von Joachim Zinsen in den Aachener Nachrichten vom 11.7.2016
ist uneingeschränkt zu zustimmen.
Genau wie dem Standpunkt von
Veröffentlicht wurde der Standpunkt am 9.7.2016 ebenfalls in den Aachener Nachrichten.
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Es ist ein Skandal, wie fahrlässig der Westen mit Sicherheit und Frieden umgeht. War schon die „Armenien-Resolution“ eine diplomatische Dusseligkeit der bundesdeutschen Politik, so ist der NATO-Beschluss an Realitätsferne – soll Sicherheit schaffen, ha, ha – und faktischer Kriegstreiberei kaum zu übertreffen. Stellt doch die Verlegung von 4.000 Soldaten nicht mal eine starkes Symbol dar. Dafür werden Gräben vertieft und Friedensbemühungen, z. B. von Außenminister Steinmeier ad absurdum geführt. Es fragt sich der Rheinländer:
Es gibt auf faz.net eine Rubrik Arm und Reich. Dort erschien ein Bericht über die Situation der Alleinerziehenden in Deutschland. Da denkt man sofort an die alleinerziehende Mutti, die sich mehr schlecht als recht durch´ s Leben schlägt. Vergessen werden schnell die etwa 10% alleinerziehenden Väter, deren Los wahrscheinlich nicht wesentlich besser ist. Der Bericht:
Natürlich zahlen viele Väter keinen Unterhalt. Die Gründe sind vielfältig. Der Hauptgrund dürfte die vollkommene Zerstrittenheit mit der Ex sein, die mit Sicherheit den Umgang mit dem Kind/den Kindern verweigert. Kinder, die regelmäßig instrumentalisiert werden; Kinder, welche die wahren Leidtragenden, die Opfer sind.
Opfer einer Idee, die dazu führt, dass die bürgerliche Familie (Monogames heterosexuelles Paar mit eigenen Kindern) immer mehr in Verruf gerät, immer mehr in´ s Abseits rückt. Zumindest in der Öffentlichkeit.
Fakt ist, dass die Familie immer noch die meist gelebte Form des Zusammenseins ist. Mit über 8 Millionen Familien. Zwar ist die Zahl seit 1996 um knapp 1.400.000 Familien gesunken (stand 2012). Dennoch, auch wenn uns bestimmte, interessierte Kreise – ich komme unten auf sie zu sprechen – mit geballter Medienmacht etwas anderes einreden, die funktionierende bürgerliche Familie ist das von den allermeisten – gerade auch jungen – Menschen gewünschte, ersehnte und zunächst durchgeführte Modell des Zusammenlebens.
Es ist unstrittig, dass Familie abnimmt. In absolut wesentlich stärkerem Maß, als Alleinerziehende zunehmen. Was nichts anderes bedeutet, dass ganz viele Menschen glauben, als Single ein gutes Leben führen zu können. Was um so mehr richtig ist, je jünger man/frau ist.
Nur leider wird man/frau älter und älter. Unaufhaltsam. Da ist es dann bestimmt nicht schön, wenn im Alter der Pfleger im Heim der beste Freund ist. Und der wechselt auch noch. Alle anderen kümmern sich vor allem um den eigenen Kram. Wenn überhaupt Bindungen vorhanden waren, so fallen diese umso mehr weg, je prekärer die Lage wird.
Beispiel Seniorenwohngemeinschaft
Alles schön und fein, solange alle halbwegs fit sind. Sobald die erste Komplettinkontinenz mit Sturzdurchfällen um die Ecke schleicht, spätestens dann ist sie dahin, die Solidarität unter den noch rüstigen Alten.
Was nicht heißt, dass Familienbande alle Probleme meistern würde.
Aber: Blut ist dicker als Wasser. Was natürlich jetzt aber so was von vollkommen rechts ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache.
Allein das Wissen um Verwandte, an Kinder, an Enkel – auch wenn sie sich wenig bis gar nicht kümmern – ist hilfreich. Die Erinnerung bleibt. Die Erinnerung an vielleicht bessere Zeiten.
Sehr oft funktioniert Familie. Gut, sehr gut. Schließlich laufen in Deutschland nicht nur Trübsal blasende Gestalten herum. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass irgendwas immer ist. Doch wo ist das nicht so? In der Schwulenpartnerschaft?
Die interessierten Kreise
Als Beispiel möchte ich einen Kommentar von Jutta Geese, Redakteurin bei den Aachener Nachrichten anführen.
Da ist von einer Ein-Eltern-Familie die Rede, der endlich besser geholfen werden muss. Gemeint sind die wohl alleinerziehenden Mütter und Väter, die aus welchen Gründen auch immer ihren Partner verlassen haben, verlassen wurden. Nur: Eine Ein-Eltern-Familie gibt es nicht. Gleichwohl wird sie herbeigeredet. Genau wie das bürgerliche Familienmodell schlecht geredet wird. So lesen wir bei Jutta Geese:
„Doch da weite Teile der Politik immer noch dem Idealbild der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie anhängen, […]“
Das passt Jutta Geese nun aber gar nicht. Seit den 70-er Jahren versuchen radikal-feministische Kreise, die zum allergrößten Teil homosexuell, sprich lesbisch sind, das traditionelle Familienbild, welches auf gegenseitigem Respekt, Bezug auf das Du und vor allem einem hohem Mass an Resilienz gründet, zu zerstören.
Was meint Resilienz?
Resilienz ist die Fähigkeit, erlittene Kränkungen – das ganze Leben besteht aus einer Abfolge von mehr oder weniger schweren Kränkungen – so zu verarbeiten, dass der Status quo ante z. B. in einer Beziehung weitestgehend wiederhergestellt ist. Fehlt diese Fähigkeit, wird sie – von interessierten Kreisen – untergraben, torpediert, kann eine Beziehung nicht auf Dauer halten.
„Schuld“ wird immer dem jeweils anderen zugesprochen, die Fähigkeit zur Selbstkritik schwindet, die Flucht in eine emanzipierte Individualität scheint Ausweg aus dem Dilemma. Plus – und das ist sehr wichtig – der Einstieg in so genannte alternative Lebensformen vom Patchwork bis hin zur reinen Homo-Partnerschaft, womöglich „Ehe“, har, har.
Faktisch sind dies aber alles nur Reparaturstätten für ein hohes Maß an Lebensuntüchtigkeit. Lebensuntüchtigkeit in dem Sinn, auf den zweiten Blick absolut lösbare Probleme, oft Kinkerlitzchen eben nicht lösen zu können, nein, nicht lösen zu wollen, weil, ja weil die anderen – ich nenne es die interessierten Kreise – ja schon immer gesagt haben.
Oft strandet man/frau eben ´gerne` auch als Alleinerziehende in Hartz IV, welches m. E. durchaus ausreichend bemessen ist, wenn man/frau die Sozialleistung nicht in Tabakrauch, bzw. in Alkoholfahnen aufgehen lässt.
Es sollte, es darf m. E. nicht darum gehen, diese Menschen besser zu stellen. Dann wählen womöglich immer mehr dieses „Familienmodell“.
Man, die Politik, die bürgerliche Mehrheitsgesellschaft sollte den Menschen vor allem vorher klar machen, was Trennung wirtschaftlich bedeutet. Für beide Partner. Für die Kinder. Aber auch, was Trennung psychisch bedeutet. Vor allem für die Kinder. Ich sage es mal salopp: Können sich Eltern bitteschön nicht mal am Riemen reißen? Muss immer gleich der EXIT das Mittel der Wahl sein?
Bitte erst mal nachdenken, die Konsequenzen von unwideruflichen Schritten berechnen, beleuchten, statt einem vermeintlich attraktiven Minderheiten-Zeitgeist (Ich emanzipiere mich jetzt!) nachzulaufen und am Ende voll auf die Schnauze zu fallen. Inkl. der wahren Opfer. Der Kinder.
Bestimmte interessierte Kreise haben daran – am Zusammenreißen – kein Interesse. Sie streben den Zusammenbruch der bürgerlichen Sphären an. Sie frönen dem Individualismus. Dem
Anything goes.
Sie wollen alle möglichen und unmöglichen sexuellen Anwandlungen ausleben. Structure away. Was unter dem Signum „Homo-Ehe“ als Einstieg in die bürgerlich Welt aussieht, ist das Abgreifen von wirtschaftlichen und sonstigen Vorteilen. Nichts sonst!
Plus Einstieg in die Mehr – Ehe. Wenn das einzige Kriterium für Ehe das Für – Einander – Einstehen ist, warum sollten nicht auch 2 Frauen und ein Mann – ich schenke mir das Aufzählen aller weiteren Möglichkeiten – genau das tun. Warum also nicht „heiraten“?
Zurück zum Beginn des Artikels, genauer zum Titel. Alleinerziehende sind nicht arm, weil sie wenig Geld haben.
Alleinerziehende sind arm, weil sie einer Idee aufgesessen sind, die in den Abgrund führt. Den Abgrund eines Systemwechsels, der von langer Hand geplant, subtil durchgeführt und zum größten Teil auch noch von den Menschen bezahlt wird, deren Lebensmodell abgeschafft werden soll. Den brav arbeitenden Steuerzahlern.
Ein Treppenwitz der Sozialgeschichte.
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Autor: 62 Jahre alt, seit 42 Jahren mit der gleichen Frau glücklich verheiratet ……… Mehr: Hier klicken
Seit geraumer Zeit werden Menschen, die sich in Russlands Staatschef Putin hineinversetzen und sein Denken, sein Handeln verstehen wollen, als Putinversteher verunglimpft. Dass dies nicht nur vollkommen unangemessen, sondern auch durchaus nicht zielführend im Sinn einer friedlichen Auseinandersetzung um welche Probleme auch immer ist, betont Frank Walter Steinmeier, der wohl prominenteste Putinversteher, bei vielen Gelegenheiten.
Da ist es bemerkenswert, dass die auf Seite 3 der Ausgabe vom 6.7.2016 einen ausführlichen und neutralen Bericht über die Situation an der Ostgrenze der NATO bringt.
Es ist verständlich, dass sich die Menschen der ehemaligen Länder des Ostblocks, die nun zur NATO gehören, Sorgen machen. Zumal große russische Minderheiten dort leben. In ihre Herzen ist noch nicht richtig eingeflossen, dass sie unter dem Schutzschirm der NATO stehen. ´Wird ein Mitglied angegriffen, ist das wie ein Angriff auf alle Mitglieder der NATO`. Übersetzt: Wird Estland besetzt, ist das wie ein Angriff auf die USA. Der Dritte Weltkrieg wäre da. Das weiß Wladimir Putin. Er wird viel tun, nur nicht Estland besetzen.
Deshalb: Keine Sorge liebe Balten, geschätzte Polen usw. usw. Gerade Deutschland hat gelernt, was die NATO wert ist. Jahrzehnte lang.
sollte es die NATO nicht übertreiben. Sonst wird sie selber zur Bedrohung. Oder ist sie es bereits? Für Russland. Irgendwie verstehe ich Putin.
Schauen Sie sich die Karte mit den Kräfteverhältnissen im Bericht an. M. E. stehen schon genug Soldaten an der Grenze zu Russland. Ich widerspreche Frau Merkel damit ganz ausdrücklich.
Die WELT veröffentlichte am 4.7.2016 ein höchst bemerkenswertes Interview mit Bassam Tibi, dem wohl ältesten, kompetentesten und bekanntesten Verfechter eines Reformislam.
Andrea Seibel, die von mir hochgeschätzte langjährige Leiterin des FORUMS der WELT und stv. Chefredakteurin, führte das Gespräch. Wie immer kompetent.
Bis zu einem bestimmten Punkt. Da sagte Bassam Tibi:
„[…]Das sehen Sie schon an Göttingen: Die Stadt war früher sehr studentisch, 20 Prozent waren Ausländer, eine verträumte, idyllische Stadt. Heute sieht sie aus wie ein Flüchtlingslager. Da laufen die Gangs, ob afghanisch oder eritreisch, durch die Straßen, und man bekommt es mit der Angst. Das Göttinger Gemeinwesen ist erschüttert. Und über all das: keine Sitzung oder Debatte des Bundestages! Alles der Alleingang einer Frau.“
“ Wenn man etwas Kritisches sagt, kommt gleich die AfD-Keule! Wir brauchen hier endlich eine Debattenkultur, die diesen Namen auch verdient. Das ist Demokratie. Wir müssen nicht übereinstimmen. Aber wenn ich widerspreche, darf man sich nicht gleich hämisch über mich äußern.“
Andrea Seibel fragt:
„Was machen wir jetzt mit Ihrer Beschreibung von Göttingen?“
Bassam Tibi schüttet sein Herz aus:
„Ich finde die Lage unerträglich. Da kommen Menschen mit keiner Ausbildung und wenig Geld. Und sie erleben eine prosperierende Gesellschaft. All das ist hart erarbeitet. Das kann man nicht einfach verschenken. Mit der Zeit werden aus diesen Gruppen Gangs, die sich das dann holen. Göttingen wird in einem Jahr eine Stadt voller Kriminalität. Und das verdanken wir Frau Merkel. Das ist keine Einwanderung wie im Falle Amerikas, wo man sich die qualifizierten Immigranten aussucht. Das hier ist eine demografische Lawine, die über uns schwappt. Der Begriff wurde von Wolfgang Schäuble (Link: http://www .welt.de/themen/wolfgang-schaeuble/) benutzt, und er hat sich auch nicht dafür entschuldigt. Mehrere Millionen warten darauf, zu kommen. Die Sache ist noch nicht gegessen. Ich war zehn Jahre nicht in Ägypten, und heute gibt es 15 Millionen Menschen mehr seither. Alle wollen herkommen, einschließlich der Universitätsprofessoren. Ich habe in Kamerun gelehrt, in Senegal, in Nigeria, ich kenne Afrika sehr gut. Es gibt keine einzige Demokratie in Schwarzafrika. Die Armut wächst. Über Libyen werden Millionen kommen und die Probleme der Armut werden sich dennoch nicht lösen.“
Nach diesem Statement wechselt Andrea Seibel einfach das Thema. Sie verhält sich praktisch wie meine Mutter, die sich, wenn ihr jemand sagte, dass Rauchen schädlich sei, einfach umdrehte.
Das hätte ich von Frau Seibel nicht erwartet. Die Dinge sind, wie sie sind. Nur weil die eine AfD Probleme benennt, sind diese doch nicht irreal.
Ich kenne die Situation in Göttingen nicht. In Aachen aber , der Stadt, in der ich lebe, ist es so:
In bestimmte Gegenden plus großer Innenstadtbereiche, geht man als normaler Bürger des Nachts besser nicht, als Frau schon gar nicht. Tagsüber sind allgemein mehr Menschen auf der Straße, die erkennbar – wie sagt der Rheinländer – nicht von hier sind, als Einheimische. Das kann ich doch nicht einfach ignorieren und so tun, als wäre alles in Ordnung.
Das ist es eben nicht.
Bassam Tibi bringt es knallhart auf den Punkt. Die Gegenwart, die
Zukunft. Auch wenn die, sorry Andrea Seibel, Journaille der Guten Gedanken das nicht wahrhaben will.
Deutschland verändert sich in einer Art und Weise, so schnell, so radikal, wie es für unser Gemeinwesen absolut schädlich ist. Von mir aus ist das rechts. Aber es ist so. Nur weil ich ein bestimmtes Prädikat nicht genehm finde, kann ich Realitäten doch nicht ignorieren. Da wäre ich ja wie ein schleimender Höfling im Märchen „Des Kaisers neue Kleider„.
Ist jemand, der anstrebt, dass sich Mütter in den ersten Lebensjahren um ihre Kinder kümmern, ein Brandstifter?
Ist jemand, der nicht wünscht, dass Kopftuch und Gebetsteppiche, dass religiöse Handlungen den Betriebsablauf, womöglich den Betriebsfrieden stören, ist diese Person ein Brandstifter?
Ist jemand, der wünscht, dass deutsche Frauen mehr Kinder bekommen, ein Brandstifter?
Ist eine zugelassene, demokratische Partei, die Wählerstimmen, möglichst viele Wählerstimmen auf sich vereinen möchte, eine Partei der Brandstifter?
Bei aller Liebe. Einen größeren Unsinn habe ich selten gelesen.
Man kann natürlich komplett anderer Meinung sein. Man kann es für richtig befinden, dass die wenigen Kinder, die noch von deutschen Frauen geboren werden, in qualitativ fragwürdigen und personell vollkommen unterbesetzten Krippen verkümmern, damit Mutti sich bei Lidl an der Kasse selbst verwirklichen kann.
Johannes Nitschmann schießt mit seinem Kommentar weit über das Ziel hinaus. Vor lauter Guten Gedanken, sieht er die Wirklichkeit nur noch verzeichnet. Die Wirklichkeit einer Demokratie, des Pluralismus. Verschiedene Interessen kämpfen um die Stimmen der Wähler. Die AfD braucht er ja nicht zu wählen. Und im Ernst:
Auf seine Stimme verzichtet die AfD gerne. Genügend andere werden diese Partei wählen. Auch Dank solch kruder Kommentare. Das verstehen Gute Menschen wie z. B. Herr Nitschmann nicht. Am Guten orientierte Zeitungen, Medien auch nicht.
… bringt Wolfgang Schäuble den Satz, der zumindest ein Minimum an politischer Vernunft und Realismus in Sachen Rückführung von Flüchtlingen aufblitzen lässt:
„[…] Wer vor Italien aus dem Meer gerettet wird, der muss nach Nordafrika zurückgeschickt werden. Sonst stoppen wir den von hochkriminellen Schlepperbanden organisierten Zustrom nicht, und das Flüchtlingsproblem kehrt in aller Schärfe zurück. […]“
Als Rechtspopulisten diffamierte, in Wahrheit höchst vernünftige Menschen fordern dies seit etlichen Monaten. Der Autor fordert es seit September 2015.
Nun sagt es ein Spitzenpolitiker der Bundesregierung. In der WELT AM SONNTAG vom 3.7.2016, Seite 4, Spalte 5 oben.