Der weiße Mensch, vor allem der weiße Mann ist Rassist!
Er kann gar nichts anderes sein, als ein Rassist. Zu dieser Erkenntnis bin ich gekommen, nachdem ich das Feature gehört habe.
[…] Weiße sind es, die von der Konstruktion der Rassifizierung bis heute profitieren. Und sie waren es auch, die sich das alles ausgedacht haben. Doch ein Gespräch darüber zu führen, ist ihnen oft so unangenehm, dass sie unterschiedlichste Methoden anwenden, um es zu umgehen: zum Beispiel mit dem Verweis auf ein anderes Problem, mit einem emotionalen Ausbruch oder schlicht mit Ignoranz.
Was machen solche Reaktionen mit denen, die von Rassismus betroffen sind? Und wie schafft man es, darüber hinwegzukommen? […]
Bereits die ersten Sätze des siebten und letzten Teils der Reihe „Identitäten“des Deutschlandfunks zeigt, wohin die Reise geht. Als weiß geborener Mensch habe ich keine Chance, dieser Betrachtungsweise zu entgehen. Ich bin Rassist, ich handle – egal was ich tue oder sage- rassistisch und den Betroffenenen Nichtweißen bleibt nur noch die Frage, die Überlegung, wie man es schafft darüber hinweg zu kommen.
Das komplette Feature ist ein einziges, hoffnungsloses gleichwohl recht boshaftes Argumentieren gegen die weiße Rasse. Denn wenn es soviel Rassismus gibt, dann muss es – ich habe das niemals anders gesehen – verschiedene Rassen geben. Was ja auch offensichtlich ist. Genau so, wie es offensichtlich ist, dass es Männer und Frauen gibt, dass die Vereinigung eines Mannes mit einer Frau in erster Linie und ursprünglich ausschließlich zur Erhaltung der Gattung Mensch dient. Das sind keine Konstrukte, das ist so. Tatsache ist ebenfalls, dass auf dem Kontinent, auf dem hauptsächlich dunkelhäutige Menschen leben, dass in Afrika ein ungebremstes Bevölkerungswachstum stattfindet. Dort leben also Menschen, die eher dem „Ausbreitungstypus“ angehören. Was selbstverständlich eine rassistische Aussage ist. Gleichwohl ist sie wahr.
Aber Rassist bin ich ja sowieso. Ob ich will oder nicht. Deshalb ist es mir gleich, ich kann damit leben.
Hören Sie das komplette Feature des Dlf vom 19.1.2020:
_______________________
Die ersten 6 Teile der Reihe „Identitäten“:Hier klicken
Die übrigen Teile der Reihe „Vorsicht: Rechtsextrem!“:Hier klicken
Ich persönlich finde den Gedanken nicht schlecht. Jeder ist Mensch. Fertig!
Aber warum?
Weil immer weiter die Kategorie aufgerufen wird, weil die Vergleiche weitergehen, weil neue Unterkategorien und damit neue Ausschlüsse geschaffen werden. Letztlich wird so die soziale Kategorie Geschlecht zementiert. Deshalb finden wir, dass wir uns ganz von ihr verabschieden und stattdessen über strukturelle Diskriminierung sprechen sollten, die wir Genderismus und nicht Sexismus nennen.
… pro Jahr bei um die 100.000 zumindest potenziellen Menschlein. Davon sind etwa 96.000 gesund. Um die 20 (2014 war ein Ausreißer, da waren es 41) werden nach einer Vergewaltigung, knapp 4.000 werden aus medizinischen Gründen abgetrieben.
Abtreibung wird in Deutschland medial weitgehend tabuisiert. Das „Verhindern“ von Menschen ist kein Thema. Eine Diskussion findet bis auf wenige Ausnahmen praktisch nicht statt.
Am Mittwoch, den 24.7.2019 wird in den Aachener Nachrichten – Printausgabe ein Bericht zu einem ´radikalen Abtreibungsgegner`veröffentlicht. Geschrieben hat ihn ein junger Reporter der Rheinischen Post. Er heißt Sebastian Dalkowski.
Yannik Hendricks zeigt Ärzte und Ärztinnen an, die nach seiner Meinung gegen den mittlerweile geänderten § 219a StGB verstoßen. Dazu gehörte auch Kristina Hänel, die zunächst verurteilt, am Ende aber freigesprochen wurde.
Bemerkenswert am Vorgang Hänel ist vor allem, dass bei Anne Will eine Debatte zum § 219a StGb Werbeverbot Abtreibung zur besten Sendezeit stattgefunden hat, an der auch Kristina Hänel teilnahm. Eine Analyse dieser Sendung in 2 Teilen: Hier klicken.
Was ist dieser Yannik Hendricks für ein Mensch?
[…] Ein früherer Mitschüler von dem Gymnasium berichtet, dass Hendricks im Verlauf der Schulzeit mehr und mehr zum Außenseiter wurde. „Ich glaube nicht, dass er viele Kontakte zu Mitschülern hatte. Schach und Mathematik waren wohl lange Zeit die Hauptbeschäftigung. In der Oberstufe hat die Stufe versucht, alle, ihn inklusive, etwas mehr zu integrieren in den Stufenverbund. Ich denke, dass er sich auch hierbei recht verloren fühlte.“ Er beschreibt Hendricks als „in sich gekehrt“ und erzkatholisch. In der Abizeitung wird er als „Mathe-Genie unseres Vertrauens“ bezeichnet. Bei der Umfrage, wer am hilfsbereitesten ist, landet er auf Platz 3. Nach dem Abitur beginnt er ein Mathematik-Studium an der Universität Duisburg-Essen. […]
Eike Sanders, eine Antifa-Journalistin sieht die Aktivitäten von Yannik Hendricks so:
[…] Eike Sanders ist Co-Autorin des Buches „Kulturkampf und Gewissen: Medizinethische Strategien der ,Lebensschutz‘-Bewegung“. Sie hält Hendricks für einen typischen Vertreter der Anti-Abtreibungs-Bewegung in Deutschland. „Ich vermute einen religiösen Hintergrund“, sagt Sanders. Mitglieder dieser Bewegung veranstalten Demos oder machen sogenannte Gehsteig-Beratungen. Sie sprechen Frauen unter anderem mit hochauflösenden Fotos von Embryos vor Arztpraxen oder Beratungseinrichtungen an. Ihre Mitglieder kommen von den Evangelikalen, aus christlichen Kleinstparteien, der CDU/CSU, aus sehr konservativen Teilen der katholischen Kirche, der Neuen Rechten oder der AfD – und sie wollen Schwangerschaftsabbrüche erschweren. „Sie haben nicht unglaublichen Zulauf, aber eine viel größere Sichtbarkeit“, sagt Sanders. Ihrer Erfahrung nach hätten sie zwei Erzählungen: die vom Niedergang des Christentums und die von der Re-Traditionalisierung des Familienmodells. „Sie wollen nicht als religiöse Spinner dastehen, aber ihre Motivation ist religiös.“ Für diese Leute beginne das Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle, eine absolute Definition. „Sie machen Politik mit ihrem individuellen Gewissen. […]
Da wundert man sich eigentlich nur, dass ´Herr Putin` nicht dabei ist, bei der Aufzählung der Quellen, aus der die Anti-Abtreibungs-Bewegung ihre Aktivisten gewinnt.
Ich finde es schade, dass Sebastian Dalkowski gerade auf eine Journalistin zurückgreift, die bei der Einordnung des Denkens und Handelns von Yannik Hendricks eine extrem linke Einstellung an den Tag legt und so tut, als sei genau das in Deutschland selbstverständlich. Nur ein paar rechte Spinner, natürlich auch aus der AfD, dächten anders. Ob sich Frau Sanders da nicht mal vertut!?
Dass immer weniger Ärzte bereit sind, Abtreibungen durchzuführen, wird am Ende des Artikels der Aachener Nachrichten schon ein bisschen bedauert:
[…] Viele Ärztinnen aus der Frauenbewegung der 70er, die noch Abtreibungen durchführen, gehen in Rente, es kommen viel weniger neue Ärzte und Ärztinnen nach, die ihre Arbeit übernehmen (wollen).
Das ist auch im Kreis Kleve so, dem Heimatkreis von Yannic Hendricks. Dort gibt es zwar Beratungsstellen, die Frauen besuchen müssen, bevor sie eine Abtreibung vornehmen lassen. Doch einen Arzt oder eine Ärztin, die diese durchführt, gibt es dort nicht mehr. Dazu müssen die Frauen in die Nachbarkreise fahren. Oder gleich in die Niederlande.
Dass bei Ärzten und Ärztinnen vielleicht ein Umdenken in Bezug auf den Wert des ungeborenen menschlichen Lebens stattfinden könnte, wird nicht in Erwägung gezogen. Ein Umdenken, auch im Hinblick auf die niedrigen Geburtenzahlen in Deutschland. Zumindest bei der autochthonen und eher gebildeten Bevölkerung.
Für ein reiches Land wie Deutschland ist es m. E.skandalös, wenn jedes Jahr fast 100.000 gesunde Menschlein in eine medizinische Mülltonne entsorgt werden. Zumal Kinderwunschkliniken regen Zulauf haben. Ein von der leiblichen Mutter nicht gewolltes Kind als Säugling zur Adoption frei zu geben, wäre schließlich auch eine Möglichkeit, die man offensiv organisieren könnte.
Aber nein, auf einmal spielen Gene eine wichtige Rolle. Jedes Paar möchte selbstverständlich sein eigenes Kind, möchte sich selbst fortpflanzen. Und wenn es nicht komplett (Unfruchtbarkeit eines Partners, Schwulen-, Lesbenpaare) geht, dann soll wenigstens der Samen oder die Eizelle von einem der Partner sein.
__________________________
Bericht des Dlf Kultur über Yannik Hendricks, hier genannt Markus Krause: Hier klicken
Interview der taz mit Yannik Hendricks, ebenfalls genannt Markus Krause: Hier klicken
Artikel zu einem Juso-Parteitag u. a. zum Thema Abtreibung: Hier klicken
Mehr auf mediagnose.de zum Thema Abtreibung: Hier klicken
Am Rande der Kopftuch-Konferenz in Frankfurt gerät Alice Schwarzer in einen Streit mit einer Muslima. Ein Video zeigt das Wortgefecht auf Twitter – und löst einen Shitstorm aus.
Update vom 10. Mai 20.36 Uhr: Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat ein „Sprechverbot“ für kritische Stimmen gegen den politisierten Islam beklagt. Bei einer Tagung zum muslimischen Kopftuch an der Frankfurter Goethe-Universität sagte Schwarzer, dass Kopftuch-Kritiker angefeindet würden. Am selben Tag löste die 76-jährige Frauenrechtlerin noch einen Shitstorm aus.
Bereits im Vorfeld der Konferenz war es zu Protesten gekommen, wie die fr.de* berichtet. Am Rande der Veranstaltung streitet sich Schwarzer mit einer Demonstrantin – und wird dabei gefilmt. Das auf Twitter veröffentlichte Video zeigt, wie Schwarzer die Kopftuchträgerin leicht am Arm berührt. Daraufhin kommt es zum Wortgefecht – die Demonstrantin droht Schwarzer mit einer Anzeige, die aber kontert: „Oh, ich dachte, nur ein Mann darf Sie nicht anfassen!“ Zuerst hatte der Tagesspiegel darüber berichtet.
[…]
Hier das „Verhöhn-Video“:
Gestern war ich als Initiator bei der #wirbleibenlaut Demo. Alice Schwarzer fässt ohne Erlaubnis eine Demonstrantin an. Daraufhin sagt ihr Schwarzer folgendes… pic.twitter.com/dP2FkNolxm
Liebe Zwangsbeglückende, alle mal bitte herhören, als Feministin und Ewiggestrigende würde ich es vorziehen, mein Leben ungegendert in Ruhe beenden zu können. Und zwar frühestens in zwanzig Jahren. Wenn ihr so lange vielleicht noch mal warten könntet?
Als gelernte Sprachwissenschaftelnde weiß ich nämlich, dass das grammatische Geschlecht nichts mit dem Schniedel und der Muschi zu tun hat, auch nicht damit, ob man beides hat oder nichts von beidem oder sich noch nicht entschieden hat. Oder mit den Genen oder Chromosomen und Chromosom*innen.
[…]
________________________
Die NZZ meint:
Lange war die Linguistik ein in der Öffentlichkeit wenig beachtetes Fach. Ihre Themen und Inhalte waren den meisten Menschen reichlich egal. Das ändert sich seit einiger Zeit, allerdings nicht immer zum Wohle des Fachs. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Verkündigung des «Wortes des Jahres» und des «Unwortes des Jahres», bei der immer auch mitgeteilt wird, welche Sprachwissenschafter die Auswahl vorgenommen haben.
Inzwischen kommt es aber noch schlimmer. Sprachwissenschafter und vor allem Sprachwissenschafterinnen werden für die Eingriffe in die Sprache verantwortlich gemacht, die sich allenthalben im Rahmen der Forderung nach sprachlicher Gleichstellung von Männern und Frauen zeigen. Es geht um die sogenannte Gendersprache, die eigentlich gendergerechte Sprache heissen sollte.
Die Vorschläge für eine solche neue Sprache kommen ebenso wenig aus der wissenschaftlich ernstzunehmenden Linguistik wie die Auswahl der (Un-)Wörter des Jahres. Ganz im Gegenteil, die Linguistik könnte, wenn man ihr auch nur ein bisschen Gehör schenkte, den Irrweg der vermeintlich gendergerechten Sprache leichter ans Licht bringen als jede andere Disziplin.
Weil es nun mal Männer sind. Und keine Frauen, wie uns die Genderwissenschaft weiß machen will.
Jedes Jahr ergründet die Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie es um das Wohlbefinden der Menschheit steht. Dieses Jahr beschäftigen sich die Statistiken mit der Frage, wie die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen zustande kommt.
Anzeige
„Dabei ist wichtig zu beachten, dass – obwohl die World Health Statistics 2019 ihre Geschichten in Zahlen erzählen – die Konsequenzen echte Menschen betreffen“, schreibt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in seinem Vorwort.
… in den sich die Aktion angeblich begeben habe, war bei manch obermotivierten Schreibern die Rede. Reiner Kunze, einer der namhaften Erstunterzeichner der Aktion hat darauf nun folgendes gesagt: „Ich las, ich hätte mich in den Dunstkreis der AfD begeben. Ich fühle mich tatsächlich in einer Art Dunstkreis – es ist der Dunstkreis einer mehr und mehr zurückkehrenden DDR, als dort die gleichen Methoden politischer Denunziation angewandt wurden.“
Verena schreibt ein Buch mit denkbar abstrusem Inhalt:
Kinderfreiheit,
also die ausdrücklich und feministisch begründete Abwesenheit von Kindern, sei das neue Paradigma:
Kinderfrei leben heißt, gegen soziale Erwartungen zu rebellieren – und ist deshalb auch eine feministische Entscheidung. Frauen, die sich gegen Nachwuchs entscheiden, sind die mutigen Vorreiterinnen einer Bewegung, die an Zuspruch gewinnen muss, wenn unser vom westlichen Lebensstil maßlos ausgebeuteter Planet noch länger bewohnbar und lebenswert bleiben soll. Verena Brunschweiger begibt sich als Soziologin und Philosophin, aber vor allem als feministische und ökologische Aktivistin mitten hinein in die Tabuzone unseres gesellschaftlichen Konsenses, der sich ein Lebensglück ohne Kinder nur schwer vorstellen kann. Sie setzt sich kritisch mit dem pronatalistischen Dogma auseinander, das Politik, Kultur und Alltag durchdringt und sich in die Tiefenschichten unseres Denkens, Fühlens und Wünschens eingeschrieben hat. Sie zeigt, wer von diesem Konsens profitiert, und dass er nicht für Geschlechtergerechtigkeit in unserer Gesellschaft sorgen wird. Ihr Fazit: Deutschland braucht eine echte Frauenpolitik, keine unreflektierte pronatalistische Bevölkerungspolitik!
Der Plan geht auf:
Zunächst macht der FOCUS ein Interview: Hier klicken
Dann steigt die Achse des Guten ein.Ulricke Stockmann verweist die Ideen der Autorin in´ s Reich der Misantropie: Hier klicken.
Schließlich kommt es zur Gegenrede durch Birgit Kelle.