Sie ist latent krank. Dennoch kein sofortiger Rücktritt. Bis zum Herbst macht sie noch den Fraktionsvorsitz. Das Bundestagsmandat wird sie ohnehin behalten.
„Aufstehen“ hat es trotz aller Euphorie wohl nicht gebracht.
Nach vier Jahren als Chefin der Linksfraktion tritt Sahra Wagenknecht im Herbst nicht mehr für das Amt an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Fraktionskreisen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, gab die 49-Jährige im Fraktionsvorstand gesundheitliche Gründe für ihren Schritt an. Wagenknecht führt die Fraktion seit Oktober 2015. Ende vergangenen Jahres stand sie wegen ihres Engagements für die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ auch in der eigenen Fraktion heftig in der Kritik.
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Wagenknecht hatte erst am Wochenende mitgeteilt, sich aus der Führung der von ihr mitgegründeten linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ zurückziehen zu wollen. Dieses Engagement hatte in der Fraktion für viel Streit gesorgt und auch den Zwist zwischen Wagenknecht und Parteichefin Katja Kipping verschärft.
… hier nochmal die Bilanz von Manfred Haferburg zum 8. Jahrestag der Reaktorenhavarie in Fukushima, gestern am 11.3.2019:
Heute vor acht Jahren erlebte ich meine größte berufliche Katastrophe. Am 11. März 2011 arbeitete ich für die World Association of Nuclear Operators WANO in Paris. Die WANO ist eine Sicherheitsorganisation, deren Motto lautet: „Nie wieder Tschernobyl“. Unter deren Flagge bereiste ich die Kernkraftwerke der Welt, um Führungskräften zu helfen, die Sicherheitskultur in ihren Kraftwerken besser zu gestalten. Fast 100 Kernkraftwerke auf der ganzen Welt hatte ich schon gesehen. Ich war auch in Japan – allerdings war Fukushima noch nicht dabei. Meine Organisation hatte sich als zahnloser Tiger entpuppt und auf der ganzen Linie versagt. Ich wäre am liebsten vor Scham in den Boden versunken. Noch am selben Abend meldete ich mich freiwillig, um in Fukushima den Kollegen zu helfen. Ich war nicht der Einzige – hunderte Ingenieure der Nuklearindustrie taten das. […]
Genau heute vor 8 Jahren kam es zur Havarie der Reaktoren Fukushimas als Folge eines verheerenden Tsunamis, der mehr als 22.000 Menschenleben forderte. Eine Bilanz:Hier klicken, die Sie unbedingt lesen sollten.
Die Energiewende wurde eingeleitet. Vom Parlament? Nein, es war eine einsame Entscheidung der Bundesanzlerin Angela Merkel.
Niemand muckte auf.
Wie 2015, als die bundesdeutschen Grenzen nicht geschlossen wurden. Frau Merkel wollte es so. Wegen der Bilder, die möglicherweise hässlich sein könnten. Die wollte Frau Merkel nicht.
Niemand muckte auf.
Jetzt haben wir den Salat. Und müssen ihn verzehren.
Aus der Steckdose ist zu langsam. Für Menschen, die in der Stadt – 3. Etage, 12-Familienhaus – leben, ist die Steckdose ohnehin ungeeignet.
Andere Lademöglichkeiten: Man sollte mal anfangen, darüber richtig nachzudenken. Und nicht so kleingeistig von ein paar -zigtausend E-Ladestationen und die noch mit verschiedenen Steckersystemen reden.
Dass der Strom, den E-Autos laden von Wind und Sonne generiert wird, das ist das Märchen schlechthin. Es wird ein Märchen bleiben: Hier klicken.
Ich befürchte, die E-Autos werden Ladenhüter. Zu teuer, zu wenig flexibel. Stichwort:
… ist ein Hinterbänkler, bleibt ein Hinterbänkler.
Ein netter Hinterbänkler:
Es hätte die große Bühne am Sonntagabend für Manfred Weber sein können. Der CSU-Politiker und Vorsitzender der EVP-Fraktion im EU-Parlament möchte ab Mai Kommissionspräsident in Brüssel werden. Doch die Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union fand an diesem Wochenende in der Öffentlichkeit ohne den Mann statt, der bald der mächtigste Mann in Europa sein könnte.
[…]
Weber hatte sich aber scheinbar dazu entschieden, lieber die Vorteile zu betonen, als eine Lösung für die Probleme bereitzuhalten. „Wir sollten auch einmal wertschätzen, dass wir in Frieden und Freiheit leben“, sagte Weber. Viel zu oft würden die Menschen den Wald vor zu vielen Bäumen nicht sehen. Um doch wieder ein bisschen Wald zu zeigen, reihte Weber eine Aufzählung von neu erlassenen EU-Vorschriften aneinander: weniger Plastik, mehr Klimaschutz, besserer Austausch von Verbrecherdaten.
… der Woche bis zum 2.3.2019, in der enorme Mengen Strom importiert werden mussten, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, gab es in der letzten Woche Wind- und Sonnenstrom in zufriedenstellender Menge.
Dennoch musste selbstverständlich konventioneller Strom hinzuerzeugt werden:
Detaillierte Information zum Strom in Deutschland finden Sie in meiner Kolumne Woher kommt der Strom? auf achgut.com:
Inhaltsverzeichnis mit Verlinkungen: Hier klicken.
Ab 12.3.2019, 10:00 Uhr auch eine genaue Analyse der Katastrophenwoche bis zum 2.3.2019!
… hatte zusammen mit prominenten männlichen und weiblichen Mitstreitern eine Unterschriftenaktion „Schluss mit dem Gender-Unfug“ gestartet.
In dem von Sprachkritiker Wolf Schneider entworfenen Text werden unter anderem „lächerliche Sprachgebilde“ wie „die Radfahrenden“, „die Studierenden“ oder sogar „Luftpiratinnen“ und „Idiotinnen“ kritisiert und „als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern“ aufs Korn genommen. Bis Freitagmorgen hatten nach Angaben des Sprachvereins rund 9600 Personen den Aufruf online unterzeichnet.
[…]
Unterzeichner des Aufrufs sind unter anderem der Journalist Kai Diekmann, die Autorinnen Angelika Klüssendorf und Cora Stephan, aber auch Ex-Verfassungschef Hans-Georg Maaßen, die Kabarettisten Dieter Nuhr und Dieter Hallervorden, Bestseller-Autor Rüdiger Safranski sowie Ex-Diplomaten und Ex-Bundesbankdirektoren, Anwälte und Unternehmer.
Der Widerstand ist m. E. recht dünn:
„Ich finde, dass sie in ihrer Kritik über das Ziel hinausschießen“, sagte die Freiburger Linguistik-Professorin Helga Kotthoff der Deutschen Presse-Agentur. Es sei nun einmal nachgewiesen, dass ein Text, der sich von oben bis unten um „den Lehrer“ drehe, das Maskuline verstärke. „Es kann uns doch niemand erzählen, dass dann vor dem inneren Auge eine Lehrerin auftaucht“, sagt Kotthoff. „Der Aufruf fördert nur hyperradikales Pro und Contra. Es fehlt jegliche Differenzierung.“
Dann ist da natürlich noch unser unvermeidlicher Prof. Stef.:
Für den Linguistik-Professor Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin führt der Aufruf „mit Vollgas zurück in die Vergangenheit“. Unterzeichnet hätten ihn „vorwiegend ältere Herrschaften, die ihre Sprachgewohnheiten verletzt sehen“.
Kritisch sehen die Linguisten aber auch die Richtung des Vereins Deutsche Sprache, der einmal im Jahr den „Sprachpanscher des Jahres“ kürt und gegen Anglizismen in der deutschen Sprache kämpft. Der Verein erwische zwar auch wichtige Kritikpunkte, sagt Kotthoff – etwa die Diskussion, ob man in der Wissenschaft eine englischsprachige „Monokultur“ wolle. „Aber man muss aufpassen, dass man das nicht so deutschtümelnd macht.“
Dann nochmal Prof. Stef.:
Ihr Berliner Kollege Stefanowitsch wird noch deutlicher: „Der Verein Deutsche Sprache zeigt immer mehr ein reaktionäres Weltbild und sucht Anschluss an rechtspopulistische Diskussionen.“ Er vertrete „deutschlandzentrierte reaktionäre Kulturvorstellungen“. Der Vereinsvorsitzende Walter Krämer weist die Vorwürfe zurück. „Jeder, der Deutsch positiv im Schilde führt, wird automatisch verdächtigt“, sagt er der dpa.
… („Wie produziere ich einen politischen Blog?“) wird achgut.com am heutigen Sonntag, den 10.03.2019, von jungen Talenten produziert. Das gilt auch für die Kolumnen. Der Sonntagsfahrer stammt heute von Air Tuerkis (16), Schüler in Berlin.
Jedes Jahr im Sommer bin ich auf Mallorca. Das mag Proll sein. Will ich auch nicht leugnen. Nun ich weiß, das ist gar nicht hipp. Meine Lieblingsfilme sind auch immer noch Star-Wars, alles mit Arnold Schwarzenegger und James Bond. Mein Schnitzel esse ich mit Pommes und den Salat bestelle ich meist ab – gegen die großmütterlichen Gefühle der Bedienung. Ich bin durch so etwas schon unangenehm aufgefallen, besonders in meiner Berliner Öko-Umgebung.
Aber manchmal hat es mir auch gefallen. Als ich mit der Familie meiner Freunde essen war, hätte der Vater seinem Sohn gerne eine Coca-Cola-Light koffeinfrei spendiert, die es leider nicht gab. Stattdessen musste er in einen Apfelsaft starren, während ich getrost mit Verweis auf meine Eltern eine richtige Cola bestellen konnte. Dann war es richtig schön Proll zu sein.
Einmal war ich mit einem solchen Freund, dessen Eltern beide Vegetarier sind, beim Imbiss meines Vertrauens und der Wahnsinnskerl bestellte sich tatsächlich einen Döner nur mit Fleisch – das war dann selbst mir schon fast zu hart.