*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschland & Russland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie06 WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
„Die Einwohner von London und großer Teile von England warteten am Freitag vergeblich auf das Hellwerden“, berichtete WELT in der Samstagsausgabe am 6. Dezember 1952 und ergänzte: „Ein dichter Nebel, der schlimmste des ganzen Jahres, vermischt mit dem Qualm der Fabrikschornsteine, nahm jede Sicht und brachte den gesamten Verkehr zum Erliegen.“
Wie schlimm es wirklich werden würde, wusste da noch niemand. Denn auch am Nikolaustag erreichte nahezu kein natürliches Licht die britische Hauptstadt, ebenso wenig am 7. und am 8. Dezember. Erst am fünften Tag lockerte aufkommender Wind dendichten, stinkenden Nebel wieder.
Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Der „Duke“ war ein erfrischender Kontrast zu dem, was Königliche Hoheit eigentlich darzustellen hatte. Seine Späße quittierte Elizabeth stets mit gespielt tadelnden Blicken. Die Queen trifft dieser Verlust hart.
… alle hier in Greenwich willkommen zu heißen, und ich lade Sie ein, zuerst die Augen nach oben zu richten. Der Vatikan hat Michelangelo. Greenwich hat Thornhill, der 20 Jahre lang flach auf dem Rücken auf einem Gerüst lag, so starr, dass sein Arm dauerhaft schief wurde, und er hat uns diese wunderschöne und etwas verrückte symbolische Szene hinterlassen, die den Geist des Vereinigten Königreichs im frühen 18. Jahrhundert einfängt.
Dieses Gemälde über Ihnen wurde 1707 begonnen, genau in dem Jahr, in dem die Union mit Schottland vereinbart wurde – und spricht es nicht von höchstem nationalem Selbstbewusstsein? Schauen Sie sich diese wohlgenährten Nymphen, Amoretten und so weiter an. Sie feiern nicht nur den Triumph von Freiheit und Frieden und den Sieg über die Tyrannei – der offizielle Titel der Szene. Es geht auch um die Lösung einer langen und spaltenden politischen Frage: Wer auf dem Thron Englands sitzen darf. Und sie ist sichtlich zugunsten von William und Mary gelöst, wie sie sehen können – und das Ergebnis ist Stabilität und Sicherheit und Optimismus und eine Explosion des Welthandels, die durch neue Meerestechnologien angetrieben wird.
Über uns und um uns herum sieht man die Anker, die Seile, die Ruder, die Segel, die Fahnen, die Pulverfässer, die Sextanten, die Kompasse und die Enterhaken. Tatsächlich fehlt nur noch Harrisons Seeuhr – ebenfalls hier in Greenwich ausgestellt und in derselben Zeit in Auftrag gegeben – mit der jedes Schiff der Welt feststellen konnte, wie weit es von diesem Meridian entfernt war.
Der Deutschlandfunk zu den Siegern und Verlierern:
Der Deutschlandfunk zu den anstehenden Verhandlungen mit der EU:
Der Deutschlandfunk zur künftigen Außenpolitik Großbritanniens:
Großbritannien geht eigene Wege …
… und verlässt die Europäische Union. Sowohl in der EU als auch in Großbritannien gibt es dazu gemischte Gefühle. Manche freuen sich auf neue Perspektiven, andere dagegen fürchten sich vor einer ungewissen Zukunft. Denn die Details der künftigen Beziehungen müssen in den nächsten Monaten noch verhandelt werden. Wir haben darüber mit Sir Sebastian Wood gesprochen, der seit 2015 britischer Botschafter in Deutschland ist. […]
Der Brexit: Auswirkungen auf Arbeitsplätze in Deutschland
Von allen Wirtschaftszweigen in Deutschland wird die die Kfz-Branche am stärksten unter den Folgen des Brexits leiden. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis eines aktuellen Berichts des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. So sind im Bereich der Herstellung von Kraftfahrzeugen 4,2 Prozent der Arbeitsplätze in dieser Branche direkt von Exporten nach Großbritannien abhängig. Weitere 1,3 Prozent sind indirekt von Exporten nach UK abhängig. Weitere betroffene Branchen sind Metallerzeugung, die Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen und der Maschinenbau.
Die direkt abhängigen Arbeitsplätze sind unmittelbar mit Exporten ins Vereinigte Königreich verbunden. Bei den indirekt abhängigen Arbeitsplätzen besteht diese Verbindung zum Beispiel durch einen Auftraggeber, der seinerseits Produkte nach UK exportiert. Laut IAB waren im Jahr 2017 die meisten Arbeitsplätze, die mit Exporten in das Vereinigte Königreich verbunden sind, in den bevölkerungsreichsten Bundesländern zu verzeichnen: gut 90.000 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern mit rund 80.000 und Baden-Württemberg mit 70.000 Arbeitsplätzen.
Verheugen sagte im Deutschlandfunk, dazu müsse sich allerdings vor allem das britische Parlament auf die Regierung zubewegen. Das Problem sei, dass sich die verschiedenen Lager in Großbritannien in ihre Positionen festgebissen hätten. Es sei zu bezweifeln, ob die Abgeordneten überhaupt wüssten, was sie wollten. Sollte es bis zum 31. Oktober doch zu keiner Einigung kommen, werde die EU sich einer Verlängerung der Austrittsfrist nicht verschließen, erklärte Verheugen. Niemand in Brüssel wolle für einen harten Brexit verantwortlich sein.
Dem britischen Premierminister Johnson war es gestern nicht gelungen, die Abgeordneten des Unterhauses über den neuen Brexit-Vertragsentwurf abstimmen zu lassen. Parlamentspräsident Bercow verbot das Votum. Die Regierung will jetzt voraussichtlich am Donnerstag zunächst die für den Austritt notwendigen Gesetze beschließen lassen.
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Quelle des grün-kursiven Zitats & des Bildes: Dlf-Nachrichten 22.10.2019 = https://www.deutschlandfunk.de/brexit-verheugen-haelt-verlaengerung-der-austrittsfrist.1939.de.html?drn:news_id=1061820