Er war Berufssoldat und aktiv in Afghanistan und auf dem Balkan verantwortlich für hunderte Soldaten, deren Leben und Handeln.
Es wurde in der üblichen Konstellation 5 gegen 1, also Alle gegen Einen versucht, den Mann – selber Opfer eines Attentats von links – und sein Eintreten für die AfD als undemokratisch und gewaltbereit vorzuführen.
Ein Glück, dass das nicht gelang. Trotz 90% opportunistischer Klatschhasen im Publikum, trotz aller Versuche, den Mann, seine Partei zu diskreditieren.
Dass WELTonline noch nachtritt, verwundert etwas. Die Leserkommentare sind entsprechend: Hier und hier klicken.
Im Prinzip sind sich alle einig, dass parteipolitische Neutralität eine Existenzbedingung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Schließlich kann der Gebührenzahler seinen Beitrag nicht abwählen. Zu den journalistischen Standards gehört, in der Berichterstattung alle relevanten politischen Kräfte zu Wort kommen zu lassen, um die Meinungsbildung von Lesern und Zuschauern zu ermöglichen.
Eine solche Selbstverständlichkeit ist nicht mehr selbstverständlich. Sonst würde es keine Debatte über die Einladung des AfD-Politikers Uwe Junge in Frank Plasbergs Talkshow „hart aber fair“ vom vergangenen Montag geben, sondern eine über die von Junge vertretenen Standpunkte. Das Gegenteil ist der Fall – unversehens sind wir in einem Labyrinth des medienpolitischen Irrsinns gelandet. […]
Tichy´s Einblick meint zur Talkshow:
[...] „Frank Plasberg scheitert auf beispielhafte Weise daran, irgendeine Verbindung zwischen rechtem Terror und der AfD herzustellen. Weich und fair ist einem wie Uwe Junge nicht beizukommen“, wusste der Spiegel im Nachhinein zu berichten.
Klar, an so einem nachher veröffentlichen Auftrag muss ein Moderator scheitern. Dabei musste er sich den größten Teil der Sendung auch im SPIEGEL keinen Vorwurf machen lassen. Er unterbrach Junge, wo immer es ging, das Saalpublikum war auf Zack und applaudierte eifrig der Grünen Irene Mihalic, Deutschlands Antwort auf die Watergate-„Unbestechlichen“ Georg Mascolo, dem (etwas müden) Sheriff vom Homeland NRW, Herbert Reul, und dem Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, der auch schon vor der Sendung deutlich machte, warum er überhaupt angetreten war: „…Diese Internet-Gnomgermanen regen sich jetzt schon über meine Teilnahme auf. Ich verrate Euch was: Euer Hass ist mein Ansporn. Schaut Euch die Sendung an. Wird schließlich auch von Euren Rundfunkgebühren bezahlt.“
… geschützt werden müssen – besser lässt sich nicht demonstrieren, dass Islamkritik in Deutschland lebensgefährlich ist und sich rechtsfreie, islamistische Räume gebildet haben, die auch noch vom Staat verteidigt werden – und von Youtube.
„Bravo, YouTube! Islamisten wollen mich umbringen, um mich zum Schweigen zu bringen, und YouTube erfüllt Ihnen den Wunsch! Mein YouTube-Kanal Hamed.TV wurde heute von YouTube gelöscht, ohne Vorwarnung. In diesem Kanal richte ich mich hauptsächlich an Muslime in der arabischen Welt. Ich diskutiere darin mit gläubigen Muslimen, mit säkularen Stimmen und mit Atheisten über die Probleme der islamischen Welt. In diesem Kanal veröffentlichte ich letztes Jahr ein Appell an junge Muslime, und warnte sie darin vor der terroristischen Propaganda des IS. Mein Kanal hat über 120.000 Abonnenten und über 25 Millionen Klicks. Aber das interessiert YouTube nicht. Das soziale Netzwerk lässt sämtliche islamistische Kanäle laufen, die für Hass und Gewalt aufrufen, bringt aber ständig kritische Stimmen zum Schweigen und unterstützt somit den medialen Dschihad, den die Islamisten weltweit betreiben! Wo soll das hinführen? Wollen wir das einfach hinnehmen? An alle meine Freunde,
BITTE, teilt diesen Kommentar [auf facebook] so oft, bis YouTube davon erfährt, und zeigt YouTube, dass wir die Meinungsfreiheit ernst nehmen!“
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Troja schreibt folgenden Kommentar zum Artikel oben:
Sie können sich von der [von Susanne Schroeter initiierten]Veranstaltung in Frankfurt selbst ein Bild machen. Nachfolgend drei Dateien der Veranstaltung. H. Abdel Samads Vortrag ist in Datei II, ungefähr ab 1.08 h – incl. Vorstellung des Herrn Abdel Samad.
„Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! ….. Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!“ …. (aus : An die Nachgeborenen, B. Brecht)
… ein ganz hervorragender Präsident des Verfassungsschutzes war, ist bekannt. Dass dieser Mann einem ziemlich durchsichtigen Komplott zum Opfer fiel, welches dem Machterhalt, der Machtbestätigung Angela Merkels geschuldet war, dürfte nach den neuesten Aussagen der Bundesregierung / Drucksache 19/4313 einleuchten.
Wenn denn nämlich nach Meinung von Medien und der Antifa Zeckenbiss Rechtsradikale Hetzjagden veranstalten, wenn das dann von der Bundesregierung ebenso kommuniziert wird, dann hat auch ein ´Hansel` von Verfassungsschutzpräsident daran keine Zweifel zu hegen. Besteht er auf seiner gut begründeten Ansicht, dass das zumindest nicht sicher sei, das mit den Hetzjagden, dann ist so ein Mann eben zu entlassen. Wie dann am Ende auch geschehen.
Als politischer Beamter im Ruhestand ist Hans-Georg Maaßen gleichwohl höchst umtriebig. Bereits seit dem 16. Lebensjahr Mitglied der CDU und in der inoffiziellen, weil nicht genehmen Werteunion verortet, hält er Vorträge und leistet Überzeugungsarbeit. Einer Zusammenarbeit mit der AfD ist er nicht generell abgeneigt. Lediglich mit Björn Höcke möchte er nichts zu tun haben. Das muss natürlich so sein, sonst wären seine bisherigen Bemühungen, wäre seine bisherige Kärrnerarbeit auf einen Schlag zum Teufel. Käme so etwas Schlimmes – Zusammenarbeit mit Björn Höcke auch nur angedacht – nämlich heraus, der Mann würde bei lebendigem Leib gevierteilt. Zumindest medial.
Ich halte Hans-Georg Maaßen für einen möglichen Bundeskanzler, der eine schwarz-blaue Bundesregierung – von mir aus auch ohne Björn Höcke – anführt. Ein Mann mit Stehvermögen, Zivilcourage und intellektueller Stärke gepaart mit dem Sinn für Realitäten.
Lesen Sie den Artikel der aktuellen Schweizer WELTWOCHE:Hier klicken
Grund ist einzig und allein, dass die Partei immer mehr tatsächliche Gründe für die Kritik an ihren rechten Rändern liefert, an ihren Bündnissen, so dass niemand mehr falsche Gründe herbeizerren muss. Dass die berechtigte Kritik überhandnimmt. Quelle: Hier klicken
Worin besteht die angeblich berechtigte Kritik?
Da gibt es den Björn Höcke. Die Kritik an der Person Björn Höcke wurde erstmals richtig laut, als dieser sich 2015 bei Günther Jauch erdreistet eine kleine Deutschlandfahne über die Sessellehne zu legen. Natürlich sind Herrn Höckes Ansichten nicht nach jedermanns Geschmack: Hier und hier klicken. Und niemand ist gezwungen, den Mann bzw. die AfD zu wählen. Aber rechtsextrem, verfassungsfeindlich? Wohl kaum, oder?
Doch halt. Da war noch die Sache mit dem Denkmal der Schande und der 180 Grad-Wende bei der Erinnerungskultur. Damit hat der Mann sich doch als glasklarer Nazi qualifiziert. Anzeige wurde erstattet: Volksverhetzung und die Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Ergebnis: Hier klicken. Überhaupt, die Rede in Dresden. Jeder der qualifiziert mitreden möchte, sollte sich die Rede und den Hintergrund mal zu Gemüte führen. Nicht um dann AfDzu wählen. Nicht um Björn Höckes Ansichten zu übernehmen. Nein, allein um die eigene Meinung mal mit etwas Ahnung zu unterfüttern.
Bei Björn Höcke ist also außer Meinungen, die nicht alle teilen möchten, nichts zu holen. Als Parade-Rechter aber reicht er alle Male.
Weitere „berechtigte Kritik“, die oben angemerkt wurde: Was könnten wohl diese Bündnisse sein, mit denen sich die AfD gemein macht? Die Identitären? Pegida? Sind das alles Nazis? Mit klarer Führerstruktur von oben nach unten bis in´ s letzte Glied? Mit Expansions- und Großmachtgelüsten? Was macht überhaupt einen Nazi aus, eine nazistische Partei aus? Gedanken dazu finden Sie hier.
Die etablierte Politik und die sie unterstützenden Medien sehen in der AfDgenau das, was sie ist. Eine Partei, die ihnen Macht in erheblichem Umfang wegnehmen könnte. Da werden alle Register der Diskriminierung und Verunglimpfung gezogen. Das persönliche Verhalten gegenüber AfD-Kollegen im Bundestag, in den Landesparlamenten und Stadträten ist Intoleranz gegenüber Andersdenken aus Angst vor Machtverlust verbrämt mit einem „Nie wieder Faschismus“.
Dass sich insbesondere im Westen der Republik Menschen häufig nach links und rechts umschauen, bevor sie gegenüber vertrauten Personen von Sympathien für die AfDsprechen, wenn sie Ausgrenzung und sogar um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen, ist höchst bedenklich. Da ist Deutschland wieder mal auf einem ganz schlimmen Weg.
Zum Schluss noch mal zum Verhalten der Verantwortlichen im Presse-Mainstream und im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk/Fernsehen. Das hier ist keine exakte wissenschaftliche Analyse. Fakt aber ist: Wenn über die AfDberichtet wird, ist der Aufhänger in aller Regel ein Mitglied der AfD, dem Verwerfliches vorgehalten wird. Beispiel ist die „Spendenaffäre“, an der sich Medien wieder und wieder abarbeiten. Oder besagter Björn Höcke. Oder der Schießbefehl und so weiter. Über die meines Erachtens sachlich-fundierte Parlamentsarbeit findet faktisch keine Berichterstattung statt. Der größte Teil der Bevölkerung nimmt die AfD als stärkste Oppositionspartei überhaupt nicht wahr. Bei den meinungsbildenden Talkshows ist das Verhältnis von eingeladen Partei-Gästen zu erhaltenen Wählerstimmen vollkommen unstimmig. Danach müsste die AfD praktisch an jeder Talkshow teilnehmen. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil. Meistens erfolgt keine Einladung. Stattdessen werden die Meinungen bevorzugt, die der ´Haltung` im Mainstream entsprechen. Vor allem also die der Grünen. Womit neben anderen Aspekten – Robert Habeck ist nun mal ein smarter Typ – ein Grund für das exorbitant gute Abschneiden dieser Partei bei den letzten Wahlen genannt wäre.
Dass angesichts der ehrabschneidenden und diskriminierenden Aspekte die AfD nahezu konstant in den Umfragen bei 12 bis 14 % liegt, spricht für ihre Stärke. Würde sie wie eine „normale“ Partei, und das ist sie zweifelsfrei, behandelt, lägen die Umfrageergebnisse über 20%.
Übrigens:Lars Steinke, der AfD-Jungmann, der bei Graf Schenk von Stauffenbergs Handeln den Verräteraspekt formuliert hat, wurde aus der AfD ausgeschlossen. Vielleicht gut für die AfD, ganz sicher schlecht für die Meinungsfreiheit. Zu meinem damaligen Artikel: Hier klicken.
Man erwacht eines Morgens wie in Kafkas Erzählung Die Verwandlung, zwar nicht als Insekt, doch als „Rechtsradikaler“. Was Entsetzen bei nahe stehenden Menschen hervorruft, bei Freunden, Kollegen, Geschäftspartnern. Plötzlich gehört man nicht mehr dazu. Ist ein Feind. Und zur Bekämpfung des Schädlings sind alle Mittel erlaubt.
Mir ist in den letzten Wochen genau das passiert. Kritik an der Nahost-Politik eines SPD-Außenministers führte erst zur Ausladung und Absage einer lange verabredeten Veranstaltung durch die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung, dann, als ich den Fall öffentlich machte, zu massiven Denunziationen. Texte auf der Achse des Guten wurden von der Ebert-Stiftung als Mitarbeit an einem „Forum, dass man mindestens rechtspopulistisch nennen kann“, diskreditiert. Daraus entstand im Verlauf weniger Wochen die Behauptung, ich sei „in der rechtsradikalen, bzw. rechtspopulistischen Szene involviert“, wie mir vor einigen Tagen ein Veranstalter schrieb, der mich eigentlich zu einem Vortrag einladen wollte, nun aber einen Schreck bekam.
… Hans Mathias Kepplinger sieht einen immer stärkeren Trend im Journalismus, eigenen „Haltungen“ zu folgen und Gegenargumente oder andere Meinungen nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen.
„Journalisten tendieren dazu, die Dinge, die sie für wahr halten, so wahr zu machen, wie es geht, und dann noch eins draufzusetzen. Und dabei wird häufiger geschwindelt, als man glaubt. Journalisten sind keine Lügner. Ein großer Teil der Journalisten sind Gläubige“, beschreibt Kepplinger im Gespräch mit dem Monatsmagazin Tichys Einblick. Journalisten hätten feste Überzeugungen, und würden alles tun, diese mit Fakten zu untermauern.
„In den 1950er- und 60er-Jahren habe es noch ein klares Bekenntnis zum „Ideal des neutralen, objektiven Journalismus angelsächsischer Prägung“ gegeben. Das habe sich stark verändert. „Der Haltungsjournalismus heute ist im Grunde nichts anderes als die Übernahme des marxistischen Objektivitätsbegriffs: Objektivität als Parteinahme im Sinne der Geschichte, und zwar der Geschichte der richtigen Entwicklung der Gesellschaft. Nur dass Geschichte ersetzt wird durch «moralisch richtige Seite».“
Selbstverständlich existiert in Deutschland Meinungsfreiheit.
Allerdings ist diese Meinungsfreiheit mit Risiken verknüpft. Dem Risiko der Ausgrenzung zum Beispiel. Dem Risiko der plakativen Benennung. So ist mein Blog „rechts“ und wird deshalb von dem Aachener Regionalblättchen AN nicht beachtet. Auch, wenn ich den Chefredakteur direkt anschreibe, wenn es um Aachener Themen geht.
Aber auch „gute“ alte Bekannte wollen mit mir so richtig keinen Kontakt mehr haben. Mein Hinweis an einen Redakteur – ehemaliger Golfkumpel und nahezu Freund von mir – jetzt also Redakteur für Plasbergs „Hart aber fair“ – Plasberg=Uraltbekannter von mir -, dass ich eine kleine, aber feine und vor allem erkenntnisreiche Kolumne: Hier klicken – für die Achse des Guten schreibe, stieß auf …. Dürres SCHWEIGEN und Kontaktwegfall.
Eigentlich schade, denn Journalisten sollten für Erkenntnis offen sein. Sind sie in diesen Zeiten Richtung DDR 2.0 aber durchaus nicht. Vor allem, wenn sie mit ihrem Journalismus Geld verdienen, sprich von Geldgebern abhängig sind.
Dass da der Normalbürger vorsichtig nach rechts und links schaut, bevor er etwas womögliches „Gefährliches“ sagt:
Wen wundert es?
Es ist mal wieder bleierne Zeit.
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Eine Studie offenbart einen erschreckenden Trend:
Über Themen wie Flüchtlinge und den Islam, aber auch Patriotismus
oder Gendersprache redet die Mehrheit der Deutschen nur noch privat. Das erinnert an totalitäre Gesellschaften.
In diesen Tagen der Feiern zum 70-jährigen Bestehen unseres Grundgesetzes geschehen wundersame Dinge. Da agiert ein Verfassungsrichter mit dem Mikro in der Hand wie ein Stand-up-Comedian zur besten Abendsendezeit. Andreas Voßkuhle erklärte einem staunenden Publikum, choreografiert von einer dauerlächelnden Sandra Maischberger, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe so arbeitet. Schöne Welt des Rechts.
Doch bevor dann auch noch der Bundespräsident in der ihm unnachahmlichen Art sprach, veröffentlichte die „FAZ“ eine erschreckende Studie des Allensbach-Institutes: Die Mehrheit der Deutschen empfindet, dass der Raum der Meinungsfreiheit enger und kleiner wird.
Zwei Drittel der Bürger sagen demnach, man müsse sehr aufpassen, zu welchen Themen man sich öffentlich äußere. Dazu gehören eindeutig die Flüchtlingsfrage und Muslime und der Islam. Aber auch bei Themen wie Homosexualität, Patriotismus und Gendersprache müsse man vorsichtig sein.
Ein neue Studie des Allensbach Instituts für die „FAZ“ zeigt, dass weniger als ein Drittel der Menschen sich in der Öffentlichkeit frei äußert. Im Internet sogar noch weniger.
Doch zugleich kann das Unwohlsein, das von den Befragten deutlich empfunden wird, einem übereifrigen Tabuisierungsdruck geschuldet sein, der aus volkserzieherischen Gründen von Politik und Medien ausgeübt wird, als sei das Volk dumm und rückständig. In dieser Umfrage drückt sich eine tiefe Bevormundungssorge der Gesellschaft aus.
Gerade weil die Deutschen gut informiert sind, lassen sie sich nicht in ihrer Skepsis unter Verdacht stellen und als „rechts“ und „gestrig“ abstempeln.
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Sie steht so schön auf dem Papier, aber in der Praxis verlangt sie von allen Beteiligten enorme Disziplin und Toleranz. Man muss sie üben, man muss sie wollen – und aushalten. Schreie und Verbote sind da viel bequemer. Erinnern wir uns nur an die Kabalen um die Kopftuch-Konferenz an der Frankfurter Universität. Doch nicht nur in der akademischen Welt greift der Rigorismus und Separatismus um sich.
Viele der Befragten resignieren und ziehen es ostentativ vor, in der Öffentlichkeit den Mund zu halten und nur noch mit Freunden und Familie privat zu diskutieren. Das ist eine akute Bedrohung der Zivilgesellschaft. Nur noch in den eigenen vier Wänden seine Gedanken zu äußern, kennen wir aus repressiven, totalitären Gesellschaften.
Eine solche Studie an einem Jubiläumstag wie diesem ist wie ein Paukenschlag. Sie zeigt, dass unsere Demokratie nicht gefeit ist, in einen Sozialismus light abzugleiten.
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Es gibt durchaus auch andere Meinungen.
Zum Beispiel die der ZEIT:
Angenommen, es ginge in der jüngsten Umfrage des Allensbach-Instituts um den Straßenverkehr: 58 Prozent der Befragten geben an, in „einigen“ Situationen „vorsichtig“ zu fahren, in Tempo-30-Zonen etwa oder im Stadtverkehr. 20 Prozent passen sogar in „vielen“ Situationen ganz besonders auf. Lässt sich daraus schließen, dass die freie Mobilität in Gefahr ist? Trauen sich die Deutschen nicht mehr aus dem Haus, wo sie sich frei bewegen können, ohne erhöhte Vorsicht walten zu lassen? Gewiss nicht.
Nun geht es in besagter Umfrage nicht um den Straßenverkehr, sondern um die Meinungsfreiheit. 58 Prozent der Befragten geben an, in der Öffentlichkeit mit Kommentaren zu „einigen“ Themen „vorsichtig“ zu sein, 20 Prozent sind es bei „vielen“, während sie sich zu Hause mehrheitlich vollkommen frei fühlen, zu sagen, was sie denken. Renate Köcher von Allensbach folgert daraus in ihrer Präsentation der Studie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am vergangenen Donnerstag, dass der Raum für freie Meinungsäußerungen schrumpfe. Es gebe immer mehr „Tabugebiete“. Ist die Meinungsfreiheit in Gefahr?
Großes Hallo im Netz und in der Presse: „DDR 2.0“! (der rechte Blog Tichys Einblick), „Sozialismus light“ (Die Welt). Sofort und sehr, sehr besorgt berichtete der russische Propagandakanal Russia Today (das „Spektrum des öffentlich Sagbaren“ werde immer kleiner), während es aus der AfD vergnügt raunte, da komme „noch einiges auf uns zu – nur, wir dürfen darüber ja nicht reden“.
Worüber nun trauen sich die Deutschen laut Allensbach nicht, frei zu sprechen? „Allen voran gehört das Flüchtlingsthema für die große Mehrheit zu den heiklen Themen, bei denen man mit Äußerungen ‚vorsichtig‘ sein sollte, gefolgt von Meinungsbekundungen zu Muslimen und dem Islam. Auch die Nazizeit und Juden gehören für die Mehrheit zu den heiklen Themen.“
Das ist wenig überraschend. Nur: Was spricht dagegen, seine Worte mit Bedacht zu wählen, wenn es um sensible Fragen geht, um kulturelle und religiöse Konflikte, um die Schicksale von Geflüchteten, um die NS-Geschichte? (Ja, und die Juden natürlich – ganz „heikel“!) Was spricht dagegen, Rücksicht zu nehmen, wie mit dem Auto im Stadtverkehr oder in der Tempo-30-Zone?
Das Beispiel mit der Fußgängerzone zieht nicht! Es hinkt nicht nur, es ist schlicht und unsinnig. Höflichkeit, Respekt und Anstand sollten nicht an die Meinungsfreiheit gebunden sein. Sie sollten generell gelten. Aber: Auch ein Rüpel kann seine Meinung rüpelhaft äußern. Solange Strafgesetze nicht gebrochen werden, ist die Form egal. Das Thema sowieso.
Die „Vorsicht“ gibt es. Das ist nicht gut. Das geht in Richtung DDR 2.0.
Oder haben wir sie bereits?
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Was ich persönlich bereits oft angemerkt habe, dass sehr viele Menschen zwar eine Meinung, aber keine Ahnung von/zu dem Thema haben, von dem sie sprechen. Das fällt dann eher unter die Rubrik „Glaube“. und der ist ja auch frei.
Schauen Sie sich auch die Parabel vom Grundgesetz an:Hier klicken
… in einer Anhörung zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz vor dem Ausschuß für Recht und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages. Jeder Sachverständige hatte Gelegenheit, eine maximal vierminütige Eingangsstellungnahme gegenüber den Abgeordneten des Ausschusses abzugeben. Nachstehend deren Wortlaut, meine ausführliche schriftliche Stellungnahme ist hier auf der Seite des Deutschen Bundestages abrufbar.
[…]
Lesen Sie den Text bitte auch im Zusammenhang mit der „Aktion“ Dr. Wolfgang Schäubles im Bundestag am 16.5.2019, als er Stephan Brandner maßregelte: Hier klicken