„Man müsse sich das Ultraschallgerät mit Kameras wie eine Spinne vorstellen, sagte Hugé. Es untersuche den Behälter stets aus anderen Positionen. Im Vergleich zur Untersuchung von 2014 habe sich die Zahl deshalb verändert. Bei der diesjährigen Kontrolle in Tihange 2 seien 70 Wasserstoffeinschlüsse neu aufgezeichnet worden, so Hugé. Allerdings habe man jetzt Einschlüsse nicht mehr gesehen, die 2014 aufgezeichnet wurden. Sprich: Einige Mängel verschwanden. Hugé: ´Die Sicherheit ist in jedem Fall gegeben.`“
Klartext:
Weil die Position des Ultraschallmessgerätes verändert wurde, wurden in Tihange 70 sogenannte „Risse“ (Doel 300 „Risse“) , faktisch Wasserstoffeinschlüsse, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, ausgemacht, die 2014 nicht ´entdeckt` wurden. Dafür fiel die Ultraschallsichtbarkeit von in 2014 identifizierten Einschlüssen weg.
Die Einschlüsse sind nicht neu, sie waren immer schon da, wurden aber erst jetzt entdeckt. Dafür fielen wegen der Ultraschallgeräteposition andere Einschlüsse aus dem Blickfeld. Kurz:
Viel Lärm um Nichts!
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Zum Artikel über den Vortrag zur Sicherheit Tihange 2, Doel 3 von Prof. Allelein, Lehrstuhlinhaber des Instituts für Reaktorsicherheit der RWTH Aachen: Hier klicken
… und Sicherheit der KKW Doel 3 & Thiange 2 im Speziellen.
Am 22.5.2017 gab es den Vortrag eines jungen Doktoranden zur Strom-Versorgungssicherheit in Belgien im Jahr 2025, wenn, wie bereits lange beschlossen, alle AKW in Belgien abgeschaltet werden.
Im Vortrag wurde die Studie referiert, zu der ich bereits im Januar 2017 ausführlich Stellung bezogen habe. Zur Studie und zur Darstellung derselben in den Aachener Nachrichten.
Es war also nichts Neues.
Gleichwohl erdreistete ich mich, während des Vortrages 2 Fragen zu stellen.
Zum Einen fragte ich, ob es ernst gemeint sei, dass der Strom, der z. Zt. zu einem Drittel durch AKW in Belgien produziert wird, durch sogenannte „Erneuerbare“ ersetzt werden solle. So signalisierten es die Diagramme auf der Folie.
Zum Anderen mokierte ich mich mit dem Hinweis, dafür brauche es keine Studie, über den auf einer Folie als Ergebnis präsentierten Punkt, dass Tihange problemlos abgeschaltet werden könne, wenn der so wegfallende Strom anderweitig oder durch Stromimport ersetzt werden könnte.
Das ist eine Binse! Das geht immer. Wenn es denn geht.
Weil sich in der wohl hauptsächlich akademischen Hörerschaft Unmut ob meiner „bösen“ Fragen erhob – „Wählen Sie doch AfD! wurde mir zugerufen„ – habe ich es vorgezogen, das Feld zu räumen. Nicht ohne ein „Ignoranten“ in´ s Plenum – etwa 200 Anwesende, fast keine Damen – zu werfen.
Wieder waren kaum Damen dabei; die Zuhörerzahl überstieg kaum die 200 Personen. Das bei einem Thema, dass in der Tagespresse beworben wurde und die Aachener Bevölkerung angeblich in Angst und Schrecken versetzt, nein, ich übertreibe, aber die Bevölkerung angeblich zumindest erheblich umtreibt.
Nein, es waren hauptsächlich Studenten und Dozenten anwesend. Man kannte sich.
Prof. Allelein erläuterte kurz die Funktionsweise eine Druckwasserreaktors und merkte an, dass die Verfügbarkeit der KKW Tihange 2 und Doel 3 mit 80% etwa 15% größer war, als die Blöcke in Fukushima. Zumindest bis 2011.
Danach wurde dieser wohl gute Wert immer geringer, weil es ab 2011 zu mehr oder wenig langen freiwilligen Betriebspausen (einmal 1 1/2 Jahre) kam. Zusätzlich zu den routinemäßigen Abschaltungen und den Abschaltungen wegen nicht radioaktiverStörfälle.
Prof. Allelein erläuterte die „Sicherheitsmargen“ von Reaktordruckbehälter, welche – Risse hin oder her – immer noch absolut im grünen Bereich lägen.
Risse übrigens, …
… die sich nach der einem aktuellen Bericht der FANC, weder vermehrt noch vergrößert hätten. Die unterschiedlichen Zahlen und Längen ergeben sich, so auch Prof. Allelein, aus unterschiedlich präzisen Messverfahren, konkret Ultraschallmessungen.
Die Ultraschalluntersuchungen seien früher eben ungenauer gewesen, als heute.
Die Risse liegen, so Prof. Allelein, oben im Bereich des Druckbehälters.
Das Herstellen einer Verbindung zu austretendem radioaktiv kontaminierten Kühlwasser mit einer dadurch möglichen Kernschmelze sei daher sachlich unzulässig. Kurz: Die Risse können keine Kernschmelze verursachen. Und eine Explosion – ähnlich der einer Atombombe -, und genau das spukt ja – meine Aussage – in den Köpfen der Menschen herum dank der Angstmache der Tihange-Gegner , eine Explosion sei technisch unmöglich.
Die Verstrahlung z. B. von Aachen sei auch bei Austritt einer radioaktiven Wolke erheblichen Umfangs, höchst unwahrscheinlich. Nur sehr selten auftretende Wetterlagen seien dafür notwendig.
Bemerkenswert ist, dass der Genuss verstrahlten Tabaks – und das sei dieser sehr häufig – wohl die Hauptursache für den Tod durch Lungenkrebs sei. Nicht das Nikotin.
Prof. Allelein bemängelte insgesamt die Kommunikations- und Sicherheitskultur der belgischen Behörden. Da könne man mehr machen, wenn man denn wolle. Allerdings lasse sich niemand gerne von anderen belehren oder verklagen. Auch nicht z. B. von einem Städteregionsrat Etschenberg. Die Tatsache, dass sehr kostspielige Untersuchungen angesichts des nahen „Aus (2025)“ der Reaktoren gerne – zum St. Nimmerleinstag – verschoben würden, sei nicht schön, aber verständlich.
Zur „Wiener Studie“ der Tihange – Gegner wiederholte Prof. Allelein das, was bereit in der Lokalpresse zu lesen war: Ungeeignet!
Zum Schluss zog der Professor ein persönliches Fazit:
Es brauche niemand Angst zu haben
Die bewusst in Aachen und Umgebung geschürte Hysterie sei einfach nur „schofelig“
Den organisierten Tihange – Gegnern gehe es selbsterklärtermaßen darum, (Mittel-) Europa kernenergiefrei zu machen. Sie ließen leider keine sachliche Diskussion zu.
Meine Meinung:
Vor allem Tihange 2 muss als „Beleg“ dafür herhalten, wie gefährlich Kernenergie ist. Die Atom-Gegner haben endlich ein „richtig gutes Beispiel“, um gegen Kernenergie zu agitieren. Das verfängt bei den meisten Bürgern allerdings nicht. Zum Glück.
Was nicht heißt, dass die Bürger mehrheitlich Atom-affin wären. Im Gegenteil. Die diffuse Angst vor dem Atom wurde den Menschen vor allem nach Tschernobyl eingepflanzt. Ganze Schülergenerationen wurde mit Atomangst sozialisiert. Genau wie Generationen heute zusätzlichmit der Angst vorm Weltuntergang durch CO2 und Klimawandel.
Angst beim Menschen ist eine „gute Grundlage“ für politische Beeinflussung aller Art. Glaube doch bitte niemand den Altruismus unserer Weltenretter.
Auch vielerlei Geschäfte werden mit Angst möglich. Ganz konkret merken es die Menschen bei ihrer Stromrechnung, die dank der bundesdeutschen Energiewende schon erheblich ist und weiter steigen wird.
Welch´ „große“ Rolle Deutschland bei der Rettung der Welt spielt: Hier klicken.
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Ich bin mal gespannt, ob ein Bericht zum Vortrag des Prof. Allelein in den Aachener Nachrichten veröffentlicht wird. Ich befürchte, dass solch´ wissenschaftliche Erkenntnis kaum in das Konzept dieser „unabhängigen und überparteilichen“ Zeitung passt. Die Aachener könnten ja beruhigt werden und erkennen, dass z. B. die geplante Menschenkette ein riesiger Popanz ist. Und überhaupt:
Prof. Allelein ist ganz sicher ein Büttel der Atomindustrie, oder?
„So sagt die Verbraucherschau entschieden ´Nein` zu den belgischen Pannenreaktoren und hat deshalb einen ´Stop Tihange`-Mottotag eingerichtet. Von jedem Vollzahler-Eintrittspreis (sieben Euro) gehen am Donnerstag, 23. März jeweils zwei Euro an das ´Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie`. Auch sind an diesem Mottotag mehrere Aktionen und Vorführungen gegen die Pannenmeiler in Tihange und Doel geplant (Talks, Info-Stunden, Tanzaufführungen). Unter anderem kann man sich auf der Messe über die anstehende KettenreAKTION Tihange, der Menschenkette von Tihange über Lüttich und Maastricht bis nach Aachen am 25. Juni informieren und sich dazu anmelden. Während der gesamten Schau steht zudem eine ´Tihange Aus`-Säule des Designers Lars Harmens und des Künstlers Rolf Jägersberg auf dem Freigelände.“ Quelle: Hier klicken
Da ließen es sich die Aachener Nachrichten nicht nehmen, tags drauf ausführlich zu berichten.
Mit Tipps und Kniffen, wie sich der Mensch zu verhalten hat, wenn es – manchmal habe ich den Eindruck, man meine „endlich“ – so weit ist.
… von Horrorszenarien in Sachen Tihange 2 zeigt Wirkung.
Am letzen Freitag den 3.3.2017 fand in Räumen der katholischen Kirche eine Podiumsdiskussion statt. Den Bericht der Aachener Nachrichten zu dieser Veranstaltung finden Sie rechts.
Ich kann nur mit dem Kopfschütteln, wenn ich so etwas lese.
Allein das Gerede von den Jodtabletten, den Atemschutzmasken – es ist faktisch eine riesige Geschäftemacherei, genau wie seinerzeit bei der Schweinegrippe -, das Gezerre um einen angeblichen Schutz für bestimmte Gruppen, der im Falle des Falles nur das liefert, was Scheinsicherheit genannt wird, all´ dieses Gerede ist hochgradiger Schwachsinn und Volksverdummung. Es erinnert fatal an die Verkehrungen der USA und nicht nur dort in den 50-er Jahren, welche der Bevölkerung empfohlen wurden.
Beeindruckender Film
Sehen Sie sich den Film „Wenn der Wind weht“ (siehe unten) an. Dann bekommen Sie einen Eindruck von atomarer Verstrahlung, und was man dagegen tun kann.
Wenn die im Bericht angekündigte Informationsbroschüre erscheint, werde ich diese selbstverständlich in diesem Blog kritisch würdigen.
Es gibt offensichtlich viele vernünftige Menschen.
„Zu einer Veranstaltung an einem anderen Gymnasium waren jedoch nur wenige Eltern erschienen. […] Viele wollten nicht einmal, dass ihre Kinder etwas über die Atommeiler erfahren, und auch nicht über die Informationsveranstaltung.“ Quelle: Auf Text rechts klicken
Das ist keine „Hilflosigkeit“, wie manche meinen glauben zu müssen.
Ganz viele Menschen in der Region wissen, dass mit Tihange nur ein ideologisches
gekocht wird. Bei dem selbstverständlich und unverantwortlicherweise die Kinder mit einbezogen werden. Die nächste Generation der ´Atomschisser` wird sozusagen herangezogen.
An Naivität ist das Ganze ohnehin nicht zu überbieten.
„[…] hat für ihre Familie Jodtabletten gekauft, die vor Schilddrüsenkrebs schützen sollen, auch Atemschutzmasken, die giftige Partikel abhalten sollen. In der Wohnung hat sie Wasservorräte für mehrere Tage und außerdem Klebeband, um die Fenster abzudichten. ´ Wir müssen nicht alle sterben´, sagt […] ihren Kindern.“ Quelle: Siehe oben rechts
Da frage ich mich, was das denn für ein GAU werden soll.
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Wer sich mal ein Bild von den Folgen einer Atomverstrahlung nach einem Nuklearschlag machen will, der schaue sich doch bitte den Film an:
Das Wissen um diese Zerstörungskraft des Atoms hat uns bisher vor dem 3. Weltkrieg, dem nuklearen Weltenbrand bewahrt.
Die friedlich genutzte Kernenergieist absolut beherrschbar. Bisherige Tote und Verletzte durch die Kernenergie inkl. der Atombombenopfer in Japan stehen zahlenmäßig in keinem Verhältnis zu anderen Großrisiken, z. B. dem Straßenverkehr.
Das Entsorgungsproblem wird in den nächsten Jahren, Jahrzehnten technologisch gelöst werden. Dann sind die Ewigkeitslasten auch passé.
Und: Deutschland ist praktisch das einzige Land, welches meint, die Welt vor dem Atom retten zu müssen. Wenn dann eine Bundesregierung sagt, die Gefahr durch Tihange sei so gering, dass nicht eingegriffen werden müsse, dann will das ja schon was heißen.
… zeichnen sich dadurch aus, dass sie niemals Ruhe geben. Da kann ein Thema 3 mal „durch“ sein, es wird weitergemacht. Schön ist es dann, wenn man noch willige Helfershelfer z. B. in Form einer Tageszeitung – Aachener Nachrichten – findet.
Jörg Schellenberg macht weiter. Er will am 25.6.2016 eine Menschenkette organisieren. 60 Kilometer lang.
Kosten: 100.000 €.
Selbstverständlich haben alle Experten, inkl. Bundesumweltamt in Sachen Tihange Unrecht.
Deshalb geht es weiter. Immer weiter. Denn sonst hätte Jörg Schellenberg wahrscheinlich nichts zu tun.
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Lesen Sie meine bisherigen Artikel zu Tihange: Hier klicken