Russland & Ukraine & Lanz aktuell: Wagenknecht wird demontiert – Auf eine Art und Weise die eines Herrn Lanz unwürdig ist

Doch Lanz befeuert die Feindseligkeit, die latent in der Debatte zum Vorschein kommt.
Aber:

Sahra Wagenknecht wehrt sich wacker!

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Ein Rezipient des Videos unten  meint vollkommen zu Recht:
Wie soll man den Krieg stoppen ? Man kann nicht mal eine Diskussion mit 4 Personen führen.

Quelle Video & Zitat

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Anmerkung 1

Kevin Künert meint ab Minute 32:18, dass Deutschland zwei Weltkriege mit jeweils einer absoluten militärischen Niederlage und Kapitulation auf Kosten von Millionen Zivilisten und Soldatinnen und Soldaten beenden musste.

Herr Kühnert offenbart seine historische Unbedarftheit. Sein Nichtwissen. Der erste Weltkrieg endete keinesfalls mit einer absoluten militärischen Niederlage, sondern mit der in erster Linie politischen Entscheidung, den Krieg im Rahmen eines Verhandlungsfriedens beenden zu wollen. Die Bevölkerung Deutschlands selbst litt erheblich unter dem Krieg. Ursache waren jedoch keine feindlichen Truppen in Deutschland sondern Hunger und Krankheiten.  Ludendorff verlor die Nerven. Der Stern: Im Herbst 1918 muss Ludendorff sich schließlich eingestehen, dass der Krieg für Deutschland verloren ist. Doch die Suppe sollen nicht etwa die gescheiterten Militärs, sondern die Parlamentarier auslöffeln – der Beginn der „Dolchstoßlegende).

Bereits die Waffenstillstandsverhandlungen waren eine Demütigung. Am Ende musste die politische Führung Deutschlands mit dem Versailler Vertrag einen Diktatfrieden hinnehmen, der faktisch in den Zweiten Weltkrieg führte.

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Strom & Energie & Habeck aktuell: Die Super-Spinner* …

Hört man den Ergüssen unserer Politiker genau zu, kann man das große Grausen bekommen. Wenn ihre halbgaren Vorstellungen von Energie-, Agrar- und Verkehrswenden realisiert werden, erreichen sie nur eines: einen dramatischen Abstieg Deutschlands.

Die Landesgruppe der CSU fordert in einem Papier, Deutschland müsse die Energieversorgung sicherstellen: „weg von ideologischen Debatten über vermeintliche Moralenergien und hin zu einer Stärkung echter Vernunftenergien, um Blackouts zu verhindern und den Greenout in Deutschland zu beenden“.

Da bedarf es einiger Begriffserklärungen. 

Moralenergie wird in Klimawattstunden gemessen und besteht zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie ohne Spuren von Kohle, Gas, Öl und Kernkraft. Moralenergie kann von Windrädern und Solarpaneelen ohne Rechnung erzeugt werden und auch verloren gehen, wenn Kernkraftwerke das Netz verstopfen. Für Moralenergie gelten die Hauptsätze der Wärmelehre nicht.

Vernunftenergie kommt aus Bayern, darf keine Spuren von Denkverboten enthalten und wird in einem neu zu erfindenden CSU-Bundesenergieforschungscampus erfunden. Es scheint sogar echte und unechte Vernunftenergien zu geben. „Sie besteht aus einem Mix aus erneuerbaren Energien, neuen Energiequellen wie Wasserstoff (die Quellen müssen noch gefunden werden), der Erschließung heimischer Gasvorkommen (nicht in Bayern, am besten in anderen Erdteilen) und neuer Forschung an der Weiterentwicklung der Kernenergie in beiden Bereichen, der Kernspaltung und der Kernfusion“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt WELT AM SONNTAG. „Dafür wollen wir einen neuen Bundesenergieforschungscampus einrichten für Spitzenforschung ohne Denkverbote.“ Hurra, endlich will mal jemand die Bundesenergie ohne Denkverbote erforschen. Dann steht ein CSU-Durchbruch bei der Kernfusion unmittelbar bevor.

Sogar ein neues Atomkraftwerk soll gebaut werden. Na ja, kein Richtiges. Sondern in erster Linie zu Forschungszwecken – also nicht zur Stromerzeugung. Da sieht man’s: Christsoziale Energiepolitik funktioniert voll ohne Denkverbote.

Blackouts ist die Mehrzahl von Blackout – aus dem Englischen –, zu Deutsch: „Schwarz aus“ und steht umgangssprachlich für komplette landesweite Stromausfälle. Blackouts müssen verhindert werden – wo kämen wir denn hin, wenn es mit den Schwarzen in Deutschland aus wäre. 

Blackout steht aber auch für Gedächtnisverlust – insofern hat die CSU schon einen Blackout –, nämlich ganz vergessen, dass es die CDU/CSU unter Kanzlerin Merkel war, die den Kernenergie-Salto rückwärts in den Wiederausstieg bejubelte und vollzog.

Greenout ist die Einzahl von Greenouts – aus dem Englischen – zu Deutsch: „Grün aus“ und meint umgangssprachlich einen Kater nach einer Cannabisüberdosis. Das scheint ein deutsches Phänomen zu sein, da der Greenout in Deutschland beendet werden muss. Vielleicht aber meint die CSU, dass Greenout ein Abfallen der Grünen in der Wählergunst unter die 5-Prozent-Klausel bedeutet und hat Sorge, dass ihnen der künftige Koalitionspartner wegbricht. Dann müssten sie wieder mit den irren Sozen in die Koalition. Lauterbach und Lambrecht würden weiterhin Minister bleiben und Scholz würde Vizekanzler.

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Quelle Ausschnitte & Zitat plus kompletter Artikel vom 6.1.2023

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*Meine Meinung!

Anti – Gender, Anti – Feminismus -, Anti – Demokratie aktuell: Die neue „Meldestelle“ …

… das Denunziations-Portal der Amadeu-Antonio-Stiftung*

J’accuse! Ich klage mich selbst als Antifeministin an

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NZZ: Demokratie braucht keine Denunzianten – und keine «Antifeminismus»-Meldestelle

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*Heute braucht es weder Blockwarte noch IM. Heute geht es digital. Fantastisch, oder?

Russland & Ukraine & Putin aktuell: Rede zur Lage der Nation …

… von Wladimir Putin

Ein Kommentar von Thomas Fassbender bei Kontrafunk aktuell vom 22.2.2023

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Redeauschnitt 1 mit Übersetzung

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Redeauschnitt 2 mit Übersetzung

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Google-Recherche: Putin Rede vom 21.2.2023

Russland & USA & Atomkrieg aktuell: Interview mit Fred Kaplan zum Stand der Dinge

Amerikanische Dokumente über Atomkriegsplanungen

… sind bis heute geheim. Der US-Journalist Fred Kaplan hat deshalb mit 160 Insidern gesprochen. Er verrät, was das Pentagon durchspielt. Und welche Wort-Case-Szenarien im Ukraine-Krieg real werden können.

Fred Kaplan, Jahrgang 1954, ist Journalist und Politikwissenschaftler. Er hat sieben Bücher verfasst und schreibt seit 2002 die vielbeachtete Kolumne „War Stories“ für das Onlinmagazin Slate.com. In den frühen Achtzigern sorgte sein Buch „Wizzards of Armageddon“ für Aufsehen, das den Planern des Atomkrieges über die Schulter sah. Fast vierzig Jahre später hat sich Fred Kaplan erneut mit dem Thema beschäftigt – und Haarsträubendes zutage gefördert. Ein Gespräch über Overkill, Russlands taktische Atomwaffen und die heikle Frage, wie weit amerikanische Präsidenten wirklich gehen würden, um Europa zu verteidigen.

Quelle Ausschnitt, Zitat, komplettes Interview & PDF*/Kommentare*

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Russland – Ukraine aktuell

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*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „USA, Russland; atomkrieg, Deutschland“  ist, zitieren wir den Text  als PDF, den Kommentarauszug als PNG. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.

Feministische Aussenpolitik & Baerbock aktuell: Der neueste „Bock“ – neben der 360 Grad Wende

Es ist – meine Meinung – eine schwachsinnige Idee …

Passt also!

Die Außenministerin präzisiert laut einem Medienbericht die Leitlinien einer „feministischen Außenpolitik“: Neben einem „genderkompetenten“ Kulturwandel soll es im Ministerium neue Regeln für die Budgetpolitik und eine spezielle Beauftragte für deren Umsetzung geben.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) will laut einem Medienbericht eine Botschafterin für feministische Außenpolitik ernennen. Das geht aus einem Entwurfspapier für die „Leitlinien feministischer Außenpolitik“ hervor, das dem „Spiegel“ vorliegt.

„Die Botschafter*in wird für das Mainstreaming feministischer Außenpolitik Sorge tragen. Sie wird die Leitlinien weiterentwickeln und ihre Umsetzung sicherstellen“, heißt es demnach wörtlich in dem 41-seitigen Papier, das insgesamt zwölf Leitlinien aufzählt. Sechs davon zielen auf die Arbeitsweise im Auswärtigen Dienst ab und sechs auf das außenpolitische Handeln. „Diese Leitlinien sind als Arbeitsinstrument des Auswärtigen Amts gedacht“, heißt es im Entwurfstext.

Er sieht außerdem vor, die Genderkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken und einen „Kulturwandel“ herbeizuführen. „Feministische Außenpolitik verankern wir in allen Pflichtfortbildungen unseres Dienstes, um einen „feministischen Reflex“ auszubilden“, schreiben die Autoren.

[…]

Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Artikel

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Dümmster Außenminister aller Zeiten? Ist Annalena Baerbock Symptom oder Mitursache einer Politik der intellektuellen Zerstörung durch intellektuell Gestörte

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Tagesspiegel: Feministische Außenpolitik: Wie Baerbock männliche Machtstrukturen aufbrechen will

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Baerbock bei MEDIAGNOSE

Klima & Irrtümer & Lehren aktuell: Stefan Aust bringt – wieder mal – einen journalistischen Meilenstein …

Wie sehr man mit Klima-Vorhersagen daneben liegen kann, hat ausgerechnet der renommierte Club of Rome bewiesen. Keine seiner Prognosen trat ein, einige erweisen sich als grotesk falsch. Das ist so interessant, weil sich die „Letzte Generation“ noch heute auf das Gremium beruft. …

Der Club of Rome war die „Letzte Generation“ der 1970er-Jahre. Keine seiner Prognosen ist eingetreten, doch das hat seinem Ansehen nicht geschadet. Insbesondere China entwickelt sich ganz anders als vorhergesagt. „Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu“, erklärt die grüne Außenministerin Annalena Baerbock. Die selbst ernannte „Letzte Generation“ sieht den „Kipppunkt“ bereits in drei Jahren erreicht. Das sage „die Wissenschaft“.

Zu den Autoritäten, auf die man sich beruft, gehört der Club of Rome. 1972 veröffentlichte der seinen ersten Bericht unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Diese Warnungen seien jahrzehntelang ignoriert worden, hört man derzeit oft. Dabei sei die mit dem Klimawandel drohende Katastrophe schon damals vorausgesagt worden. Wirklich?

Heute heißt es, wir nutzten zu viel Kohle und Gas. Doch damals warnte der Club of Rome vor dem Gegenteil: Die Vorräte an solchen Rohstoffen seien bald aufgebraucht, und die Menschen müssten dann frieren und hungern. „Wenn der Gebrauch natürlicher Brennstoffe eines Tages durch die Freisetzung von genügend Kernenergie ersetzt werden sollte, hört auch die Freisetzung von Kohlendioxid auf, vielleicht, wie man hofft, ehe es messbare ökologische und klimatologische Wirkungen hinterlassen hat.“

Als mögliches Problem sah der Club of Rome damals nicht das CO₂, sondern dass „freigesetzte Wärme im Endeffekt die Atmosphäre direkt oder indirekt erwärmt, zum Beispiel über das bei Kühlvorgängen erwärmte Wasser“. Aber das war in den „Grenzen des Wachstums“ nur eine Randnotiz.

Was damals „berechnet“ wurde: 1981 werde das letzte Gold gefördert und 1985 das Quecksilber aufgebraucht. 1992 fließe dann der letzte Tropfen Erdöl. 1994 werde das Gas ausgehen. Kupfer gebe es nur noch bis 1993, Aluminium immerhin bis 2003. Und diese wissenschaftlich fundierte Prophezeiung kam nicht von jungen Leuten, die sich auf der Straße festklebten, sondern aus dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Die Stiftung Volkswagenwerk förderte die Studie. Zu den Gründern des Club of Rome gehörten der italienische Industrielle Aurelio Peccei, einst Topmanager von Fiat und Olivetti, und der Schotte Alexander King, Direktor bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Ein Blick in die Vergangenheit hätte Denkfehler vermieden

Wie konnten sich solche Leute derart irren? Weil sie mathematisch bisherige Entwicklungen hochrechneten, aber weder zukünftige technische Innovationen noch weitere Entdeckungen von natürlichen Ressourcen vorhersahen.

Dabei hätten sie durch einen kurzen Blick in die Vergangenheit feststellen können, dass etwa die Steinzeit nicht aus Mangel an Steinen zu Ende gegangen ist. Sie lebten in einer Zeit ohne Internet und Smartphones, dennoch bestimmten die Weissagungen der damaligen Zukunftsforscher die Medien. Selbst das Wort „Windenergie“, heute aus grüner Sicht wichtigste Lösung der Energieprobleme, kommt in dem Text von 1972 nicht vor, dabei kannte man Windmühlen schon seit einigen Jahrhunderten.

Noch weniger in mathematische Modelle pressen lassen sich gesellschaftliche Entwicklungen. In der ersten Studie des Club of Rome hieß das Horrorszenario nicht „Klimakatastrophe“, sondern „Bevölkerungsexplosion“. Die Zahl der Menschen auf der Erde werde exponentiell wachsen, sich also in immer kürzeren Abständen immer wieder verdoppeln – eine allgemein den Milchmädchen unterstellte Rechnung, die dann, bezogen auf Kranken- und Totenzahlen, in den Corona-Zeiten wieder auftauchte. Diese mehrfach verdoppelte Zahl von Menschen werde man dann nicht mehr ernähren können, denn sie lebten in armen Ländern ohne Wirtschaftswachstum.

„Das Wachstum der Weltindustrie findet in erster Linie in den bereits hoch industrialisierten Ländern statt, deren Bevölkerung aber relativ langsam anwächst.“ Als Beispiel für Länder mit schnellem Wirtschaftswachstum nannte die Studie von 1972 ausgerechnet die UdSSR mit 5,8 Prozent und Japan mit 9,9 Prozent.

Die Katastrophe erwartete man für China mit einer schnell zunehmenden Bevölkerung und einem Wachstum von nur 0,3 Prozent. Die Mutter aller Fehler im Bericht des Club of Rome war seine Prämisse: „Die gegenwärtige Art des Wirtschaftswachstums reißt die klaffende Lücke zwischen den reichen und den armen Ländern unaufhaltsam weiter auf.“

Die UdSSR existiert nicht mehr, und ihr Nachfolger Russland lebt nach wie vor vom Export fossiler Brennstoffe – und Japan wächst nur noch um 1,7 Prozent. China hingegen erreichte in den Jahren seither auch schon mal 15,2 Prozent im Jahr.

Die Volksrepublik ist das beste Beispiel dafür, dass alles anders kam als vorausgesagt. 2005 überholte sie mit ihrem Wirtschaftsvolumen Frankreich. In den Jahren 2006, 2007 und 2009 zog sie an Großbritannien, Deutschland und Japan vorbei und wurde damit zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Erde. Geht es nach dem kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt, liegt China seit 2014 sogar vor den USA auf Platz eins.

Die Untergangspropheten von damals wie heute pflegen eine eurozentristische Sicht. Doch die Gewichte auf der Welt verschieben sich. China ist dafür das größte Beispiel, aber nicht das einzige. Auch Indiens Bruttoinlandsprodukt hat das von Frankreich bereits übertroffen und nähert sich jetzt dem von Großbritannien an, wuchs 2021 noch einmal um 8,7 Prozent.

Bei allen fortbestehenden wie neuen Problemen: Das Leben in diesen Ländern hat sich nicht verschlechtert, sondern entscheidend verbessert. „Mehr als 850 Millionen Menschen wurden aus der Armut befreit“, stellt die Weltbank etwa über China fest.

Je mehr Wohlstand es gibt, desto weniger Kinder werden geboren

Damit erledigte sich auch das Thema „Bevölkerungsexplosion“. Wie überall auf der Welt, so gilt auch in China: Wenn der Wohlstand wächst, wollen die Leute nicht mehr so viele Kinder. Auch verbessern sich die sozialen Sicherungssysteme, Nachwuchs wird also nicht mehr als alleinige private Altersversorgung benötigt. Xi Jinping schaffte die Ein-Kind-Politik ab.

Jetzt dürfen chinesische Familien mehrere Kinder bekommen, aber die meisten wollen es nicht. 2022 schrumpfte Chinas Bevölkerung um rund 850.000 Menschen. Das ist ein Problem, denn auch China überaltert. Und es ist das Gegenteil von dem, was der Club of Rome prognostizierte. Der warnte vor einer Weltbevölkerung von 14 Milliarden im Jahr 2032 – heute, ein knappes Jahrzehnt davor, sind es acht Milliarden.

Die in den „Grenzen des Wachstums“ beschworene große Hungersnot ist ausgeblieben. Laut Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen ist die Zahl der Hungernden 1990 bis 2015 sogar um 216 Millionen zurückgegangen. Mittlerweile ist sie wieder gestiegen, was aber nicht an Überbevölkerung liegt, sondern andere Ursachen hat: Die Corona-Lockdowns führten weltweit zu wirtschaftlichen Zusammenbrüchen, etwa durch die Unterbrechung des Tourismus – ein Problem, das die Klimaaktivisten mit ihrer Polemik gegen Fliegen und Schiffsfahrten noch verschärfen wollen.

Jetzt, so heißt es immer wieder, gefährde der Ukraine-Krieg die weltweite Versorgung mit Weizen. Sicherlich ein Problem – denn insgesamt liegt die Ukraine in ihrer jährlichen Weizenernte (26.098.830 Tonnen) weltweit auf Platz sieben, hinter China, Indien, Russland, USA, Kanada und Frankreich einen Platz vor Pakistan und zwei Plätze vor Deutschland (24.463.800 Tonnen), das einen Großteil seiner Ackerflächen klimaschonend für den Anbau von Mais nutzt, um Biogas zur Stromerzeugung herzustellen.

Natürlich sprach der Club of Rome 1972 auch schon von einer Umweltkatastrophe, meinte aber nicht hohe Temperaturen oder steigende Meeresspiegel, sondern vergiftete Luft und verschmutztes Wasser. Doch entgegen allem Anschein beim täglichen Medienkonsum: Diesbezüglich hat sich die Lage sehr stark gebessert.

Das muss sogar Nordrhein-Westfalens neuer grüner Umweltminister Oliver Krischer auf der Website seines Ministeriums zugeben: „Durch eine ambitionierte Umweltpolitik konnte in den letzten Jahrzehnten die Belastung durch Blei und Cadmium für die Bevölkerung deutlich reduziert werden.

In Nordrhein-Westfalen gelangte so im Jahr 2020 nur noch rund ein Sechstel des im Basisjahr 1986 mit dem Staubniederschlag eingetragenen Bleis und Cadmiums in die Umwelt.“ Wer an Flüssen wie Rhein, Ruhr oder Saale lebt, der weiß: Auch die sind heute um ein Vielfaches sauberer als vor ein paar Jahrzehnten.

„Ja, aber“, entgegnet der Eurozentriker mit gepflegtem Halbwissen, denn er glaubt: Dafür sei es in Ländern wie China schlimmer geworden aufgrund der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung dort. Als Autoren einer kritischen Biografie über den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping stehen wir nicht im Verdacht, ihn bejubeln zu wollen.

Unser Buch wurde sogar Opfer von chinesischen Zensurmaßnahmen. Doch es gehört auch zur Wahrheit, die wir über Xi recherchiert haben: Er hat erkannt, dass nicht nur die ausufernde Korruption eine Gefahr für die Kommunistische Partei darstellt, sondern auch die Wut der Bevölkerung über die Umweltzerstörung. Und hat deren Bekämpfung deshalb zur Chefsache gemacht.

Das fing schon an, als der damalige Vizepräsident in der Parteiführung für die Olympischen Sommerspiele 2008 zuständig war. Xi verbannte 2000 Fabriken aus der Stadt. Kohle- wurden durch Gasheizungen ersetzt. Um den Autoverkehr einzuschränken, führte er Fahrverbote ein für jeden zweiten Tag, je nachdem, ob das Nummernschild mit einer geraden oder einer ungeraden Nummer endete.

Abhängigkeit von China bleibt das größte Problem

Gleichzeitig vervielfachte er den öffentlichen Nahverkehr: Vor den Spielen gab es in Peking nur zwei U-Bahn-Linien. Heute erstreckt sich das Netz über 25 Linien, 470 Stationen und 797 Kilometer. Noch größer ist Shanghais U-Bahn, mit 802 Kilometern das größte Netz der Welt.

China steckt mehr Geld in erneuerbare Energien als die USA, die EU und Japan zusammen (baut gleichzeitig weiter Kohle- und Kernkraftwerke). Neun der zehn weltgrößten Hersteller von Solarkollektoren und sieben der zehn größten Hersteller von Windkraftanlagen sind chinesische Unternehmen. Unsere Abhängigkeit von China bei der Energiewende ist auf lange Sicht das größere Problem als die Umweltverschmutzung innerhalb Chinas. Denn die hat auch dort schon ihren Höhepunkt überschritten.

Wenn man in der antiautoritären Bewegung groß geworden ist, dann wundert man sich manchmal, wie blind manche Jugendliche heute Autoritäten vertrauen. „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei der Klimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich. Das wird von manchen Klimaaktivisten als der Weisheit letzter Schluss verstanden – Ansporn für Klebeaktionen auf Straßen im Berufsverkehr und die Besetzung von unzeitgemäß freigegebenen Abbaugebieten für Braunkohle.

Es relativiert sich aber, wenn man weiß, dass „Die Grenzen des Wachstums“ mit Worten des UN-Generalsekretärs U Thant aus dem Jahr 1969 eingeleitet wurden. Er sah sich schon damals im Vorhof der Hölle: „Nach den Informationen, die mir als Generalsekretär der Vereinten Nationen zugehen, haben nach meiner Schätzung die Mitglieder dieses Gremiums noch etwa ein Jahrzehnt zur Verfügung.“

An Weltuntergangsszenarien besteht kein Mangel. So schrieb der „Spiegel“ in seiner Ausgabe vom 11. August 1974 unter der Überschrift „Katastrophe auf Raten“, dass seit 1960 bei den Klimaforschern die Überzeugung wachse, das irdische Klima sei im Begriff umzuschlagen – in Richtung auf eine neue Eiszeit: „Symptome dafür entdeckten die Experten nicht nur in Europa, sondern inzwischen in fast allen Weltregionen.“

Am Anfang habe die fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks gestanden: „Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von 12 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad.“ Nach Erkenntnis der Wissenschaftler sei die allgemeine Erwärmung des Weltklimas von insgesamt 0,7 Grad zwischen 1890 und 1945 zum Stoppen gekommen.

Die knapp 30 Jahre vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis Mitte der 70er-Jahre habe sich der Trend umgekehrt. Dass in den drei Jahrzehnten ein industrieller Aufschwung ohnegleichen – mit einem entsprechenden Anstieg an CO₂ – zu verzeichnen war, spielte damals klimatechnisch keine Rolle, vermutlich weil der Treibhauseffekt durch die schmutzige Luft im Ruhrgebiet und anderswo behindert wurde.

Gut zehn Jahre später, im August 1986, machte der „Spiegel“ eine klimatische Kehrtwende. Auf dem Titel versank der Kölner Dom im Wasser. Grund: der Anstieg des Meeresspiegels durch die Erwärmung der Erde. So weit ist es zum Glück auch auf der Kölner Domplatte noch nicht gekommen.

Um nicht missverstanden zu werden: Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ sprach reale Probleme an und hat damit zu ihrer Lösung beigetragen. So ist es auch bei den Aktivisten heute. Und Politiker handeln nach der Methode Lauterbach: Drastisch warnen („Killer-Variante“, „harter Winter“), um anschließend zu sagen, mit diesen Warnungen habe man das Schlimmste verhütet.

Man sollte sich aber nicht davon deprimieren lassen. Nach dem Ende der Geschichte kommt bekanntlich der Anfang.

Quelle Ausschnitt & Text* plus PDF*

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Mehr von Stefan Aust bei MEDIAGNOSE

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*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschlands Perspektive im Spiegel der Vergangenheit“  ist, zitieren wir den Text  des Artikels komplett sowie als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.

Deutschland & Meinungsfreiheit aktuell: Daniele Ganser – Ich gehe hin!

Lesen Sie, warum nach Meinung …

… von T-Online Daniele Ganser so gefährlich ist:

Ich gehe hin zum Ganser, weil ich mir meine eigene Meinung bilden möchte. Wird mir das verwehrt, weil die Veranstaltung „wegzensiert“ wird, ist die Stadt Aachen vollkommen falsch unterwegs. Lt. Grundgesetz findet in Deutschland eine Zensur nicht statt.

Wo sitzen denn dann die Verfassungsfeinde?

Deutschland & Russland & Klima & Energie aktuell: Schwedt – Benzin, Diesel, Öl für Deutschlands Osten …

Was nun Herr Berger?

Die ´Antworten` gibt er bei Kontrafunk aktuell vom 16.2.2023

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Man weiß es nicht! Das ist mein Resümee. Und die Politik (Habeck, Scholz & Konsorten) weiß es schon gar nicht.

Es ist und bleibt ein Albtraum!

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Norwegen macht es vor: