8,4 Gigawatt Kraftwerkskapazität …
… fielen weg, wenn man die 20 „dreckigsten“ Braunkohlekraftwerke zum 1.1.2020 abschalten würde. 50 Millionen Tonnen CO2 fielen pro Jahr weniger an.
Die Lücke zwischen geplanten 40% weniger CO2 als 1990 und den wahrscheinlich erreichbaren 32% Ersparnis würde damit um die Hälfte geschlossen. 36% wären erreicht. In 2020. Quelle: Hier klicken
Hier die Systematik Watt:
- 1 Terawatt sind
- 1000 Gigawatt sind
- 1000.000 (eine Million) Megawatt sind
- 1.000.000.000 (eine Milliarde) Kilowatt sind
- 1.000.000.000.000 (eine Billion) Watt
Berechnet wird Stromverbrauch – ein z.Zt eine fast ausschließlich in Echtzeit verfügbare Energieform – in Watt/Zeit. (Haushalts-) üblicherweise in Kilowattstunden.
Ein bundesdeutscher Haushalt verbrauchte 2015 pro Jahr 3.247 Kilowatt Strom. Das sind 3,25 Megawatt.
Pro Stunde sind es durchschnittlich 3247/8760 (24Std. X 365 Tage) Stunden= gerundet 371 Watt = 0,371 Kilowatt/Stunde.
Angenommen, die oben genannte 8,4 Gigawatt Kraftwerkskapazität stünde uneingeschränkt jederzeit zur Verfügung, also ohne Defekte, Wartung usw., dann könnten nach dieser Rechnung 8.4 Gigawatt Kraftwerkskapazität dividiert durch 371 Watt = 22.641.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
In Deutschland lebten 2015 knapp 83.000.000 Menschen in 2015 40.773.000 Haushalten. Zur Stromversorgung dieser Haushalte sind gemäß Rechnung oben gut 132 000 Gigawatt Kraftwerksleistung (Kraftwerke inkl. Erneuerbare) nötig. Das entspricht gerundet dem Wert des Statistischen Bundesamtes. Wobei die 20 „dreckigsten Braunkohlekraftwerke“ über die Hälfte des gesamten Privathaushaltsstrom liefern. Und dabei 50.000.000 Tonnen CO2 ausstoßen.
Das sind 0,14% des weltweiten CO2- Ausstoßes in Höhe von 35.000.000.000 Tonnen in 2015.
Geradezu zynisch ist die Tatsache, dass Länder wie China und Indien eine Vielzahl von Kohlekraftwerken in Betrieb nehmen. Da sind die 20 stillgelegten „Dreckschleudern“ in Deutschland schnell aufgeholt. Selbstverständlich im Einvernehmen mit dem Pariser Klimaabkommen.
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Viel ist also durchaus nicht viel, …
… wenn man die Dinge in´ s rechte Licht, sprich in´ s richtige Verhältnis rückt.
Für ein kleines Land wie Deutschland, hat die Abschaltung von 8,4 Gigawatt hingegen massive Auswirkungen. Strom für mehr als die Hälfte der bundesdeutschen Haushalte muss alternativ sicher bereitgestellt werden.
Ohne Kohle, ab 2022 ohne Kernkraft!
Gaskraftwerke wären nur eine Krücke.
Beträgt der CO2-Ausstoß doch immerhin die Hälfte der Kohle.
Auch die Steinkohle kommt aus aller Welt.
Also Erneuerbare?
Hier eine Übersicht über die installierte Kraftwerksstruktur:
Über die Hälfte der installierten Nettoleistung Stromerzeugung wird bereits von Erneuerbaren gestellt (und bezahlt):
- Solar 42,71 Gigawatt
- Wind Land 50,08 Gigawatt
- Wind Meer 5,26 Gigawatt
- Biomasse 7,38 Gigawatt
- Wasser 5,6 Gigawatt
Macht 111,03 Gigawatt von insgesamt 202,10 Gigawatt .
Leider sind Wind und Sonne flatterhaft. Denn sonst könnte die gesamte Stromversorgung in Deutschland bereits heute durch Wind und Sonne sichergestellt werden.
Auch mehr Wind- und Solarkraftwerke würden außer bereits jetzt vorhandenen massiven Überkapazitäten, wenn die Sonne scheint und der Wind weht, nur wenig bewirken. Das ist dann der Strom, der in´ s euroäische Ausland quasi verschenkt wird.
Bemerkenswert sind die Durchschnittsrechnungen. Annähernd 40% werden bereits durch Erneuerbare erzeugt. Aber eben nur im Durchschnitt. Wie die Grafiken unten belegen, gibt es etliche Tage, die liegen weit unter den 40%. Vor allem aber – das wird gerne vergessen – bilden verlässliche Wasserkraft und Biomasse den Grundstock von gut 10%.
Wenn Sie sich die tägliche Strommenge, die durch Sonne und Wind erzeugt wird, ansehen, sieht die Welt ganz anders aus.
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Da sind dann Aussagen wie die im Artikel von ganz oben doch zu relativieren. Grundlastfähige Kraftwerke lassen sich nicht einfach mal so an- und abschalten. Gaskraftwerke sind da einfacher zu händeln. Doch da besteht die Abhängigkeit vom Gasimport. Und CO2 erzeugen auch die Kraftwerke.
Wenn von genügend Kapazitäten die Rede ist, meint man i.a.R. Durchschittswerte. Diese interessieren im Grunde nicht. Es geht um den konkreten Tag, die konkrete Stunde. Und da können so viel Solar- und Windkraftwerke bestehen; es sind immer zu wenig bei Flaute und Dunkelheit. Das belegen die Charts oben eindrucksvoll. Und auch dieser Artikel. Auch wenn er recht alt ist.
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Der Artikel wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Sollte er Fehler enthalten, weisen Sie mich bitte darauf hin. Mail service@mediagnose.de // Betreff: Fehlerhinweis Teil 2.
Besten Dank!
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