Die Meinungs- und Entscheidungselite greift seit Beginn der Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zu einem besonders infamen Mittel: zu einer die eigene Verantwortung negierenden Skandal- und Katastrophenumkehrung. Nicht die unbegründete und fortdauernde Einschränkung der Grundrechte oder der unermessliche Schaden, den die Bevölkerung durch die Schutzmaßnahmen erfährt, sind das Problem, sondern der Protest dagegen; nicht das Staats- und Regierungsversagen sind das Problem, sondern eine Dienstrechtsangelegenheit (Causa Kohn); nicht der Niedergang der Demokratie, gleichsam ihr Tod, ist das Problem, sondern eine symbolische Grabsteinlegung (Protestaktion in Stralsund). Das ist Rechtsverhöhnung und Volksverhöhnung.
Angesichts der weiterhin beschnittenen Freiheitsrechte und der im BMI-Corona-Papier so eindringlich beschriebenen Kollateralschäden der Corona-Schutzmaßnahmen nimmt der Widerstand zu – in den neuen Netz-Medien, auf der Straße und bei der parlamentarischen Opposition. Infolgedessen zieht auch die polit-mediale Obrigkeit ihre Truppen im Meinungskampf zusammen. Die vollautomatischen Kanonen zur Verteidigung des Nachrichtenmonopols und der Deutungshoheit sind in Stellung gebracht.
… gegen die Einschränkungen durch das Coronavirus demonstriert. Im Grunde wiederholen viele der Demonstranten nur, was noch vor wenigen Wochen die „offizielle Wahrheit“ des Staatsfunks war – doch sie stellen sich damit eben gegen die neue „offizielle Wahrheit“, und das zu tun bringt einem die Beschimpfung als „Spinner“, „Verschwörungstheoretiker“ et cetera ein (siehe auch „Es ist soweit.„).
Bei den Anti-Lockdown-Demos fallen uns Muster auf, die wir aus anderen Demonstrationen kennen. Das Übliche: Politiknahe Medien versuchen, das Anliegen lächerlich zu machen. Randerscheinungen werden zum Pars pro Toto erklärt – bei einer Demo kann ja (fast) jeder auflaufen. Leider ebenso „wie üblich“: Linksextreme stellen sich gegen regierungskritische Demonstranten, mit links-intelligenten Sprüchen wie „Meinungsfreiheit ist mehr wert als eure wertlose Meinung“ (vergleiche reitschuster.de 16.5.2020).
Auf einigen Demos sollen aufmerksamkeitsverzweifelte C-Promis gesichtet worden sein. Ein Herr Pocher scheint sich, so meine Deutung der Berichte, an die Prominenz eines Herrn Hildmann dranhängen zu wollen (bild.de, 17.5.2020). Nach Big-Brother-Container, Dschungelcamp nun eben die Corona-Demos. Ja, es hat etwas „Postdemokratisches“ an sich, wenn der Protest gegen die Aufhebung der Grundrechte zur Plattform für langweilige PR-Gags wird.
Von der Berliner Demonstration kursiert aktuell ein Video (siehe etwa welt.de, 17.5.2020) von der Debatte zwischen einem aufgewühlten Demonstranten und einem Polizisten, der sarkastisch darauf verweist, dass Putin ähnliche Maßnahmen beschloss,wie sie im Westen beschlossen werden. Der Polizist „framet“ die Frage im Staatsfunk-Stil, indem er dem Demonstranten unterschiebt, Putin für den „einzige[n] freien Führer“ zu halten (ja, er sagt „Führer“). Es ist eine Trickfrage, im Stil des vom Staatsfunk bekannten »Framing« (siehe auch das Framing-Manual der ARD) und Unterstellung (siehe auch „Talking Points„). Und der sichtlich überforderte Demonstrant ist kein Linker, der einfach „Rassismus“ und „Du Nazi“ schreien muss, um Argumente zu „gewinnen“; der Demonstrant gibt seine Unwissenheit zu (die erheblich zu sein scheint – kein Zweifel), wofür ihn Linke nun verhöhnen – Faschisten, auch Linksfaschisten, verachten die Schwäche. Sollten wir nicht vielmehr feiern, dass Menschen sich in Deutschland trauen, der Regierung zu widersprechen? Okay, Linke sind in Herz und Stiefeltritt eher autoritär gefärbt, und manche scheinen Demokratie eher funktional zu betrachten, aber der Rest von uns, die Einfach-nur-leben-Fraktion, wir sollten uns freuen, wenn jemand der Regierung in Worten widerspricht.
[…] Hände an die Hosennaht, Maske aufsetzen, Maul halten (bitte keine „Öffnungsdiskussionsorgien“), Anordnungen befolgen, das ist die Erwartung vieler Regierender an die Bürger. Dabei weiß die Politik nicht mehr als wir über die Entwicklung des Virus, und falls ja, sollte sie es sagen.
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich: Als der hinkende Nazi-Propagandist Goebbels zum 1.9.1944 die Schließung aller Theater im Großdeutschen Reich anordnete, passierte Folgendes: Die Theater wurden dicht gemacht, die Schauspieler und Regisseure gingen nach Hause oder an die Front und hielten das Maul.
Vielleicht braucht der Deutsche jemanden, der die Ansage macht und dem er gehorchen kann. Die aktuellen Umfragen legen das nahe. Frau Merkels Union bei 40 Prozent, die SPD immerhin wieder bei 16 bis 17. Politiker können sich auf die Schulter klopfen. Medien bieten das ideale Theater für Selbstinszenierung. Frau von der Leyen kann vor Kraft kaum laufen und sagt ohne jede Demut, die EU sei „bei der Entwicklung eines Impfstoffs mit einer Milliarde Euro dabei“. Bravo. Was sie nicht sagt: Das Geld stammt von den europäischen Bürgern und Steuerzahlern, bei denen sie sich eigentlich zu bedanken hätte, dass diese es ihr zur Verfügung stellen.
[…]
Quelle grün-kursives Zitat & kompletten Artikel lesen:Hier klicken
[…] Außerdem wird Sars-CoV-2 genau wie Influenza vorwiegend über Tröpfcheninfektion und Aerosole verbreitet. Und bei beiden ist eine Übertragung von Personen, die gar keine oder nur geringe Symptome aufweisen, möglich, sodass beide in der Lage sind, in kürzester Zeit Millionen von Menschen zu befallen.
[…]
Allerdings hat das Sars-CoV-2-Virus einige Eigenschaften, die über die von Influenzaviren hinausgehen. Es hat im Mittel etwa fünf statt zwei Tage Inkubationszeit – also mehr Zeit, sich „versteckt“ zu verbreiten. Das werde noch begünstigt dadurch, dass etwa 25 Prozent aller Infektionen asymptomatisch verlaufen, während es bei der Influenza-Pandemie 1918 vermutlich 16 Prozent waren, so die Forscher.
Und Patienten, die erkennbar krank werden, sind wohl schon in einem vergleichsweise langen „präsymptomatischen“ Zeitraum, etwa drei bis fünf Tage zuvor, ansteckend. Bei Influenza waren es wohl nur ein bis zwei Tage. „Alle diese Faktoren tragen zur Übertragbarkeit des Virus bei“, schreiben die Experten. […]
Ein solcher Hinweis könnte die Aussage von Dr. Voshaar sein:
[…] Wir glauben, dass die Tröpfchengröße eine wesentliche Rolle spielt. Wenn man z.B. niest, dann fallen die großen Tropfen mit der Viruslast, wir sprechen von Aerosolen, schnell zu Boden. Die winzig kleinen schweben jedoch länger in der Luft. Diese werden auch durch Sprechen freigesetzt.Befinden sich mehrere Menschen in kleinen geschlossenen Räumen, dann können diese winzigen Aerosole auch den Weg direkt in die Lunge finden und sofort eine schwere primäre Pneumonie auslösen. Interessanterweise stecken sich dabei aber bei weitem nicht alle an. Warum? Eine Frage, die sicher noch zu beantworten ist, vielleicht gibt es ja bei manchen eine mögliche Immunität durch andere durchgemachte Coronainfektionen, oder das Virus mutiert schnell, und wir haben in Deutschland eine mildere Variante erlebt. Das sind Spekulationen. Sicher ist, dass winzige Aerosole schnell verweht werden, weshalb eine Ansteckung im Freien sehr selten sein dürfte. Neben den klassischen Regeln der Hygiene ist es essenziell, regelmäßig zu lüften, um die Ansteckung in geschlossenen Räumen zu verhindern. […] Quelle: Hier klicken
Der Unterschied zwischen Tröpfchen und Aerosolen liegt in der Größe. Tröpfchen sind keine Aerosole, weil sie > 5 Mikrometer (µm) lang sind. Aerosole hingegen bewegen sich im Nanometer-Bereich (nm). 5 Mikrometer (µm) sind 5 Tausendstel Millimeter. 5 Nanometer (nm) wären 5 Millionstel Millimeter. Viren haben eine Größe von 16 bis 300 nm*. Teilchen dieser Größe sind Bestandteil der Luft. Auch der Luft, die Menschen ausatmen. Ob diese Luft Viren von symptomlosen Menschen enthält, die infektiös wirken können, ist denkbar. Allerdings nur unter ganz speziellen und sicher höchst seltenen Umständen, wie sie Dr. Voshaar beschreibt. Er ordnet fälschlicherweise Tröpfchen als Aerosole ein. Was falsch ist.
Den Eindruck zu erwecken, das, was Dr Voshaar beschreibt(Kleiner, ungelüfteter Raum, symptomloser Corona-Infizierter und ein oder mehrere Nichtinfizierte reden mieinander, das Virus steht sozusagen in der Luft), das sei der Regelfall, wie es der Tagespiegel im Ansatz tut (… vorwiegend über Tröpfcheninfektion und Aerosole verbreitet. Und bei beiden ist eine Übertragung von Personen, die gar keine oder nur geringe Symptome aufweisen, möglich, sodass beide in der Lage sind, in kürzester Zeit Millionen von Menschen zu befallen), ist unseriöse Panikmache. Im normalen Umgang von Menschen untereinander gibt es eine Ansteckungsquelle:
[…] Die wichtigste Botschaft hinsichtlich einer Ansteckungsgefahr: Für den Einzelnen ist das Virus in der Regel relativ harmlos. Menschen sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen verinnerlichen und berücksichtigen. Denn die Erreger werden beim Husten, Niesen und auch Schnupfen übertragen. Die meisten Infektionen verlaufen mild, ein Großteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder ist nach einigen Tagen wieder geheilt. […] Quelle: Hier klicken
*Viren sind infektiöse Einheiten mit Durchmessern von etwa 16 nm (Circoviren) bis über 300 nm (Pockenviren; ▸Tabelle 2.1). Ihre geringe Größe macht sie ultrafiltrierbar, das heißt, sie werden durch bakteriendichte Filter nicht zurückgehalten. Viren haben sich während der Evolution in Millionen von Jahren entwickelt und an bestimmte Organismen beziehungsweise deren Zellen angepasst. Die infektiösen Viruspartikel oder Virionen bestehen aus Proteinen und sind bei einigen Virustypen von einer Lipidmembran umgeben, die man oft als Hülle oder Envelope bezeichnet; die Partikel enthalten jeweils nur eine Art von Nucleinsäure, nämlich entweder DNA oder RNA. Viren vermehren sich nicht durch Teilung wie Bakterien, Hefen oder andere Zellen, sondern replizieren sich in lebenden Zellen, die sie infizieren. Dort entfalten sie ihre Genomaktiviät und produzieren die Komponenten, aus denen sie aufgebaut sind. Sie codieren weder für eine eigene Proteinsynthesemaschinerie (Ribosomen) noch für energiebildende Stoffwechselsysteme. Viren sind damit intrazelluläre Parasiten.
Den Originalartikel in der FAZ-Sonntagszeitung, auf den sich das Handelsblatt und z. B. hier, hier, hier beziehen, habe ich nicht gefunden.
Kann jemand helfen?
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Abbildung 2
Manchmal gerät der erste digitale Parteitag der Grünen unfreiwillig zum Slapstick. Von Lothar Weber aus Leichlingen zum Beispiel ist im Livestream nicht viel mehr als die obere Hälfte des Kopfes und ein geblümter Vorhang zu sehen. Lothar beginnt trotzdem: „Liebe Freunde, Solidarität ist in der Corona-Krise jetzt gefragt.“ Doch dass er sich selbst offenbar nicht sehen kann, irritiert ihn. „Liebe Freunde, Solidarität ist jetzt gefragt“, setzt er erneut an. „Hallo?“, fragt er. Und dann noch mal: „Liebe Freunde, Solidarität ist …“ Irgendwann gibt Lothar auf. „Danke für deinen Beitrag“, konstatiert das Tagungspräsidium. […]
Die sind, was die Zahlen anbelangt, genau so alarmistisch, wie die Meldungen z. B. in den Nachrichten des Dlf und den allermeisten Medien in Deutschland:
Update vom 1. Mai, 13.05 Uhr: Muss Deutschland mit einer zweiten Corona-Welle rechnen? Nachdem Bund und Länder umfangreiche Lockerungen der Maßnahmen beschlossen haben, forderte der Chef des Robert Koch-Insituts, Lothar Wieler, die Bürger am Donnerstag erneut auf, die Abstandsregeln auch weiterhin zu befolgen. Umso intensiver stehen die aktuellen Zahlen der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Deutschland nun im Fokus.
Die am Freitag veröffentlichten aktuellen Zahlen des Robert Koch-Insituts zeigen erneut einen deutlichen Anstieg der Zahl der in Deutschland positiv auf Covid-19 getesteten Personen. Rund 160.758 Menschen wurden demnach insgesamt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Innerhalb der letzten 24 Stunden erhöhte sich diese Zahl um weitere 1.639 Personen. Noch in der vergangenen Woche hatte das Institut täglich rund 2.000 positiv getestete Personen verzeichnet.
Meine Ausführungen sind in erster Linie journalistisch = nicht wissenschaftlich formuliert. Was nicht bedeutet, dass meine Zahlen und Berechnungen falsch wären. An meiner Interpretation, an meiner Beurteilung von Sachverhalten stört sich der ein oder andere Leser. Deshalb greife ich am Beispiel eines Leserkommentars zwei Sachgebiete gerne noch mal auf, zumal ich aktuell mit dem Aachener Oberbürgermeister wegen m. E. sehr problematischer Aussagen desselben in Clinch liege. Auch da geht es um die Interpretation von Zahlen. Womit wir bei den Begriffen Epidemie und Pandemie wären. Leser Hubert Ketterer fragt, was ich darunter verstünde. Weil ich doch behauptete, es gäbe weder eine Epidemie, noch eine Pandemie in Sachen Corona.
Wenn man bedenkt, dass eine akute Atemwegserkrankung (ARE, mit Fieber oder ohne Fieber) in der 9. Kalenderwoche 2020 8,5% der Bevölkerung befallen hat – das entspricht gut 7 Millionen Menschen; die grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) – Untergruppe der ARE befällt gut 2% (Kinder in der Mehrzahl) = 1,7 Millionen Menschen. (Quelle RKI: Hier klicken), wenn man bedenkt, dass bei diesen Zahlen von einer Grippewelle die Rede ist, dann kann die Anzahl der Erkrankten nicht die Hauptrolle bei der Begrifflichkeit spielen. Wenn man sich Beispiele für Epidemien anschaut, dann werden vor allem die massenhaft Tod bringenden Infektionen der Vergangenheit, aber auch aktuelle Infekte wie Ebola genannt: Schon seit der Antike waren die Zivilisationen mit verschiedenen Ausbrüchen von Epidemien konfrontiert, die häufig mehrere Jahre gedauert haben. Traurige Berühmtheit haben in Europa Pest, Cholera, Pocken und Typhus erlangt. Als Begleiter von Hungersnöten und Kriegen sowie grossen Kälteperioden haben diese ansteckenden Krankheiten nacheinander – oder gemeinsam – gewütet und sind im Laufe der Jahrhunderte aufgetaucht und wieder verschwunden. Die bedeutendste Epidemie in Europa ist die schwarze Pest, die in den Jahren 1347 bis 1352 25 bis 50% der Bevölkerung dahingerafft und grosse Veränderungen in der Wirtschaft, der Geopolitik und sogar der Religion ausgelöst hat. Quelle: Hier klicken
Wenn denn nun in einem Raum, wie der Städteregion Aachen von abgerundet 550.000 Menschen in der Spitze (8.4.2020) 700 Menschen an Covid-19 erkrankt waren und Stand 19.4.2020 498 Leute erkrankt, sowie 62 alte, kranke Menschen – jeder bedauerliche Todesfall ist in der PDF dokumentiert – verstorben sind, dann ist das keine Epidemie, dann ist das m. E. noch nicht mal eine Welle. Aber gut, letztendlich entscheiden die sogenannten Experten (WHO, RKI, Bundesregierung usw.), was was ist. Dann ist es auf nationaler Ebene eben eine Epidemie, auf globaler eine Pandemie. Vor allem Pandemie hört sich so schön, weil das Wort Panik sofort assoziiert wird.
Wenn man von der Anzahl der bisher an Covid-19 Erkrankten ausgeht, und dies denn eine Epidemie/Pandemie sein soll, dann müssen die sogenannten Grippewellen aber bitte schön in Grippe-Pandemien umgetauft werden. So meint die Deutsche Apotheker-Zeitung: Jedes Jahr sterben weltweit vermutlich zwischen 290.000 und 645.000 Menschen an Atemwegserkrankungen infolge einer Influenza-Infektion, so die neueste Schätzung eines internationalen Forschernetzwerks unter Federführung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Das sind deutlich mehr Grippe-bedingte Todesfälle als bislang angenommen. Zuvor ging man von einer sogenannten Excess Mortality Rate von 250.000 bis 500.000 jährlich aus. Die Anzahl von Toten wird die Covid 19 – Pandemie nicht erreichen. Nicht weil der Lockdown so gut funktioniert. Einfach deshalb nicht, weil die Zahlen „ganz von selber“ sinken, weil es wärmer wird, weil Mitte/Ende Mai 2020 weitgehend Schluss sein wird mit Covid-19.
Werfen wir noch einen Blick auf die SARS-Pandemie 2003, die auch ohne Lockdown bewältigt wurde: Hier klicken.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Leser Ketterer anspricht, ist Frage, wie man mit Sterben, Versterben, Verstorbenen in einer journalistischen Betrachtung umgeht. Meine Oma wurde fast 107 Jahre alt. Als sie ruhig, aber allein im Altenheim verstarb, waren wir ganz sicher traurig. Aber sonderlich gewundert haben wir uns – Schwiegertochter, Enkel, erwachsene Urenkel – nicht. Ich denke, das ist nachvollziehbar, ohne dass uns Herzlosigkeit vorgeworfen wird. Wenn jetzt von statistisch 450 Verstorbenen in der Städteregion Aachen 54 Menschen mit dem Coronavirus infiziert waren, dann ist das bedauerlich. Egal aber, woran die anderen knapp 400 Menschen das Zeitliche gesegnet haben: Das ist ebenfalls bedauerlich. Es ist ohnehin für die meisten Menschen aktuell bedauerlich, dass sie sterben müssen. Irgendwann. In Sachen Corona-Tod gibt es mittlerweile eine höchst bemerkenswerte Debatte. Vereinfacht geht es um die Frage, ob ein ohnehin alter und sterbenskranker Mensch, nur weil er das Corona-Virus in sich trägt, intensiv-medizinisch behandelt und invasiv beatmet, dass er um jeden Preis weiter am Leben erhalten werden muss. Mit unter Umständen schrecklichen Folgen für sein restliches, dennoch kurzes Leben. Oder ob man ihn so behandelt,wie den sterbenskranken Menschen ohne Corona, der palliativ-medizinisch versorgt wird und in Ruhe und ohne Schmerzen sterben darf.
Ansonsten möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass meine Beiträge zur Debatte nicht der Stein der Weisen, sondern eben Beiträge zur Debatte sind. Ich formuliere Meinungen, die auf nachprüfbarem Datenmaterial beruhen. Da bin ich m. E. bereits wesentlich weiter, als die Bundesregierung plus Ministerpräsidenten plus sogenannter Experten. Die wissen nicht, warum der Lockdown begonnen wurde. Noch weniger wissen sie, wann er beendet werden soll. Man beschließt einfach mal und schaut, was passiert. Versuch und Irrtum sind das Motto. Eines allerdings ist gewiss. Deutschland wird sich von den Folgen der diktatorisch angeordneten Maßnahmen, wenn überhaupt, erst in Jahren erholen. Für viele, viele einzelne Menschen bedeutet das Handeln der Regierenden eine persönliche Katastrophe. Viel schlimmer als eine Corona-Infektion. Das ist meine Meinung.
Zum Schluss noch ein Wort zur´Schuld` von Putin, Trump und der AfD an jedwedem bösen Sachverhalt . Ich bin davon ausgegangen, dass dieses geflügelte Wort inzwischen im allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen ist. Offensichtlich nimmt der ein oder andere Leser das noch für bare Münze. Spätestens aber, wenn der hinter dem Link liegende Artikel gelesen wird, ist die Sache klar. Mit AfD-Bashing hat meine Aussage nichts zu tun. Im Gegenteil.
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Zur Mikroanalyse Städteregion Aachen aktuell:Hier klicken
Die AfD – Bundestagsfraktion hat zur Corona-Krise ein aktuelles Positionspapier erarbeitet und veröffentlicht.
Auch wenn ich persönlich und gut begründet in Sachen Corona-Krise weitgehend anderer Meinung bin, als die AfD, handelt es sich um ein absolut beachtenswertes Papier.
Leider wird das Positionspapier nicht diskutiert, weil es halt von der AfD kommt. Es enthält viele wichtige Fragestellungen und Aussagen, sowie Forderungen, die gut begründet sind.
So bietet das Papier für den Haltungsjournalisten Heinemann des Dlf denn auch eine gute Gelegenheit, die Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin der AfD, Beatrix von Storch, den Versuch zu starten, vorzuführen. Was ihn gleichwohl nicht gelingt. Es gelingt ihm nur, die traurige Struktur seines haltungsorientierten Denkens zu offenbaren.
Ganz anders als beim Interview mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier, unterbricht Herr Heinemann Frau von Storch andauernd, um seine „Linie“(AfD-ler sind unfähige, rechtsradikale Dumpfbacken) durch zuziehen.
Besonders offensichtlich wird dies bei der Frage, ob die AfD, ob Frau von Storch die Fragen zur Corona-Krise, welche die Bundesregierung nicht beantwortet, ebendiese Fragen beantworten können. Ultimativ schwätzt Herr Heinemann ein Ja oder Nein? in die Antwort Frau von Storchs hinein, die ob ihrer Geduld mit solch einem gutgedanklichen Haltungs-, Hampel-, sorry, Heinemann bewundert werden muss.
Das Interview des Dlf vom 9.4.2020 mit Beatrix von Storch hören:
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Der Vorbericht des Dlf zum Interview:
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Die letzten Fragen und Antworten von Beatrix von Storch, welche die Absicht des Befragers sehr schön sichtbar machen – Das Vorführen der Befragten:
[…] Heinemann:Können Sie diese Fragen alle beantworten?
von Storch: Die Regierung macht die Maßnahmen im Moment.
Heinemann:Nein! Sie, Frau von Storch.
von Storch: Ja. Die Regierung entscheidet im Moment gerade auf dem Exekutivwege und die Regierung muss der Bevölkerung …
Heinemann: Können Sie die Fragen, die Sie gerade selber gestellt haben, beantworten? Ja oder nein?
von Storch:Die Fragen muss der beantworten, der im Moment handelt, und das ist die Exekutive. Wenn die Exekutive handelt und schwerste Eingriffe vornimmt, dann muss sie sagen, auf welcher Grundlage sie dies tut. Das ist vollkommen klar, dass derjenige, der die Entscheidungen trifft, auch sagen muss, auf welcher Grundlage er Entscheidungen trifft – vor allen Dingen, wenn sie so schwerwiegend sind wie jetzt, dass wir sehen, dass jedes fünfte Unternehmen – so sagt ifo – vor der Insolvenz steht, dass wir mit 1,8 Millionen Arbeitsplatzabbau rechnen, 1,8 Millionen Arbeitslosen, fünf Millionen, sechs Millionen Kurzarbeitergeld, die empfangen werden, von ifo prognostiziert. Das heißt, wir haben hier Maßnahmen, die in einem Ausmaß in dieser Republik noch nicht gewesen sind, dass man wohl erwarten kann von der Regierung, dass sie sagt, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage diese Maßnahmen getroffen werden. Ansonsten wächst die Unzufriedenheit und die Unsicherheit und die Menschen, insbesondere auch die Wirtschaft brauchen eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Einfach nur die Information der Bundesregierung, dass sie scharf nachdenkt, ist zu wenig.
Grün-kursives Zitat& kompletten „Bericht“ lesen: Hier klicken
Da heißt es dann im Text:
[…]
Obwohl Japan eines der ersten Länder außerhalb Chinas mit einer Coronavirus-Infektion war, schneidet es mit etwa 2600 gemeldeten Fällen besser ab als die meisten anderen. Möglicherweise findet Japan jedoch weniger milde Fälle, weil es eine relativ kleine Anzahl von Tests durchführt. Das Land hat bisher 63 Todesfälle gemeldet.