… und Ausgangssperren gebe es ein starkes Bedürfnis, „die alte Normalität möglichst weitgehend wieder zu gewinnen“, sagte der Philosoph Julian Nida-Rümelin im Dlf-Interview. Ein Ende der Ausnahmesituation zu definieren, hält er für besonders wichtig. „Das Gefühl, wir würden unbegrenzt weiter in einer Not- und Sondersituation leben, sollten wir nicht beliebig prolongieren.“ Es gebe klare Kriterien dafür, wann die Pandemie als beendet erklärt werden könne. Nida-Rümelin kritisierte, dass diese allerdings nie öffentlich diskutiert worden seien.
Der Philosoph und Autor des Buches „Die Realität des Risikos“ definierte im Interview folgendes Kriterium für das Ende der Pandemie: Sie sei dann vorbei, wenn die Risiken durch die Pandemie unter das Niveau der allgemeinen Risiken gefallen sind, die wir als gemeinhin Teil des Lebens akzeptieren. …
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Das Interview des Dlf mit Julian Nida-Rümelin vom 30.5.2021
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… Das seien beispielsweise Krankheiten wie die Grippe oder auch Gefahren „im Straßenverkehr, im Alltagsverhalten, beim Sport treiben und so weiter. Und wir akzeptieren bestimmte Lebensrisiken. Wir ergreifen keine allgemeinen Maßnahmen, die alle betreffen.“
Eine Epidemie bedeutet ständige Veränderung. Die Situation ist im Fluss, doch wohin? Zahlen bieten Orientierung, aber sie verwirren auch. Ein Wert alleine wird der Dynamik nicht gerecht. Ein Überblick über Zahlen und Trends.
Die Inzidenzzahlen als einziges Kriterium für Corona-Maßnahmen heranzuziehen, halte er mittlerweile für überholt. Im Sommer 2020 hätten diese Zahlen noch eine andere Aussagekraft gehabt als aktuell. Mit dem Fortschritt der Impfkampagne seien ältere Risikopatienten nicht mehr akut gefährtet, mit einem schweren Verlauf auf die Intenisivstation zu kommen und zu sterben. Der Zusammenhang zwischen Inzidenz und Gesundheitslast sei stark abgesunken. Nicht die Inzidenz, sondern die Mortalität, sollte als Kriterium herangezogen werden, so Julian Nida-Rümelin.
Es sei unsicher, welche Corona-Maßnahme wirklich etwas bringe, sagte der Arzt Christoph Specht im Dlf. Dafür fehlten Daten. Was außerdem derzeit als Inzidenzwert herangezogen werde, sei in Wirklichkeit eine Melderate.
„Wir sind nicht krisenfest“
„Der öffentliche Diskurs ist insgesamt nicht gut gelaufen“, findet der Philosoph und spricht von starken Polarisierungen, Unterstellungen, Aggressionen. Es mangele an „Zivilkultur, die die Demokratie trägt, nämlich Meinungen in Ruhe anzuhören, die unserer Meinung nicht entsprechen.“ Die Viefalt von Optionen, Überzeugungen, Begründungen und Theorien zuzulassen, müsse wieder gelernt werden, so Nida-Rümelin. „Das beschädigt die Demokratie, wenn wir dazu nicht in der Lage sind.“
Die ungleiche Verteilung von Covid-19-Vakzinen als Impfstoff-Apartheid zu bezeichnen, sei ignorant, kommentiert der Journalist Peter Pauls. Diese Kritik vernachlässige, dass viele Krankheiten in ärmeren Ländern jedes Jahr unzählige Menschenleben forderten.
Das gelte übrigens weltweit und habe sich auch schon an anderen Krisen gezeigt. „Wir sind nicht krisenfest“. Insbesondere internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation, die Vereinten Nationen oder die EU fielen in Krisensituationen praktisch aus, hätten keine Autorität, entfalteten keine Steuerungswirkung. „Man hat den Eindruck mehrfach gewonnen, dass es letztlich nur die Nationalstaaten sind, die in solchen Situationen überhaupt noch reaktionsfähig sind. Wir fallen zurück auf Nationalstaat als Akteur, obwohl es sich um eine globale Herausforderung handelt.“
… bereitete ich Sonntag für Sonntag in Ostberlin das Mittagessen meiner Familie zu. Im Hintergrund lief der RIAS. Für einige Minuten schälten meine Hände die Kartoffeln langsamer und zogen die Pfanne mit dem halb garen Fleisch vom Herd. Friedrich Luft erschien. Ich kannte alle Westberliner Theateraufführungen, ohne jemals auch nur eine einzige gesehen zu haben. Dieser Typ war es wert, das Mittagessen um fünfzehn Minuten zu verzögern. Seit 1989 las ich fast wöchentlich die Theaterkritiken von Gerhard Stadelmaier in der FAZ. Sicherlich nur ein Zufall, dass ich das Abonnement der FAZ mit seinem Ausscheiden 2015 beendete. …
Grün-kursives Zitat und kompletten Text lesen: Hier klicken
… Über einhundert Jahre hat Deutschland einflussreiche und rhetorisch herausragende Theaterkritiker hervorgebracht. Gerhard Stadelmaier war ihr letzter. Es gibt kein deutsches Theater mehr.
Es muss Stadelmaier gewaltig gestunken haben, dass er sich für sein Buch „Deutschlandglotzen – Ganze Tage vor dem Fernsehen“ wochenlang ARD/ZDF angetan hat, um sich endlich wieder einmal mit – „sprachgewaltig“ wäre eine Untertreibung – Theaterdonner seine Wut von der Seele zu schreiben. Er seziere das Angebot „kreuzkomisch und provozierend garstig“, heißt es in der NZZ, während Deutschlandradio Kultur“ die „bravouröse Schlechtgelauntheit“ lobt. Der Theater-Kritiker kommt auch beim Fernsehglotzen nicht vom Theater los. Selbst bei den übelst verhunzten Inszenierungen muss er seinen Shakespeare geliebt haben, so dass er ihn beständig als Parallele benutzt, wie auch Molière, Tschechow, Ibsen und so weiter.
… wieviel Scheuklappen, besser Gesichtskreisverengung/Engstirnigkeit es braucht, um die Alleinbetrachtung einer Infektion mit SARS-CoV-2 und den daraus womöglich entstehenden Folgen allein und ohne weitere Konsequenzen für alle anderen Menschen durch die sogenannten „Maßnahmen“ so – im wahrsten Sinn des Wortes ´gnadenlos` – in den Vordergrund zu stellen.
Pfarrer Stephan Krebs mit seiner Morgenandacht im Dlf vom 22.1.2021 ist so ein Mensch, der rein gesinnungsethisch („Wir retten jeden Menschen! Jeder einzelne zählt. Koste es, was es wolle: Auch wenn 5 andere Menschen draufgehen) argumentiert. Kein bisschen Verantwortungsgefühl für das große Ganze, keine Ahnung von den Menschen, die nicht nur unter den Maßnahmen leiden, sondern auch daran (oft einsam und alleine) sterben.
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Zitat aus der Morgenandacht vom 22.1.2021:
[…] Vielleicht indem man sich erinnert, warum sich alle so sehr abmühen: Damit möglichst wenige erkranken und möglichst niemand daran stirbt. Denn das ist der Glutkern unserer Gesellschaft: Jede und jeder einzelne zählt. Es ist nicht entscheidend, wie sehr die Sterberate durch Corona gestiegen ist. Es ist nicht entscheidend, wie alt die Opfer sind. Entscheidend ist, dass unsere Gesellschaft nicht tatenlos zuschaut, wenn Menschen krankwerden und sterben, weil sich niemand kümmert oder weil es an einem Krankenhausbett fehlt. Der einzelne zählt. Das gilt freilich auch für die, die für den Lock-Down einen besonders hohen Preis zahlen. Ihre Last müssen alle mitschultern. Jeder einzelne zählt. Das ist der humanitäre Kern unserer Gesellschaft. Er leitet sich aus der biblischen Sicht vom Menschen ab und hat sich in der modernen Gesellschaft zu einem Grundrecht weiterentwickelt. Gut so. Wir kämpfen nicht nur gegen das Virus. Wir kämpfen auch für diesen großartigen Kern unserer Gesellschaft und daher eigentlich um alles: Jede und jeder ist es wert gesehen, gehört und respektiert zu werden. Natürlich auch die, die berechtigte und konstruktive Kritik üben. Doch die sollte der Gesellschaft dienen und nicht der eigenen Profilierung in den Medien oder für den nächsten Wahlkampf. Denn es geht jetzt um mehr als das. Es ist Zeit, die Temperatur wieder zu senken.
Wenn Nicht-Corona-Kranke nicht mehr im Krankenhaus aufgenommen werden, weil Betten für Corona-Kranke freigehalten werden müssen, wenn Operationen verschoben werden, wenn die Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht mehr zum Arzt gehen, wenn die Oma im Heim ihre Enkel nicht mehr sieht und glaubt, diese haben sie nicht mehr lieb, dieses und vieles mehr blendet der Pfarrer einfach aus.
Deutschland wandelt sich aktuell in eine autoritär geführte Hygiene-Diktatur. Pfarrer Krebs hilft kräftig mit.
Demokratie und Rechtsstaat werden im Namen einer angeblichen Pandemie geschleift. Schauen wir uns die Zahlenverhältnisse an. Weniger als 0,4% der Bevölkerung sind aktiv positiv getestet. Von 970.000 Verstorbenen in Deutschland sind im Jahr 2020 keine 50.000 an oder mit Corona verstorben. Sind die anderen nicht bedauernswert? Sollte denen nicht auch eine Morgenandacht gewidmet werden?
Die meisten der an oder mit Corona Verstorbenen waren älter, oft viel älter als 80 Jahre und lagen damit allermeisten bereits über dem Durchschnittssterbealter. Menschen also, denen der Tod oft näher war als das Leben. Menschen, die oft krank, sehr krank waren. Menschen, die machmal sogar den Tod herbei sehnten. Menschen, die ohne CoVid womöglich an einer anderen Infektion – der ´berühmten` Lungenentzündung – gestorben wären. Heuer war es CoVid.
CoVid – Eine weitere finale Todesursache, die dieses Jahr die Influenza abgelöst hat.
Sterben ist nicht schön. Doch Menschen sterben nun mal. Auch und vor allem in Heimen. Das hat mit Corona nicht viel zu tun. Deshalb wird die Statistik „Normalsterben“ 2019 in Heimen auch gehütet wie ein Augapfel. Das müsste Pfarrer Krebs doch eigentlich wissen. Aber nein, er redet einem Leben das Wort, das von den meisten Menschen in den oft stark isolierten Heimen leider nicht mehr als lebenswert empfunden wird.
DAS ist schlimm, Herr Pfarrer!
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Mathematisch-statistische Informationen zum Sterbegeschehen der vergangenen Jahre in Deutschland: Hier klicken
Auszug:
[…] Nun kann man schon die Einwände hören, bevor sie geäußert worden sind. Besonders beliebt ist der Einwand des Präventions-Paradoxons, nach dem nur die harten Maßnahmen zu einer auch unter normalen Umständen erwartbaren Sterberate geführt haben können.
„Getretner Quark Wird breit, nicht stark“,
wusste schon Goethe. Ich hatte es schon einmal gesagt: Trotz aller Maßnahmen wird noch immer Tag für Tag eine hohe Zahl mutmaßlich neu Infizierter gemeldet, die aber im Falle der vermuteten Sterberate keinen nennenswerten Einfluss auf die Gesamtzahl der Toten gehabt haben können – die Rate liegt dann ja nach den bisherigen Daten im Rahmen des auch ohne Infektionsfälle Erwartbaren. Wie sollen die Maßnahmen etwas verhindert haben, wenn erstens dennoch Zehntausende von mutmaßlichen Neuinfektionen auftreten und zweitens die Gesamtsterbezahlen sich nicht anders entwickeln als nach den vorherigen Jahren zu erwarten? Die Vermutung liegt nahe, dass hier Covid19 andere Todesursachen ersetzt hat und die entsprechenden Todesfälle sich nur in ihrer Ursachenstruktur und nicht in ihrer Häufigkeit verändert haben. Zudem liegen inzwischen etliche Studien vor, die sich mit der Sinnhaftigkeit harter Maßnahmen wie Lockdowns befassen und zu dem Schluss kommen, dass eine nennenswerte Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden kann. Nennen kann man hier als Beispiele die neue Studie von John Ioannides und Kollegen vom Januar 2021, die immerhin einen regulären Peer-Review-Prozess durchlaufen hat und sich damit wohltuend von der grundlegenden Arbeit zum PCR-Test von Christian Drosten unterscheidet. Oder die Studie von Ari Joffe, der zeigt, dass die Schäden von Lockdowns ihren Nutzen in jeder Hinsicht bei weitem überschreiten. Dagegen ist die gern zitierte Stellungnahme der Leopoldina, auf die sich die Regierung so begeistert beruft, weit von jeder Wissenschaftlichkeit entfernt, wie man unter anderem hier oder auch hier nachlesen kann. […]
… mit zwei Anträgen der AfD, befasst, die darauf abzielen, die deutsche Sprache stärker hervorzuheben. So will die Fraktion mit ihrer ersten Initiative „2021 zum Jahr der deutschen Sprache erklären“ (19/25801). Der zweite Antrag sieht vor, „Deutsch als Arbeitssprache in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union“ (19/25802) zu verankern. Der erste Antrag wurde zur federführenden Beratung in den Kulturausschuss und die zweite Vorlage wurde zur federführenden Beratung in den EU-Ausschuss überwiesen.
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Dr. Götz Frömming,AfD
Video, alle weiteren Reden und Dokumente sowie die grün-kursiven Zitate:Hier klicken
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Anträge der AfD
In ihrem ersten Antrag (19/25801) fordert die AfD, das Jahr 2021 zum „Jahr der deutschen Sprache“ zu erklären. Anlass hierfür gebe der 500. Jahrestags des Beginns der Bibelübersetzung durch Martin Luther. So solle etwa ein Programm aufgelegt und finanziert werden, „mit dem bundesweit durch Festveranstaltungen, Symposien und Diskussionen an die Bibelübersetzung erinnert wird“, schreiben die Abgeordneten. Des Weiteren fordern sie Dialogformate zwischen Wissenschaft und Bürgern, die die Zukunft und Gegenwart der deutschen Sprache in den Blick nehmen.
Mit ihrem zweiten Antrag (19/25802) will die AfD erwirken, dass Deutsch in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union zur gleichberechtigten Arbeitssprache erhoben wird. Die Fraktion fordert, dass sich die Bundesregierung beim Europäischen Rat dafür einsetzt und dem Bundestag einen umfassenden Bericht über ihre entsprechenden Bemühungen zuleitet. (ste/14.01.2021)
Bei dem Film handelt es sich um ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, dessen Inhalt auch in Zukunft für jedermann zugänglich sein sollte. Deshalb zitiere ich den Film komplett.
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Der Begleittext
Solarpanels, Windkraftanlagen und E-Autos – Umwelttechnologien sollen helfen, die Energiewende zu beschleunigen. Doch in GreenTech stecken Metalle wie Kupfer und seltenere mineralische Rohstoffe. Förderländer in Lateinamerika und Asien zahlen für die grüne Wende einen hohen Preis – denn der Abbau von Lithium hat dramatische Folgen für Mensch und Umwelt. Investigative Reportage.
Angesichts der Erderwärmung ist das Gelingen der Energiewende oberstes Gebot. Um eine Abkehr vom Kohlenstoff im Energiesektor zu erreichen, steigen viele Länder auf umweltfreundliche Technologien um; Solarpanels, Windkraftanlagen und natürlich Elektroautos stehen für saubere Mobilität und Umweltbewusstsein. Doch für die Herstellung von Elektroautos werden große Mengen an Metallen und selteneren mineralischen Rohstoffen wie Graphit, Kobalt oder Lithium benötigt. Auch in Windrädern und Solarpanels stecken Metalle und Seltene Erden. Nach der Abhängigkeit von Erdöl und Kohle begibt sich die Welt in eine Abhängigkeit von Rohstoffen, die der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt sind. Die investigative Reportage nimmt die ZuschauerInnnen mit auf eine Reise zur „dunklen Seite“ der Energiewende. Die Spurensuche führt vom chinesischen Norden über die Salzseen in Bolivien, die Vereinigten Staaten, Norwegen, die Schweiz und Frankreich bis in die Atacama-Wüste in Chile. Die Förderländer zahlen einen hohen Preis dafür, dass die Energiewende in Europa gelingt – denn der Abbau der begehrten Rohstoffe hat dramatische Folgen für Mensch und Umwelt. So paradox es klingt: Weil für klimaneutrale Technologien immer mehr Kohle benötigt wird, gehen die CO2-Emissionen weltweit nicht zurück. Steckt hinter der Energiewende nur ein gigantisches „Greenwashing“? Schaden saubere Energien der Umwelt letztlich mehr als die fossilen Energieträger? Zudem enthüllt die Reportage, dass westliche Regierungen und Unternehmen zahlreiche Expertenberichte über die tatsächlichen Umweltkosten grüner Technologien einfach ignorieren. Denn hinter der sauberen Energie stecken handfeste politische und wirtschaftliche Interessen. So steuert die Welt sehenden Auges auf die nächste Umweltkatastrophe zu. Und der Westen wird immer abhängiger von China als wichtigstem Produzenten mineralischer Rohstoffe und Weltmarktführer bei erneuerbaren Energien.