Weshalb schwindet das Vertrauen in die Medien?
Ein neuer Essay. Sie finden ihn inkl. Ergänzung hier.
Weshalb schwindet das Vertrauen in die Medien?
Ein neuer Essay. Sie finden ihn inkl. Ergänzung hier.
Mitte Februar veröffentlicht der Landesvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen Armin Laschet ein Thesenpapier für „Mehr Europa“. Marco Rose , politischer Redakteur beim Zeitungsverlag-Aachen, führt ein Interview zum Thesenpapier mit Herrn Laschet. Dieses wurde am 19.2.2016 in den Aachener Nachrichten veröffentlicht.
Das Thesenpapier ist reines Wunschdenken. Selbstverständlich ist all´ das, was Armin Laschet in seinen 10 Thesen zusammenträgt, schön und gut. Alle Menschen in der EU sind Geschwister und werden von einem Zentralorgan, genannt Brüssel, geführt. Ob die Menschen das wollen? Ob das funktioniert?
Auf dem Foto ist ein Mann zu erkennen, der ein Baby durch einen Stacheldrahtzaun reicht oder, das ist nicht eindeutig zu erkennen, entgegen nimmt. Es soll die serbisch- ungarische Grenze sein, an der das Foto im Mondlicht geschossen wurde. Die schwarz-weiß Auslegung des Bildes verstärkt das Fahle des Mondlichtes und erzeugt eine gespenstische Stimmung. Die Aachener Nachrichten (19.2.2016) empfindet das Foto als Ausdruck menschlichen Leides am Grenzzaun und ausdrückliche Verdeutlichung der Not aller Flüchtlinge. Das ist ein Aspekt. Gleichzeitig drückt das Foto den Wahnsinn aus, der darin liegt, unbedingt ein bestimmtes Land oder ein bestimmtes Gebiet – den Schengenraum – erreichen zu wollen. Serbien und etliche vorgelagerte Staaten sind alles keine Länder, in denen weder um Leib und Leben noch um persönliche politische Verfolgung gefürchtet werden muss. Deshalb ist die Willkommenspolitik der deutschen Bundeskanzlerin so zwiespältig. Sie veranlasst viele Menschen, sich auf den Weg in ein vermeintlich besseres Leben zu machen. Dass dieser Weg mit viel Leid, aber auch mit Tod, Krankheit und Verderben gepflastert ist, wird von der Politik billigend in Kauf genommen. Deutschland trägt daran ein gerüttelt Maß Verantwortung.
In heutigen Ausgabe der WELTWOCHE nimmt Kurt W. Zimmermann Stellung zum SPIEGEL-Titelbild der Schweizer Split-Ausgabe des SPIEGEL.
Lesen Sie den Artikel hier.
Maischberger vom 17.2.2015: Ein bemerkenswerter Talk. Eine Firma mit 1.200 Beschäftigten stellt seit September 2015 4 (vier) Asylbewerber ein und hat 3 (drei) zusätzliche Einstellungen in Aussicht gestellt. Das reicht der ARD/Frau Maischberger Herrn Grupp, den Inhaber des Textilherstellers Trigema, einzuladen. Die Wirtschaft wird es schon richten!?
Überhaupt wird viel mit Zahlen und Prozenten argumentiert. So freut sich Frau Breymaier, die verdi-Landeschefin von Baden-Württemberg, über jeden Flüchtling, der einen Arbeitsplatz bekommt.
Kein Grund zur Panik, meint der Professor für Europa-Studien Timm Beichtel zur Krise der EU in einem Interview der Aachener Nachrichten vom 17.2.2015. Es sei sogar nicht mal eine Krise, so der Experte. Unterschiedliche Interessen und unterschiedliches Abstimmungsverhalten seien normal. Nun sei eben Deutschland mit der Erfahrung einer Niederlage dran.
Der Kommentar in den Aachener Nachrichten vom 16.2.2016 bringt Europas Probleme, sprich die Probleme der EU, auf den Punkt. Zu viele Baustellen und kam Einigungskraft. Schwach sei sie die EU, zu schwach. Deshalb entwickle sie sich immer mehr zu einer „Chaos-EU“, die niemand brauche.
Es sollte nicht vergessen werden, dass sich die EU aus den Mitgliedsländern, deren Repräsentanten und schließlich aus der Gemeinschaft aller Bürger zusammensetzt. Da lässt eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann-Stiftung aufhorchen, die repräsentativ herausgefunden hat, dass z. B. knapp 80 % der befragten Bürger in den 28 EU-Staaten für eine faire Verteilung von Asylsuchenden auf die Mitgliedsstaaten sind. Wobei die Frage erlaubt sein muss, was in diesem Zusammenhang vom Befragten als „fair“ verstanden wird. Es steht zu befürchten, dass die allermeisten Menschen ´ausschließend` denken. Faire Verteilung für sie bedeutet: „Nicht alle Asylsuchenden in mein Land, bitte auch welche in die anderen!“. Die mediale Kommunikation des Ergebnisses ist eine andere, die gewünschte gute Nachricht. Im Gegensatz zu den Regierenden seien die Bürger Europas für die „gerechte“, sprich quotenmäßige Kontigentierung orientiert an Bevölkerungsgröße und Wirtschaftskraft, die absolute Zahl spiele keine Rolle, so das Credo. Credo heißt: „Ich glaube“. Wer´ s glaubt, wird selig.
Die Leserbriefe in den Aachener Nachrichten vom 15.2.2015 belegen die Wirkung der einseitigen, in großen Teilen unwahren Berichterstattung – Lügenpresse lässt grüßen – in Sachen Schusswaffengebrauch an der Grenze. Da wurde der Eindruck erweckt, dass lt. AfD das ´Flüchtlingsproblem` durch Schüsse auf Frauen und Kinder gelöst werden soll. Was selbstverständlich hanebüchener Unsinn ist.
Die WELT am SONNTAG bringt am 14.2.2016 einen Artikel mit der Überschrift „Russische Chuzpe“. Zur Erinnerung: Baschar-al-Assad hat seit seiner Machtübernahme im Jahr 2000 Syrien zu einem prosperierenden, säkularen gleichwohl autoritären Staat ausgebaut. Die verschiedenen Volksgruppen und vor allem die verschiedenen Religionen leben bis zum so genannten Arabischen Frühling friedlich nebeneinander. Dann gibt es Demonstrationen von Menschen, die mehr Demokratie fordern.
Als Allheilmittel wird „Ursachenbekämpfung“ gegen Elend, Terror und Flucht ausgemacht. Genauso könnte man sagen, die Welt müsse halt besser werden, dann gäbe es keine Flüchtenden. Wie viel Naivität steckt hinter dem allen? Oder ist es der blanke Zynismus? In Afghanistan gibt es doch bestimmt ein paar „sichere Gegenden“. Deshalb will unser Innenminister die Schutzsuchenden dorthin zurückschicken. Hier zeigt sich das Dilemma unserer, vor allem der deutschen Politikeliten. Um das „Image“ des guten Deutschland aufrecht zu erhalten und eine Schließung der Grenzen zu vermeiden, werden die abstrusesten Maßnahmen befördert. Weil es gerade passt, werden Staaten für sicher erklärt, es wird mit Staaten paktiert, die Menschenrechte offensichtlich mit Füßen treten. Hauptsache eine Fluchtursache wurde beseitigt. Auf dem Papier. Dabei ist der Weg zu einer nachhaltigen Lösung des Problems für die EU, für Deutschland vorgezeichnet. Als erstes müssten die Gesetze, die sich mit Asyl, Grenze und Grenzsicherung befassen, konsequent angewandt werden. Personen, die aus sicheren Drittstaaten einreisen wollen, werden zurückgewiesen. Diese Personen haben keinen Anspruch auf Asyl nach Artikel 16a GG, nach Genfer Flüchtlingskonvention. Damit ein illegaler Übertritt unmöglich gemacht wird, wird die grüne Grenze engmaschig überwacht. Egal ob mit oder ohne Zaun. Hauptsache engmaschig. Sicher, es wird einen Flüchtlingsstau geben. Es wird unschöne Bilder geben. Doch die wird es so oder so geben. Jetzt wären sie gewollt, später sind sie da und unkontrollierbar. Deshalb sollte mit der Rückkehr zu Recht und Gesetz von der EU ein Maßnahmenpaket geschnürt werden, welches weitreichende Hilfe für die Menschen, die momentan unterwegs sind, bietet. Und natürlich für die Länder in denen sich diese Menschen gerade befinden. Dann sollten die Flüchtlinge in Lager in der Nähe ihrer Herkunftsländer gebracht werden. Diese Lager sollten vom UNHCR betrieben werden. Die Ausstattung muss menschenwürdig ausreichend sein. Es muss genügend Nahrung geben. Schulen für die Kinder usw, usw. Wenn eine Ursache für die Flucht beseitigt ist, weil sich z. B. die Taliban demokratisiert, dem Islam abgeschworen und die Waffen niedergelegt haben, können die Afghanen aus den Lagern rund um Afghanistan in ihre Heimat zurückkehren. Ist das naiv? Ja sicher, sie ist naiv, die Idee der Ursachenbekämpfung.