Hinzu kommt, dass Herr Kiesewetter in unerträglicher Weise das „g“ in Erdoğan* hart mitspricht.
Ich behaupte – und da stehe ich in absoluten Gegensatz zur Meinung Herrn Kiesewetters -, dass der türkische Präsident den Molli mit der Bundesregierung macht.
Er hat sein Ziel nunmehr erreicht und dreht den Spieß um.
Die türkischen Wahlberechtigten in Deutschland werden ob der ´eierigen` Haltung der Bundesregierung und den m. E. unnötigen Absagen von Kommunen und Bundesländern mehrheitlich die AKP wählen.
Damit hat die Regierung das Gegenteil von dem erreicht, was sie vielleicht wollte.
Der „Normaltürke“ glaubt in einem „faschistischen Land“ zu leben und vergöttert den Herrscher vom Bosperus um so mehr.
Kurden durften Flaggen mit dem Abbild des türkischen Staatsfeinds Nr. 1, dem inhaftierten Führer der PKK ungestraft in Massen schwenken.
Was das Bild vom türkenfeindlichen Deutschland verstärkt. Dass im Nachhinein ermittelt wird, ist ohnehin ein Witz, kommt bei den Türken gar nicht an und wird enden, wie das Hornberger Schießen:
Viel Lärm um Nichts.
Genau das – – wird am Ende bei den Ermittlungen herauskommen.
Übrigens:
Über einen Austritt der Türkei aus der NATO wage ich gar nicht nachzudenken.
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*Ich will nicht besserwisserisch sein. Doch wer sich als deutscher Politiker und Mitglied des Bundestages über ausländische Menschen und Politiker äußert, sollte zumindest den Namen korrekt aussprechen. Alles andere wird ganz sicher als Missachtung verstanden, vor allem im orientalischen Raum. M. E. zu Recht.
Hier die Ausspracheregel zum ğ in Erdoğan, welches demnach „stumm“ gesprochen wird:
Die folgende Meldung war dem Mainstream allerdings keine große Meldung (Eine Ausnahme: WELTonline) und schon gar keine Diskussion wert:
Ich plädiere unbedingt für die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland. Wobei aus Gendergerechtigkeitsgründen Männer wie Frauen eingezogen werden sollten. Dauer: Ein Jahr.
Alternativ können die Wehrpflichtigen im Sozialbereich arbeiten.
Dauer 15 Monate.
3 Monate länger als Ausgleich für die meist heimatnahe Verwendung, regelmäßige Arbeitszeiten sowie den Wegfall späterer Wehrübungen.
Er und seine Kollegen Hagen Strauß sowie Stefan Vetter haben ganz erheblichen Einfluss auf die Meinungsbildung in Deutschland. Beliefern die Drei doch regelmäßig diverse Regionalblätter mit Meinungen und Kommentaren. So auch die Aachener Nachrichten. Aktuell ist zu lesen:
“ Polen will zuallererst Sicherheit vor Russland. Und seit die USA mit Donald Trump keine Garantie mehr dafür sind, gibt es für Warschau nur noch einen Ansprechpartner: Europa, vor allem Deutschland, vor allem Merkel.“ Quelle: Siehe Kommentar links
Eine seltsame Ansicht.
Deutschland ist nicht mal in der Lage, sich selbst zu schützen. Die Bundeswehr verteidigt die Demokratie verteilt in aller Welt. Material ist nur bedingt einsatzbereit. Die deutschen Grenzen sind praktisch nicht mehr existent. Jeder kann kommen, wie er will. Eine Waffe ist gar nicht nötig. Nicht einmal ein Pass muss vorgelegt werden.
Und:
Selbstverständlich liegt die Hauptverantwortungund Hauptlast für die Sicherheit Westeuropas inkl. Polen und den anderen Länder des nun zur NATO gehörenden Staaten des ehemaligen Ostblocks weiterhin bei den USA. Das ist und bleibt so. Daran hat Donald Trump auch nie einen Zweifel gelassen. Sein Begriff „obsolete“ bedeutet „überarbeitenswürdig, weil veraltet“. In allen Bereichen, vor allem aber auch bei den Verteilung der Kosten. Da müssen die Länder, die sich bisher an der Schulter der USA ausgeruht haben, mehr Verantwortung – eben und vor allem auch im Bereich der Kosten – übernehmen. Allen voran ganz sicher Deutschland.
Ein Blick in die jüngere deutsche Geschichte belegt die Fragwürdigkeit der Tatsache, dass deutsche Soldaten im Baltikum den Westen vor einem Angriff Russlands schützen sollen.
Ein Treppenwitz der Geschichte. Die Lage ist eine komplett andere, als die in der Ukraine. Dass Russland z. B. das Baltikum besetzt, um Russen heim in´ s Reich zu holen, ist ein absurder Gedanke. Die baltischen Staaten sind wie Polen und andere Mitglied der NATO. Es griffe sofort Artikel 5 der NATO-Charta. Der Dritte Weltkrieg wäre praktisch da.
Und die Ukraine? Die nach dem Zerfall der Sowjetunion zu einem Vielvölker-Kunststaat gekürte Ex-Sowjetrepublik ist ob der verschiedenen Ethnien von Anfang an ein Herd der Unruhe. Nach meiner Meinung sollte der russisch dominierte Ostteil ein eigener Staat werden. Er gehört praktisch und faktisch zur russischen Einflusssphäre. Dass das Krimgeschenk von Stalin/Chruschtschow an die Ukraine 1954 rückgängig gemacht wurde, ist für mich (selbst-) verständlich.
Bereits als die Ausrüstung der Peschmerga diskutiert und beschlossen wurde habe ich in diversen Leserbriefen geschrieben, dass diese Waffen mal gegen die Türkei verwendet werden würden.
Die Türkei greift Kurden in Syrien, auf fremdem Territorium an.
Völkerrechtswidrig.
Die USA machen gute Miene zum bösen Spiel. Die Türkei ist eben „wichtig“. Da kann man die eben noch Verbündeten im Kampf gegen den IS schon mal hängen lassen.
Wo soll das enden? Taumeln wir wieder in einen Weltkrieg?
Ich plädiere für die Festlegung der jetzigen Grenzen, für die Schaffung neuer Staaten. Soll der IS doch seinen Staat haben!? Genau wie die Kurden einen Staat bekommen sollten. Erdogan muss zustimmen. Sonst bekommt er Druck vom Westen, von Russland.
Assad behält Restsyrien. Die Rebellen können sich anschließen, wo sie wollen. Das Ganze muss auf einer Friedenskonferenz verhandelt werden. Die Waffen müssen umgehend niedergelegt werden.
Klingt alles naiv, aber ….
So kann es nicht weitergehen. Weil es so kein Ende findet.
von Joachim Zinsen in den Aachener Nachrichten vom 11.7.2016
ist uneingeschränkt zu zustimmen.
Genau wie dem Standpunkt von
Veröffentlicht wurde der Standpunkt am 9.7.2016 ebenfalls in den Aachener Nachrichten.
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Es ist ein Skandal, wie fahrlässig der Westen mit Sicherheit und Frieden umgeht. War schon die „Armenien-Resolution“ eine diplomatische Dusseligkeit der bundesdeutschen Politik, so ist der NATO-Beschluss an Realitätsferne – soll Sicherheit schaffen, ha, ha – und faktischer Kriegstreiberei kaum zu übertreffen. Stellt doch die Verlegung von 4.000 Soldaten nicht mal eine starkes Symbol dar. Dafür werden Gräben vertieft und Friedensbemühungen, z. B. von Außenminister Steinmeier ad absurdum geführt. Es fragt sich der Rheinländer:
Seit geraumer Zeit werden Menschen, die sich in Russlands Staatschef Putin hineinversetzen und sein Denken, sein Handeln verstehen wollen, als Putinversteher verunglimpft. Dass dies nicht nur vollkommen unangemessen, sondern auch durchaus nicht zielführend im Sinn einer friedlichen Auseinandersetzung um welche Probleme auch immer ist, betont Frank Walter Steinmeier, der wohl prominenteste Putinversteher, bei vielen Gelegenheiten.
Da ist es bemerkenswert, dass die auf Seite 3 der Ausgabe vom 6.7.2016 einen ausführlichen und neutralen Bericht über die Situation an der Ostgrenze der NATO bringt.
Es ist verständlich, dass sich die Menschen der ehemaligen Länder des Ostblocks, die nun zur NATO gehören, Sorgen machen. Zumal große russische Minderheiten dort leben. In ihre Herzen ist noch nicht richtig eingeflossen, dass sie unter dem Schutzschirm der NATO stehen. ´Wird ein Mitglied angegriffen, ist das wie ein Angriff auf alle Mitglieder der NATO`. Übersetzt: Wird Estland besetzt, ist das wie ein Angriff auf die USA. Der Dritte Weltkrieg wäre da. Das weiß Wladimir Putin. Er wird viel tun, nur nicht Estland besetzen.
Deshalb: Keine Sorge liebe Balten, geschätzte Polen usw. usw. Gerade Deutschland hat gelernt, was die NATO wert ist. Jahrzehnte lang.
sollte es die NATO nicht übertreiben. Sonst wird sie selber zur Bedrohung. Oder ist sie es bereits? Für Russland. Irgendwie verstehe ich Putin.
Schauen Sie sich die Karte mit den Kräfteverhältnissen im Bericht an. M. E. stehen schon genug Soldaten an der Grenze zu Russland. Ich widerspreche Frau Merkel damit ganz ausdrücklich.