Erstmals in der Geschichte Belgiens hat ein König gegenüber der Demokratischen Republik Kongo Bedauern über die Verbrechen in der Kolonialzeit geäußert.
König Philippe schrieb anlässlich des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit des Kongos einen entsprechenden Brief an Präsident Tshisekedi. Er wolle sein tiefstes Bedauern über diese Wunden der Vergangenheit zum Ausdruck bringen, deren Schmerz heute durch die in den Gesellschaften noch immer bestehende Diskriminierung wiederbelebt werde.
In Belgien ist vor dem Hintergrund der weltweiten Rassismus-Proteste eine Kontroverse über die Rolle des früheren Königs Leopolds II. entbrannt. Der Monarch, der von 1865 bis 1909 das belgische Königreich regierte, gerierte sich im Kongo als brutaler Kolonialherr. Lange Zeit befand sich das Land dabei im Privatbesitz Leopolds II. Während seiner Herrschaft wurden im Kongo schätzungsweise zehn Millionen Menschen getötet. Inzwischen fordern Bürgerinnen und Bürger in einer Online-Petition, dass die Statuen des Königs landesweit entfernt werden.
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Hören Sie die Reportage von Bettina Rühl, Dlf, zu 60 Jahre Kongo-Unabhängigkeit :
… der in seinem aktiven Arbeitsleben im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik (Schwerpunkt Afrika) tätig war, dass in Berlin Corona vorbei sei. Niemand, außer ältere deutsche Bürger, hielte sich an irgendwas.
Abstand: Was ist das?
Mundschutz: Quatsch!
Die Polizei greift nicht ein. Wäre ja wohl auch Rassismus.
Ich finde es gut, wie uns die kürzer hier Lebenden zeigen, wohin der Hase läuft. Anything goes!
Die AfD – Bundestagsfraktion hat zur Corona-Krise ein aktuelles Positionspapier erarbeitet und veröffentlicht.
Auch wenn ich persönlich und gut begründet in Sachen Corona-Krise weitgehend anderer Meinung bin, als die AfD, handelt es sich um ein absolut beachtenswertes Papier.
Leider wird das Positionspapier nicht diskutiert, weil es halt von der AfD kommt. Es enthält viele wichtige Fragestellungen und Aussagen, sowie Forderungen, die gut begründet sind.
So bietet das Papier für den Haltungsjournalisten Heinemann des Dlf denn auch eine gute Gelegenheit, die Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin der AfD, Beatrix von Storch, den Versuch zu starten, vorzuführen. Was ihn gleichwohl nicht gelingt. Es gelingt ihm nur, die traurige Struktur seines haltungsorientierten Denkens zu offenbaren.
Ganz anders als beim Interview mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier, unterbricht Herr Heinemann Frau von Storch andauernd, um seine „Linie“(AfD-ler sind unfähige, rechtsradikale Dumpfbacken) durch zuziehen.
Besonders offensichtlich wird dies bei der Frage, ob die AfD, ob Frau von Storch die Fragen zur Corona-Krise, welche die Bundesregierung nicht beantwortet, ebendiese Fragen beantworten können. Ultimativ schwätzt Herr Heinemann ein Ja oder Nein? in die Antwort Frau von Storchs hinein, die ob ihrer Geduld mit solch einem gutgedanklichen Haltungs-, Hampel-, sorry, Heinemann bewundert werden muss.
Das Interview des Dlf vom 9.4.2020 mit Beatrix von Storch hören:
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Der Vorbericht des Dlf zum Interview:
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Die letzten Fragen und Antworten von Beatrix von Storch, welche die Absicht des Befragers sehr schön sichtbar machen – Das Vorführen der Befragten:
[…] Heinemann:Können Sie diese Fragen alle beantworten?
von Storch: Die Regierung macht die Maßnahmen im Moment.
Heinemann:Nein! Sie, Frau von Storch.
von Storch: Ja. Die Regierung entscheidet im Moment gerade auf dem Exekutivwege und die Regierung muss der Bevölkerung …
Heinemann: Können Sie die Fragen, die Sie gerade selber gestellt haben, beantworten? Ja oder nein?
von Storch:Die Fragen muss der beantworten, der im Moment handelt, und das ist die Exekutive. Wenn die Exekutive handelt und schwerste Eingriffe vornimmt, dann muss sie sagen, auf welcher Grundlage sie dies tut. Das ist vollkommen klar, dass derjenige, der die Entscheidungen trifft, auch sagen muss, auf welcher Grundlage er Entscheidungen trifft – vor allen Dingen, wenn sie so schwerwiegend sind wie jetzt, dass wir sehen, dass jedes fünfte Unternehmen – so sagt ifo – vor der Insolvenz steht, dass wir mit 1,8 Millionen Arbeitsplatzabbau rechnen, 1,8 Millionen Arbeitslosen, fünf Millionen, sechs Millionen Kurzarbeitergeld, die empfangen werden, von ifo prognostiziert. Das heißt, wir haben hier Maßnahmen, die in einem Ausmaß in dieser Republik noch nicht gewesen sind, dass man wohl erwarten kann von der Regierung, dass sie sagt, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage diese Maßnahmen getroffen werden. Ansonsten wächst die Unzufriedenheit und die Unsicherheit und die Menschen, insbesondere auch die Wirtschaft brauchen eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Einfach nur die Information der Bundesregierung, dass sie scharf nachdenkt, ist zu wenig.
[…] Also, wir hatten einen Erfolg weltweit, die letzten 20 Jahre ging die Zahl um 200 Millionen zurück, aber nun gibt es ein Alarmsignal: Seit 2015 steigen die Zahlen wieder. Das kann uns nicht ruhig schlafen lassen, denn Hunger ist Mord. Wir haben und hätten die Möglichkeiten, diese Herausforderung gemeinsam in der Welt zu lösen. […]
800.000 Millionen Menschen, die Hunger leiden, sind wirklich unerträglich.
Dieses Empfinden hilft aber durchaus nicht weiter. Wichtig ist eine schonungslose Analyse. Die liefert Gerd Müller nur zum Teil. Und natürlich werden die gigantischen Fortschritte in Sachen Ernährung der Weltbevölkerung nur halbherzig erwähnt. Denn es sind nicht nur 200.000 Millionen Menschen weniger, die täglich hungern. Es sind bei einer gestiegenen Weltbevölkerung von 5,3 Millarden Menschen 1995 auf 7,5 Milliarden Menschen 2019 200.000 Menschen weniger, die hungern. 200.000 Menschen Millionen weniger als 1990. Prozentual ist die Zahl der Hungernden von 18,2 auf 10,7% gesunken. Bezogen auf die Weltbevölkerung.
Das Schaubild gibt die Daten bis 2015 wieder. Die Quelle und viele weitere Infos/Fragestellungen zum Hunger plus Klimafragen in der Welt finden Sie: Hier klicken
Minister Müller hat bezüglich der Landwirtschaft in Afrika, dort wo der meiste Hunger herrscht, sehr richtige Gedanken:
[…] …in afrikanischen Ländern beispielsweise, geht bis zu 50 Prozent der Ernte nach der Ernte einfach verloren. Mann muss sich das so vorstellen. Ich war in afrikanischen Ländern, es wird Mais, Reis oder andere Früchte geerntet und einfach auf dem Feld im Freien gelagert. Es regnet und durch Schädlingsbefall ist die Hälfte der Ernte nicht mehr zu gebrauchen.
Deshalb brauchen wir in diesen Ländern, das erste Signal muss aus den Ländern selber kommen, das sage ich den afrikanischen Staatspräsidenten immer wieder, 80 Prozent der Hungernden sind Kleinbauern, das muss man sich vorstellen. Auf dem Land, Investitionen in die Landwirtschaft, das sind zum Teil ganz einfache Dinge, die Ernte nicht im Freien zu lagern, sondern in Silos. […]
Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn die Ernte trocken gelagert werden soll, braucht es nicht nur Silos und Scheunen. Es braucht Fahrzeuge, die die Ernte dorthin bringen. Damit ist der Anfang wirtschaftlicher Entwicklung da. Und diese wird immer weiter gehen. Mit der Folge, dass immer mehr Energie benötigt wird. Energie, deren Gewinnung CO2 verursachen wird. Dann kommen die Länder in Zentralafrika endlich auch raus aud dem elenden 0,1 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf, welcher nichts anderes als eben bittere Armut, Hunger und not signalisiert. Schauen Sie sich den CO2-Ausstoß dieser Länder selber an: Hier klicken. Es gilt die Regel: Je weiter Länder entwickelt sind, desto mehr Energie wird benötigt. Billige, schnell verfügbare Energie. Das ist Kohleenergie.
CO2-Ausstoß der Welt und in den einzelnen Ländern ermitteln:Hier klicken
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Das komplette Interview des DLF mit Minister Gerd Müller vom 28.12.2019: