Das WELT-Video mit dem Original-Spruch und der damit verbundenen Impfaufforderung.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich bemüht, Vorbehalte gegen den Moderna-Impfstoff für das Boostern zu zerstreuen. «Moderna ist ein guter, sicherer und sehr wirksamer Impfstoff», sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin. Zugleich kündigte er an, dass viele Auffrischungsimpfungen auch künftig mit dem von vielen Bürgern bevorzugten Impfstoff von Biontech vorgenommen werden können. Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen für den Biontech-Impfstoff angekündigt. Dafür soll das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommen. Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls ab Mitte des 1. Quartals 2022 eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Aktuell mache der Impfstoff von Biontech über 90 Prozent der Bestellungen aus. Spahn sagte nun: «Das ist zwar ein wichtiger Aspekt, aber es ist nicht der entscheidende.» Entscheidend sei, dass sich das Biontech-Lager derzeit rasch leere. Allein an diesem Montag und Dienstag gingen 6 Millionen Biontech-Dosen in die Versorgung, also in Apotheken, Arztpraxen und Impfzentren. In den folgenden Wochen seien es aber jeweils nur noch 2 bis 3 Millionen Dosen. «Und das liefern wir dann auch aus», betonte der Gesundheitsminister. «Wir halten nichts zurück.» Bis zum Jahresende stünden insgesamt 24 Millionen Biontech-Dosen zur Verfügung. «Wenn wir also davon ausgehen, dass wir 25 bis 30 Millionen Auffrischungsimpfungen bis zum Jahresende machen wollen, dann wird ein großer Teil dieser Impfungen – wenn gewünscht – auch mit Biontech stattfinden können.» Zusätzlich seien von Moderna in den Lagern aktuell 16 Millionen Booster-Impfstoffdosen verfügbar. Bis zum Jahresende seien es bis zu 26 Millionen Dosen. Der geschäftsführende Gesundheitsminister räumte ein, dass die Umstellung in den Arztpraxen und Impfzentren «vielen zusätzlichen Aufwand und auch Stress bedeutet». Er verstehe auch den Ärger von Ärzten. Arbeitsabläufe müssten umgestellt werden, zudem sei zusätzliche Überzeugungsarbeit zu leisten. «Das weiß ich und das bedauere ich auch.» Wichtig sei: «Es ist genug Impfstoff für alle anstehenden Impfungen da. Und beide Impfstoffe wirken.»
… kommunizieren ausschließlich unbereinigte Zahlen und Werte in Sachen Corona. Dabei ist eine positiv getestete Person noch lange nicht symptomatisch oder gar so krank, dass sie in´ s Krankenhaus (hospitalisiert) oder auf eine Intensivstation muss.
Hinzu kommt, dass Personen, die positiv getestet wurden, immer „Corona-Fälle“sind. Auch dann, wenn sie wegen einer vollkommen anderen Erkrankung behandelt werden. Ein schwer verunglückter Mann mit zahlreichen Brüchen und inneren Verletzungen plus positivem Corona Test aber ohne Corona-Symptome liegt immer in einem „Corona-Intensivbett“.
Denn …
Corona hat Statistik – Vorrang!
Was bedeutet, dass der positive Abstrich den Corona-Fall ausmacht. Nicht entscheidend sind irgendwelche Corona-Symptome. Was nichts anderes bedeutet, dass viele Menschen als Corona-Fälle gezählt und medial kommuniziert werden, obwohl diese Menschen überhaupt nicht krank sind. Sie zählen trotzdem als „Corona-Fall“ und sind damit „offiziell“ Corona-krank. Was absurd ist, denn wenn ein Mensch keine Symptome einer Atemwegserkrankung – egal, ob Corona, Influenza oder anderes – aufweist, hat er bis zu Beginn der sogenannten Corona-Pandemie als gesund gegolten. Warum dieser Paradigmenwechsel erfolgt ist, soll hier nicht erörtert werden.
Tatsache ist, dass die medial kommunizierten Zahlen, die aktuell immer mehr ansteigenden Werte eine Pandemie der massenhaft Erkrankten vortäuschen, die die Krankenhäuser, die Intensivbetten, die Leichenhallen bevölkern. Was nicht der Fall ist, wenn man die Zahlen berücksichtigt, die das RKI im Zusammenhang mit den so genannten Impfdurchbrüchen veröffentlicht (Tabelle 3 des RKI Wochenberichts).
Impfdurchbrüche
Geimpfte Personen ohne Symptomatik wurden/werden bisher im Normalfall nicht getestet. Deshalb werden Impfdurchbrüche nur dann festgestellt, wenn beim Geimpften eine Corona-Symptomatik vorliegt. Ist der Test positiv, wird liegt ein Impfdurchbruch vor. Egal ob die Symptome leicht, mittel oder schwer sind. Weil man aber die Zahl der Impfdurchbrüche ins Verhältnis zu den ungeimpften Corona-Fällen setzen will, müssen die symptomatischen Corona-Fälle insgesamt genannt werden. Alles andere widerspräche jeder wissenschaftlichen Vorgehensweise. Deshalb liegt die Anzahl der symptomatischen Corona insgesamt nunmehr für den vergangenen 4-Wochenzeitraum vor.
… werden die symptomatischen Fälle in drei Altersklassen für die Bereiche Gesamt, Hospitalisierung, Intensivbetten und Todesfällegenannt. Wenn man die Werte der jeweiligen Altersgruppe addiert und ins Verhältnis zur Summe der geimpften Personen setzt, erhält man den prozentualen Anteil der geimpften, symptomatischen Fälle an den symptomatischen Fällen insgesamt:
Tabelle 1
Die entsprechenden Werte lesen Sie in Tabelle 1 ganz rechts ab.
Besonders interessant wird es, wenn die symptomatischen Fälle ins Verhältnis zur Anzahl der positiv Getesteten gesetzt wird. Diese wird ermittelt, indem die Anzahl der Fälle zu Beginn der 43. von der Anzahl zum Ende der 46. KW abgezogen wird
Auszug aus dem jeweiligen RKI-Dashboard
591.959 positiv getestete Menschen haben überhaupt keine Symptome.
In den analysierten vier Wochen wurden insgesamt 882.212 Menschen positiv getestet. Davon waren aber nur 290.253 Menschen in irgendeiner Form symptomatisch.
Corona Im Krankenhaus
10.326 von den insgesamt 882.212 positiv getesteten Menschen waren so krank, dass sie ins Krankenhaus mussten. Was – wie oben bereits erklärt – nicht bedeutet, dass sie wegen einer schweren Corona-Symptomatik ins Krankenhaus mussten. Zum Beispiel ein schwerer Bruch plus leichter Corona-Symptomatik reichen aus, um statistisch als Corona-Fall gezählt zu werden.
Corona und die Intensivstationen
Gleiches gilt für die 1.531 Corona-positiv getesteten Menschen auf den Intensivstationen. Sie sind vielleichtschwer Corona-krank. Vielleicht haben sie aber schwere Vorerkrankungen und eine nur leichte Corona-Symptomatik. Es ist sogar möglich – wie auch bei den Krankenhausaufenthalten ohne Intensivbehandlung – dass nur ein positiver Test vorliegt, und der Intensivaufenthalt wegen ganz anderer Krankheiten notwendig wurde. Diese Fälle fallen dann zwar nicht unter die 1.531 Personen, sondern sind Bestandteil der knapp 591.959 positiv getesteten Menschen der vergangenen 4 Wochen ohne Corona-Symptome. Diese Leute zählen in der medial kommunizierten DIVI – Statistik als „Corona-Fälle“. Die DIVI weist am 21.11.2021 3.675 Corona-Intensivfälle aus. Davon sind lediglich 1.531 Personen symptomatisch, wobei man gar nicht weiß, ob leicht oder wirklich so schwer, ob eine Corona-Intensivbehandlung angezeigt ist oder die Behandlung anderweitig begründet ist.
Die Corona-Toten
Bei den Todesfällen mit Corona-Symptomatik sieht es ähnlich aus. Offiziell gab es in den analysierten vier Wochen 3.945 Corona-Todesfälle. Aber nur 1.199 Todesfälle wiesen überhaupt eine Corona-Symptomatik auf. Die übrigen 2.756 sind an irgendwas gestorben, hatten aber einen positiven Corona-Abstrich und zählen deshalb an Corona-Tote. Ob die 1.199 Toten nun eine leichte, schwere oder mittlere Corona-Symptomatik hatten: Mann weiß auch hier nicht. Es ist jedenfalls sehr wahrscheinlich, dass auch von diesen Menschen etliche Menschen nicht an Corona, sondern an anderen schweren Erkrankungen gestorben sind.
Übersicht
Tabelle 2 weist die jeweiligen Werte und den prozentualen Anteil aus. Insgesamt lässt sich sagen, dass die bereinigten Werte wesentlich entspannter sind als das, was den Bürgern kommuniziert wird. Allein die Tatsachen, dass nur 33% der in den vergangenen vier Wochen positiv getesteten Personen Symptome aufweisen, belegt, dass nicht Tatsachen sondern faktisch Fake-News vermittelt werden. Der Normalbürger glaubt nicht nur, dass die Corona-Impfung schützt, was gemäß Tabelle 1 nur sehr unzureichend der Fall ist, er ist auch der Meinung, dass ein positiver Corona-Test eine schwere Erkrankung signalisiert, die womöglich den Tod nach sich zieht. Was, wie die bereinigten Zahlen und meine Ausführungen dazu belegen, grober Unfug ist.
… geriert sich als legitime Nachfolgerin des „Führers“, der bekanntlich mit seinen Prophezeiungen fast immer richtig lag. Nur beim „Endsieg“ lag er schließlich daneben.
Grün-kursiven Text & kompletter WELTplus*-Artikel mit allen Verweisen, Kommentaren
Es gibt derzeit viel Häme für uns Grüne, …
… weil wir uns angeblich bei den Ampelgesprächen unterbuttern lassen. Keine Sorge: Wenn die Koalition erst steht, wird uns nichts mehr aufhalten können. Wir werden mit aller uns dann zur Verfügung stehenden Macht gestalten und vorangehen.
Christian Drosten warnt vor hunderttausend Toten im zweiten Corona-Winter, die Klimakonferenz in Glasgow hat eher kleine Fortschritte gemacht, und die Ampel-Parteien stecken immer noch in Koalitionsverhandlungen. Die „Hoffnungszeiten“, von denen der grüne Vorsitzende Robert Habeck nach der Bundestagswahl im September sprach, sind in diesen grauen Novembertagen gerade nicht so richtig spürbar. Vor allem nicht für die Grünen.
Bis in die eigene Partei hinein scheinen sich viele der Rolle, welche den Grünen jetzt in der Gesellschaft und in der Ampel zukommt, unsicher zu sein. Es gibt viel Häme über unsere versäumten Wahlziele, aber auch neue Kritik. Als hätten wir die Corona-Entwicklung nicht ernst genug genommen, in den Sondierungsgesprächen nicht ordentlich verhandelt und wären nun in den Koalitionsverhandlungen kurz davor, uns unterbuttern zu lassen. Als wäre die derzeit so selbstbewusste FDP, angefangen mit ihrem Nein zum Lockdown, der eigentliche Wahlgewinner. Als interessiere sich die SPD, angeführt von einem wortkargen Olaf Scholz, immer noch für nichts anderes als dafür, das Kanzleramt zu bekommen. Und als seien deshalb alle großen grünen Ambitionen von vornherein vergebens.
Dieser Eindruck, würde er sich im Zuge des neuen Corona-Frusts festsetzen, wäre verheerend. Er wäre ein Zeugnis deutscher Selbstkasteiung und Schwarzmalerei. Der Rest der Welt würde über uns nur den Kopf schütteln. Gerade weil das Modell Deutschland trotz seiner schockierenden Mängel international heraussticht. Weil sich mit dem Regierungswechsel in Berlin für jeden, hier und im Ausland erkennbar, historische Chancen für einen Wandel zum Besseren auftun.
Die gefühlte Niederlage der Grünen bei den Bundestagswahlen war kein Knock-out. Grüne Mehrheiten bleiben unser Ziel. Wir werden sie eines Tages schaffen, wenn wir mit den 14,8 Prozent von der letzten Bundestagswahl das Richtige anzufangen wissen. Nämlich schlau zu regieren. Sollen SPD und FDP ruhig ihren Wahlsieg genießen, ohne uns Grüne ist er bedeutungslos. Ohne unsere Ideen, unsere Konzepte, unseren Elan wird es in Berlin keine Fortschrittsregierung geben, auf die die ganze Welt um uns herum mit Spannung wartet.
Die FDP wird in ihrem verständlichen Übermut wieder zurückstecken müssen. Wenn sie tatsächlich das Finanzministerium bekommt, dann nur, wenn im Koalitionsvertrag sichergestellt ist, dass die in Zukunft von Grünen und SPD gesteuerten Transformationsministerien die nötigen Finanzmittel bekommen, um eine echte Wende zur Klimaneutralität vollziehen zu können. Das ist der Preis des Finanzministeriums in einer funktionstüchtigen Ampel-Regierung. Keiner weiß das besser als der amtierende Finanzminister.
Und deshalb wird gerade uns Grüne an der Regierung anschließend nichts mehr aufhalten können. Wir werden mit aller uns dann zur Verfügung stehenden Macht gestalten und vorangehen, wie wir das im Wahlkampf versprochen haben. Der Klimawandel lässt schließlich keine Zeit mehr. Auch anderswo, bei der Kindergrundsicherung etwa oder beim Wohnungsbau, sind die Wünsche nach Veränderung mit Händen zu greifen. Wir werden deshalb mit aller Kraft reformieren, bis man uns entweder wieder abwählt oder – warum nicht? – zum Dank auf den Thron hebt.
Denn wir wissen, was wir tun. Beschleunigung der Energiewende samt einer neuen Rohstoffpolitik, vernetzte Mobilität jenseits erdölbasierter Antriebe, eine Landwirtschaftsreform, die den Namen verdient – jetzt ist die Zeit reif.
Für die großen Baustellen des Klimaschutzes haben unsere Partei und die wichtigsten Öko-Thinktanks der Republik klare Konzepte bis hin zu den alltäglichen Handlungsrichtlinien der Ministerialbeamten erarbeitet. Alles liegt griffbereit in der Schublade. Wo wir Grüne an die Schalthebel der Macht kommen, werden wir endlich die faulen Kompromisse der Vergangenheit aufdecken können. Wir werden nicht mehr verhandeln, welche Dörfer noch für den Braunkohleabbau verschwinden sollen und welche nicht. Stattdessen wird der Irrsinn enden.
Anders als bei unserem ersten Aufbruch ins nationale Regierungsgeschäft 1998, als Rot-Grün gegen die geballte Macht der Konzerne antrat, werden wir heute von enormen wirtschaftlichen Interessen getragen, von der Chemie- bis zur Autoindustrie, die sich selbst die Klimaneutralität zum Ziel setzen. Das wird unser Regieren leichter und effizienter machen. Zumal die Unternehmen wissen, dass nur wir Grünen über das nötige Netzwerk an Klimawissenschaftlern und Transformationsstrategen verfügen, um zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen neuen deutschen Klimakonsens auszuhandeln.
Ja, wir haben die Entscheidung über das Tempolimit verloren. Aber wir werden an anderer Front gewinnen: Langsam, aber sicher werden wir in den nächsten Jahren die Dominanz des Autos gegenüber der Schiene abbauen. Die langjährige CSU-Herrschaft über das Verkehrsministerium ist Vergangenheit. Das bedeutet: Eines nicht so fernen Tages werden deutsche Züge wieder pünktlich fahren. Wir werden die bisherige Verweigerungshaltung des Wirtschaftsministeriums beenden, proaktiv an der Energiewende mitzuwirken. Stattdessen werden wir eine europäische Union für erneuerbare Energien schaffen.
Wir werden unter einem Kanzler Olaf Scholz die überfällige europäische Bankenunion vollenden. Überhaupt werden wir Europa mehr Selbstbewusstsein verleihen. Nicht umsonst ist der Green Deal Europas wichtigstes Projekt. Denn Vorreiter für die Welt kann Europa nur dann noch sein, wenn es klimaneutraler wird. Das haben selbst die Atombefürworter in Paris verstanden.
Natürlich könnten die Startbedingungen besser sein. Die vierte Corona-Welle bremst die dem Regierungswechsel innewohnende Dynamik. Auch da aber hilft nur eins: anpacken, machen, das Impfen forcieren und sich nicht an den gut gemeinten Freiheitsbekundungen der FDP stören. Es ist beispiellos, dass die Ampel-Fraktionen ein Infektionsschutzgesetz vorgelegt haben, bevor es überhaupt eine Regierung gibt. Lassen wir uns von der jetzt unpassenden Überschrift vom Ende der epidemischen Lage nationaler Tragweite nicht kirre machen – hier werden wirksame Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung beschlossen. Die Allmacht der Exekutive endet, das Parlament übernimmt die Verantwortung – da gehört sie hin.
Eins hilft übrigens ganz sicher nicht: weiter in den Wunden des grünen Bundestagswahlkampfes zu stochern und dabei auf die Person Annalena Baerbocks zu zielen. So mancher grüne Landespolitiker, der das nicht lassen kann, hat sich selbst nie den Berliner Härten ausgesetzt, die unsere Kanzlerkandidatin gemeistert hat. Schon jetzt wäre eine Ampel ohne sie gar nicht vorstellbar, denn sie hätte keine Frau an ihrer Spitze.
Für den alten Goethe gehörte es zum guten Ton, enge Freunde vor Rückschlägen zu warnen. Rückschläge wird die Ampel, werden die Grünen immer erleben: bei Wahlen, in Regierungen, auf der internationalen Bühne. Sie dürfen aber nicht zu gegenseitigen Beschuldigungen führen.
Gerade jetzt, wo das Neuerlernen des Regierungshandwerks unter den Bedingungen des Klimawandels angesagt ist, und zwar für alle, SPD, FDP und Grüne, gerade jetzt braucht die Ampel Geschlossenheit, wenn auch keine innere Kritiklosigkeit. Wir wissen alle, dass Parteien oft unfähig sind, aus Rückschlägen zu lernen. Das aber hätte auch Goethe den Seinen abverlangt.
Die Grünen müssen heute weiter danach streben, Politik für alle, nicht nur für grüne Wähler zu machen. Es ist billig, die Abschaffung der Pendlerpauschale zu fordern, wenn wir nicht genau sagen, wie die dann eingesparten Milliarden auf anderem Weg in ländliche Regionen fließen. Aber genau das werden wir tun: reformieren und neu verteilen, wo es dem Klimaschutz zugutekommt. Und zwar so, dass dadurch keine neuen sozialen Probleme entstehen.
Hier liegt unser Grundkonsens mit der SPD, dem sich die FDP auf Dauer nicht entziehen kann. Gerade mit der FDP aber ringen wir stellvertretend für die ganze Gesellschaft um ehrliche, sachgerechte Lösungen, welche die faulen Kompromisse der Vergangenheit ersetzen müssen. Damit kann eine rationale, ergebnisoffene Debattenkultur in den Bundestag zurückkehren, wie wir sie im höchsten Haus unserer Demokratie zuletzt immer öfter vermissten. Lassen wir uns also nichts vormachen: Der Aufbruch ist möglich, auch im grauen Corona-November!
Sandra Detzer ist Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „grüne in der Regierung“ ist, zitieren wir den Text, Meinungsbild & Kommentare. Verweise lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
… weshalb man immer noch daran festhält, möglichst 100 Prozent der Bevölkerung durchzuimpfen. Die Zustimmung muss absolut sein, egal was die Empirie dazu sagt. …
… „Nicht schon wieder Corona“, werden Sie sagen, und Sie haben recht. Die Berührung dieses Themas verschafft Ihnen wie mir mittlerweile Brandblasen, und das Maß an Ignoranz und Heuchelei in Politik und Medien erreicht schon sintflutartige Höhen. Man möchte die Türen der Arche vernageln und die Zebras füttern. Doch gelegentlich muss man raus und einen Raben schicken, um zu erfahren, ob es aufgehört hat, Lügen, Verdrehungen und Anmaßungen zu regnen. Sicher, auch mir ist aufgefallen, dass sich ein großer Teil unserer Mitmenschen an das Wechselspiel aus Drohungen, Verschärfungen, Lockerungen und erneuten Drohungen, mit denen dann die nächste Verschärfung begründet wird, gewöhnt hat. Doch eine Arche ist ja kein Platz für Mehrheiten. Die Indolenz der Mehrheit geht nur so lange gut, bis die Maßnahmen unschön ins eigene Leben hineinlappen (oder schwappen, wegen Arche und so…) oder vermeintlich erimpfte Privilegien für null und nichtig erklärt werden. Auf was habe man da eigentlich vertraut und warum, fragt sich so mancher. Ich enthalte mich bei solchen Gelegenheiten jeder Schadenfreude, was übrigens jeder tun sollte.
Was genau man da treubrav tut und warum, wird nicht mehr hinterfragt und geht in Kadavergehorsam und Gewohnheit unter. Längst hat man sich zum Beispiel so an das Maskentragen gewöhnt, dass kaum noch jemand an den Anfang des Covidzän-Zeitalters zurückdenkt, um sich daran zu erinnern, wie man die Masken eigentlich richtig trägt, um ihre eh schon beschränkte Wirkung nicht ins Gegenteil zu drehen. Häufig wechseln, nicht berühren, von einem Ohr zum anderen abziehen und berührungslos entsorgen… Der eine oder andere wird sich an das Ballett des geübten und verständigen Klinikpersonals erinnern, mit dem der unwissende Maskenpöbel halb verspottet und halb belehrt werden sollte. Heute hängen die Masken an Rückspiegeln und werden – wochenlang verwendet – aus Hand- und Hosentaschen hervorgekramt wie Schlüssel oder Kleingeld.
Das „Ob“ schlägt das „Wie“, und wenn die medizinische Wirksamkeit auf diese Weise auch gleich null oder negativ sein mag, ist dem technokratischen Akt doch formal Genüge getan. Und kommt es nicht genau darauf an? Niemand wird Sie belangen, wenn Sie die Maske falsch, besabbert oder mit Senfflecken tragen, solange Sie sie nur irgendwie tragen. Anders ausgedrückt: Glauben Sie an ein Ende der Maskenpflicht noch in dieser Dekade, wenn es so wenig Kontrolle braucht, sie durchzusetzen? Dem Gessler in der Tell-Legende war es jedenfalls egal, wie man seinen Hut grüßte, solange man es nur tat. Bei der Impfung – so scheint es – gehen wir genau den gleichen Weg: Man kann zwar aus den falschen Gründen das „Richtige“ tun, aber nie aus den richtigen Gründen das „Falsche“. Ist nicht vorgesehen im System, es gibt keine Argumente gegen die Impfung, basta!
… der immer und immer wieder vor einem „Volllaufen der Intensivstationen“ warnt, , legt sein Meisterstück in Sachen Ahnungslosigkeit „Intensivbetten“ ab. Die Frage an Prof. Marx während der Anhörung „Infektionslage“ im Deutschen Bundestag:
Wie viele Ungeimpfte liegen auf deutschen Intensivstationen?
Prof. Marx´ Antwort lautet: „Die Frage kann ich leider nicht beantworten, weil wir bisher noch nicht erfasst haben, welche Patienten auf den Intensivstationen geimpft und nicht geimpft sind.“
Sehen, hören Sie den Originalausschnitt aus der Anhörung vom 15.11.2021
Zumindest, wenn öffentlich zugängliche Daten verknüpft ausgewertet werden. Jede Woche veröffentlicht das RKI die wichtigsten Daten zu den so genannten Impfdurchbrüchen, die bis vor gar nicht langer Zeit noch Impfversagen genannt wurden. Aktuell liegen die Zahlen Stand 16. 11.2021 vor, die den Zeitraum von der 42. KW bis zur 45. KW, also den 18.10. bis 14.11.2021 umfassen.
Alle Werte, die in den folgenden Ausführungen genannt werden, wurden nach bestem Wissen und Gewissen erhoben. Sie beruhen alle auf offiziellen Quellen. Die Berechnungen im Detail können hier mit Quellen heruntergeladen und nachvollzogen werden. Eine Haftung, eine Gewährleistung welcher Art auch immer, ist gleichwohl ausgeschlossen.
Zunächst die Antwort auf die Frage, …
… die Prof. Marx oben schuldig bleiben musste. Insgesamt liegen/lagen im Zeitraum 42. KW bis 45. KW (18.10. bis 14.11.201) 11.310 Patienten mit COVID-19-Symptomen im Krankenhaus. 1,592 werden intensivmedizinisch behandelt. 474 dieser Patienten sind vollständig geimpft. Das entspricht 28,77%.
Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass im Zeitraum 42. KW bis 45. KW (18.10. bis 14.11.201) von 643.624 positiv getesteten Personen 274.062 Personen eine Symptomatik entwickelten. Da sind 45,58. Wie schwer diese Symptome sind, kann aus der Anzahl der Menschen geschlossen werden, die zur Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. Im untersuchten Zeitraum sind es 11.310 Patienten = 1,76% der positiv getesteten Personen. Von den 11.310 Krankenhaus-Patienten sind 1.592 so schwer krank, dass eine intensivmedizinische Behandlung notwendig ist. Das entspricht 0,25% der positiv getesteten Personen. Der größte Teil der 1.592 Intensivpatienten ist 60 Jahre oder älter. Es sind genau 1.074 Personen. Da liegt die Vermutung nahe, dass je älter diese Patienten sind, desto mehr zusätzliche, schwere Erkrankungen neben den COVID-19-Symptomen vorliegen. Zumindest bei einem Teil dieser Patienten ist es wahrscheinlich, dass die Indikation „Intensivbehandlung“ auch ohne COVID-Symptomatik vorlag. Dafür sprechen die sich nur wenig auf die Gesamtbelegzahlen „Intensiv“ auswirkenden „dunkelblauen COVID-19-Berge“ in dieser interaktiven Grafik:
Man sieht sehr schön, dass die COVID-19-Patienten zu einem großen Teil in der Menge der „Normal-Intensivpatienten“ aufgehen. Daraus lässt sich schließen, dass viele COVID-19-Patienten aufgrund ihrer schweren Vorerkrankungen auch ohne COVID-19-Symptomatik auf einer Intensivstation gelandet wären.
Ein positiver Test PCR-Test, eine leichte COVID-19-Symptomatik führen zur Einordnung in die Kategorie COVID-19-Fälle. Auch wenn andere und wesentlich schwerwiegendere Erkrankungen die Hauptursache für einen Krankenhausaufenthalt, eine intensivmedizinische Behandlung sind.
COVID-19-POSITIV hat Statistik-Vorrang.
Damit wird eine Pandemielage vorgegaukelt, die faktisch nicht vorhanden ist.
Die Täuschung der Bürger setzt sich bei den Todesfallzahlen fort. Über 57% der als COVID-19-Todesfälle deklarierten Toten wiesen keinerlei COVID-19-Symptomatik auf. Auch hier führte lediglich ein positiver PCR-Test zur Zuordnung COVID-19-Fall. Auch bei den symptomatischen Todesfällen ist nicht sicher, ob tatsächlich COVID-19 die Todesursache war oder eine andere schwere (Vor-) Erkrankung plus leichter COVID-19-Symptomatik.
Fazit
Die Corona-Lage ist insgesamt wesentlich entspannter, als es die Daten, die medial kommuniziert werden, die Daten mit denen Politik Interesse geleitet arbeitet, glauben machen. Hintergrund sind große Unkenntnisse – oder ist es böser Wille – (s.o.) bei den so genannten Experten, die sich selbstverständlich auf die Entscheidungsträger auswirkt. In der Corona-Politik wurde von Beginn an auf Angst- und Panikmache gesetzt. Keine Zahl war zu hoch, kein Wert war „grausam“ genug, um Schrecken vor schwerer Krankheit und Tod „für Jedermann“ zu verbreiten. Dabei erkranken in aller Regel nur die Menschen schwer, die bereits die 60 Jahre überschritten haben. Auch vom Tod durch Corona sind vor allem die Menschen über 60, meist aber sogar über 80 betroffen, Menschen, die in Richtung ihres Lebensendes gehen. Das sollte man bitte akzeptieren. So wie das in der Zeit bis kurz vor Corona der Fall war. Damals wurde akzeptiert, dass Menschen häufig ausgelöst durch ein Infektion, sei es eine Lungenentzündung, eine Influenza, durch MRSA oder eine Sepsis verstarben. Corona ist ein neuer Sterbefaktor. Ein Faktor der vollkommen unangemessen hochgespielt wird, wie die richtig eingeordneten Zahlen des RKI in unseren Berechnungen ergeben, weil Menschen krank werden, weil Menschen sterben. Manchmal zu früh. Meist aber ist die Zeit schon ´richtig`. Wenn man das große Ganze betrachtet. Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Aber durchaus nicht gesünder. Je höher das Alter, desto mehr lässt die Gesundheit nach und rückt der Tod näher. So ist das, so ist Natur. Wir sollten das akzeptieren und sofort alle Tests, Maßnahmen und Einschränkungen, insbesondere die unsägliche Maskenpflicht aufheben. Wir müssen mit Corona umgehen, wie mit jeder anderen im Prinzip milden Infektionserkrankung. Sonst stirbt unsere freiheitliche Gesellschaft.
… bekleiden das zweithöchste Staatsamt in Deutschland: Das Bundestagspräsidium. Über diesem Gremium steht im Rang der Bundespräsident, darunter der Bundeskanzler. …
Quellegrün-kursives Zitat & kompletter Text plus alle Verweise/Kommentare
… Schauen wir uns die Damen und den Herrn genauer an. Sie stehen eng zusammen. In Zeiten von Corona zu eng. In derselben Woche hat ein Azubi 130 € Bußgeld aufgebrummt erhalten, weil er allein auf der Bank einer ruhenden Bushaltestelle saß – ohne Maske.
Die Masken tragt ihr, nicht wir!
Das Präsidium signalisiert: Wir zwingen euch unter die Maske, aber ihr uns nicht. Wer oben ist, hat Freiheiten, für den gelten eigene Gesetze. Klar, der deutsche Bundestag beschließt formal Gesetze, wenn es nicht gerade der Koalitionsausschuss macht und der Bundestag nur noch zustimmen darf. Aber die Selbstentmachtung eines Parlaments ist wieder eine eigene Geschichte.
Sie sind jedenfalls noch mächtig genug, um sich über lästige Gesetze hinwegsetzen zu können. Immerhin. Ein Bild mit einer Botschaft. Das ist sicherlich die auffälligste.
Ein Bild kommt selten alleine. Zunächst eigentlich stehen sie etwas unbeholfen da; nur die Dame ganz rechts, die ein Kleid gewählt hat, das man üblicherweise bei Ballerinas zu sehen erwartet. Oder wurde das Kommunionskleid aufgebügelt? Sie trägt die Maske am Handgelenk und spiegelt die Fußstellung des einzelnen Herrn in der Gruppe, die Haare Ton in Ton zum Outfit.
Der Rat des Fotografen
Offensichtlich hat der Fotograf die Gruppe ermahnt. Im zweiten Bild (unser Titelbild) sehen wir sie alle, wie sie brav den rechten oder linken Fuß nach vorne stellen. Das Präsidium ist also doch gehorsam, wenigstens leistet es den Anweisungen des Fotografen folge. Man ahnt die Unsicherheit, die in den Köpfen der Damen wohnt. Sie sind an die Spitze des Staates aufgerückt, die Kunst der Pose ist noch fremd. Aber sie lernen schnell. Während der Herr angemessen gekleidet ist, sind die Damen in Farbe und Form noch etwas unsicher. Die Dame in der Mitte trägt einen Blazer, wie sie es von der scheidenden Bundeskanzlerin kennt. Eine „safe bank“.
Insgesamt wirkt die Garderobe zusammengewürfelt. Ist es das Jahrestreffen der Vertreterinnenversammlung der Heizdeckenindustrie mit ihrem Vorstandsvorsitzenden? Der Elternbeirat der Grundschule von Kleinkleckersdorf mit dem Schulamtsleiter der Landeshauptstadt? Der Herr trägt Krawatte. Dafür sollten wir ihm Beifall zollen. Nicht weil sie schön ist. Sondern weil sie signalisiert: Ich ehre das Volk, dessen parlamentarische Vertretung auch mir anvertraut ist. Kleidung spricht eine Sprache. Die Damen sprechen zu uns etwa wie folgt: „Ihr seid mir so was von egal, Plebs. Ich bin oben, und für euch werfe ich mich schon gleich gar nicht in Schale.“ Eine Dame kommt ganz in schwarz. Sie ist streng; sie wirkt wie eine Anarchistin aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs.
Selbstverständlich hat Herr Baumann Recht.Es ist kein Nazi-Vergleich, sondern eine historische Tatsache:
[Die AfD] stellte Wolfgang Schäubles (CDU) Rolle als Alterspräsident infrage. Er sei schließlich nur der dienstälteste, nicht der älteste Abgeordnete.
Die Regel wurde tatsächlich 2017 eingeführt, um einen Redner der AfD zu verhindern. Doch damit findet sich die Partei nicht ab. Das letzte Mal, dass eine Regierung so etwas gemacht habe, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann, sei 1933 bei Hermann Göring gewesen. Da war er, der erste Nazi-Vergleich; kaum waren drei Minuten verstrichen.
Gemeinsam mit neun anderen Kollegen ist der deutsche Botschafter Jürgen Schulz in der Türkei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zur Persona non grata erklärt worden. „Sie müssen von hier verschwinden, wenn sie die Türkei nicht verstehen“, sagte Erdogan. Zu den Vertretern westlicher Staaten, die „verschwinden sollen“, gehören neben Deutschland auch die USA und Frankreich.
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Das Interview des Dlf mit Jürgen Hardt am 25.10.2021:
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Die Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, zehn westliche Botschafter, darunter den deutschen, zu „unerwünschten Personen“ zu erklären, hat in Berlin Besorgnis ausgelöst.
Der Anlass für Erdogans Wut: Die Diplomaten hatten sich in einem offenen Brief für die Freilassung des Istanbuler Kulturförderers Osman Kavala eingesetzt. Der 64-Jährige sitzt seit über vier Jahren ohne Urteil, aber dafür mit ständig wechselnden Anklagen wegen „Umsturzversuchen“ in Haft. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte schon 2019 Kavalas Freilassung gefordert. Im September hatte der Europarat der Türkei unter Verweis auf das EGMR-Urteil mit Disziplinarmaßnahmen gedroht, falls sie Osman Kavala nicht bis Ende November freilässt.
Der Rauswurf der Diplomaten wäre ein politischer Affront, der nicht ohne Gegenreaktionen bleiben dürfte. Vom Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, die Äußerungen des türkischen Präsidenten Erdogan habe man zur Kenntnis genommen. Man berate darüber intensiv mit den anderen betroffenen Ländern.
Der CDU-Politiker Jürgen Hardt sagte im Dlf, er setze darauf, dass ein Eklat noch abgewendet werden könne. Er habe das Gefühl, dass außerhalb des unmittelbaren Umfelds von Erdogan die große Sorge bestünde, dass ein solcher Schritt einen Bruch bedeute, der der Türkei massiv schaden würde.
„Die Türkei ist auf unsere Zusammenarbeit, Unterstützung und Kooperation angewiesen in der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Situation“, sagte er. „Erdogan steht innenpolitisch mit dem Rücken zur Wand.“
Viele Regimekritiker sitzen in der Türkei im Gefängnis. Auch Kulturschaffende sehen sich Repressionen durch das Regime von Präsident Erdogan ausgesetzt. Daher haben deutsche Kulturinstitutionen zur Solidarität mit ihnen aufgerufen.
Er geht aber davon aus, dass in der Causa Kavala und der damit verbundenen Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, spätestens Ende November im Ministerkomitee des Europarats klare Worte gefunden werden müssten. „Im Übrigen geht es ja um die Umsetzung eines Europaratsurteils und nicht um irgendwelche Einmischungen von außen in die Türkei, sondern die Türkei ist ja selbst praktisch Gründungsmitglied des Europarats“, so Hardt.
Es drehe sich alles um die Frage des Machterhalts von Erdogan in der Türkei. „Das ist ja seit Jahren bereits – spätestens seit dem Putschversuch – das dominierende Thema für Erdogan selbst, wie kann ich an der Macht bleiben.“ Dafür nutze er alle Instrumente und riskiere die Zukunft der Türkei und die guten Beziehungen der Türkei. „Mehr und mehr türkische Politiker auch seiner eigenen Partei, nach meinem Eindruck, sehen das so“, sagte Hardt.
In der derzeitigen Situation, könnten „maßvolle Worte und entsprechendes Handeln des Außenministers“ viel bewirken. „Ich glaube, dass man darauf auch setzt, dass letztlich eine solche Entscheidung nicht umgesetzt wird und dass das dann letztlich auch dazu führt, dass wir zu einigermaßen normalen Verhältnissen zurückkommen“, sagte Hardt.