzenkandidatin der Europawahl ernennt – dann geht es um das Postergirl der woken Grenzstürmer und Landesverächter. Wofür die Frau mit Rastakopf steht: völlig egal. Die Linken halten dieses Postergirl für modisch. Es hat etwas Schamloses, diese Modestrecken, dieser Nutella-Sündenstolz, diese sexualisierte Freude ohne Sex. Aber auch Hilfloses. Diese Koalition versteht sich aufs Kaputtmachen. Wirtschaftsleistung, Vermögen, Einwanderung, Energie- und Verkehrswende, Sexualität. Sie lassen weder das Land und seine Kultur, noch seine Bürger in Ruhe. Ein Zusammenhalten unter der Moralknute, dabei wird niemand alleingelassen. Soll er erst gar nicht dran denken.
Das machen diese Politiker. Reden tun sie nicht darüber – sondern sie stellen sich aus. Bilder für das Publikum zur Ablenkung. Das Karussell dreht sich immer schneller. Die schrillen Bilder der eitlen Politiker tun den Augen weh. Die Transformation des Landes beginnt die Bürger zu schmerzen. Vielleicht aber noch nicht genug. Sollen die weitermachen.
Es kann nicht mehr lange dauern, bis die ersten Politpuppen sich auf dem Karussel nicht mehr halten können und herunterpurzeln.
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