… Lagos ist vorige Woche die Ausgangssperre aufgehoben worden. VieleBewohner der grössten Stadt Afrikas werden die fünf Wochen des Lockdowns auch als Zeit in Erinnerung behalten, in der sie selten satt ins Bett gingen. «Es waren Wochen des Hungerns und des Leidens», sagte ein Busfahrer einer Lokalzeitung.
Eine Überraschung war das nicht: Fast drei Viertel aller Nigerianer hatten gemäss einer Umfrage vorausgesagt, eine Ausgangssperre würde zu Hunger führen. Bereits unter normalen Umständen haben laut einer lokalen NGO drei von sieben Einwohnern von Lagos nicht genug zu essen. In ganz Nigeria leben über 80 Millionen der rund 200 Millionen Menschen in extremer Armut – mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Aufhebung des Lockdowns in Lagos und in zwei anderen Städten Nigerias dürfte die Notlage für viele wieder etwas lindern. Bereits ist aber abzusehen, dass die Corona-Krise das bevölkerungsreichste Land des Kontinents in der Armutsbekämpfung um Jahre zurückwirft. Gemäss Berechnungen der Weltbank werden durch die Pandemie zusätzlich fünf Millionen Nigerianerinnen und Nigerianer in die extreme Armut abrutschen.
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Boris Palmer zu den Toten in der Welt:Hier klicken und nach unten scrollen.
Sie können gar nicht so viel essen, wie sie kotzen möchten.
Die Auswirkungen des Lockdowns sind wesentlich, sind um ein Vielfaches schlimmer, als die Epidemie Corona in Deutschland!
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WELTonline schreibt:
[…] Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach war in der Runde zu Gast – und malte ein sehr düsteres Bild für die nahe und mittlere Zukunft. Auf absehbare Zeit sei es unmöglich, dass Lokale wieder regulär öffnen. „Dann wären die Restaurants die Brandbeschleuniger der Pandemie. Selbst wenn wir es politisch wollten, wäre ihr Restaurant im Herbst nicht normal besetzt. Das würde nur wenige Wochen gut gehen. Das Virus schlägt sofort zurück und das muss man ehrlich sagen“, so Lauterbach.
„Begleitet uns noch mindestens anderthalb Jahre“
Dennoch beschlossen kürzlich mehrere Bundesländer die zeitnahe Öffnung der Gastronomie, unter Beachtung gewisser Hygienevorschriften. Lauterbach warnte auch vor einer nahenden Polarisierung der Gesellschaft, die über Jahre anhalten werde.
Denn die Opfer, die manche Menschen zur Bekämpfung des Virus gesellschaftlich bringen müssten, seien ungleich verteilt – genau wie die Gefahren für die Gesundheit einzelner Gruppen in der Bevölkerung. „Das begleitet uns noch mindestens anderthalb Jahre. So lange dauert die alleinige Pandemie. Danach kommt erst die Bewältigung und die Schuld muss getilgt werden.“ […]
Jegliche Relativierung, jede Kosten/Nutzen-Rechnung sei zynisch, unmenschlich. Natürlich darf in Deutschland auch die Erinnerung an den Begriff „lebensunwertes Leben“ nicht fehlen.
Damit ist für die Absolutisten die Debatte beendet. Es ist völlig egal, wie viel es kostet, bzw. welche Schäden dadurch entstehen, möglichst viele Leben zu retten. In diesem Spitzweg-Winkel des Flachdenkens richten sich viele gemütlich ein. Um die Idylle kräftig durchzurütteln: Das stimmt vorne und hinten nicht. Das ist relativer und absoluter Quatsch.
Zunächst ist es absoluter Quatsch. Nach sicherlich unvollständigen Statistiken sterben täglich ungefähr 16.000 Kinder an Unterernährung oder einfach therapierbaren Krankheiten, wobei einfach Kosten von lediglich einem Euro bedeutet. Wie beispielsweise bei Cholera. Da es eigentlich genug Medikamente und Nahrungsmittel gibt, ist das – wie Jean Ziegler klagt – ein täglicher Massenmord.
Das ist allerdings allen, die sich über den absoluten Wert und die Unantastbarkeit jedes einzelnen Menschenlebens ereifern, ziemlich schnurz. Weit weg, selber schuld, was geht mich das an. Zusammenfassend also eine abgründige Heuchelei.
Aber es ist auch relativer Quatsch. Natürlich hat auch in Deutschland jedes Menschenleben seinen zugewiesenen Wert. Nicht nur das, sogar aufgeschlüsselt nach Einzelteilen. Die entsprechende Tabelle nennt sich passend Gliedertaxe. So kann der Verlust eines Armes bis zu 125.000 Euro wert sein. Ebenfalls eine Verkürzung des Beines, wenn das mit einer Gehbehinderung einher-, nun ja, geht. Der Verlust von vier Fingern, wobei der Daumen dranbleibt, ist bis zu 25.000 Euro wert. Oder mehr, wenn beispielsweise ein Schlachter dadurch berufsunfähig wird.
Dass sich die überwiegend Kinder – es waren auch 4 Jugendliche unter den 47 – freuen, ist selbstverständlich.
Dass in spätestens einem halben Jahr die Restfamilie in Deutschland ist, ebenso. Kein Kind macht sich einfach mal so auf den Weg nach Europa. Es sind ausgewählte Kinder, die dem Clan stark genug erscheinen, um die „Flucht“ zu überstehen. Deshalb sind es in der großen Überzahl auch relativ große Jungs, die unbegleitet sind.
Lange hat das Thema Flüchtlinge die Gemüter in den sozialen Medien nicht mehr so erhitzt, wie in den letzten Tagen. Während die meisten deutschen Redaktionen offenbar wieder dazu übergegangen sind, sich Kritik an der Zuwanderungspolitik komplett zu sparen, mussten auf den Nachrichtenkanälen der sozialen Medien tausende Kommentare gelöscht oder die Kommentarfunktion gleich ganz abgeschaltet werden.
Grund dafür war die von einer „Koalition der Willigen“ vereinbarte Aufnahme von „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“ aus Griechenland. 47 von ihnen landeten gestern in Hannover. Zuvor waren bereits zwölf Jugendliche in Luxemburg angekommen. Neben Deutschland und Luxemburg haben auch Frankreich, Irland, Finnland, Portugal und Kroatien eingewilligt, unbegleitete Asylbewerber aus den Lagern aufzunehmen. Insgesamt sollen so 1500 Kinder ausgeflogen werden. Deutschland allein hat angekündigt, 350 bis 500 von ihnen aufzunehmen.
Die Zahl mag dem ein oder anderen vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise 2015/16 und dessen, was sich seitdem an unkontrollierter, illegaler Migration vollzogen hat, zunächst wie Peanuts erscheinen. Zudem hieß es, es würde sich bei den Kindern vor allem um Schwerkranke oder Mädchen handeln. Die meisten davon unter 14 Jahren.
Die Realität sieht, wie wir heute wissen, etwas anders aus und dementsprechend groß ist auch die Empörung. Die ersten Bilder aus Luxemburg ließen bereits erahnen, dass es auch in Bezug auf Deutschland nicht viel anders laufen wird. Unter den zwölf eingeflogenen Jugendlichen befand sich kein einziges Mädchen. Dafür zehn Jungen aus Afghanistan und zwei aus Syrien.
Bis die Pandemie ihren Höhepunkt erreicht, werden noch Wochen vergehen. Wir können nur hoffen, dass dann noch ausreichend Intensiv-Betten in Deutschland zur Verfügung stehen, um alle Patienten behandeln zu können.
Justus Lex – übrigens ein feines Pseudonym – weiß offensichtlich nicht, dass bereits seit dem 6.4.2020 die Zahl der aktiven Fälle sinkt. Auch der Zuwachs der Neuinfektionen nimmt absolut ab.Wüsste er es, würde er zu anderen Schlussfolgerungen kommen.
Wie auch immer, Dr. rer.nat Uwe Erfurth antwortet auf den Artikel von Justus in 2 Teilen.
Teil 1 beschäftigt sich ausführlich mit dem Schriftsatz von Beate Bahner, die zunächst in einer psychiatrischen Anstalt festgesetzt, aber auch wieder entlassen wurde. Dazu mehr am Samstag.
[…] Die persönlichen Einschränkungen bezogen auf die freiheitliche Grundordnung, in der wir so gerne leben, wurden von den Bundesländern und der Bundesregierung veranlasst. 11 Millionen Menschen in Baden-Württemberg und 83 Millionen in der BRD werden fast aller Grund- und Freiheitsrechte beraubt. Zu weiteren Zahlen-Vergleiche aus wissenschaftlicher Sicht werde ich im Teil 2 genau Stellung nehmen.
Frau Bahner betrachtet als erstes über ihr Bundesland Baden-Württemberg (BW). Sie durchleuchtet die Begründung für den Erlass der Corona-Verordnung, die auf die Regelungen des § 28 Abs. 1 S.1 und 2 sowie den §§ 31 und 32 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) verweist. Sie kritisiert den Innenminister von BW, Herrn Strobel (CDU), der zur Denunziation der Unwilligen aufgerufen hat, obwohl 11 Millionen Menschen in B-W und 83 Millionen Menschen in der BRD gesund seien. Seit über 2 Wochen tragen wir alle diese Einschränkungen bis hin zu den Kontakt-Verboten mit unseren kranken und gesunden Alten. Wir Deutschen sind eben diszpliniert und nicht zu Revolutionen fähig. Dazu fällt mir nur der dem Kaiser Napoleon Bonaparte zugeschrieben Spruch über die Deutschen ein:
[…]
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Teil 2 des EIKE-Artikels Morgen, am 18.4.2020 um 11:00 Uhr auch auf mediagnose.de
Viren springen nicht von Mensch zu Mensch. Sie müssen übertragen werden. Das ist beim Corona-Virus nicht anders. Der Übertragungsweg sind kleine bis kleinste Tröpfchen, die bei Husten, Prusten und beim Niesen und feuchter Aussprache in der weiteren Umgebung des Kranken verteilt werden. Wenn nun aber keine Symptomatik vorhanden ist, dann hustet, prustet, niest der Mensch in aller Regel nicht. Eine feuchte Aussprache sollte man sich ohnehin unbedingt abgewöhnen. Nun gut, wenn Menschen sich längere Zeit so unterhalten, dass das Gegenüber den Luftstrom des anderen spürt, dann kann es – wenn man sich lange genug so unterhält – zu einer Infektion kommen. Doch wer tut das schon?
Bleibt also nur das nahe Umfeld, früher Familie genannt, heute Patchworkgemeinschaft.
Wenn Mann und Mann und Frau und Mann und Frau und Frau plus Diversen oder alle zusammen (Rudelbumsen) zum Beispiel geschlechtlich (Ficken, Lecken, Blasen) aktiv werden, und einer der Aktivisten ist in der Corona-Inkubationszeit oder ist symptomlos Corona-krank, dann, ja dann können sich die jeweiligen Partner bzw. alle Personen anstecken, die mit diesem rummachen. Das gilt aber auch für Syphilis, Tripper, Herpes usw., usw., unangenehme Krankheiten, die für (bis dahin) gesunde Menschen wesentlich unangenehmer sein dürften, als Covid-19.
Die Inkubationszeit gibt die Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung an. Sie liegt im Mittel (Median) bei 5–6 Tagen (Spannweite 1 bis 14 Tage) (21, 37).
Das serielle Intervall definiert das durchschnittliche Intervall vom Beginn der Erkrankung eines ansteckenden Falles bis zum Erkrankungsbeginn eines von diesem angesteckten Falles. Das serielle Intervall ist meistens länger als die Inkubationszeit, weil die Ansteckung im Allgemeinen erst dann erfolgt, wenn ein Fall symptomatisch geworden ist. Das serielle Intervall lag in einer Studie mit 425 Patienten im Mittel (Median) bei 7,5 (29) und in einer anderen Studie bei geschätzten vier Tagen, basierend auf der Analyse von 28 Infizierenden/Infizierten-Paaren (30).
Im Allgemeinen ist das meines Erachtens in unserer Kultur normale Kommunikationsverhalten mit gebührendem Abstand.
Das Besonderehabe ich recht drastisch beschrieben. Dies vor allem auch deshalb, weil der geschlechtliche Umgang mit einem oder mehreren Personen, die eben nicht zum nahen Umfeld gehören, praktisch verboten ist. Das tut weh, das tut richtig weh. Denn entweder werden Mann/Frau zu Handarbeitern oder sie sind auf illegalen Umgang mit anderen geschlechtlich Geknechteten angewiesen. An das Verbot halten wird sich kaum einer.
Was mir* vollkommen egal ist, …
… denn der ganze Hype um Corona ist – das wissen die Leser meines Blogs – kompletter Schwachsinn. Den Beleg dafür erbringe ich mittels einer Mikroanalyse der tatsächlichen Zahlen Corona der Städteregion Aachen, welche die Stadt Aachen dankenswerterweise seit Anfang März regelmäßig veröffentlicht. Morgen um 11:00 Uhr erscheint die Analyse auf mediagnose.de
Unbedingt anschauen. Downloaden und weitergeben!
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*45 Jahre mit der gleichen Frau glücklich verheiratet. Ich habe immer nur mit genau der geschlafen.
Menschen, die dauerhaft in einem Alten- oder Pflegeheim …
… wohnen, haben in aller Regel die letzte Station ihres Lebens erreicht. Sie werden die Einrichtung irgendwann liegend mit den Füßen zuerst verlassen. Weil sie gestorben sind. Die Menschen dort sind sehr häufig sehr krank und können sich nicht mehr selber helfen, versorgen, waschen können. Wenn diese Menschen mit irgendeiner Infektionskrankheit angesteckt werden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese Krankheit der letzte Tropfen ist, der das Lebensfass des Menschen zum Überlaufen bringt.
Deshalb habe ich – meine Großmutter (+ mit 106) und meine Mutter (+ mit 76) waren in einem Pflegeheim und sie sind auch dort verstorben – niemals besucht, wenn ich eine Erkältung, Schnupfen o. Ä. hatte. Um das zu wissen, brauchte ich kein Corona. Das ist eine Frage der Vernunft, des Verstandes, der Rücksichtnahme. Gleiches gilt für pflegendes Personal: Bin ich infektiös, bleibe ich weg vom zu pflegenden Menschen, sprich zu Hause. Corona hin, Corona her.
Empfehlungen:
Risikogruppen – vor allem alte und kranke Menschen müssen vor der Infektion geschützt werden,
indem Pflegepersonal, das zwangsläufig in nahen Kontakt zum zu pflegenden Menschen treten muss, in jedem Fall Corona-frei = regelmäßig getestet ist.
indem Besucher, Verwandte usw. nur dann zum alten und/oder kranken Menschen in Kontakt treten, wenn sie selber ganz gesund sind, also keinerlei Infektionskrankheit = keine Symptome wie Husten, Schnupfen haben. Dabei ist aktuell zusätzlich immer gebührender Abstand zu wahren.
Während Corona grassiert sollten alte Menschen, wenn möglich, zu Hause bleiben. Zum Selbstschutz.
Wenn der Gefährdete doch Einkaufen, zum Arzt oder Ähnliches tun muss, sollte immer ein Desinfektionsmittel mitgenommen werden, mit dem man sich unterwegs die Hände desinfizieren kann, wenn womöglich kontaminierte Flächen (Einkaufswagengriff, Türklinken usw.) berührt werden mussten.
Ein generelles Besuchsverbot, überhaupt die kompletten aktuellen Maßnahmen sind vollkommen unangemessen.
Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland …
… bedroht zunehmend Menschen in Alten- und Pflegeheimen. Deshalb setzen die Bundesländer mittlerweile auf ein Besuchsverbot, damit Angehörige das Virus nicht einschleppen. Trotzdem häufen sich die Todesfälle in solchen Einrichtungen, die Infektionen nicht nur unter Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch beim Pflegepersonal steigen rasant.
Pflegeheime hätten sich zu hochgefährlichen Orten für Pflegekräfte und alte Menschen entwickelt, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Familien sind in Sorge und wollen ihre Angehörigen aus Heimen holen. Und Vertreter der Altenpflege fordern eine bessere Ausstattung der Alten- und Pflegeheime im Kampf gegen das Coronavirus.
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, sprach im Dlf-Interview von einer schwierigen Situation, da man momentan nicht einschätzen könne, wie die unterschiedlichen Einrichtungen betroffen seien. Er machte aber darauf aufmerksam, dass fast 14.000 stationären Pflegeeinrichtungen und damit der größte Teil in Deutschland derzeit nicht vom Coronavirus betroffen seien. Dies sei ein Ergebnis von gut durchdachten Schutzmaßnahmen.
Das erste Argument sind die in den letzten Tagen noch einmal besonders deutlich gewordenen Erfolge der ostasiatischen Staaten mit einer anderen Strategie, nämlich der der Eindämmung: Containment. Selbst China, ein Land, in dem die Zahl der Infizierten und Erkrankten schon weit vorangeschritten war, hat die Infektionskrankheit nach eigener Einschätzung unterdessen unter Kontrolle und rechnet lediglich mit einem weiteren Aufflackern, aber nicht mehr mit einer umfassenden Ausbreitung.
Beeindruckend sind aber auch die Erfolge in Singapur und vor allem im demokratischen Südkorea – erreicht mit Massentests und unter massivem Einsatz digitaler Technologie und ohne Ausgangssperren. Warum sollte es ausgeschlossen sein, eine solche Containment-Strategie auch in Deutschland zum Erfolg zu führen? Korea schafft sehr viel mehr Tests am Tag als Deutschland und informiert seine Bürgerinnen und Bürger individuell über Gefahren, Fiebermessungen mit Infrarotkameras, Isolierung Infizierter etc., und es gibt in Südkorea bislang keine Ausgangssperren.
Das zweite Argument sind die ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgen, die die Maßnahmen im Rahmen der deutschen Delay-Strategie haben, wenn sie sich über viele Monate, möglicherweise mehr als ein Jahr hinziehen. Je mehr westliche Länder dieser Strategie über viele Monate folgen, desto tiefer die zu erwartende umfassende Krise und desto länger wird es nach Überwindung der Epidemie dauern, bis sich Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur davon wieder erholen. Die Entwicklung der ökonomischen Kennzahlen ist besorgniserregend.
Auch Deutschland mit seinen beeindruckenden finanziellen, wirtschaftlichen und technischen Ressourcen würde sich von einer solchen Krise nur mühsam erholen. Aus vergangenen ökonomischen Krisen wissen wir übrigens, dass diese auch einen massiven Einfluss auf die Sterblichkeit weltweit haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt schon jetzt davor, die ökonomischen und sozialen Aktivitäten auf Dauer zu unterdrücken, vielmehr solle man sich auf den Schutz der Gefährdeten und Erkrankten mit Testungen und Isolierungen konzentrieren.
Das dritte Argument besteht in einer schlichten logischen Schlussfolgerung: Wenn die Letalität bei einem Prozent liegt (Anzahl der Todesfälle unter den Infizierten) und sich am Ende mindestens die Hälfte der Bevölkerung in einem langsamen Prozess, der sich über bis zu zwei Jahre hinziehen wird, infiziert hat, dann müssten wir allein in Deutschland mit 400.000 Todesfällen rechnen, selbst dann, wenn auf diesem Weg das Gesundheitssystem nicht überfordert würde.
[…]
Der Plan B bestünde dann darin, die auf Containment gerichteten, zeitlich befristeten Maßnahmen für die Allgemeinheit zu lockern oder aufzuheben, den Schutz der Gefährdeten aber zu verstärken (Cocooning). Die Jungen und Gesunden könnten wieder ihrer Arbeit und ihren Aktivitäten nachgehen, die Infektionsraten würden außerhalb der Gefährdetengruppen mit einer Letalität deutlich unter derjenigen einer saisonalen Grippeinfektion weitergehen. Die Alten und Vorerkrankten könnten auf die Unterstützung der durch Infektion Immunisierten setzen.
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Die Leser sind offensichtlich mit großer Mehrheit ähnlicher Meinung:
Die Meinung besagt, dass die Risikogruppen – vor allem alte und kranke Menschen vor der Infektion geschützt werden müssen,
indem Pflegepersonal, das zwangsläufig in nahen Kontakt zum zu pflegenden Menschen treten muss, in jedem Fall Corona-frei = regelmäßig getestet ist.
indem Besucher, Verwandte usw. nur dann zum alten und/oder kranken Menschen in Kontakt treten, wenn sie selber ganz gesund sind, also keinerlei Infektionskrankheit haben. Dabei ist immer gebührender Abstand zu wahren.
Während Corona grassiert sollten alte Menschen, wenn möglich, zu Hause bleiben. Zum Selbstschutz.
Wenn der Gefährdete doch Einkaufen, zum Arzt o. ä. tun muss, sollte immer ein Desinfektionsmittel mitgenommen werden, mit dem man sich unterwegs die Hände desinfizieren kann, wenn womöglich kontaminierte Flächen (Einkaufswagengriff, Türklinken usw.) berührt werden mussten.
Noch ein Wort zu 400.000 möglichen an-und-mit Corona-Toten. Gäbe es sie, würde diese Zahl zum allergrößten Teil in den 950.000 Toten aufgehen, die in Deutschland ohnehin jedes Jahr sterben.
Die Trennung von den wenigen Menschen, die einen bisher noch besucht haben, diese gnadenlose Abschottung ist für viele alte Menschen schlimmer, als der bevorstehende Tod. Gerade der Kontakt zu den Kindern, zu Enkel- und Urenkelkindern ist für viele alte Menschen der absolute Höhepunkt des nunmehrigen Lebens oft in ohnehin weitgehender Einsamkeit.
Das ist unmenschlich und die Maßnahme sollte nicht beachtet werden!
Lassen Sie Ihre Kinder zu Oma und Opa. Mit dem entsprechenden Abstand und natürlich nicht, wenn Ihre Kinder oder Sie selber irgendeinen Infekt haben.
… aber es erscheint einem so selbstverständlich, als wäre es seit dem Anbeginn der Zeit auf der Welt: perforiertes Toilettenpapier auf einer Rolle. Welch unvergleichlicher Luxus uns da selbstverständlich geworden ist, zeigt sich erst, seitdem es dieses Gut nicht mehr gibt. Zumindest nicht in Bockenheim, nicht in der Frankfurter Innenstadt und auch nicht im Rheingau, in Eltville und Oestrich-Winkel, wo uns die Suche schon hingetrieben hat, weil das Papier seltsamerweise zu den ersten Artikeln gehörte, die mit dem Ausbruch der Corona-Krise Mangelware wurden.
Der Artikel liegt leider hinter der Bezahlschranke.
Frage: Wieso glauben die Menschen, durch den Kauf von Klopapier die Corona-Krise überstehen zu können?
Das ist eine Ersatzhandlung, wie sie gerade in Stress-Situationen auftreten. Menschen tun dies oft, um die Kontrolle über eine vermeintlich gefährliche Situation wiederzubekommen, die sie aber in Wirklichkeit gar nicht kontrollieren können. Man tut dies, um seine Angst an Dingen abzureagieren, die sich leichter kontrollieren lassen. Unter Panikbedingungen wird vernünftiges Handeln stark blockiert. Bei Menschen, die unter Panik stehen, schlägt das Alarmsystem in ihrem Hirn vernünftige Handlungsmodelle aus. Niemand berechnet mehr, ob das Klopapier wirklich gebraucht wird. Es wird einfach vom extremsten Fall ausgegangen, der eintreten könnte. […]
DIE Aussage des Interviews :
[…] Frage:Haben andere Länder in der Krise besser kommuniziert?
Nein, das psychologische Wissen scheint nirgends vorhanden. Das Vorgehen ist von vorgestern. Wieso sitzen bei den Entscheidungsträgern nicht auch Leute am Tisch, die beraten, wie Krisenkommunikation aussehen muss? Stattdessen wird die Kommunikation verheerend versachlicht, es werden nur Zahlen genannt, und jede Differenzierung geht flöten. Das lässt Raum für Ungewissheit, Spekulation und Gerüchte. Und diese Ungewissheit lässt Angst entstehen. Es wird aber gleichzeitig von der Politik und gerade oft von Wissenschaftlern völlig unrealistisch vorausgesetzt, dass das Individuum vernünftig und zielorientiert in der Krise handelt. Aber das geht so nicht. Auch die Politiker, die sachlichen Wissenschaftler und auch große Teile der Medien scheinen unter Panikbedingungen gehandelt zu haben. Überall das Gerede über Dinge, die man nicht weiß, die aber vielleicht eintreten könnten. Auch sie stehen unter einem gewissen Handlungsdruck. Aus Angst, später Verantwortung für nicht getroffene Entscheidungen übernehmen zu müssen, übernehmen sie lieber eine absurde Verantwortung, indem sie einfach so handeln wie die blanke Mehrheit in der Umgebung. Man nennt das schlichtweg „Konformitätsdruck“. Aber gerade Krisenmanager haben die Aufgabe, nicht jeder Erregung und jeder Angst nachzugeben, sondern besonnen zu handeln und alle Alternativen abzuwägen – unabhängig davon, was die Umgebung denkt. Das heißt, Verantwortung zu übernehmen.