Trotz aller Statistiken von RKI, Euromomo, Prof. Bhakdi ( Buch Corona Fehlalarm) werden die Regierungspopulisten nicht müde Ihre Wählerschaft zu betrügen, indem sie behaupten, daß die Coronapandemie sich weiter entfaltet und im Herbst eine „fürchterliche 2. Welle folgt. Wie schon im „Artikel zum Sonntag“ hervorragend berichtet und anhand Fakten nachgewiesen, ist die Coronapandemie längst beendet. Im Übrigen zeichnet sich eine Pandemie im Wesentlichen durch seine Letalität aus. Nach allen zur Verfügung stehenden Statistiken wird in 2020 (bis heute) eine leichte Untersterblichkeit nachgewiesen. Insofern müßte WHO, RKI, Regierung, anhand der eigenen Merkmale für Pandemien, eine Korrektur veröffentlichen: ES GAB KEINE PANDEMIE ! Es gab nie eine 1. Welle und es wird auch keine 2. Welle geben. Dieser offensichtliche Betrug von Regierung an seiner Bevölkerung ist arrogant, unverhältnismäßig und politisch dumm! Was bewirkt denn die Regierung mit diesem Betrug. Schauen wir zurück auf den Monat März. In den Medien wurden aus China, Italien, ect. Bilder gezeigt, die eine Schockwirkung ausgelöst haben. Es wurden zu keiner Zeit Statistiken über Infizierung, Krankheit und Todesfälle bemüht. Hirnlos und chaotisch wurden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung angeordnet, Gesetze (Auswirkung wie Ermächtigungsgesetz) wurden durchgepeitscht, die unsere Grundrechte in übelster Form beschnitten haben, die derzeit den Bundestag aushebeln und eine kleine Gruppe ermächtigen zu tun, was Ihnen beliebt. Mit Wirkung ab dem 23.3.2020, dem Zeitpunkt des Wirkens des Lockdowns, wurden alle wesentlichen Aktivitäten des Landes ausgesetzt, bzw. beschnitten. Dies hat bis heute und auch zukünftig ungeahnte Folgen in Wirtschaft, Sozialwesen und Zusammenhalt. Einige Folgen sind Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Rückgang des BIP (geschätzt ca. 7 %), Insolvenzen,Verarmung, Vereinsamung der „Alten“, Suizide, Depressionen, und vor allem werden unsere Kinder in ihrer Entwicklung gestört. Diese Liste läßt sich noch vielfältig erweitern. Mit riesigen Finanzmitteln versucht die Regierung die wirtschaftlichen Schäden Ihrer selbstverschuldeten Politik (Lockdown) zu bewältigen. Schon jetzt sind die Grenzen der Machbarkeit absehbar. Das Ganze erfolgt dann wie immer nach dem Motto, daß die systemischen Kräfte immens unterstützt werden, und der Rest sehen muß wie er überlebt. Dieses System kennen wir aus allen zurückliegenden Krisen. Als Rechtfertigung der „Populistischen Regierung“ hören wir wieder die bekannten populistischen Aussagen, „Wir schaffen das“, „der Lockdown war alternativlos“ und andere verdummende Aussagen.
Wir müssen und können auch der Regierung zugestehen, daß auf die Krise zu reagieren war. Bestimmte Anordnungen zu Beginn der Krise waren auch richtig. Leider haben es die Damen und Herren versäumt Ihren Verstand zu benutzen. Spätestens im April, als Statistikmaterial von RKI (Bulletin 16 und 17) zur Verfügung standen, hätte man die richtigen Weichen stellen können. Das kam allerdings nicht infrage, denn diese selbstherrliche Clique macht schlicht keine Fehler! So fahren sie in Ihrem Populismus fort: Panik erzeugen, Ängste schüren, Finger heben (wie die Oberlehrer), Abstandsregelung, Maskenpflicht etc.. Diese ganzen Maßnahmen sollen laut „Oberpopulistin Merkel“ solange fortgeführt werden, bis das absolute „Heilsmittel Impfstoff“ zur Verfügung steht. Da dasVirus SARS.Cov 2 absolut kein Killervirus ist, sondern mit den schon bekannten Coronviren und/oder Influenzaviren gleichzusetzen ist, gibt es aber auch gar keinen Grund hier Panik zu erzeugen. Es wurde statistisch festgestellt, daß SARS.Cov 2 wie andere im Winter auftauchende Grippeviren auftritt, Ihren Höhepunkt erreicht und dann abebbt. Jedes Jahr der gleiche Rhythmus! Was also soll das ganze Theater? Es wurden wieder wahnsinnige Geldbeträge in einer Geberaktion von Staaten erbracht; insgesamt 7,4 Milliarden Euro! Dieser Betrag geht nun an „GAVI“, die örtlich wie auch die „WHO“ in Genf angesiedelt ist. Sowohl die WHO als auch die GAVI werden von Bill Gates finanziert und manipuliert. Von dort soll dann weltweit die Impfstoff- entwicklung und -fertigung vorangebracht werden, um die Impfstoffe dann weltweit gerecht zu verteilen? eher zu verkaufen!
Das ist nun das Ziel unserer großartigen Regierung!
WIR SOLLEN GEIMPFT WERDEN!
Gar keine Frage, daß die Impfung freiwillig ist. Im Anschluß dazu gibt es dann noch einen Immunitätsausweis. Da entsteht natürlich die Frage, wozu soll das Ding taugen? Aha, wenn man künftig ins Stadion will, wenn man zum Konzert will oder man ins Ausland möchte, braucht man diesen Ausweis. Wann erhält man diesen Ausweis? Diesen Ausweis erhält man dann, wenn man die Coronaimpfung erhalten hat. So eine „Freiwilligkeit“ ordne ich in „STAATSTERROR“ ein. Dieser Immunitätsausweis ist dann der Ordnungsgrund für „Gute Bürger“ oder „unwillige Querulanten“. Das System kennen wir aus dem 1000jährigen Reich; nämlich den Judenstern“ !
Das ist nun das Ziel, was unsere Populistenregierung anstrebt, und zwar zu unserem Schutz! Wenn wir dann vielleicht im 1.Quartal 2021, mit einem kaum ausgetesteten Impfstoff, mit allen möglichen Wirkverstärkern und Nebenwirkungen, durchgeimpft sind, passiert was? Wir haben eine riesige Zahl an Arbeitslosen, der kleine Mittelstand ist vernichtet, es erfogt eine weitere Verarmung der Bevölkerung und wir steuern auf die nächste Finanzkrise? zu.
Es bleibt uns nur noch übrig, unserer hervorragenden Regierung zu gratulieren, zu Ihrer Besonnenheit, Ihrer Entschlußkraft, Ihrer…… Wir können dankbar sein, so weise geführt und an die Hand genommen zu werden durch unsere großartige Vorsitzende?!, nein natürlich Bundeskanzlerin.
Weil keine Masken getragen werden. Exkurs: Zu Sinn & Unsinn von Masken: Hier klicken
Weil das Virus durch die Klimaanlage nur umgewälzt wird und damit verteilt wird.
Deshalb ist die Masken- und Abstandspflicht wichtig.
Deshalb werden 2 komplette Landkreise geschlossen.
Deshalb können Bewohner dieser Landkreise nicht in ihre Ferienorte in Deutschland fahren.
Wenn sie das tun, werden sie zurückgeschickt.
Deshalb ist die Masken- und Abstandspflicht wichtig.
Damit Dir, Bewohner anderswo in Deutschland, das nicht auch passiert!
Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang folgende Aspekte:
Bei vielen Menschen ( ca. 1.500), die bei Tönnies arbeiten, hat ist der Test positiv gwesen. Ich behaupte falsch positiv bezogen auf Sars-CoV-2, weil nicht die Krankheit Covid-19 erzeugend. Zur Testgenauigkeit im allgmeinen: Hier klicken
Diese Menschen arbeiten in erster Linie im Zerlegebereich.
Krank wurden davon die allerwenigsten, fast niemand.
Etwa 20% der Menschen in Tönnies-Quarantäne sind in ihre Heimat zurückgekehrt.
Wenn Covid-19 zu Tage treten sollte, sind 99% der Fälle mild, 1% schwer. Das entspricht dem weltweiten Krankheitsaufkommen.
Die Pandemie ist allgemein vorbei. Das belegt die Sterbestatistik Euromomo. Die Sterberate folgt faktisch dem Infektionsgeschen. Kaum noch Tote ===> Die Pandemie ist vorbei! In Europa, in Deutschland. Die angeblichen neuen Ausbrüche haben 2 Funktionen:
Das Versagen der Regierungen und der beratenden Wissenschaftler kaschieren.
Leider muss der Schluss gezogen werden, dass die Corona-Pandemie nunmehr ausschließlich zur
1. Schadensbegrenzung in Sachen Ansehen und Verantwortlichkeit für die massiven wirtschaftlichen Folgen sowie der
2. Disziplinierung der Bevölkerung dient. Freiheit wird massiv beschränkt.
Die Fakten liegen für jedermann offen vor. Womöglich erhellende Hilfsangebote (Beleg im Video Schiffmann oben) werden gleichwohl nicht angenommen. Was meine Schlussfolgerung bestätigt.
Covid-19 ist keine allgemein tödliche Krankheit.
Das Virus/Covid-19 kann in Verbindung mit Vorerkrankungen insbesondere der Atemwege oder mit Vorerkrankungen und hohem Alter zum Tod führen. Wie jede andere ernsthafte Infektionskrankheit (Lungenentzündung, Influenza, schwerer grippaler Infekt) auch.
Die Tatsache, dass Regierungen und Medienmainstream Covid-19 mental mit dem nahezu sichere Tod konotieren und nicht als normale Krankheit, die man bekommt und übersteht, ist Teil einer Disziplinierungsstrategie in eine sozialistisch-autoritäre Richtung, der …
… ich mit aller mir möglichen Härte entgegentrete.
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Wichtige Infos zum Verständnis der aktuellen Situation. Die Berichte von Dr. Gunter Frank:Hier klicken insbesondere der Schlachthofschwindel
… nach Rumänien und Bulgarien für Kinder, die nur auf dem Papier existieren. Papier (Geburtsurkunde selbst gemacht) reicht halt.
OK, bei wirecard geht es um etwas mehr als ein paar Millionen. Da dienten Kontoauszug-Papierchen bedruckt mit Milliarden als Sicherheit für das Geschäftsmodell.
Der Kommentar des Dlf vom 24.6.2020:
Egal wie der Bilanzskandal um Wirecard weitergehe, der Fall hinterlasse das ungute Gefühl, dass man der deutschen Wirtschaft nicht trauen könne, meint Michael Watzke. Das sei undifferenziert, aber Gefühle seien schwerer zu erfinden als 1,9 Milliarden Euro auf einem philippinischen Treuhand-Konto.
Zum Eckpunktepapier Konjunkturpaket:Hier klicken. Den zitierten Abschnitt finden Sie auf Seite 2, Punkt 3
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Abbildung 1
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Abbildung 2
35 a.Die Kfz-Steuer für Pkw wird stärker an CO2-Emissionen ausgerichtet, wovon eine spürbare Lenkungswirkung hin zu emissionsärmeren bzw. emissionsfreien Fahrzeugen ausgehen wird. Für Neuzulassungen wird die Bemessungsgrundlage zum 1.1.2021 daher hauptsächlich auf die CO2-Emissionen pro km bezogen und oberhalb 95g CO2/km in Stufen angehoben. Zudem wird die bereits geltende zehnjährige Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis zum 31.12.2025 gewährt und bis 31.12.2030 verlängert.
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Abbildung 3
35 f.Wir investieren zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau moderner und sicherer Ladesäulen-Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität und die Batteriezellfertigung, unter anderem in weitere mögliche Standorte. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur als notwendige Voraussetzung zum Hochlauf der E-Mobilität wird beschleunigt. Dazu soll der Masterplan Ladeinfrastruktur zügig umgesetzt werden. Insbesondere soll das einheitliche Bezahlsystem für Ladesäulen nun zügig umgesetzt werden. Durch eine Versorgungsauflage soll geregelt werden, dass an allen Tankstellen in Deutschland auch Ladepunkte angeboten werden. Der Aufbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur (zum Beispiel bei Kitas, Krankenhäusern, Stadtteilzentren, Sportplätzen) wird im Rahmen des Masterplans intensiviert. Zudem wird geprüft, ob die Errichtung von Schnellladesäulen als Dekarbonisierungsmaßnahme der Mineralölwirtschaft behandelt werden kann. {Finanzbedarf: 2,5 Mrd. Euro}
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Abbildung 4
35 b.Durch die Umweltprämie fördern wir den Austausch der Kfz-Fahrzeugflotte durch klima- und umweltfreundlichere Elektrofahrzeuge. Im bestehenden System werden wir die Prämien des Bundes als neue „Innovationsprämie“ verdoppeln. Die Prämie der Hersteller bleibt davon unberührt. Das bedeutet zum Beispiel, dass bis zu einem Nettolistenpreis des E-Fahrzeugs von bis zu 40.000 Euro die Förderung des Bundes von 3.000 auf 6.000 Euro steigt. Diese Maßnahme ist befristet bis 31.12.2021. Bei der Besteuerung von reinelektrischen Dienstwagen von 0,25% erhöhen wir die Kaufpreisgrenze von 40.000 Euro auf 60.000 Euro. Im Rahmen der nationalen Plattform „Mobilität der Zukunft“ werden wir die Frage des optimierten Nutzungsgrades des elektrischen Antriebs bei plug-in Hybridfahrzeugen diskutieren. {Finanzbedarf: 2,2 Milliarden Euro}
35 c.Für Zukunftsinvestitionen der Fahrzeughersteller und der Zulieferindustrie wird für die Jahre 2020 und 2021 ein Bonus-Programm aufgelegt. Es dient der Förderung von Investitionen in neuen Technologien, Verfahren und Anlagen. Forschung und Entwicklung für transformationsrelevante Innovationen und neue regionale Innovationscluster vor allem der Zulieferindustrie werden in den Jahren 2020 und 2021 mit 1 Milliarde Euro gefördert. {Finanzbedarf: 2 Milliarden Euro}
35 d.Für Soziale Dienste wird ein auf die Jahre 2020 und 2021 befristetes Flottenaustauschprogramm „Sozial & Mobil“ aufgelegt, um Elektromobilität im Stadtverkehr zu fördern und die gemeinnützigen Träger bei der Flottenumrüstung zu unterstützen. {Finanzbedarf: 200 Mio. Euro}
35 e. Das befristete Flottenaustauschprogramm für Handwerker und KMU für Elektronutzfahrzeuge bis 7,5 t wird zeitnah umgesetzt.
Inzwischen zeichnet sich ab, wie der Masterplan aussehen könnte. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis 2030 300.000 Ladepunkte entstehen, um „die letzten Bedenken“ gegen die Technik zu zerstreuen.
Zudem soll auch, wie oft gefordert, das Laden in der Tiefgarage einfacher werden. Ein entsprechendes „Gesetzesvorhaben zur Beschleunigung des Hochlaufs der Elektromobilität“, mit dem unter anderem die Hindernisse bei der privaten Ladeinfrastruktur angegangen werden sollen, hat Verkehrsminister Scheuer nach eigenen Angaben auf den Weg gebracht. Das Vorhaben soll jetzt in die Ressortabstimmung gehen.
Sachinformationen zum Masterplan Ladeinfrastruktur:
Über 3 Milliarden Euro investieren wir in die Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw mit CO2-freien Antrieben bis 2023.
Der Aufbau der Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Teil der Maßnahmen aus dem Klimaschutzprogramm 2030.
Zusätzlich zum verstärkten Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, werden wir in 2020 erstmals auch 50 Millionen Euro für private Lademöglichkeiten bereitstellen.
Auch werden wir verstärkt Ladepunkte an Kundenparkplätzen bspw. an Supermärkten fördern, um die batterieelektrische Mobilität attraktiver zu machen. Ein Aufruf dazu wird im Frühjahr 2020 starten.
Für den koordinierten Aufbau der Ladeinfrastruktur errichten wir noch 2019 eine Nationale Leitstelle, die bundesweit sicherstellt, dass jedes E-Fahrzeug vor Ort über eine nutzerfreundliche Infrastruktur verfügt.
Die Automobilindustrie hat zugesagt, die notwendigen Informationen für die vorrausschauende Infrastrukturplanung z.B. auf Basis von Bestellungen von Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Auch investieren die Hersteller verstärkt in Lademöglichkeiten auf ihren Mitarbeiterparkplätzen.
Die Energiewirtschaft wird 2020 einheitliche Rahmenbedingungen für einen verbraucherfreundlichen Betrieb der Ladesäulen definieren. Das heißt zum Beispiel: Informationen zu Belegungsstatus, transparente Preisgestaltung und einfache Bezahlmöglichkeiten.
Die Standorte der Ladepunkte werden mit der Bundesregierung koordiniert.
Jetzt ist es offiziell: Die Schließung von mehr als einem Drittel der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen ist nach Einschätzung der Unternehmensführung der einzige Weg, um das Unternehmen zu retten. „Wir wissen, was dies für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Aber dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden“, sagte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz am Freitag. Letztlich gehe es darum, das Unternehmen und damit viele Tausend Arbeitsplätze zu sichern.
Die Planung des Konzerns sieht vor, „zunächst 62 von 172 Filialen und zwei sogenannte Schnäppchencenter“ zu schließen. Für sie bestehe angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive mehr, betonte Geiwitz.
Der Lockdown hat gewirkt und Leben gerettet. Doch weil Wachstum und Lebenserwartung eng zusammenhängen, hat der Stillstand massive Folgen. Eine ökonomische Analyse kommt zu dem Schluss, dass der Lockdown deutlich mehr Leben kostet, als bewahrt. …
Das Narrativ, dass der Lockdown Leben gerettet habe, weil weniger Menschen erkrankt seien, halte ich für weitgehend falsch. Die Zahl der aktiven Fälle war bereits rückläufig, als der Lockdown ausgerufen wurde. Dennoch ist der Artikel von Dorothea Siems wichtig, weil er die „gewonnenen Lebensjahre“ problematisiert. Rauchen z. B. müsste strikt verboten werden. Damit könnte jeder Ex-Raucher etliche Lebensjahre gewinnen. Warum macht man das nicht? Kein Lockdown wäre nötig. Warum schränkt man bei eine nachweislich für die allermeisten Menschen milden Erkrankung das Leben aller ein. Für ältere vor allem auch das letzte bisschen Lebensqualität, wenn Kinder und Enkel nicht zu Besuch kommen dürfen? Zumal die Großkopferten überhaupt keine belastbaren Erkenntnisse hatte, hat man einfach mal gemacht.
Dieser Beitrag von Dorotha Siems ist ein WeLTplus-Artikel:
Weil er für Beurteilung der aktuellen Lage in Sachen Corona wichtig und unabdingbar ist, zitiere ich ihn weitgehend. Allerdings ohne Grafiken und Leserkommentare.
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… Die Maßnahmen, die in Deutschland und anderen Staaten in den vergangenen Wochen gegen die Ausbreitung der Pandemie ergriffen wurden, haben Millionen Covid-19-Infektionen und Todesfälle verhindert. Dies zeigen zwei Studien renommierter Forschungseinrichtungen aus den USA und Großbritannien, über deren Ergebnisse das Wissenschaftsmagazin „Nature“ berichtet.
Ohne den Lockdown mit weitreichenden Kontaktverboten und der Schließung von Schulen, Betrieben und nationalen Grenzen hätte es allein in elf europäischen Staaten – darunter Deutschland, Italien, Großbritannien und Spanien – 3,1 Millionen Corona-Tote mehr gegeben, so das Fazit der britischen Forschergruppe vom Imperial College London. Und die amerikanischen Wissenschaftler von der Universität Berkeley, die den Pandemieverlauf in sechs Ländern (China, USA, Frankreich, Italien, Südkorea und dem Iran) analysiert haben, kommen allein für diese Staaten auf 530 Millionen verhinderter Infektionen.
„Ich denke, kein anderes menschliches Unterfangen hat jemals in so kurzer Zeit so viele Leben gerettet“, lautet das Fazit von Studienleiter Solomon Hsiang von der Universität Berkeley. Denn die tatsächlichen Corona-Zahlen liegen weit niedriger: Registriert wurden bislang weltweit rund 7,6 Millionen Covid-19-Infizierte und etwa 430.000 Menschen, die an oder mit dem Virus gestorben sind.
Das Bild von der segensreichen Wirkung der tief greifenden Corona-Beschränkungen ist nicht falsch – aber unvollständig. Denn die politisch verordnete Vollbremsung der Wirtschaft hat nicht nur ökonomisch enorme negative Auswirkungen. Sie reduziert auch ganz erheblich die Lebenserwartung in der Bevölkerung. Dies zeigen Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, die WELT exklusiv vorliegen.
„Unter dem Strich kostet der Wachstumseinbruch deutlich mehr Lebensjahre, als wir bewahren konnten“, sagt der Ökonom. „Verlierer sind wir alle, die Jungen mehr, die Alten weniger.“ Insgesamt seien die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie deshalb unverhältnismäßig gewesen.
Dabei stellt der Leiter des Forschungszentrums Generationenverträge überhaupt nicht infrage, dass durch den Lockdown die Zahl der Corona-Toten in Deutschland vergleichsweise niedrig gehalten wurde. Bislang wurden hierzulande rund 186.000 Infektionen festgestellt, fast 8800 Menschen sind gestorben. Hätte man stattdessen wie Schweden auf die umfassenden Kontaktbeschränkungen und Schließungen verzichtet, läge die Zahl der an oder mit dem neuartigen Virus Verstorbenen schon jetzt fast fünf Mal höher.
Diese Größenordnung ergibt sich, wenn man die schwedischen Mortalitätszahlen auf die Bundesrepublik überträgt. Und die Differenz zwischen diesem „Laissez-faire-Szenario“ und der tatsächlich in Deutschland zu erwartenden Entwicklung, dem „Status-quo-Szenario“, würde in den kommenden Wochen immer größer.
Das zeigt die Projektion der Todesfälle für beide Szenarien, die Raffelhüschen auf Basis von Daten des Robert-Koch-Instituts, der Johns-Hopkins-Universität und des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität Washington erstellt hat. Insgesamt hat der Lockdown nach diesen Berechnungen rund 60.000 Corona-Todesfälle verhindert.
Das Durchschnittsalter der mit Covid-19 Verstorbenen liegt bei knapp 81 Jahren. Berücksichtigt man zudem, dass es vor allem Menschen mit Vorerkrankungen sind, die eine Infektion nicht überstehen, reduziert sich die gewonnene Lebensspanne noch einmal erheblich von durchschnittlich 9,2 auf 2,9 Jahre pro verhinderten Todesfall.
Somit werden pro verhinderten Todesfall im Durchschnitt auch nur einige Jahre verbleibende Lebenszeit „gerettet“. Insgesamt hat Deutschland nach Raffelhüschens Berechnung durch den Lockdown maximal 557.000 Lebensjahre gewonnen. Kalkuliert man den Aspekt der Vorerkrankungen ein, kommt man auf knapp das Minimum von 180.000 gewonnenen Lebensjahren.
Schrumpfung des BIP kostet auch Leben
Der Ökonom macht aber noch eine andere Rechnung auf. Denn auch die Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) habe Auswirkungen auf Lebenserwartung – und zwar der gesamten Bevölkerung. „Eine einprozentige BIP-Veränderung führt zu einer Veränderung der Lebenserwartung um fast einen Monat, genau um 0,89 Monate“, sagt Raffelhüschen.
Dies zeige die langfristige Entwicklung des realen BIP pro Kopf in Deutschland, die seit den 50er-Jahren mit einem stetigen Anstieg der Lebenserwartung einhergehe. Die entsprechenden Berechnungen des Forschungszentrums Generationenverträge basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
Der Grund für die enge Korrelation von Wirtschaftswachstum und steigender Lebenserwartung sei die Tatsache, dass ein BIP-Anstieg technischen Fortschritt bringe, der wiederum mit medizinischem Fortschritt einhergehe.
Auch wenn jetzt viel Geld in die Forschung nach einem Impfstoff und Therapien gegen Covid-19 fließt, bremst der herbe Konjunkturrückgang dennoch insgesamt gesehen den medizinischen Fortschritt etwa in der Krebs- oder Herzinfarktbekämpfung ab.
BIP-Rückgang von 6,3 Prozent erwartet
Die Bundesregierung erwarte für dieses Jahr einen Rückgang des realen BIP um 6,3 Prozent. „Damit ist ein Verlust von mehreren Millionen Lebensjahren zu befürchten“, sagt Raffelhüschen. In seinen Berechnungen kommt er für die Gesamtbevölkerung auf mehr als 37 Millionen verlorene Lebensjahre, die diese schwerste Rezession der Nachkriegszeit zur Folge haben werde.
Für jeden Einwohner bedeute dies im Durchschnitt einen Verlust an gut fünf Monaten fernerer Lebenserwartung, rechnet der Ökonom vor. Und selbst wenn die Gesamtzahl der infolge der BIP-Schrumpfung verlorenen Jahre am Ende nur ein Zehntel dessen betrüge, wäre sie noch immer um ein Vielfaches größer als die Zahl der Lebensjahre, die Deutschland bei einem ungebremsten Verlauf der Pandemie mit gut 645.000 voraussichtlich eingebüßt hätte, sagt der Wissenschaftler.
Deutschlands Wirtschaft wäre allerdings auch dann extrem eingebrochen, wenn es zwar im Land selbst keinen Lockdown gegeben hätte, aber in den meisten anderen Staaten schon. Denn auch Schweden verzeichnet laut der Prognose der Industrieländerorganisation OECD trotz des gewählten Sonderwegs einen herben Konjunktureinbruch.
Infolge der starken internationalen Arbeitsteilung haben schon die Unterbrechungen der Lieferketten und die Schrumpfung des Welthandels dafür gesorgt, dass sich die Wirtschaftskrise ebenso wie die Pandemie auf der gesamten Welt ausbreiten konnte.
Nur wenn neben Deutschland auch alle anderen Länder einen Lockdown gemacht hätten, wäre man hierzulande nach Einschätzung Raffelhüschens weitaus besser gefahren, wenn die Politik auf die rigiden Anti-Corona-Maßnahmen verzichtet hätte.
Dass weltweit die Maßnahmen gegen die Pandemie nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in sozialer und medizinischer Hinsicht gravierende Nebenwirkungen haben, zeigt sich besonders dramatisch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Weltbank rechnet damit, dass in diesem Jahr 40 bis 60 Millionen Menschen in die extreme Armut rutschen, also weniger als 1,90 Dollar am Tag zur Verfügung haben.
Ein düsteres Bild zeichnen auch das Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Arbeitsorganisation ILO, die in einer aktuellen Studie davon ausgehen, dass die Kinderarbeit wieder auf das Niveau von vor 20 Jahren ansteigt. Global gesehen dürfte die Schrumpfung der Weltwirtschaft infolge der staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen sehr viele Menschenleben verkürzen. Bei einer Gesamtbilanz der Pandemiebekämpfung ist das zu berücksichtigen.
… sind für die Bundesregierung inzwischen ein Problem. Die USA, Führungsmacht im westlichen Bündnis, drängt die Partner dem Vernehmen nach, sich von Peking zu distanzieren – notfalls auch zu ihren Lasten. China wiederum macht mit viel Geld immer mehr Einfluss in Europa und auch in Deutschland geltend. Und die deutschen Konzerne, die im Reich der Mitte Milliarden investiert haben, fürchten um ihr Geschäft, sollte die Bundesregierung dem Drängen der Amerikaner nachgeben. Sie warnen vor furchtbaren Konsequenzen, sollte es zum „Decoupling“, also der ökonomischen und politischen Trennung von China, kommen.
Weil er für Beurteilung der aktuellen Lage in Sachen Corona wichtig und unabdingbar ist, zitiere ich ihn weitgehend.
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Das Menschenexperiment
Wir wissen nicht, ob Corona verschwindet oder bleibt. Aber schon jetzt steht fest:
Im Zweifel sind wir bereit, dem Schutz vor dem Virus fast alles unterzuordnen. Über die unerträgliche Leichtigkeit des Freiheitsverzichts
Wir leben in einer Pandemie! So lautet die offizielle Weltbeschreibung im Sommer 2020. Paketboten, Lehrer, Nachrichtensprecher, Barkeeper, Politiker sprechen den Satz wie ein Mantra aus, mal seufzend, mal streng, manchmal auch schulterzuckend abgekürzt: Pandemie! Der Hinweis hat den Charakter einer Letztbegründung, eines Axioms unserer Tage, daraus leitet sich alles andere ab.
Die Sprache ist das älteste und mächtigste Werkzeug, mit dem wir Menschen unsere Welt gestalten. In dieser Gestaltung herrscht keine Beliebigkeit, wohl aber Freiheit. Denn natürlich könnte man die Welt, in der wir leben, auch ganz anders beschreiben: Wir leben in einem intensiv duftenden Juni, wir leben in einer globalen Dürreperiode, wir leben in einer parlamentarischen Demokratie, wir leben in einem Albtraum, wir leben unter dem Schutz des Grundgesetzes, wir leben in einer Balkenspiralgalaxie. Doch all diese Sätze sind gerade grau hinterlegt, als Zugang zur Gegenwart leider nicht anwählbar. Es gilt die eine, die Masterbeschreibung: Pandemie.
Unter „Corona-Leugnern“
Wer vergisst, diese Prämisse in seine Überlegungen einzubauen, wer sich gar weigert, sie als unumstößliches Argument anzuerkennen, der wird verbannt, und zwar ins Lager der „Corona-Leugner“. So lautet der inzwischen amtliche Sammelbegriff für die Kritiker und Skeptiker, Zweifler und Unbelehrbaren, die sich das Axiom von der Pandemie nicht ausdrücklich zu eigen machen – oder auch nur die Frage aufwerfen, ob sie eine hinreichende Begründung ist für die Totalverwandlung der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Sphäre, deren Zeugen wir in den letzten Monaten waren.
„Corona-Leugner“: Diese diskursive Weiterentwicklung des „Klimaleugners“, in dem bereits die Verworfenheit des „Holocaustleugners“ und des archaischen „Gottesleugners“ mitklang, ist ein Alarmsignal. Denn sie steht für die gefährliche, zutiefst antiaufklärerische Tendenz, auch legitime Kritik als Verleugnung von Fakten zu diffamieren. Wir trainieren uns ab, die Welt als einen Schauplatz und Gegenstand menschlicher Freiheit zu betrachten. Schließlich leben wir, so das Glaubenssystem unseres Zeitalters, in einer völlig eindeutigen Situation, aus der sich ganz klare Handlungsanforderungen ableiten, und das mit wissenschaftlicher Stringenz. Aus der Feststellung der Pandemie ergeben sich so „zwangsweise“ politische Maßnahmen, die nur Verrückte infrage stellen können.
Das mag sich vernünftig anhören, es ist aber selbst ideologischer Wahnsinn. Eine Politik, die ihre Entscheidungen nur noch aus Infektionskurven ableitet, hat nicht nur nichts mit einem reflektierten, multiperspektivischen Wissenschaftsbegriff zu tun – nein, schlimmer, es handelt sich bei ihr auch gar nicht mehr um Politik.
„Es steht uns frei, die Welt zu verändern und in ihr etwas Neues anzufangen“, so hat die Philosophin Hannah Arendt den Sinn des Politischen erklärt. „Ohne die geistige Freiheit, das Wirkliche zu akzeptieren oder zu verwerfen, ja oder nein zu sagen, ohne diese geistige Freiheit wäre Handeln unmöglich. Handeln aber ist das eigentliche Werk der Politik.“
Wo ist diese fundamentale Freiheit geblieben, die sogar der Wirklichkeit überlegen sein soll, weil sie den Menschen aus der Sphäre der bloßen Notwendigkeiten heraushebt, ihn aus dem ewigen Kreislauf seiner biologischen Existenz befreit? In der griechischen Polis, die Arendt immer im Hinterkopf hatte, mag das ja eine gute Idee gewesen sein, vielleicht auch im Jahr 1963, als sie die Sätze im amerikanischen Exil niederschrieb.
Gesellschaft als infektionshygienische Katastrophe
Aber jetzt gerade ist das halt keine Option, sorry! Wir leben in einer Pandemie, sind auf der Ebene unserer Zellstruktur bedroht, der Staat muss unser nacktes Leben schützen. Da ist es nun einmal angezeigt, auf „gewisse Freiheiten“ zu verzichten, wie es oft mit hämischem Unterton heißt, natürlich – jetzt wieder beschwichtigend – „nur vorübergehend“. Wobei dieses „vorübergehend“ immer seltsam vage bleibt. Die Überlastung unserer Intensivstationen, die durch die Restriktionen ursprünglich verhindert werden sollte, mancher mag sich wie durch einen Nebel daran erinnern – sie ist längst in unendliche Ferne gerückt, die eilig hochgezogenen Notkrankenhäuser stehen leer. Der umfassende Schutz, die Verhinderung von Infektionen ist Selbstzweck geworden.
Wenn eine Demonstration von Berliner Ravern in Schlauchbooten zu einem Zeitpunkt, an dem es rund 7000 aktive Corona-Fälle in Deutschland gibt und Aerosol-Infektionen im Freien wissenschaftlich als zweitrangig gelten, ein absolutes Skandalon darstellt, auf die das Land voll Hass und Abscheu blickt, wenn feiernde Roma-Familien in Göttingen als „infektionshygienische Katastrophe“ gelten – wann genau sollen diese sozialen Ereignisse dann keine Katastrophen mehr sein, sondern wieder etwas schräge Ausformungen jenes Konzepts, das seit der Antike Öffentlichkeit heißt und auf der unberechenbaren Begegnung von Menschen im Raum basiert?
Wann genau wird man wieder damit aufhören, Fotos von „unkontrollierten“ Menschenansammlungen – vom Fotografen oft aus so schräger Perspektive aufgenommen, dass man die tatsächlichen Abstände gar nicht einschätzen kann – als Skandale, die Abgebildeten als sozialen Schmutz zu behandeln und mit dem entsetzlichen Hashtag „Covidioten“ zu versehen?
Bei null werden die Infektionszahlen niemals ankommen, „wir werden mit dem Virus leben müssen“, wie der kluge, pragmatische und menschlich denkende Virologe Hendrik Streeck sagt. Oder, wie Markus Söder jüngst, allerdings weniger pragmatisch, in der WELT AM SONNTAG formulierte: „Corona ist und bleibt tödlich.“ Das ist wahr, zumindest in 0,3 bis 0,7 Prozent aller Fälle. Aber ein Verfallsdatum hat die Tautologie, die der bayerische Ministerpräsident als politisches Argument ins Feld führte, eben nicht.
Die Toten der anderen
Aber stimmt es denn nicht? Leben wir nicht in einer Welt, in der sich eine gefährliche Infektionskrankheit ausbreitet? Zweifelsfrei – und übrigens nicht nur eine. Rund 400.000 Corona-Tote zählt die WHO Anfang Juni. Laut den Statistiken derselben Organisation sterben jedes Jahr 290.000 bis 650.000 Menschen an der saisonalen Grippe. Im Jahr 2018 gab es unglaubliche 1,5 Millionen Tote durch Tuberkulose, 140.000 durch Masern, 405.000 durch Malaria.
All das sind ebenfalls pandemische Erkrankungen. Trotzdem starb keines ihrer Opfer „in einer Pandemie“: Sie starben im Krankenhaus, auf der Parkbank, im Schoß der Familie, in der einsamen Wohnblockwohnung. Keiner dieser Millionen von Toten wurde mit Name und Hobby auf der Titelseite der „New York Times“ gewürdigt, kein schrecklicher Todeskampf dokumentiert, keinem Leichenwagen lauerte ein Kamerateam auf, kein eilig ausgeschachtetes Armengrab wurde fotografiert.
Und, was sagen uns diese Zahlen? Sie sagen uns nichts. Wie alle Daten müssen sie zum Gegenstand von Deutungen werden, um etwas zu bedeuten. Dieses Wissen haben wir in den letzten Wochen so erfolgreich verdrängt, dass schon der Versuch, ein Fragezeichen hinter den Sinn all der schwankenden Infektions-, Todes-, R- und Viruslast-Zahlen zu setzen, mit denen wir täglich bombardiert werden, als „Corona-Relativierung“ zu Buche schlägt.
Apropos Relativierung: Den Zahlenvergleich gerade eben hat die „Tagesschau“ zusammengestellt – und das in ihrem „Faktenfinder“ –, am 3. Februar 2020. Der Artikel heißt „Ist die Angst berechtigt?“ und steht immer noch im Netz. Allein die Frage wirkt heute skandalös. Angst mag bei anderen Gefahren ein zwiespältiges Gefühl sein, das uns Vorsicht gebietet, das wir im Namen der Handlungsfreiheit aber auch überwinden können – etwa beim drohenden Herzinfarkt wegen Stress im Job, der Gefährdung des eigenen Lebens, aber auch Dritter im Straßenverkehr, der niemals ganz ausgeschlossenen Krebserkrankung, die unendlich viele Gründe in der eigenen Lebensführung oder in Umwelteinflüssen finden mag.
Im Fall von Corona aber ist die Angst nicht nur berechtigt, sie ist gleichsam verpflichtend und verlangt nach absolutem Schutz, wie ihn sich Thomas Hobbes in seinem dystopischen Staatsgebäude ausgemalt hat. Die Bundesregierung hat diese lange Zeit lähmende Angst mitzuverantworten, ein Strategiepapier des Innenministeriums empfahl im März die Kommunikation von grotesk übertriebenen Horrorszenarien. Die Sehnsucht nach der Freiheit hingegen, dieser andere Pol der menschlichen Existenz – sie hat in der Pandemie gefälligst zu schweigen. Und das tut sie auch, erschreckend brav, mit wenigen Ausnahmen.
„Maßnahmen, die in Deutschland unüblich wären“
Übrigens stellt der Artikel aus dem „Faktenfinder“ der „Tagesschau“, der wie eine phönizische Tonscherbe aus einem anderen Erdzeitalter zu uns spricht, zur damals noch befremdlichen Strategie des Lockdowns die ketzerische Vermutung an, „dass Chinas Behörden“ damit „verhindern wollen, dass die Bevölkerung ihr Vertrauen verliert und dass andere Länder die Regierung in Peking für inkompetent halten“. Deshalb komme es in China zu „Maßnahmen, die in Deutschland unüblich wären“.
Verkehrte Welt! Nur vier Monate später gilt das exakte Gegenteil. Als selbstverständlich, ja sogar als vergleichsweise harmlos und milde erscheinen uns die kafkaesken Vorschriften zur Kontaktbeschränkung in den einzelnen Bundesländern, der offiziell immer noch auf jedem Gehweg verlangte Mindestabstand, die fortwährende Schließung von Schulen und Kindergärten.
Wenn jemand Nutzen und Notwendigkeit solcher Zwangsmaßnahmen in Zweifel zieht, wie etwa Armin Laschet oder Bodo Ramelow, dann verliert er Vertrauen, wird von den Medien als inkompetent dargestellt. Wenn ein Politiker sich dabei erwischen lässt, einen Freund nach dem Abendessen zum Abschied zu umarmen, und das auch noch ohne Maske, dann steht er am digitalen Pranger – und das, bis er sich, wie Christian Lindner, immerhin doch Chef der liberalen Partei, bußfertig entschuldigt.
Über den Lockdown-Horror in Spanien und Frankreich, der an Verbrechen gegen die Menschlichkeit grenzt, weil der Staat Kinder monatelang in den Wohnungen einsperrte und Bürger dazu zwang, sich selbst den Weg zum Bäcker per App freischalten zu lassen, empörte sich in Deutschland niemand. Stattdessen pathologisiert man verbissen das einzige europäische Land, das den chinesischen Autoritarismus nicht kopiert.
Fast täglich erscheint irgendwo ein Artikel über den berüchtigten schwedischen „Sonderweg“, dieses unverantwortliche „Experiment mit der Bevölkerung“, das immer wieder zornig für „gescheitert“ erklärt wird – auch wenn die Gesamtzahl der Corona-Toten pro Millionen Einwohner dort, wie jeder Wissbegierige auf den einschlägigen Statistikseiten selbst nachschauen kann, Stand Juni sogar niedriger ist als etwa in Belgien, Spanien, England oder Italien. Überall dort wurde die Lockdown-Strategie über Monate hinweg mit unbarmherziger Strenge durchgezogen, was Millionen von Menschen ins soziale, psychische und oft auch gesundheitliche Elend stürzte, ungezählte Tote forderte – und das Corona-Massensterben vor allem in den Pflegeheimen, den Hotspots der Pandemie, trotzdem nicht verhinderte.
Der sinnlose Lockdown
Dass es ohne allgemeinen Lockdown noch viel schlimmer gekommen wäre, bleibt eine unbewiesene Hypothese. Eine großflächige Clusteranalyse des österreichischen Gesundheitsministeriums brachte ans Licht, dass vor allem Heime, Après-Ski und Chöre, nicht aber Schulen, Kitas oder Geschäfte zur Verbreitung des Virus beigetragen haben. Einiges spricht dafür, dass Deutschland vor allem durch sein stabiles Gesundheitssystem vor Schlimmerem bewahrt wurde – und dass zur Eindämmung der Ausbreitung schon die Absage der Großveranstaltungen im März genügt hätte, verbunden mit frühem Testen und Nachverfolgen und lokalen Maßnahmen. Die Kontaktsperren und vor allem die für Kinder und Familien nachhaltig schlimmen Schulschließungen hätte man sich dann auch sparen können.
Aber all das wollen wir vielleicht gar nicht so genau wissen, es würde unangenehme Fragen aufwerfen. Vielleicht hat das eigentliche Experiment mit der Bevölkerung ja gar nicht in Schweden, sondern bei uns stattgefunden? Die Versuchsanordnung, die sich ohne jede Verschwörung wie von selbst ergeben hat, ist jedenfalls hochinteressant: Wie leicht und wie schnell ist eine neurotische, mit sich selbst offenbar unglückliche Wohlstandsgesellschaft bereit, auf die Freiheit als ihr Grundprinzip zu verzichten? Welche Dosis von Angst, von Schreckensnachrichten, von Bedrohung – sei sie nun objektiv oder subjektiv – ist nötig, damit sich die Menschen auf Dauer im verfassungsrechtlichen Ausnahmezustand einrichten?
Vielleicht ist die Pandemie nun, wo die Infektionskurven trotz aller umstrittenen Öffnungen nicht „exponentiell“ in die Höhe schnellen, sondern in Richtung x-Achse abflauen, schon vorbei. Vielleicht kommt doch noch die „zweite Welle“, auch wenn ihre Propheten das Szenario in den letzten Wochen zur Sicherheit schon einmal abmoderiert haben. Das gesellschaftspolitische Experiment kann man allerdings jetzt schon als erfolgreich abgeschlossen bezeichnen: Freiheit ist ein optionales Feature, eine Art politisches Zusatzmodul. Nice to have, aber im Fall der Fälle auch ohne größere Beschwerden abschaltbar.
Und der Fall der Fälle ist jetzt klar definiert: die Pandemie. Wenn man sich durch die Pandemieberichte der WHO in den letzten Jahren arbeitet, braucht man sich um Nachschub keine Sorgen zu machen. Beim nächsten Mal tut es dann bestimmt schon nicht mehr so weh, es hat doch diesmal ganz gut geklappt, und außerdem haben wir uns nun ja auch alle zusammen daran gewöhnt. Zu Hause ist es doch auch ganz nett, mit Podcasts, Netflix und Entschleunigung!
Das Private als Fluchtort
Das Oikos ist buchstäblich das neue Haus des Seins, in das uns die Corona-Krise zurückgeworfen hat. Seit Aristoteles bildet es den Gegenpol zum Politischen: Es ist der Ort der Bedürfnisse, der Abhängigkeiten und der Versorgung. Aus Millionen von Homeoffice-Wohnzimmern wird aber auch durch Zoom keine neue Öffentlichkeit, aus zweidimensionalen Gesichtern oder Stimmen im Bluetooth-Kopfhörer erwächst keine Begegnung mit dem Anderen.
Der Rückzug in die sozialen Einzelzellen, die Konzentration auf die rein private Selbstverwirklichung ist ein klassisches Merkmal totalitärer Systeme. „Wären wir wirklich der Meinung, dass es in der Politik nur um Sicherheit und Lebensinteressen geht“, so Hannah Arendt, „hätten wir keinen Grund, die Tyrannis prinzipiell abzulehnen; denn Sicherheit gerade kann sie gewährleisten, und für den Schutz des schieren Lebens hat sie sich oft allen anderen Staatsformen als überlegen erwiesen.“
Ups, wie aufregend! Was wir in der Corona-Pandemie erlebt haben, ist also eine „klitzekleine“ totalitäre Erfahrung – wenn auch nur als Testlauf, ein kollektiver Kurztrip. Aber er hat unseren politischen Horizont erweitert, wir sind bereit für mehr davon. Besonders die politisch-medialen Eliten wirken fleißig an jenem Phänomen mit, das der russische Anthropologe Alexei Yurchak „Hypernormalisierung“ nannte: Er meinte das Lebensgefühl der späten Sowjetunion, wo man eine absurde und autoritäre Realität konsequent als alternativlos behandelte, bis es ihre Infragestellung war, die als unnormal erschien.
Das ging auch bei uns schnell. Avantgarde der Normalisierung ist die identitätspolitische Linke, die „Freiheit“ nur noch als höhnischen Hassbegriff kennt, kein Verhältnis mehr zum emanzipatorischen Gedanken hat und nicht mehr zur Sonne, zur Freiheit strebt. Für sie ist das Virus ein Geschenk des Himmels, denn es macht ihre Idee der Gesellschaft als einer einzigen großen Risikogruppe, als Ansammlung möglicher Opfer, für alle verbindlich.
Aber auch viele Schöngeister fassen den Begriff der Freiheit nur noch mit Anführungszeichen an, als könne er Schmierinfektionen verursachen. So erklärten die hauptamtlichen Literaturkritiker des „Spiegels“ und der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gerade die Schriftstellerin und Verfassungsrichterin Juli Zeh, die schon früh ihr Unbehagen an den Lockdown-Maßnahmen bekannt hat, unisono für unzurechnungsfähig: Zeh habe ihre bornierte Außenseiterposition, so ungefähr der Vorwurf, selbst nach mehreren Wochen Lockdown nicht an die neuen Realitäten angepasst. Die Rezensionen klangen so, als müsse Zeh zu ihrem eigenen Schutz demnächst in eine staatliche Literaturheilanstalt verbracht werden.
Viele sonst Goethe zitierende Geister haben sich in den letzten Monaten mit Pizza vom Lieblingsitaliener im Ausnahmezustand ihrer Stuckaltbauwohnungen eingebunkert, Drostens NDR-Podcast auf dem Volksempfänger eingestellt und über Facebook im Stil von Karl Lauterbach jede neue Öffnungsrunde als Anfang vom Ende beklagt.
Der ist dann immer ausgeblieben, aber wenn im Kanzleramt irgendwann doch ein neuer Lockdown entworfen werden sollte, stünde das deutsche Kulturkommissariat sicher gerne bereit, um der Bevölkerung im Kanzleistil zu vermitteln, dass man in der Pandemie eben auf „bestimmte Freiheiten“ verzichten müsse, was aber nicht weiter schlimm sei, da es sich bei diesen Freiheiten ohnehin um spätkapitalistische, wahlweise auch neoliberale Fetische handle.
Eine Zeit der Versteinerung
Und wirklich, wer braucht sie noch, die Freiheit, diese radikalste und zugleich leerste Idee aller Zeiten? Die Linke hat sie aufgegeben, die Rechte missbraucht sie als Pathosformel, und die saturierten Konservativen stehen stramm, wenn der starke Staat ruft. Die FDP, die in den letzten Monaten mit ein wenig Mut zur Partei der klugen Kritik, der vernünftigen Skepsis, aber auch der wilden Freiheitssehnsucht hätte werden können, die jene 20 bis 25 Prozent hinter sich hätte scharen können, die aus unterschiedlichen Gründen ein Unbehagen an den Maßnahmen empfinden – sie hat sich abgemeldet und das Feld der opportunistischen AfD überlassen. Besonders Letzteres ist eine Katastrophe.
Worin leben wir? Vielleicht ja in einer jener „Versteinerungs- und Untergangsepochen“, von denen Hannah Arendt sprach: den in der Geschichte immer wiederkehrenden Zeiten, in denen das Politische erstarrt und sich der Freiheitstrieb enttäuscht nach innen richtet, als „Rückzug aus der Welt“.
Doch genau das sind, dialektisch gesehen, die besten Zeiten für die Freiheit, für ein Ausbrechen aus dem Automatismus, einen neuen Anfang. Er könnte damit beginnen, dass wir damit aufhören, die Pandemie mit der Welt zu verwechseln.