25 davon mussten sofort wieder auf freien Fuß gesetzt werden.
Es war wohl mehr eine Aktion, die von der Diskussion um die Ermordung des Mädchens Tuce ablenken sollte. Die Journaille war vorab informiert worden.
Der Deutschlandfunk interviewte zum Sachverhalt den AfD-Obmann im Innenausschuss des Bundestages Dr. Gottfried Curio und den ehemaligen Vorsitzenden des BDK und jetzigen Bundestagsabgeordneten Sebastian Fiedler, der den RAF-Terror vollkommen unterschätzt. Menschen, die diesen bewusst miterlebt haben, wissen das sofort.
Hören Sie die beiden Interviews mit den konträren Einschätzungen und Bewertungen des „Putsches“ sowie der Diffamierung der AfD durch Herrn Fiedler.
Das Interview des Dlf mit Dr. Gottfried Curio am 9.12.2022
Weit über 20 Mio. Menschen wurden von Politik und Medien, von „Freunden“ und Bekannten, von der Kirche ausgegrenzt, beschimpft und unflätig angegangen. Der Betreiber dieses Blogs, in dem vieles des eigentlich Undenkbaren (Zur Erinnerung) dokumentiert ist, war ebenfalls betroffen und hat mit diesem Blog, aber auch auf der Straße gegen das offensichtliche Unrecht der Diskriminierung gekämpft.
Die Corona-Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Wenn die ersten Klagen von vielen wegen nicht mehr vertuschbarer Nebenwirkungen verhandelt werden, dann wird die Wahrheit über die gigantische Volksverdummung und – da stimmt der Begriff – Volksverhetzung in Sachen Corona an´ s Licht kommen. In diesem Blog sind viele
Bemerkenswert ist, dass WELTonline als Mainstream-Medium mit einer nach meiner Meinung unsäglichen Leserkommentar-Redaktion das Unrecht thematisiert.
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Jakob Hayner, 1988 in Dresden geboren, ist Journalist und lebt in Berlin. Er ist Redakteur bei Theater der Zeit – Zeitschrift für Theater und Politik und schreibt zusätzlich für diverse Zeitungen und Zeitschriften.
Dieser Mann hat den Artikel zum Thema der angeblichen „Tyrannei der Ungeimpften“ geschrieben. Ein Thema, das an finsterste Zeiten in Deutschland erinnert. Hier sein Artikel:
Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz, notierte der Dichter Bertolt Brecht einst. Und in der Tat, erinnert sich noch jemand, was vor genau einem Jahr hierzulande los war? Rückblende 8. November 2021: Die ganze Bundesrepublik diskutiert über eine Aussage von Frank Ulrich Montgomery. Der beklagt am Vorabend in der Sendung von Anne Will die „Tyrannei der Ungeimpften“. Tyrannei, fragt die Gastgeberin ungläubig. „Ja, ich benutze bewusst den Begriff der Tyrannei“, antwortet der Vorsitzende des Weltärztebundes. …
… Es ist der Auftakt zu einer Eskalation in der deutschen Öffentlichkeit, die bis heute nicht einmal annähernd aufgearbeitet ist. Die öffentlich ausgelebte Straflust gegenüber Ungeimpften kennt kaum ein Halten mehr, man übertrifft sich gegenseitig mit Vorschlägen. Den Ungeimpften die Schuld am erneuten Pandemiegeschehen zu geben bleibt in der politischen und medialen Klasse nahezu unwidersprochen.
„Ihr seid jetzt raus“
Um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, hier eine anekdotische – sicher unvollständige! – Sammlung: „Es ist wichtig, den Ungeimpften eine klare Botschaft zu senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben“, sagte der Politiker Tobias Hans (CDU), der knapp fünf Monate später die Wahl im Saarland verlieren sollte. „Ungeimpfte dürfen nicht als Minderheit die Mehrheit terrorisieren“, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Karl Lauterbach (SPD) sah später „das ganze Land in Geiselhaft dieser Menschen“.
Die damalige Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) riet der Bevölkerung ganz konkret, keinen Kontakt mehr zu Ungeimpften zu haben. Ungeimpften wird der Anspruch auf Lohn im Quarantänefall gestrichen. Ärzte geben bekannt, in ihrer Praxis Ungeimpfte nachrangig zu behandeln – oder schließen diese sogar aus. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin schlägt vor, Ungeimpfte für ihre ärztliche Behandlung selbst zahlen zu lassen. Die Ungeimpften werden für die winterliche Überlastung der Kliniken verantwortlich gemacht. Pflegenotstand? Abbau von Intensivbetten? Kein Thema.
Später folgen Ausgangssperren für Ungeimpfte, liebevoll christlich auch „Advents-Lockdown für Ungeimpfte“ genannt. Außer ins Rathaus und in den Supermarkt dürfen die Ungeimpften, wie der damalige Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in aller Schärfe verkündet, sowieso nirgendwo mehr hin. Als auch der Kinder-Impfstoff zugelassen ist, werden ungeimpfte Kinder in der Schule bloßgestellt und benachteiligt, in Brandenburg sogar noch im August 2022. Ungeimpfte Studenten werden von ihren Mitbewohnern aus der WG geekelt, die Universität dürfen sie in manchen Städten gar nicht mehr betreten. Ungeimpfte Obdachlose dürfen sich trotz klirrender Kälte nicht mehr in U-Bahnhöfen aufhalten. An Weihnachten werden Ungeimpfte von ihren Verwandten bei der Familienfeier vor die Tür gesetzt, Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, gibt auf einer Pressekonferenz kurz vor dem Fest bekannt, dass Ungeimpfte „gar nicht feiern“ sollten.
Ungeimpfte in der Kirche zum Festtagsgottesdienst? Mancherorts unmöglich. Ein Journalistenkollege ereifert sich, dass es Ungeimpften nicht verboten ist, Weihnachtsbäume zu kaufen – tatsächlich dürfen sie das etwa in NRW nur durch eine gnädige Ausnahmeregelung von der strikten 2G-Norm. Eine Truppe Polizisten in Einsatzkluft stürmt in eine voll besetzte Kneipe in Berlin-Neukölln, blockiert alle Ausgänge und brüllt: „Sitzenbleiben! Impfausweise!“ Und im linksliberalen Feuilleton räsonieren irgendwelche Meisterdenker, die „Diskriminierung von Ungeimpften“ sei zwar hart, aber „ethisch gerechtfertigt“.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Corona, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text und den Kommentarauszug als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
**Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Corona, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie Cicero abonnieren. Wir empfehlen Cicero ausdrücklich.
Ein Satz aus dem Wirtschaftsministerium liest sich wie ein Eingeständnis, dass die deutsche Energiepolitik versagt hat: „Der völkerrechtswidrige Angriff der russischen Föderation auf die Ukraine hat die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft.“ Ohenhin angespannte Lage. Also auch ohne den Krieg hätte das Land, das aus Atom- und Kohlekraftwerk ausgestiegen ist, ein Problem bekommen. Der Krieg habe die Probleme nur verschärft.
Nun schlägt Robert Habeck (Grüne) Alarm: „Die aktuelle Lage der Gasversorgung hat damit bereits das Stadium überschritten, in dem lediglich die Voraussetzungen für Vorsorgemaßnahmen gegeben sind.“ So heißt es in dem Entwurf für eine Verordnung, die TE vorliegt. […]
… geriert sich als legitime Nachfolgerin des „Führers“, der bekanntlich mit seinen Prophezeiungen fast immer richtig lag. Nur beim „Endsieg“ lag er schließlich daneben.
… weil wir uns angeblich bei den Ampelgesprächen unterbuttern lassen. Keine Sorge: Wenn die Koalition erst steht, wird uns nichts mehr aufhalten können. Wir werden mit aller uns dann zur Verfügung stehenden Macht gestalten und vorangehen.
Christian Drosten warnt vor hunderttausend Toten im zweiten Corona-Winter, die Klimakonferenz in Glasgow hat eher kleine Fortschritte gemacht, und die Ampel-Parteien stecken immer noch in Koalitionsverhandlungen. Die „Hoffnungszeiten“, von denen der grüne Vorsitzende Robert Habeck nach der Bundestagswahl im September sprach, sind in diesen grauen Novembertagen gerade nicht so richtig spürbar. Vor allem nicht für die Grünen.
Bis in die eigene Partei hinein scheinen sich viele der Rolle, welche den Grünen jetzt in der Gesellschaft und in der Ampel zukommt, unsicher zu sein. Es gibt viel Häme über unsere versäumten Wahlziele, aber auch neue Kritik. Als hätten wir die Corona-Entwicklung nicht ernst genug genommen, in den Sondierungsgesprächen nicht ordentlich verhandelt und wären nun in den Koalitionsverhandlungen kurz davor, uns unterbuttern zu lassen. Als wäre die derzeit so selbstbewusste FDP, angefangen mit ihrem Nein zum Lockdown, der eigentliche Wahlgewinner. Als interessiere sich die SPD, angeführt von einem wortkargen Olaf Scholz, immer noch für nichts anderes als dafür, das Kanzleramt zu bekommen. Und als seien deshalb alle großen grünen Ambitionen von vornherein vergebens.
Dieser Eindruck, würde er sich im Zuge des neuen Corona-Frusts festsetzen, wäre verheerend. Er wäre ein Zeugnis deutscher Selbstkasteiung und Schwarzmalerei. Der Rest der Welt würde über uns nur den Kopf schütteln. Gerade weil das Modell Deutschland trotz seiner schockierenden Mängel international heraussticht. Weil sich mit dem Regierungswechsel in Berlin für jeden, hier und im Ausland erkennbar, historische Chancen für einen Wandel zum Besseren auftun.
Die gefühlte Niederlage der Grünen bei den Bundestagswahlen war kein Knock-out. Grüne Mehrheiten bleiben unser Ziel. Wir werden sie eines Tages schaffen, wenn wir mit den 14,8 Prozent von der letzten Bundestagswahl das Richtige anzufangen wissen. Nämlich schlau zu regieren. Sollen SPD und FDP ruhig ihren Wahlsieg genießen, ohne uns Grüne ist er bedeutungslos. Ohne unsere Ideen, unsere Konzepte, unseren Elan wird es in Berlin keine Fortschrittsregierung geben, auf die die ganze Welt um uns herum mit Spannung wartet.
Die FDP wird in ihrem verständlichen Übermut wieder zurückstecken müssen. Wenn sie tatsächlich das Finanzministerium bekommt, dann nur, wenn im Koalitionsvertrag sichergestellt ist, dass die in Zukunft von Grünen und SPD gesteuerten Transformationsministerien die nötigen Finanzmittel bekommen, um eine echte Wende zur Klimaneutralität vollziehen zu können. Das ist der Preis des Finanzministeriums in einer funktionstüchtigen Ampel-Regierung. Keiner weiß das besser als der amtierende Finanzminister.
Und deshalb wird gerade uns Grüne an der Regierung anschließend nichts mehr aufhalten können. Wir werden mit aller uns dann zur Verfügung stehenden Macht gestalten und vorangehen, wie wir das im Wahlkampf versprochen haben. Der Klimawandel lässt schließlich keine Zeit mehr. Auch anderswo, bei der Kindergrundsicherung etwa oder beim Wohnungsbau, sind die Wünsche nach Veränderung mit Händen zu greifen. Wir werden deshalb mit aller Kraft reformieren, bis man uns entweder wieder abwählt oder – warum nicht? – zum Dank auf den Thron hebt.
Denn wir wissen, was wir tun. Beschleunigung der Energiewende samt einer neuen Rohstoffpolitik, vernetzte Mobilität jenseits erdölbasierter Antriebe, eine Landwirtschaftsreform, die den Namen verdient – jetzt ist die Zeit reif.
Für die großen Baustellen des Klimaschutzes haben unsere Partei und die wichtigsten Öko-Thinktanks der Republik klare Konzepte bis hin zu den alltäglichen Handlungsrichtlinien der Ministerialbeamten erarbeitet. Alles liegt griffbereit in der Schublade. Wo wir Grüne an die Schalthebel der Macht kommen, werden wir endlich die faulen Kompromisse der Vergangenheit aufdecken können. Wir werden nicht mehr verhandeln, welche Dörfer noch für den Braunkohleabbau verschwinden sollen und welche nicht. Stattdessen wird der Irrsinn enden.
Anders als bei unserem ersten Aufbruch ins nationale Regierungsgeschäft 1998, als Rot-Grün gegen die geballte Macht der Konzerne antrat, werden wir heute von enormen wirtschaftlichen Interessen getragen, von der Chemie- bis zur Autoindustrie, die sich selbst die Klimaneutralität zum Ziel setzen. Das wird unser Regieren leichter und effizienter machen. Zumal die Unternehmen wissen, dass nur wir Grünen über das nötige Netzwerk an Klimawissenschaftlern und Transformationsstrategen verfügen, um zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen neuen deutschen Klimakonsens auszuhandeln.
Ja, wir haben die Entscheidung über das Tempolimit verloren. Aber wir werden an anderer Front gewinnen: Langsam, aber sicher werden wir in den nächsten Jahren die Dominanz des Autos gegenüber der Schiene abbauen. Die langjährige CSU-Herrschaft über das Verkehrsministerium ist Vergangenheit. Das bedeutet: Eines nicht so fernen Tages werden deutsche Züge wieder pünktlich fahren. Wir werden die bisherige Verweigerungshaltung des Wirtschaftsministeriums beenden, proaktiv an der Energiewende mitzuwirken. Stattdessen werden wir eine europäische Union für erneuerbare Energien schaffen.
Wir werden unter einem Kanzler Olaf Scholz die überfällige europäische Bankenunion vollenden. Überhaupt werden wir Europa mehr Selbstbewusstsein verleihen. Nicht umsonst ist der Green Deal Europas wichtigstes Projekt. Denn Vorreiter für die Welt kann Europa nur dann noch sein, wenn es klimaneutraler wird. Das haben selbst die Atombefürworter in Paris verstanden.
Natürlich könnten die Startbedingungen besser sein. Die vierte Corona-Welle bremst die dem Regierungswechsel innewohnende Dynamik. Auch da aber hilft nur eins: anpacken, machen, das Impfen forcieren und sich nicht an den gut gemeinten Freiheitsbekundungen der FDP stören. Es ist beispiellos, dass die Ampel-Fraktionen ein Infektionsschutzgesetz vorgelegt haben, bevor es überhaupt eine Regierung gibt. Lassen wir uns von der jetzt unpassenden Überschrift vom Ende der epidemischen Lage nationaler Tragweite nicht kirre machen – hier werden wirksame Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung beschlossen. Die Allmacht der Exekutive endet, das Parlament übernimmt die Verantwortung – da gehört sie hin.
Eins hilft übrigens ganz sicher nicht: weiter in den Wunden des grünen Bundestagswahlkampfes zu stochern und dabei auf die Person Annalena Baerbocks zu zielen. So mancher grüne Landespolitiker, der das nicht lassen kann, hat sich selbst nie den Berliner Härten ausgesetzt, die unsere Kanzlerkandidatin gemeistert hat. Schon jetzt wäre eine Ampel ohne sie gar nicht vorstellbar, denn sie hätte keine Frau an ihrer Spitze.
Für den alten Goethe gehörte es zum guten Ton, enge Freunde vor Rückschlägen zu warnen. Rückschläge wird die Ampel, werden die Grünen immer erleben: bei Wahlen, in Regierungen, auf der internationalen Bühne. Sie dürfen aber nicht zu gegenseitigen Beschuldigungen führen.
Gerade jetzt, wo das Neuerlernen des Regierungshandwerks unter den Bedingungen des Klimawandels angesagt ist, und zwar für alle, SPD, FDP und Grüne, gerade jetzt braucht die Ampel Geschlossenheit, wenn auch keine innere Kritiklosigkeit. Wir wissen alle, dass Parteien oft unfähig sind, aus Rückschlägen zu lernen. Das aber hätte auch Goethe den Seinen abverlangt.
Die Grünen müssen heute weiter danach streben, Politik für alle, nicht nur für grüne Wähler zu machen. Es ist billig, die Abschaffung der Pendlerpauschale zu fordern, wenn wir nicht genau sagen, wie die dann eingesparten Milliarden auf anderem Weg in ländliche Regionen fließen. Aber genau das werden wir tun: reformieren und neu verteilen, wo es dem Klimaschutz zugutekommt. Und zwar so, dass dadurch keine neuen sozialen Probleme entstehen.
Hier liegt unser Grundkonsens mit der SPD, dem sich die FDP auf Dauer nicht entziehen kann. Gerade mit der FDP aber ringen wir stellvertretend für die ganze Gesellschaft um ehrliche, sachgerechte Lösungen, welche die faulen Kompromisse der Vergangenheit ersetzen müssen. Damit kann eine rationale, ergebnisoffene Debattenkultur in den Bundestag zurückkehren, wie wir sie im höchsten Haus unserer Demokratie zuletzt immer öfter vermissten. Lassen wir uns also nichts vormachen: Der Aufbruch ist möglich, auch im grauen Corona-November!
Sandra Detzer ist Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „grüne in der Regierung“ ist, zitieren wir den Text, Meinungsbild & Kommentare. Verweise lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
… den versprochenen Paradigmenwechsel: Angela Merkel arbeitet weiterhin im Hochrisiko-Modus, wie die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern zeigen. Dabei ist es höchste Zeit, den Ausnahmezustand zu verlassen.
Wann schaltet Angela Merkel (CDU) um? Werden wir das noch erleben in ihrer Kanzlerschaft? Dass Merkel je wieder herausfindet aus dem Hochrisiko-Modus? Es sieht so aus, als habe sie sich eingegraben im Ausnahmezustand.
In der Runde mit den Ministerpräsidenten stützt sich die Kanzlerin wie in alten dramatischen Krisen-Zeiten auf den Inzidenz-Schwellenwert von 35.
Im Beschlusspapier der Bund-Länder-Sitzung taucht an zentraler Stelle auch die alte Formel von „einer erneuten Ausbreitungswelle des Virus“ auf. Es geht wieder vor allem darum, „den weiteren Anstieg der Infektionszahlen in Deutschland zu vermeiden“. Und die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ mögen die Abgeordneten des Bundestags doch bitte alsbald über Mitte September hinaus verlängern.
Wohlgemerkt: Das alles wird beschlossen und formuliert an einem Dienstag bei aktueller Sieben-Tage-Inzidenz von 23,5 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner bundesweit. Tendenz steigend, das ist wahr. Und unter dem Eindruck der stark ansteckenden Virusvariante Delta. Auch wahr.
Aber: Wo bleibt der Paradigmenwechsel, den Merkel einst versprochen hatte, sobald jedem Erwachsenen ein Impfangebot gemacht werden kann? Merkel verweigert ihn, und mit ihr auch die Mehrheit der Ministerpräsidenten.
Bloß nichts Vorausschauendes im Krisenmanagement
Dabei geht es doch angesichts des stetigen Impffortschritts darum, vom Ausnahmezustand in einen Normalzustand mit dem Virus zu wechseln. Also den Hochrisiko-Modus zu verlassen und das Augenmerk auf das Organisieren der Koexistenz von Mensch und Virus zu legen.
Aber das wäre ja mal etwas Vorausschauendes im Corona-Krisenmanagement. Haben wir ja noch nie gemacht, wo kommen wir denn da hin?
Die steigenden Inzidenzen schlagen sich bisher nicht nieder in einer Belastung der Intensivstationen. Die allermeisten Älteren und auch die anderen Risikogruppen sind weitgehend durch Impfungen geschützt
Es ist an der Zeit, den Alltag mit dem Virus zu bewerkstelligen und die längst erforderlichen Vorkehrungen zu treffen: für Unterricht in der Schule, für eine Bewertung der Lage mithilfe weiterer Faktoren neben der Inzidenz, für die Arbeitswelt.
Aber die Kanzlerin scheint festzustecken im Ausnahmezustand. Wenn die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl schwierig wird, dürfte Angela Merkel noch bis in den Winter hinein die Regierungsgeschäfte führen. Und der Winter ist Virus-Saison.
ES IST NUR ZUM KOTZEN!!
*Weil der Artikel und die Meinungen außerordentlich wichtig für die Debatte „Corona“ sind, zitieren wir den Text. Verweise, Grafiken und sämtliche Kommentare lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
Die Migrationspolitik ist von Anfang an gescheitert. Alles, was in der Zeit seit 2015 in Deutschland geschehen ist, wurde von den sogenannten „Rechten & Rassisten“ vorhergesagt.