Ist es der Durchbruch? Für die Energiewende?
MehrNoch in dieser Woche will das Unternehmen, dessen Hauptsitz in Basel in der Schweiz liegt, eine neue Batterietechnologie vorstellen, die auf anorganischen Elektrolyten basiert.
Die Vorteile klingen fast zu gut, um wahr zu sein: keine exotischen Materialien, keine Brandgefahr und gut zehnmal mehr Ladezyklen als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Die Innolith-Batterie, wirbt das Unternehmen, sei nicht nur sicherer und weise deutlich geringere Kosten pro Ladezyklus auf: „Sie macht das E-Auto mit 1000 Kilometer Reichweite möglich.“ Die Rede ist von 55.000 Ladezyklen mit halbstündigem Wechsel und einer Ladetiefe zwischen 0 und 100 Prozent. „Und das ist kein theoretischer Wert“, sagt Innolith-Chef Alan Greenshields im Gespräch mit WELT: „Das haben wir gemessen.“
Die technische Neuerung liegt offenbar in der Vermeidung von verunreinigten und brennbaren organischen Elektrolyten. Mit dem Verzicht auf organische Stoffe sei ein „absoluter Durchbruch in der Energiedichte“ gelungen, die um den Faktor vier höher sei als bei Lithium-Ionen-Zellen. Das Unternehmen, das in Bruchsal nach eigenen Aussagen rund 60 Ingenieure und Techniker in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, will in zwei bis fünf Jahren bereit für die Massenfertigung sein. […]
Glücklicherweise gibt es einen Leserkommentar plus Ergänzungen weiterer Leser, der wichtige – erhellende – Zusatzinfos zum Artikel gibt:
Im Monatstakt solche Meldungen, um die Politiker und Gutmenschen bei Laune zu halten. Hat der Author diese Meldung verifiziert? Ansonsten Artikel löschen. Als Drohnenbauer und Weltmeister im akkuelektrischen Drohnenlangflug mit 190 Minuten will ich diese Akkus erst mal sehen. Rund 270Wh/kg Energiedichte haben die besten und auch millionenfach lieferbaren aus China derzeit. Die ich auch selbst verwende, gelabelt mit LG, Panasonic-Sanyo, Sony-Konion und Samsung. Seitens der Energiedichte tut sich da in der Realität seit Jahren fast nix! Die letzte Meldung davor mit „mehrfacher Energiedichte“ stammt aus einem Labor in China, aber die Typen antworten auf meine Anfrage (in Mandarin übersetzt!) einfach nicht, obwohl ich beste Beziehungen nach China habe. Die vorletzte Meldung kam aus Grosbritannien, angeblich 400Wh/kg auf Schwefelbasis. Eine Zelle mit 80 Gramm kostet 1.200 britische Pfund und ist toxisch und brandgefährlich (Für mein aktuelles Drohnenprojekt brauche ich etwa 8kg an Akku, und der muß sicher sein – 120.000 Pfund für 8kg Drohnenakku sind illusorisch, zumal der Akku nicht zyklenfest ist). Na dann werde ich die nächste Anfrage mal nach Deutschland richten, mal sehen, ob da was Reales dahinter steckt oder nur Luftblasen um neue Forschungsstellen zu bekommen.
dazu Max M.
In dem Bereich tut sich schon ne Menge. Ich habe einen Freund, der war lange in der Zellenforschung bei Varta. Die haben dort auch an einem Speicher auf Schwefelbasis geforscht. Der lief auch ziemlich gut. Problem war die Serienreife Herstellung und das der Akku Typ nicht für die Automobilindustrie geeignet war. Er konnte recht viel Energie aufnehmen, jedoch nur unter sehr langen Ladezyklen. Die Autoindustrie braucht ja möglichst kurze Ladezeiten und da ist der Akku sehr schnell verschleißt.
und Asia G.
@Claus P. Also ich habe mal den Text bei Innolith selbst gelesen: für die Drohne dürften diese Zellen eher uninteressant sein. Es wird nämlich keine Aussage zu der Energiedichte bezogen auf das Gewicht gemacht. Liege ich richtig, wenn sie üblicherweise nutzbar bei min. 160 Wh/kg liegt? Ich gehe hier also von einem geringeren Wert aus, was bedeutet, das eine Batterie bei gleichem Energieinhalt schwerer ist. Mein Mann sucht auch ständig nach besseren Batterien für seine Geräte. Das Ziel ist ja klar: klein, leicht und sehr, sehr energiereich.
und nochmal Claus P.
@Asia, doch, es gibt die pausale Aussage von Innolith, daß die Energiedichte viermal so hoch ist wie bisher bei den heute üblichen LiIon Zellen, die bei Verwendung in der Spezifikation und nicht zu hoher Stromentnahme bei etwa 250Wh/kg liegt. Also meint Innolith offenbar, 1000Wh/kg zu haben. Wenn das stimmt, und die Zellen wirklich so zyklenfest und betriebssicher sind, wie die behaupten, wäre das der Durchbruch. Damit gehört ein BMW i3 Akku, der nach 3 Jahren keine 80km Entfernung mehr schafft, wie der meines Kollegen, der Vergangenheit an. Ich fürchte nur, da hat mal wieder einer billig Aktien gekauft und dann diese Meldung in die Welt gesetzt, um sie dann zu besserem Kurs wieder zu verkaufen. Oder es sollen mal wieder Forschungsmillionen locker gemacht werden bei gutgläubigen Politikern. So war es ja bisher immer bei den zwei dutzend ähnlichen klingenden Meldungen in den letzten Jahren. Die 150…180 Wh/kg gelten für LiPo Akkus, die sind natürlich schwerer und können erheblich mehr Strom abgeben, sind aber schnell leer.
und Schneising M.
@Claus P. Das ist leider die Traurige Wahrheit. Nicht nur bei Energie, sondern auch bei Gesundheit und Medizin werden manchmal nur Versprechungen mit Hoffnung auf Gelder gegeben. Danach sieht man auch nach Jahren nichts mehr von dem Produkt.
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Zur Grid Bank von Innolith in Maryland: Hier klicken. Es handelt sich um 2 Megawattspeicher vermutlich ähnlich denen der Steag.
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