Es ist Weihnachten. Und Weihnachten ist die Hochzeit der religiösen Aufklärungskampagnen, die uns Bürger auf den Stand des Zeitgeistes zu bringen versuchen. …
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Kommentar zur Weihnachtsgeschichte hören
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… Das heißt: Sie haben Weihnachtskarten mit Weihnachtsgrüßen verschickt? Falsch! Sie hätten besser neutrale „Season’s Greetings“ versendet. Sie halten Weihnachten für ein besonderes christliches Datum? Falsch! Weihnachten ist nichts weiter als die alte heidnische Sonnenwendfeier, die vor zweitausend Jahren kalendarisch noch auf den 25. Dezember fiel und von den Christen zur Geburstagsfeier Jesu umgewidmet wurde. Sie freuen sich naiverweise über die Geburt des Heilands, der als Kind in Bethlehem zur Welt kam? Erst recht falsch! Denn auch andere Religionen kennen die Vorstellung von einem göttlichen Kind, das mit oder ohne Hilfe einer Jungfrau auf die Welt kam und dessen Geburt man in kalendarische Umbruchzeiten legte: in die Zeit einer Tag-und-Nacht-Gleiche oder eben einer winterlichen Sonnenwende.
Angesichts von so viel Aufklärung ist das christliche Weihnachtsfest längst um seine liturgische Aura gebracht und zu einem Geschenkfest für Kinder verdampft, bei dem die aufgeklärten Erwachsenen aus reiner Konvention noch ein wenig mitspielen. Man will es den Kindern — so man welche hat — irgendwie schön machen, sich selber aber auch, und weil man kaum noch weiß, wie das mit dem Schönmachen gehen könnte, besucht man an Weihnachten in Gottes Namen den Weihnachtsgottesdienst, wo man eineinhalb Stunden fremdelt, aber irgendwie darauf hofft, so etwas wie ein weihnachtliches Gefühl mit nach Hause nehmen zu können.
Aber mit dem Weihnachtsgefühl klappt es dann wieder nicht, und an seiner Stelle verbreitet sich zumeist ein Gefühl von Leere, mit dem sich die Feiertage allmählich vollsaugen.
Offenbar ist hier mit der Aufklärung etwas schiefgelaufen. Sie hat uns einmal mehr von unseren kulturellen Wurzeln abgeschnitten und ist in die Mythologie einer emotionslos-nackten Wirklichkeit umgeschlagen, in der uns der Sinn der Welt verlorenging und mit dem Sinn das Gefühl der Weltbeheimatung.
Diesen Sinn aber finden die Christen seit 2000 Jahren darin, dass sie allen Ernstes davon ausgehen, dass ihr Heiland Jesus Christus mitten im Winter geboren wurde. Das ist für sie kein religionspolitischer „Fake“, sondern eine erweisbare historische Tatsache, die dafür sorgt, dass sie als Christen mit beiden Beinen in der Welt stehen und in ihr eine Heimat auf Zeit finden können. Sie können es, weil sie noch vor allem Glauben wissen, dass das Ereignis, das der Grund ihres Glaubens ist, ein von allem Glauben unabhängiges historisches Faktum ist.
Versuchen wir, dieses Faktum und also die historische Wahrheit der Weihnachtsgeschichte so zum Leuchten zu bringen, dass auch ein aufgeklärter Heide sie nachvollziehen kann.
Dazu schauen wir in jenes Evangelium, das wie kein anderes den Anspruch erhebt, das von Jesus historisch Ermittelbare auch ermittelt zu haben. Es ist das Evangelium nach Lukas. In ihm lesen wir, dass Jesu Geburt in die Zeit eines Zensus fällt, der von dem römischen Legaten Quirinius zunächst für Syrien und dann auch für Judäa, Sa- maria und Idumäa durchgeführt wurde. Der Anlass für diesen Zensus ist aus antiken Quellen gut bekannt: Nach dem Tod von Herodes dem Großen, der als römischer Klientelkönig über ein Gebiet geherrscht hatte, das in etwa die Mitte und den Norden des heutigen Israel plus einige Gebiete östlich des Jordan umfasste, wurde das Herodesreich unter den drei Söhnen des Herodes aufgeteilt: Herodes Philippos erhielt die Gebiete östlich des Sees Genezareth, Herodes Antipas erhielt Galiläa und das nordöstlich des Toten Meeres gelegene Peräa, und Herodes Archelaos erhielt mit Judäa, Samaria und Idumäa das Kerngebiet des ehemaligen herodianisches Reiches mit der Hauptstadt Jerusalem. Allein, Herodes Archelaos war ein Tyrann wie er im Buche steht, der bei seinen jüdischen Untertanen Anstoß nicht zuletzt dadurch erregte, dass er die Frau seines Halbbruders geheiratet hatte – eine Geschichte, die sich in etwas verzerrter Form im Neuen Testament wiederfindet. Schließlich eskalierte die Situation so, dass die Römer Herodes Archelaos absetzten, vor Gericht stellten, enteigneten und sein Herrschaftsgebiet ihrem Imperium eingliederten. Und zwar, indem sie es der römischen Provinz Syrien zuschlugen.
Und das eben ist der Anlass für den von den Römern durchgeführten und von Lukas berichteten Zensus: die Eingliederung des Reiches von Herodes Archelaos ins Imperium Romanum, das wissen wollte, wie viele steuerpflichtige Neubürger es im ehemaligen Reich des Herodes Archelaos gab. Denn diese Neubürger hatten nicht nur eine Kopfsteuer zu zahlen, sondern auch eine Grundsteuer, sofern sie über Grund- und Immobilienbesitz in Judäa, Samaria und Idumäa verfügten. Dieser Besitz war den römischen Steuerbehörden anzuzeigen, und zwar in Steuerbüros, die in der Nähe des Besitzes lagen und in denen die Steuerbürger persönlich zu erscheinen hatten.
Das alles ist historisch erweisbar, und der von Quirinius durchgeführte Zensus ist datierbar: Er muss in der Zeit vom September des Jahres 6nach Christus (n.Chr.) bis zum September des Jahres 7n.Chr. stattgefunden haben und bildet den historischen Hintergrund der Reise, die Joseph zusammen mit der hochschwangeren Maria nach Bethlehem in Judäa unternahm. Man muss als Grund für ihre winterliche Reise nur annehmen, dass die beiden über Grundbesitz in Bethlehem oder dessen Umgebung verfügten und im bethlehemitischen Steuerbüro ihren Besitz anzeigen wollten.
Dass es so war, ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern durch zwei Indizien wahrscheinlich zu machen. Das erste Indiz findet sich im Lukasevangelium, in dem wir lesen, dass Joseph aus dem Geschlecht Davids stammt, als dessen Herkunftsort Bethlehem genannt wird. Wenn er aus Anlass des Zensus nach Bethlehem reist, dann darf man mit Recht vermuten, dass er es tat, weil er als Angehöriger des davidischen Geschlechts in oder um Bethlehem Grundbesitz hatte. Diese Vermutung wird durch ein zweites Indiz gestützt: Bei Eusebius von Caesarea, der um 325n.Chr. seine Kirchengeschichte schreibt, findet sich die Notiz, dass die Familie Jesu am Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. bei Bethlehem über Grundbesitz verfügte, der mit vier bis fünf Hektar für heutige Verhältnisse unerheblich, damals aber immerhin das Dreißigfache des Jahresgehalts eines römischen Legionärs wert war.
Dass Joseph und Maria nun ausgerechnet mitten im Winter zum Steuerbüro nach Bethlehem zogen, erklärt sich mit dem in antiken Quellen nachweisbaren Umstand, dass ein Zensus gerne in die Wintermonate Dezember und Januar gelegt wurde, in denen die Feldarbeit ruhte und die mehrheitlich bäuerliche und auf dem Land lebende Bevölkerung abkömmlich war. Kurzum: Alles, was der Evangelist Lukas über die Umstände der Geburt Jesu schreibt, ist historisch glaubhaft und zum Teil überprüfbar und ergibt in der Summe den Befund, dass Jesus im Dezember des Jahres 6n.Chr. oder im Januar des Jahres 7n.Chr. in Bethlehem geboren wurde.
Und ganz so haben es die christlichen Kirchen seit dem vierten Jahrhundert n.Chr. gefeiert: die römisch-katholische Kirche am 25. Dezember, die orthodoxen Kirchen am 6. und 7. Januar. Mit anderen Worten: Auch wenn man über den genauen Wintertag streiten mag und die christliche Tradition einen Spielraum von zwei Wochen kennt — die Geburt im Winter von 6 auf 7 n.Chr. und zwischen Ende Dezember und Anfang Januar zur Zeit des von Quirinius im Auftrag des Kaisers durchgeführten Zensus darf man mit gutem Grund als ein historisches Faktum betrachten.
Kein Christ muss sich vor seinen vermeintlich aufgeklärten Mitbürgern schämen, wenn er an Weihnachten in die Kirche geht und in der im Gottesdienst erzählten Geburtsgeschichte hört, dass Joseph und Maria aus Gründen der Steuerveranlagung sich nach Bethlehem begeben hatten und Maria dort ihr erstes Kind zur Welt brachte.
… Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, die sich als konservativ verstehen, haben ein grün-linkes Narrativ ausgemacht. Der Beschwörung einer „Permakrise“ wollen sie als „Alliance for Responsible Citizenship“ bei einer Konferenz in London eine aus ihrer Sicht zukunftsträchtigere Vision entgegensetzen. Hauptinitiator istJordan Peterson.
In London hat am Montag die erste weltweite Konferenz der „Alliance for Responsible Citizenship“ (ARC) begonnen. Bürgerliche, konservativ-liberale Kräfte international zu bündeln und in Zeiten weltweiter Krisen eine im Sinne der Veranstalter hoffnungsvolle Vision der Zukunft entwickeln: das ist das Ziel des Bündnisses, das sich um den kanadischen Psychologen und Intellektuellen Jordan B. Peterson gebildet hat. Die dreitägige Konferenz versammelt über 3.000 Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft aus allen Kontinenten. Nach den Angaben der Organisation befinden sich darunter über 100 Parlamentsmitglieder und eine Delegation US-amerikanischer Kongressabgeordneter.
Auch US-Bischof Robert Barron nimm teil
Zu den Rednern zählt auch der frisch gewählte Sprecher des US-Repräsentantenhauses und evangelikale Christ Mike Johnson, der auch zum Lenkungsausschuss von ARC gehört. Aus dem deutschsprachigen Raum ist die österreichische Parlamentsabgeordnete und ÖVP-Politikerin Gudrun Kugler im Lenkungsausschuss der Organisation vertreten. Weitere bekannte Namen sind der schottische Historiker Niall Ferguson, die junge US-amerikanische Politik-Kommentatorin Candace Owens sowie der ehemalige Australische Premierminister John Howard. Für Katholiken interessant: Auch Bischof Robert Barron nimmt an der Konferenz teil und wird sich an einer Podiumsdiskussion beteiligen.
Unsere Welt in Unordnung und wir mittendrin. Seit dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel erleben wir in unserem Land eine neue Dimension des Hasses – auf unsere Werte, die Demokratie, auf Deutschland.
Die vergangenen Tage offenbaren, was in unserer Gesellschaft schon lange gärt und brodelt: In unserem Land gibt es viele Menschen, die unsere Art zu leben bekämpfen. Menschen, die den Mord an unschuldigen Zivilisten feiern. Die ihren Kindern beibringen, andere zu hassen, weil sie „Ungläubige“ sind. Die verbieten wollen, dass Frauen Röcke oder Hosen tragen. Die das Grundgesetz verachten und stattdessen auf radikale Prediger hören. Die Toleranz ausnutzen, weil sie eine andere Gesellschaft wollen.
Das dürfen wir nicht hinnehmen. So kann es nicht weitergehen. …
… Wenn wir jetzt stolpern, dann fallen wir
Deutschland muss jetzt NEIN sagen! Zu Judenhass, zu Menschenfeindlichkeit und zu all denen, die „Nein“ zu uns sagen.
Denn in unserem so wunderbaren und umarmenden Land ist die Würde JEDES Menschen unantastbar: Egal, welche Haarfarbe er hat, welche Sprache sie spricht, woran man glaubt. Das gilt es zu verteidigen! Wenn wir jetzt stolpern, dann fallen wir.
Deshalb hat BILD ein Manifest formuliert.
Eine Leitidee für das, was unsere freie Gesellschaft zusammenhält. Der Text richtet sich an alle Menschen, die in Deutschland leben.
Peter Hahne ist ein streitbarer Christ, und wir geben ihm aus österlichem Anlass Raum, dies erneut unter Beweis zu stellen. Wobei seine Philippika das Zeug hat, auch Nicht-Christen eine Osterfreude zu bereiten – da bleibt kein Auge trocken.
Was fällt Ihnen zu Ostern ein? Irgendwas mit Eiern und Hasen, so die Antwort unlängst bei einer TV-Straßenumfrage. Weihnachten: Irgendetwas mit Geschenken. Nach Karfreitag, Pfingsten oder Himmelfahrt muss man gar nicht erst fragen. Geistliches Analphabetentum auf der ganzen Linie. Doch was erwartet man, wenn Oberklerikale beider Konfessionen das Kreuz beim Besuch des Jerusalemer Tempelberges verleugneten und „Probleme“ mit der leibhaftigen Auferstehung von Jesus haben. Osterleugner! Religionsunterricht und Predigten gleichen weithin links-grüner NGO-Propaganda. Feiertage verblassen zu Urlaubsbrücken, weil das breite Volk deren Sinn nicht mehr kennt.
Der geistliche Grundwasserspiegel sinkt gegen Null. Und das ist die Alleinschuld der Kirchen. Daran gibt es nichts zu deuteln. Die „Osterbotschaften“ aus Bischofsmund, die in diesen Stunden im deutschsprachigen Raum durch die Medien geistern, sind fast ausschließlich politisches Geschwätz. Peinliche Kopien von Grünen-Parteitagen.
Ein Anschlag auf die Menschlichkeit. Denn wer von Ostern nichts weiß, ist arm dran. Das ist die Verantwortung von uns Christen, dass wir von Jesus als dem Retter und Erlöser, dem Garanten für ewiges Leben reden. Und nicht von dem, was andere auch können: Klima, Corona, Krieg. Evangelisation, die Verkündigung der frohen (!) Botschaft, war noch nie so nötig wie heute. Stattdessen Drohbotschaft einer Angst- und Verbotsreligion. Das dröhnende Schweigen von Ostern hat Konsequenzen. Deshalb laufen auch so viele „Karfreitags-Menschen“ durch die Lande: miesepetrig, verbissen, verbohrt, ohne jeden Humor. Man schalte bei den üblichen TV-Talks über Corona, Klima und dem woken Gender-Gaga einfach mal den Ton ab. Allein an den Gesichtern erkennt man, wer welche Position vertritt.
Allüberall Weltuntergangsstimmung mit Betroffenheits-Tremolo. Leider auch bei Christen. Man schaue sich nur diese freudlos-fanatische Truppe des „suizidalen Irrwegs“ der katholischen Kirche an. Oder diesen Dauer-Jammer-Protestantismus. Ewiger Karfreitag. Osterleugner verdunkeln das Evangelium.
Dabei müßten gerade Christen Osterfreude ausstrahlen. Ewigkeitshoffnung aus allen Knopflöchern. Freude in allem Leide, wie man doch vollmundig im alten Choral singt. „Wenn der Bauer Christ ist, müssen das die Kühe im Stall merken“, hörte ich einmal einen begnadeten Prediger in ein Missionszelt rufen. Heute sieht man „Ostern“ nur in den Auslagen der Geschäfte. Inzwischen fast ganzjährig.
Ostern ist Faktum: Die Auferstehung von Jesus Christus ist die historisch bestbezeugte Tatsache der Antike. Die ersten Aufzeichnungen gab es bereits 20 Jahre nach dem Ereignis (1. Korinther 15). Also für jeden überprüfbar. Das leere Grab hält jedem Faktencheck stand.
Diese elende Schwurbelei von „Jesus lebt in seinem Wort und Werk weiter“ ist reine Verschwörungstheorie. Nein, er IST auferstanden! Er lebt! Unvergessen, wie der damalige deutsche Sozialminister Norbert Blüm, ein engagierter Katholik, den Demonstranten der Solidarnoc im August 1989 auf der Danziger Werft zurief: „Karl Marx ist tot, aber Jesus lebt!“ Einer Kirche, die diese Gewißheit wieder verkündigt und als ihren Markenkern die Oster-Hoffnung predigt würde niemand mehr davonlaufen. Voll sind die Gottesdienste, in denen keine verhinderten Politiker die Regie führen, sondern glaubensgewisse Zeugen der Auferstehungsbotschaft.
Gerade heute, in einer gespaltenen Gesellschaft bis in Familien und Gemeinden hinein, täten Osterlachen und Osterfreude so gut! Gegen das Dreijahres-Virus von Desinformation und Denunziation, von Selbstüberheblichkeit und Rechthaberei, von verordneter Einsamkeit und trostlosem Sterben hilft nur eine Injizierung von Osterhoffnung. Diese Impfung hätte keine Nebenwirkungen. Höchstens das „Risiko“, auf Dauer-Freude programmiert zu sein. Was kann es Besseres geben in diesen trostlosen Zeiten! Schon Martin Luther sagte: „Die Freude ist der Doktorhut des Glaubens.“
Peter Hahne ist TV-Moderator und Bestseller-Autor mit 9-Millionen-Auflage. Über Jahrzehnte das Nachrichtengesicht des ZDF. Heute gefragter Talkgast, Redner und Publizist. 18 Jahre gehörte er dem Rat der EKD, dem obersten Leitungsgremium der Evang. Kirche Deutschlands, an. 2022 bekam er für sein Lebenswerk die theologische Ehrendoktorwürde der STH Basel.
Es spielt für mich als Beobachter der Zeitgeschichte …
… keine Rolle, ob jemand Christ, Jude, Moslem, People of Color oder sonst wer ist. Ob männlich, weiblich oder divers, ob schwul, ob hetero, oder ob sonst irgendwelche nicht strafbewehrten Neigungen vorherrschen.
Entscheidend für die Beurteilung einer Person durch meine Person ist Verhalten, sind Worte, sind Taten.
Da meint zum Beispiel der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster:
„Für die nahe Zukunft wünsche ich mir etwas, was im ersten Moment altmodisch klingt: Respekt und Anstand. Ob im Sportverein oder in der Kneipe, ob in der Bahn oder im Internet – es wird Zeit, dass die immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen wieder aufhört. Sie trifft vor allem Minderheiten: Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen. Hass schlägt allzu oft ebenso Polizisten, Feuerwehrleuten oder Rettungssanitätern entgegen – ausgerechnet jenen Menschen, die für unsere Sicherheit und Gesundheit den Kopf hinhalten. Aggression und Hetze haben zugenommen, ganz massiv durch Menschen, die sich ausgerechnet als Quer-Denker bezeichnen. Nachdenken wäre besser als Querdenken. „Was dir selbst zuwider ist, das tue deinem Nächsten nicht an“ – an diese Regel sollten sich alle wieder erinnern. Und sie umsetzen!“
Da geht der Mann wie selbstverständlich mit dem Rasenmäher vor. In einem ist er sich aber sicher: Querdenker gehören zu den „Bösen„, die das von ihm Monierte vor allem tun. Was schlicht Unfug & ein Fake-Vorurteil ist. Er verkennt darüber hinaus, dass der Judenhass vor allem nach 2015 mit dem massenhaften ´Import` von strukturellen Judenfeinden (Moslems) zunahm. Große Teile junger Moslems sind das Problem, nicht die Opfer. Das Benennen des Problems ist kein „Hass“, keine Aggression oder Hetze, sondern notwendiges Benennen von Tatsachen.
Eine ebenfalls unmögliche Meinung hat Karin Prien, Kultusministerin in Schleswig-Holstein, die im Kompetenzteam Armin Laschets ihr Unwesen treiben darf. Als erstes diskreditierte sie den Direktkandidaten der CDU im Wahlkreis Suhl, Hans-Georg Maaßen. So richtig hinterfotzig:
[…] Ob sie Maaßen wählen würde, wenn sie in dessen Wahlkreis leben würde, erkundigte sich der Moderator dann. Sie sage mal so, sagte sie, „ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert“. Gegen Maaßen tritt für die SPD der frühere Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich an. Damit sprach Prien sich so deutlich gegen den Rechtsausleger der Union und ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten aus, wie es zum Beispiel ihr Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet nicht wagt. […]
Da hat sie selbstverständlich Recht. Genauso wie der Bürger Recht hat, wenn er meint, dass es nicht normal sein kann, dass er Angst haben muss, wenn er abends in die Innenstadt* geht. Angst vor meist muslimischen „Goldstücken“ (Rassismus!?), die keinen Unterschied machen zwischen Juden, Christen oder sonstwem:
Kuckst Du, kriegst Du auf die Fresse!
… oder mehr!
Das komplette, merkwürdige Interview des Dlf vom 14.9.2021 mit Karin Prien:
*Deshalb lässt der Bürger es einfach. Frauen sowieso!
… die Frau, welche Michael Schenk interviewt, ist eine Journalistin „alter Schule“. Sie ist sehr gut vorbereitet bei generell hohem Wissenstand. Sie lässt keine Haltung heraushängen, obwohl sie diese sicher hat. Frau Florin gestaltet ein höchst informatives Interview, welches die Hörer in der Sache wirklich weiterbringt. Hut ab!
Christiane Florin: Michael Schenk ist katholischer Priester, genauer gesagt: alt-katholischer Priester. Fünf Jahre lang war er römisch-katholischer Geistlicher, sogar Direktor des Zentrums für Berufungspastoral im Erzbistum Köln. 2002 wurde er wegen Ungehorsams suspendiert.
Und Michael Schenk ist Missbrauchsbetroffener. Er hat viele Jahre dafür gekämpft, dass es nicht bloß heißt: „Er bildet sich ein, Betroffener zu sein.“ Mehrere Priester hätten sich an ihm vergangen, als er ein kleines Kind war, so schildert er es. Zunächst wurde das als „Scheinerinnerungen“ abgetan. …
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Das außerordentlich gute Interview des Dlf mit Michael Schenk vom 3.5.2021
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… Der Strafrechtler Björn Gercke hat im Auftrag des Erzbistums Köln untersucht, ob Verantwortliche Pflichten verletzt haben im Umgang mit Missbrauchsbeschuldigungen. Mitte März wurde das Ergebnis veröffentlich. Michael Schenks Fall kommt im Gercke-Gutachten anonymisiert vor, einsortiert in die Kategorie, „Kurzdarstellung der Aktenvorgänge ohne oder mit nicht sicher festgestellten Pflichtverletzungen.“
Mit Michel Schenk habe ich am vergangenen Donnerstag über seine Geschichte und seine Gegenwart gesprochen. Ich habe ihn zunächst gefragt, was derzeit seine Aufgabe ist als alt-katholischer Priester.