Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht den Libanon.
Das kleine Land hat im Vergleich zu seiner Einwohnerzahl weltweit die meisten syrischen Flüchtlinge aufgenommen. Die Spannungen aber wachsen, viele Libanesen wollen die Gäste möglichst schnell wieder loswerden. Mitverantwortlich ist die Geschichte des Libanons.
Ein höchst bemerkenswerter Bericht, den Sie unbedingt lesen/hören sollten, weil er viel über die Mentalitäten der Menschen, aber auch die Zustände (u. a. Palästinenserdauerlager) im Nahen Osten aussagt.
Was bedeuten die Zustände im Libanon bzgl. der Unterkünfte in Deutschland für Flüchtlinge mit diversen Glaubensrichtungen und Stammeszugehörigkeiten?
Was bedeutet das für eine Integration von diversen Flüchtlingen und auch Flüchtlingskindern in Deutschland?
Können Parallelgesellschaften überhaupt vermieden werden?
Hat sich Deutschland (Wir schaffen das!) nicht ein wenig überhoben?
… den Sie rechts aufrufen können, meint der Chefkorrespondent des Deutschlandradios – Stephan Detjen -, es sei schändlich den Familiennachzug aus Syrien zu verschieben.
„Die jungen Männer, aber auch Frauen und Mütter in Deutschland, um die es geht, sind vor Bomben, dem IS sowie der drohenden Rekrutierung durch die Assad Armee und Kriegsmilizen geflüchtet“Quelle: Kommentar oben
So, so, sie sind also sozusagen aus der „Kriegshölle“ geflohen. Oder desertiert. Aber:
Sie haben ihre Angehörigen dort gelassen. In der Kriegshölle.
Das ist schändlich!
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die jungen Männer und Frauen allesamt nach Hause, nach Syrien gehen sollten. Dort können Sie ihr Land gemeinsam mit den Familienangehörigen wieder aufbauen.
Das sollte die Bundesregierung befördern.
Aus den Flüchtlingslagern rund um Syrien gehen die Menschen schließlich auch zurück nach Syrien. Hunderttausende Menschen!
Da ist es bestimmt nicht zuviel verlangt, auch in Deutschland die Zelte abzubrechen und sich auf den Weg – bezahlt vom Steuerzahler – zurück zur Familie in Syrien zu machen.
Oder ist diese Meinung wieder mal „rechts„?
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einer aus syrischer – Assads – SichtRebellenhochburg, war wohl
Kein Giftgasangriff
Pulitzerpreisträger Seymour M. Hersh hat ausführlich recherchiert und einen herausragenden Bericht über den Sachverhalt in Syrien und dem angeblichen Giftgasangriff durch das Assad-Regime – der von der UN anerkannten und rechtmäßigen Regierung Syriens – verfasst.
… des Wesentlichen zum Verständnis des anschließenden Zitats aus dem Bericht:
Russen und Syrer wissen von einem Treffen hochrangiger Regimegegner in einem bestimmten Gebäude in Chan Scheichun. In diesem Gebäude befinden sich mehrere Geschäfte. Auch eines mit Gütern für die Landwirtschaft, sprich Düngemitteln und anderen toxischen Stoffen*.
Um das Haus auf jeden Fall zu treffen, stellt Russland den Syrern eine spezielle – selten eingesetzte – „Lenkbombe“ zur Verfügung. Dieses Bombe schlägt in das Gebäude ein …
„Das Ziel in Chan Scheichun wurde am Morgen des 4. April um 6.55 Uhr getroffen, kurz vor Mitternacht Washingtoner Zeit. Die 500-Pfund-Bombe löste durch ihre Druck- und Hitzewelle weitere, kleinere Explosionen aus. Dabei entstand eine gewaltige giftige Wolke, die sich über der Stadt ausbreitete. Diese Wolke bestand aus freigesetzten Düngemitteln, Desinfektionsmitteln und anderen Stoffen, die im Keller gelagert worden waren. Dies geht aus einem Befund des US-Militärs hervor, einem sogenannten Battle Damage Assessment (BDA). Die Wirkung der Giftwolke wurde durch die dichte Morgenluft, die die Dämpfe nah am Boden hielt, noch verstärkt. Nach Einschätzung der Geheimdienste, so der US-Sicherheitsberater, wurden bei der Explosion bis zu vier Anführer der Dschihadisten getötet sowie eine unbekannte Zahl von Fahrern und Sicherheitskräften.
Wie viele Zivilpersonen durch die giftigen Gase umkamen, die offenbar erst durch die Folgeexplosionen freigesetzt wurden, ist unklar. Es gibt bislang keine bestätigten Zahlen, wenngleich Aktivisten der Opposition von mehr als 80 Toten sprachen. Ein Team von Ärzte ohne Grenzen, das die Opfer von Chan Scheichun in einem Krankenhaus etwa 60 Meilen nördlich behandelt hat, berichtete: „Acht Patienten zeigten Symptome – darunter verkleinerte Pupillen, Muskelkrämpfe und unwillkürliche Darmentleerung –, die darauf hindeuten, dass sie einem neurotoxischen Stoff wie Sarin-Gas oder etwas Ähnlichem ausgesetzt waren.“
Ein weiteres Team von Ärzte ohne Grenzen besuchte auch andere Krankenhäuser, in denen Opfer behandelt wurden, und stellte dabei fest: Die Patienten dort „rochen nach Bleichmittel, was nahelegte, dass sie Chlorgasen ausgesetzt waren.“ Alles deutet darauf hin, dass mehr als eine Chemikalie durch die Explosion freigesetzt wurde und für die beobachteten Symptome verantwortlich war, unter anderem Chlorgas und Organophosphate, wie sie in Düngemitteln vorkommen. Sie können ähnliche neurotoxische Symptome verursachen wie Sarin.“
Der im Bericht von Seymour Hersh vorgetragene Sachverhalt zwingt zu Fragen.
Die stellt ein Kommentator zu Hershs Bericht oben links:
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Ich persönlich habe nie an eine Giftgasangriff des Regimes geglaubt.
Lesen Sie meine Einschätzungen vom April 2017: Hier klicken.
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*Ob das den Alliierten vorher bekannt war, darüber gibt der Artikel keine Aukunft. Dass der Ort von den Regimegenern bewusst gewählt war, ist mehr als wahrscheinlich. Meine Meinung.
… im Deutschlandfunk ein bemerkenswertes Interview mit dem russischen Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin.
Es ist ein praktisch einmaliges Dokument der Sichtweise Russlands und bestätigt mich persönlich in meiner Meinung, dass der Giftgasangriff nicht von Syrien ausging.
Auch der ein oder andereJournalist sieht die Idee, dass der Angriff von Syrien ausgehen „musste“, inzwischen kritisch.
Zu erwähnen ist hier Joachim Zinsen, Politikredakteur der Aachener Nachrichten. Er setzt sich am 12.4.2017 in seinem Kommentar mit der Situation in Syrien auseinander.
Ich kann Herrn Zinsen insgesamt nur zustimmen.
Vor allem ist er einer der wenigen Journalisten, der Assad nicht nur „weg“ haben will, sondern fragt, wer dem Präsidenten denn folgen soll. Es kann doch nicht wieder so enden wie in einst Libyen.
Erst wird der Gestürzte, Gadaffi, getötet, dann durch die Wüste geschleift.
Dann bricht ein nachhaltiges Chaos aus. Und hält bis heute an. Besserung ist nicht in Sicht.
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Wer also soll Assad folgen? Muss überhaupt jemand folgen?
Hier ein Zitat aus dem Interview oben rechts.Wladimir Grinin sagt:
„Wir unterstützen nicht das Assad-Regime. Wir unterstützen den einheitlichen Staat Syrien. Wir wollen, dass dieser Staat weiter existiert, dass die Bevölkerung selbst entscheidet, wer dort regieren wird. […]“ Quelle: Siehe Interview
Da sind noch dicke Bretter zu bohren.
Am Ende sollten Wahlen stehen.
Wahlen, mit denen die Syrer entscheiden, wer ihr Präsident sein soll. Das könnte durchaus Baschar al-Assad sein. Unter seiner Ägide lebten alle Religionen friedlich zumindest nebeneinander.
General: Wir müssen unbedingt unsere heimlich gebunkerten Sarinvorräte loswerden.
Assad*: Was schlagen Sie vor?
General: Wir sollten das Sarin über einer Rebellenhochburg ausbringen.
Assad: Was hat Sarin für eine Wirkung?
General: Es ist hochgiftig, ein Kampfstoff entwickelt in Deutschland. Schon ein Milligramm auf der Haut kann in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand und damit zum Tod führen. Das Nervengas ist geruchlos, geschmacklos und unsichtbar, die Opfer merken daher nicht, dass sie der Phosphorverbindung ausgesetzt sind. Sarin ist schwerer als Luft und sammelt sich in Bodennähe. Es kann durch Einatmen, über die Haut oder über die Augen aufgenommen werden. Eine Gasmaske allein reicht deshalb als Schutz nicht aus.**
Assad: Kann das Gas auf Rebellen konzentriert werden?
General: Nein, auch Frauen und Kinder sind betroffen. Das Gas ist nicht zu steuern, wenn Wind weht.
Assad: Was sagen die Russen?
General: Die fragen wir einfach nicht.
Assad: Berater, was hat der Angriff für politische Konsequenzen?
Berater: Praktisch keine. Es werden ja nur ein paar hundert Menschen getötet bzw. verletzt. Das interessiert niemanden.
Assad: Sicher?
Berater:GAAANZ SICHER!
Assad: General, dann mal los.
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*Baschar al-Assad ist ein hochgebildeter, in London ausgebildeter Augenarzt. Weitere Infos: Hier klicken.
„Deshalb muss Europa unabhängig von der Debatte in der Euro-Zone, unabhängig vom Streit über die Flüchtlingspolitik oder von sonstigen Richtungsdebatten bei dieser entscheidenden Frage endlich zusammenkommen. Wir brauchen eine diplomatische Lösung des Konflikts, nicht Bomben oder eine weitere Eskalation.“ Quelle: Artikel unten rechts
Warum?
Weil Assad angeblich einen Giftgasangriff auf Zivilisten in Idlib befohlen hat.
Bleibt die Frage, wie Europa diplomatisch „eingreifen“ soll, wo die EU doch nicht mal in der Lage ist, die Flüchtlingsfrage zu lösen. Was er ja selber anspricht.
Martin Schulz macht das,
was Populisten gerne tun. Auf einen fahrenden Zug aufspringen.
Auch wenn dieser Zug nur aus heißer Luft besteht. Und man selber vor allem heiße Luft ablässt.