Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es offensichtlich einen massiven Unterschied zwischen den Berichten des IPCC – der Klimaschutzbibel in mehreren Teilen – und dem, was daraus – Ideologie geleitet – gemacht wird, gibt.
[…] Auch die oft als Beleg des Gegenteils herangezogenen Sachstandsberichte des IPCC bieten keine solche. Tauchen in diesen doch Begriffe wie „Klimakatastrophe“ oder „Klimakrise“ nicht auf – und das aus guten Gründen. Zielmarken wie „zwei Grad“ werden zwar behandelt, aber nicht eingefordert. Wer anderes behauptet, betreibt Desinformation. Oder hat die IPCC-Berichte nie selbst gelesen und ist politisch gefärbten Interpretationen Dritter aufgesessen.
Denn die zukünftige Entwicklung komplexer, rückgekoppelter und von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren beeinflusster Systeme ist nicht vorhersehbar. Allein schon, weil man niemals die Anfangsbedingungen in ausreichendem Umfang und mit ausreichender Güte kennen kann, um einen Ist-Zustand in einer Genauigkeit zu definieren, die es wenigstens gestattet, bestimmte Tendenzen auszuschließen. Da hilft auch kein noch so mächtiger Computer, dessen diskrete Arbeitsweise zudem immer das Abschätzen von Vorgängen erfordert, die sich auf Skalen unterhalb der rechentechnisch möglichen Auflösung abspielen.
Manche Prozesse, beispielsweise den so wichtigen Vorgang der Wolkenbildung, hat man ohnehin noch nicht gut genug verstanden. Klimamodelle sind geeignete Werkzeuge für Laborexperimente. Sie unterstützen die Entschlüsselung von Zusammenhängen. Sie gestatten, die Reaktion eines virtuell konstruierten Klimasystems auf die Variation von Einflüssen und Mechanismen zu beobachten und diese mit der Realität zu vergleichen, um neue Hypothesen zu formulieren und zu prüfen. Auf diese Weise gelingt es beispielsweise, die anthropogenen Emissionen als wahrscheinliche Ursache des Temperaturanstiegs der letzten Jahrzehnte zu identifizieren. Aber Glaskugeln, die einen Blick in die Zukunft erlauben, sind Klimamodelle genau nicht.
Die Ursache benennt der Robert in einem Interview auf WELTonline:
Habeck: Als ich Abitur gemacht habe, 1989, war es das große Ding, sich mit Kumpels ein altes Auto zu kaufen und auf Tour zu gehen. Unseres hat damals so 500 Mark gekostet, glaub ich. Aber auf der Tour durch Südeuropa ist uns das Ding zweimal aufgebrochen worden, wir hatten Pannen, und am Ende mussten wir es verschrotten. Das war dann doch ziemlich lästig. Und es ist doch so: Die Fahrzeit selbst ist nicht wirklich frei. Man kann beim Fahren nicht arbeiten, schlafen, lesen oder einfach gar nichts tun. Und man hat es immer am Bein, muss einen Parkplatz suchen, tanken, sich um die Instandhaltung kümmern, Reparaturen bezahlen, weil immer mal was kaputt ist, dann ärgert man sich.
So ein Ergebnis ist natürlich traumatisierend. Und zeigt mit welcher Naivität und Gutgläubigkeit der ein oder andere Mensch, der 1989 die Reifeprüfung bestanden hat, mit Technik zu Werke geht.
Wie auch immer. Robert Habeck meint:
Habeck:Bei Dienstwagen gibt es ja jetzt schon die Regel, dass E-Mobile nurden halben Steuersatz des Dienstwagenprivilegs bezahlen. Ich denke, absehbar sollte das Dienstwagenprivileg nur noch für emissionsfreie Fahrzeuge gelten. Damit hätte man einen starken Anreiz, die Fahrzeugflotte ökologisch umzurüsten, und würde die Konzerne ermutigen, den Weg zu einer emissionsfreien Mobilität zu gehen. Denn wann sich die Elektromobilität durchsetzt, kann man inzwischen ziemlich genau einschätzen.
Ich schlage vor, dass der komplette öffentliche Dienst, alle Behörden aber auch die Politik mit gutem beispiel vorangeht und den gesamten Fahrzeugpark auf E-Mobilität umstellt. Auch Busse sollten nur noch elektrisch fahren dürfen. Neue Busse müssten verbindlich elektrisch sein.
Nun die Sache mit den Preisen:
Habeck:Das ist jetzt eine Wette auf den Markt. Ich kann verstehen, wenn Ihre Konzernstrategie so ansetzt. Aber die Zahl der Kunden, die sich ein Auto um 100.000 Euro leisten kann, ist begrenzt. Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie – so fürchte ich – im Markt scheitern. Den Up mit Verbrennungsmotor will bis dahin auch keiner mehr. Und dann muss sich VW konzentrieren auf Porsches und SUVs, aber dann sind Sie nicht mehr Volkswagen, dann bieten Sie nur noch Premiumwagen an und müssten sich in PW umbenennen. Irgendjemand anderes wird dann das Volkswagensegment füllen.
Das wird so kommen wie bei den kleinen elektrischen Postautos, die kein Automobilkonzern herstellen wollte oder konnte. Und dann hat ein Professor mit seinen Studierenden von der RWTH Aachen so ein elektrisches Lieferfahrzeug entwickelt, und es funktioniert und verkauft sich wie geschnitten Brot. Wenn Sie sagen, preiswerte E-Kleinwagen lohnen sich für Sie nicht, sage ich voraus: Für andere wird es sich lohnen. Vielleicht für China.
Diess:Nein, das hat nichts mit dem Anbieter zu tun, sondern ganz einfach mit dem Fakt, dass ein E-Fahrzeug durch die teure Batterie auf absehbare Zeit deutlich teurer sein wird als ein Auto gleicher Größe mit Verbrennungsmotor.
Habeck: Ich verstehe die Logik, dass man mit höherpreisigen Modellen erst einmal die Einführungskosten bezahlt. Das ist für Menschen mit normalem Gehalt ein Problem, aber aus der Unternehmensperspektive ökonomisch zumindest nachvollziehbar. Doch zu sagen, mittelfristig wird sich das auch nicht lösen, das verstehe ich nicht.
Das E-Auto wird wegen der Batterie zumindest nächsten Jahre, sagen wir bis 2030, um einiges teurer bleiben, als das vergleichbare Auto mit Normalmotor, sprich Verbrenner. Der kleinste E-VW in der Grundversion wird um die 30.000 € kosten.
Der E-Tron von Audi kostet über 100.000 € und ist vielleicht ein schönes Auto, doch realistisch betrachtet & getestet vollkommen alltagsuntauglich: Hier klicken. Die Reichweite des SUV ist vollkommen ungenügend. Wie offensichtlich bei ganz vielen E-Fahrzeugen. Beispiel Sixt-Autovermietung:Hier klicken
VW selber meint, dass der modernste E-Wagen erst ab einer Laufleistung von 100.000 gefahrenen Kilometern in den grünen CO2-Bereich fährt. Bleibt die Frage, ob dann nicht bereits die Batterie für teures Geld erneuert werden muss, und damit der CO2-Ersparniseffekt komplett auf der Strecke bleibt.
Außerdem grenzt es bereits an Volksverdummung, folgendermaßen zu argumentieren:
Doch am Ende, so zumindest das Fazit von Volkswagen, liegt das Elektroauto mit seiner Klimabilanz deutlich vor dem vergleichbaren Verbrenner-Fahrzeug.
Zwar falle bei der Herstellung der Stromer deutlich mehr CO2 an als beim einem Auto mit Verbrennungsmotor. Im konkreten Fall gehe der E-Golf mit einer Klimahypothek von rund zwölf Tonnen CO2 ins Rennen, während die Produktion des Golf mit Dieselmotor nur gut fünf Tonnen CO2 verursacht habe.
Doch über die Betriebsdauer kann der E-Golf diesen Nachteil mehr als ausgleichen. Bei gut 100.000 Kilometer Laufleistung sei durch die bessere Klimabilanz des in Deutschland verbrauchten Stroms der Punkt erreicht, an dem beide Fahrzeugkategorien die gleiche Menge des klimaschädlichen CO2 verursacht haben.
Laut Volkswagen schafft ein durchschnittliches Fahrzeug des Konzerns in seinem Leben – wenn kein Unfall dazwischenkommt – aber sogar 200.000 Kilometer. Nach dieser Laufleistung hat das Elektromodell durch Herstellung und Betrieb knapp 25 Tonnen CO2 verursacht, ein vergleichbares Fahrzeug mit Dieselmotor liegt etwa fünf Tonnen darüber. Auch das Recycling verursacht dann noch etwas mehr CO2, allerdings kann hier weder der Stromer noch der Verbrenner deutlich besser abschneiden.
Wenn ich mir das Zitat so anschaue, grenzt das Schönrechnen der E-Mobilität nicht an Volksverdummung. Es ist glatte – sorry-
Volksverarsche!
Für diesen nicht mal sicheren Minieffekt, eine jahrelange CO2 – Mehrerzeugung als beim Verbrenner in Kauf zu nehmen, und dann dabei auch noch vorauszusetzen, dass der Akku 200.000 Kilometer hält, für diesen Minieffekt ist die sogenannte Verkehrswende mit ihren gigantischen Kosten einfach nur …
Ist schon der Verdacht, dass Glyphosat krebserregend sei, vollkommen widersinnig – Seit über 40 Jahren wird der Stoff ohne Häufung von Krebs massenhaft auf die Felder aufgebracht. Weltweit. Glyphosat trägt erheblich zur erfolgreichen Bekämpfung des Hungers in der Welt bei.-, so ist Kuhmilch nun ein Grundnahrungsmittel mit dem Zeug zur Krebserregung.
Melnik: Für Säuglinge ist Wachstum lebenswichtig. Bei Erwachsenen dagegen sind Substanzen, die Zellen zur Vermehrung anregen oder mit Genen interagieren, mit Vorsicht zu genießen. Bei Männern ist der Zusammenhang von Milchkonsum und einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs erwiesen. Bei Frauen wird ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs vermutet.
Außerdem wurden Inhaltsstoffe der Milch mit der Entstehung von B-Zell-Lymphomen in Verbindung gebracht, das sind aggressive Tumore des Lymphsystems. Umgekehrt scheint Milch das Risiko für Darmkrebs zu mindern. An ungünstigen Nebenwirkungen kommen aber noch Akne, Fettsucht, Diabetes und Osteoporose hinzu, die mit Milchverzehr in Verbindung gebracht werden.
Der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die umstrittene Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in einem Interview mit „Bild“ als unwissenschaftlich kritisiert. Die SPD-nahe Stiftung hatte die Studie in der vergangenen Woche vorgelegt. Die Autoren warnen darin vor einer „Verlorenen Mitte“. Jeder zweite Deutsche sei negativ gegen Asylsuchende eingestellt, heißt es darin. Rechte Einstellungen würden zunehmend Normalität.
Gabriel sieht dafür auf der Basis der Umfrage keinen Beleg. In dem Interview unterstellt er den Autoren der Studie, „bereits feststehende Meinungen bestätigen“ zu wollen. Dafür hätten diese die Ergebnisse entsprechend interpretiert.
… (ganz unten) vom November 2017, der höchst empfehlenswert ist.
Es sind die zentralen Aussagen ausgewiesener Praktiker in Sachen Versorgungssicherheit Strom.
Eine Ausnahme allerdings muss gemacht werden. Die betreffende Aussage wiederhole ich deshalb im Ausschnitt darunter. Es ist sozusagen ein Ausschnitt aus dem Ausschnitt.
Der Ausschnitt aus dem Ausschnitt:
Prof. Bernd Benser suggeriert dem Zuschauer, dass Wind, Sonne und Biomasse ausreichen würden (Zuviel Strom), um Deutschland komplett mit Strom zu versorgen. Es müsste halt nur genügend von allem vorhanden sein.
Fakt 1 ist, dass trotz einer Installierten Leistung von 119 GW der Erneuerbaren gesamt, also einer theoretisch möglichen Gesamtleistung von gut Eintausend (1.042) Terawattstunden pro Jahr noch nicht einmal die Erneuerbare Stromerzeugung ausgereicht hat, um Deutschland (Jahresbedarf 550 TWh netto) tatsächlich auch nur einen Tag (Ø 1,5 TWh) komplett mit Strom zu versorgen. Der Experte verwendet zwar durchaus den Begriff theoretisch. Dennoch hat der Zuschauer den Eindruck, dass das machbar sei. Richtig ist, dass die Erneuerbaren eben trotz einer gewaltigen Installierten Leistung (s.o: Fast doppelt so viel, wie faktisch Strom benötigt wurde) 2018 nur 40% des benötigten Strom erzeugt haben. Im Durchschnitt. Nicht immer. Beispiel: Hier klicken
Fakt 2 ist, dass dank gemäßigtem Klima in Deutschland, Wind und Sonne niemals gleichzeitig so stark sein werden, um über einen längeren Zeitraum soviel Strom zu erzeugen, um Deutschland nachhaltig mit Strom zu versorgen. Schon gar nicht angesichts des steigenden Bedarfs wegen der angedachten E-Mobilität.
So die Überschrift eines wegweisenden Kommentars …
… von Stefan Aust, einem Spitzenjournalisten, der nichts mehr werden muss. Der sich auch deshalb den Blick auf die Realitäten nicht verstellen lässt. Von niemandem und schon gar nicht von einer Schere im eigenen Gehirn:
[TRÄUMEN]Das gehört zur DNA der Ökopartei. Sie dürfen sich auch in apokalyptischen Visionen gruseln. Doch wenn der Rest der politischen Klasse mitträumt, wird es ernst. Und Gretas ansteckende Panik wird unser Problem. …
… Sie sind die Vertreter des Guten auf dieser Welt und die Vertretung der Guten.
Ihre Hymne, die bei allen Auftritten mitschwingt, ist von John Lennon und heißt „Imagine“: Stell dir vor, es gibt keine Staaten, keine Gründe, dafür zu töten oder zu sterben, keinen Besitz, eine Welt, die allen gehört … keine Gier, keinen Hunger, eine Brüderschaft der Menschen … du kannst mich einen Träumer nennen, aber ich bin nicht der einzige, und ich hoffe, dass du eines Tages auch dazu gehörten wirst …
Nun gehören sie fast alle dazu, auch wenn Lennon damals noch nicht erträumen konnte, welche Hoffnungen und Ängste in den nächsten Jahrzehnten die Regie auf der apokalyptischen Horrorbühne übernehmen würden.
Vom drohenden Weltuntergang durch den von Menschen gemachten Klimawandel hatte der gute John noch keine Ahnung, sonst hätte er die Abschaffung des CO2 vermutlich in seinen Song mit aufgenommen und ganz sicher hätte er die „brotherhood of man” genderkonform mindestens um die „sisterhood of men and women” sowie des dritten Geschlechts erweitert.
Die Ikone der Schreckensträumer
Alles eben zu seiner Zeit; vom „Töpfern für den Frieden“ über das „Lesen ohne Atomstrom“ bis zum „Stricken ohne Angst“ haben wir ja schon so einiges miterlebt. Aber ohne das große „End is at Hand“ – der Untergang naht, wir werden alle sterben – ist noch keine religiöse und politische Erweckungsbewegung ausgekommen.
Jetzt haben die Schreckensträumer auch noch eine Ikone, die 16-jährige Greta, die gegen den Weltuntergang im menschengemachten Treibhaus konsequent freitags die Schule schwänzt und den guten Teil Europas in ihren Sitzblockadebann zieht.
Sie trägt markante Zöpfe, die bisher eher als anzeigepflichtiges Zeichen einer völkischen Familie galten. Sie hat auch eine – umgehend von ihrer Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit zurückgezogenen – Nebenbemerkung über die potenziellen Segnungen der Kernenergie gemacht. Greta wird verziehen, was jedem deutschen Politiker vermutlich die Karriere verstrahlt hätte.
Sie ist die heilige Johanna der Generation CO2, die nach der zügigen Abschaffung von Braunkohle, Steinkohle, Gas und Öl unter Vermeidung der Atomkraft voll auf regenerative Energien umschalten will. Jetzt hat sie auch den Segen der Kirche, der Berliner Bischof verglich ihren Auftritt mit dem Einzug Jesu nach Jerusalem, wobei er dessen tragisches Ende unterschlug.
Auch der Papst empfing die Heilige Greta, und vermutlich wird der Karfreitag bald in „Karfreitag for Future“ umgetauft. Kein Himmel ohne Hölle. Die Politik hat den Untergangsaposteln seit Jahren die Schrecken des Treibhauseffektes eingeimpft. Unterlegt mit dem Computer-Zahlenwerk der Klimagurus von Potsdam nahm und nimmt der drohende Weltuntergang durch das menschengemachte Kohlendioxid seinen verhängnisvollen Lauf.
Gegen diese kriminelle Energieproduktion dürfte das Schwänzen der Schule am Freitag ein eher geringfügiges Delikt sein und hat ja auch seine positiven Seiten. Bei dem spärlichen Sportunterricht der Schulen ist ein Protestmarsch in frischer Luft von gesundheitlichem Wert, was natürlich von der jeweiligen Demo-Route abhängt.
Der Chor der Weltenretter
An der Stärkung des sozialen Wir-Gefühls können auch andere wohlig Anteil nehmen. So leistete kürzlich ein bekannter Fernseh-Entertainer im ZDF seinen Beitrag zur Analyse des Grundproblems. Die Menschheit, so sagte er in einer Talkrunde, sei das Krebsgeschwulst des Planeten Erde. Leider versäumte es der promovierte Humanmediziner, die passende Therapie für die Beseitigung des Geschwürs vorzuschlagen, ob klassische Operation mit dem Messer, Strahlen- oder eher Chemotherapie.
Derart radikale Lösungen tauchen sonst nur in einem völlig anderen politischen Umfeld auf. Der normale Grüne ist sanft und gewaltlos, er prangert die drohende Apokalypse an, hält sich aber mit konkreten Vorschlägen zurück – manchmal ist es eben praktischer, Theoretiker zu sein.
Nicht umsonst stiegen die Zustimmungsraten für die Grünen inzwischen auf Rekordniveau. Die Grünen-Politiker treffen mitten ins gute Herz. Wenn Katrin Göring-Eckardt von der grünen Kanzel verkündete „Wir wollen, dass jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“, dann tränt das Auge und vernebelt so wohltuend den Blick auf die Tonnen von Insekten, die ihren Tod nicht der Windschutzscheibe des CO2 produzierenden Autos, sondern den Flügeln der großen Windmaschinen auf den Feldern zu verdanken haben. Sie sterben schließlich für eine gute Sache.
Wenn der schon als grüner Bundeskanzler gehandelte Robert Habeck im Interview verkündet „Ich finde auch, dass Liebe und Gemeinsamkeit in der Familie wichtiger sind als noch mehr Plastikspielzeug für Kinder“, gilt das nicht als Rückfall in seinen Beruf des Kinderbuchautors und auch nicht als Polit-Kitsch, sondern als eine wunderbare menschennahe Sprache.
Grün ist die Hoffnung, die Hoffnung auf eine bessere Welt. Und das ist auch gut so.
Sie haben viel erreicht, die Umweltschützer, aus der Taufe gehoben von 68ern und ihren Nachfolgern, von Aktivisten gegen das Waldsterben, was allerdings ein veritabler Fehlalarm war, gegen Kernkraftwerke, wodurch die CO2-freie Energieproduktion massiv reduziert wurde, für Biolebensmittel und gegen die Verseuchung der Meere mit Plastik.
Sie geben den Ton an, und nebenbei sind es so nette, moderne und gut aussehende Menschen wie Annalena B. und Robert H., nicht so schlecht gelaunte Miesepeter wie etwa der sozialdemokratische Wählerschreck Ralf S. Da spielt vor lauter sympathischem Sendungsbewusstsein die Realität nur noch eine untergeordnete Rolle.
Niemand, der heute nicht Grün sein will. Auch die sogenannten etablierten Parteien stimmen ein in den Chor der Weltenretter. Weil aber Rettung nur angesichts des Unterganges ihre Sinn stiftende Wirkung entfalten kann, muss zunächst die globale Katastrophe ausgerufen werden.
Klimaforscher, die das Wetter nicht über mehr als fünf Tage einigermaßen sicher voraussagen können, sind sich bei größeren Zeitabständen von 20 bis 150 Jahren bombensicher. Langfristige Prognosen sind ja auch kurzfristig kaum zu widerlegen.
Eine Frage des Glaubens
Ihre Klimamodelle funktionieren rückwärtsgewandt weniger genau, was kein Wunder ist. Hauptgrund für den weltmörderischen CO2-Anstieg ist ja auch die Industrialisierung – da müssen frühere Klimawandlungen logischerweise andere Gründe gehabt haben.
Dass die Wikinger bei der Besiedlung von Grönland im 12. Jahrhundert weder mit klimaschädlichen Flugzeugen, Kreuzfahrtschiffen und Diesel-SUVs anreisten, ist ja historisch erwiesen. Insofern muss die Wärmeperiode (um 1000 n. Chr.), die sie dazu veranlasste, ausgerechnet nach Grönland auszuwandern durch andere Faktoren hervorgerufen worden sein.
Klimaforscher in Potsdam und anderswo sind heute todsicher, dass es sich dabei lediglich um eine regionale Besonderheit handelte. Weltweit sei es nicht wärmer gewesen als heute – was in gewissem Sinne sogar stimmt: Die damalige Wärmeperiode war ähnlich wie die heutige, wenn auch ohne CO2.
Nun mag es unerfreulicherweise so sein, dass CO2, in Massen erzeugt durch das Verbrennen fossiler Energien seit der Industrialisierung, den Anteil von CO2 in der Atmosphäre von 0,03 auf 0,04 Prozent gesteigert hat. Ob das einen globalen Temperaturanstieg von ein, zwei, drei oder auch zehn Grad verursachen wird, hängt vom jeweiligen Klimamodell und den Zutaten ab, die Experten in ihre Computer einfüttern.
Ob die Ergebnisse dann den drohenden Weltuntergang ankündigen oder nicht, ist vor allem eine Frage des Glaubens an die eigenen Modelle. Was man vorne hineintippt, kommt meistens hinter wieder heraus. Aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge, vor allem wenn er scheinbar wissenschaftlich untermalt ist.
Dass auch die unterschiedlichen Aktivitäten der Sonne ihren Anteil am Klimawandel haben könnten, passt nicht ins Bild und wird eher verdrängt. Es muss der sündige Mensch sein, der die Strafe des Klimagottes auf sich zieht, so wie die Geißler im 13. Jahrhundert angesichts der Pest eine spirituelle Massenbewegung kreierten, um die Welt vor dem Zorn Gottes zu retten.
Dennoch: Es ist ja besser, das Richtige aus den falschen Gründen zu tun als das Falsche aus den richtigen Gründen. Dass fossile Energien begrenzt sind, ist klar. Deshalb ist das Einsparen von Kohle, Gas und Öl richtig und notwendig. Und wenn die steigenden Preise manchem nicht ausreichen, seinen Konsum zu drosseln, dann soll ihm gern der Glaube an die Apokalypse beim Sparen helfen.
Hoch bezuschusst, hoch ineffizient
Es macht die Sache aber auch nicht besser, wenn aus den richtigen Gründen das Falsche getan wird. Ein Blick auf die offiziellen Zahlen hilft manchmal. Entscheidende Größe ist der Jahresverbrauch an Primärenergie, und der sieht in Deutschland (berechnet in dem Vergleichsmaßstab Petajoule) für 2018 so aus:
Mineralöl: 34,3 Prozent – weg damit, am besten durch Abschaffen des Autos. Öl aus Ländern mit zweifelhaften Regierungen und veralteten Geschlechterrollen zu importieren ist ebenfalls zu unterbinden. Genauso wie schmutziges Öl aus den Teersänden von Kanada.
Erdgas: 23,7 Prozent – jeder Kauf von Erdgas stützt Putin – also durch Liquid Gas aus den USA ersetzen, das allerdings nicht durch Fracking gewonnen werden darf.
Steinkohle: 10,0 Prozent – Ausstieg ist schon beschlossene Sache.
Braunkohle: 11,3 Prozent – Ausstieg ebenfalls beschlossen.
Kernenergie: 6,4 Prozent – Auslaufmodell.
Andere: 1,8 Prozent
Erneuerbare: 14,0 Prozent – die Zukunft!
Von den erneuerbaren Energien entfällt allerdings fast die Hälfte auf Biomasse, was am gesamten Primärenergieverbrauch 7,48 Prozent ausmacht. Die Produktion von Biomasse will man inzwischen wieder reduzieren, weil die dafür notwendigen schier endlosen Maisfelder zwischen den Windmühlen auch nicht gerade dem Traum einer ökologischen Landwirtschaft entsprechen. Allein die dazwischen herumlaufenden streng geschützten Wölfe zeigen dann, dass die Natur wieder in Ordnung ist, so wie Lachse im Rhein Zeugnis von der Reinheit des Wassers ablegen.
Die große grüne Fantasie der sauberen Energieversorgung ist zum flächendeckenden Geschäftsmodell des gigantischen Abzockens von Subventionen geworden. Und diese werden vom Verbraucher bezahlt. Kein Wunder, dass Deutschland beim Strompreis europaweit ganz vorn liegt. Die Effektivität der Windräder ist dafür eher lau, hoch bezuschusst und hoch ineffizient.
Windenergie trägt mit gerade mal 3,1 Prozent (2018, gegenüber 2,8 Prozent 2017) zum Primärenergieverbrauch bei. Dazu sind heute knapp 30.000 Windmühlen nötig.
Bei einer Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland von 357.386 Quadratkilometern kommt damit heute schon eine Mühle auf knapp zwölf Quadratkilometer. Und nicht immer drehen diese sich – dafür muss eine gewaltige Reservearmee an konventionellen Kraftwerken in Bereitschaft gehalten werden. Oder man muss eben den Atomstrom aus Frankreich oder Tschechien importieren. Eine echte Luftnummer, bezahlt durch Mondpreise für Strom.
Eine Bohrinsel oder 4000 Windräder
Wollte man – bei heutiger Technik – den Anteil der Windenergie etwa verzehnfachen, bräuchte man bei der gegenwärtigen Durchschnittsgröße 300.000 Windräder, bei 100 Prozent Windenergie also etwa eine Million. Das wären dann auf jedem Quadratkilometer Bodenfläche in Deutschland knapp drei Windräder; in den landwirtschaftlichen Gebieten, den Wäldern, Bergen, Seen und Städten, überall.
Bezogen auf die Bevölkerungszahl von gut 80 Millionen Bundesbürgern würde dann für jeweils 80 von ihnen ein Windrad die Energie liefern. Wenn die Windräder dann immer weiter in den Himmel wüchsen, bräuchte man weniger, aber dann eben immer größere, was die Sache am Ende auch nicht besser macht.
Diese absurde Rechnung, diesmal nicht von den Klima-Hochrechnern aus Potsdam, ist nicht weniger absurd als die Annahme, nach dem Atomausstieg auch noch aus den fossilen Energien auszusteigen und mit CO2-freien Energien den Bedarf eines dicht besiedelten Industriestaates wie der Bundesrepublik Deutschland decken zu können.
Das wird aus einem kleinen Beispiel deutlich. In der Mündung der Elbe liegt im Naturschutzpark Wattenmeer die Bohrinsel Mittelplate. Sie liefert etwa die Hälfte des Öls, das in Deutschland überhaupt gefördert wird – pro Tag ungefähr so viel wie in eine kleine Schulturnhalle passen würde.
Kämen Umweltschützer nun auf den naturschonenden Gedanken, die Bohrinsel im Wattenmeer zu schließen und dort stattdessen Windmühlen aufzustellen, dann würde der Windpark, um die gleiche Leistung zu liefern, aus gut 4000 (viertausend) Windrädern bestehen. Die Mittelplate allein liefert nämlich ein Siebtel der Energieleistung aller Windräder in Deutschland zusammen – berechnet in Petajoule, dem Vergleichsmaßstab für die verschiedenen Energiearten.
Ein Freudenfeuer des Geldverbrennens
Der fröhliche Protest der „Friday for Future“-Bewegung gegen den Weltuntergang durch Kohlendioxid, der Aufruf Gretas „Ich will, dass ihr in Panik geratet und die Angst verspürt, die ich jeden Tag habe“ hat vor allem bei den Politikern der großen Koalition das große Panikorchester anspringen lassen.
Jetzt hat die Bundesregierung beschlossen, ein Klima-Kabinett einzurichten, ob eher aus Angst vor dem Weltuntergang oder aus Angst vor Greta und den Grünen ist nicht klar. Auch ist nicht entschieden, ob die Minister nach dem Motto „Friday for Future“ jeweils am Freitag ihre Arbeit in den Ministerien schwänzen und mit Transparenten durchs Kanzleramt hüpfen, ob die Umweltministerin dabei Zöpfe trägt und Andrea Nahles ihre Pippi-Langstrumpf-Songs vorträgt.
Sicher aber ist: Die Bürger und die Industrie werden jetzt im Wochenrhythmus ermahnt, „endlich zu liefern“. Was, ist nicht ganz klar. Es wird nur teuer. So wie die Energiewende ja ohnehin ein Freudenfeuer des Geldverbrennens ist, wobei zum Glück kein neues CO2 freigesetzt wird, denn man fackelt ja keine Geldscheine ab, sondern nur Buchgeld. Das geht auch deutlich schneller.
Währenddessen haben die 120 größten Kohlekonzerne der Welt gerade knapp 1400 Kohlekraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Weltweit sollen auch 83 neue Kernkraftwerke geplant sein. Von all diesen kann Deutschland dann ja irgendwann seine saubere Energie beziehen – Hauptsache der schöne Schein wird bewahrt – und man glaubt fest daran.
Grüne dürfen träumen, das gehört zu ihrer DNA. Sie dürfen sich auch in apokalyptischen Visionen gruseln. Doch wenn der Rest der politischen Klasse mitträumt, wird es ernst. Und Gretas ansteckende Panik wird unser Problem.
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*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Corona. Deutschland“ ist, zitieren wir den Text in Gänze. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.