… von Axel Bojanowski, welchen ich wie immer, wenn es für die zeitgeschichtliche Einordnung von Sachverhalten wichtig ist, textmäßig komplett zitiere. Wenn Sie den Text mit allen Grafiken, Videos, Verweisen und Leserkommentaren lesen wollen, empfehlen wir die kostenlose Probezeit (30 Tage) von WELTplus.
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In Amerika wird an Hochschulen …
… eine rabiate „Cancel Culture“ beklagt. Auch in Deutschland beschweren sich
Professoren, dass sie ausgegrenzt würden. Eine aktuelle Studie spricht von „Konformitätsdruck“. Was ist los an den Universitäten?
Im vergangenen Jahr organisierte die Ethnologin Susanne Schröter von der Universität Frankfurt am Main eine Konferenz zum Thema Kopftuch. Das Seminar mit dem Titel „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ sollte helfen, das heikle Thema in Argumente zu fassen.
Schröter leitet das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam und ist im Vorstand des Deutschen Orient-Instituts. Seit den 1980er-Jahren erforscht sie Bräuche und Riten menschlicher Gesellschaften in der ganzen Welt. Sie ist eine der renommiertesten Ethnologinnen Deutschlands. Wie bei all ihren Forschungsobjekten zuvor wollte sie auch das Kopftuch detailliert hinterfragen. Doch sie stieß auf Widerstand. Studenten warfen ihr vor, als Rednerinnen vor allem Gegnerinnen des Kopftuchs eingeladen zu haben – unter anderem Alice Schwarzer und die Soziologin Necla Kelek. Auch der Titel sorgte für Kritik.
Zwar konnte ihre Kopftuchtagung trotz Studentenprotesten gegen ihre angebliche „Islamfeindlichkeit“ am Ende stattfinden. Doch weiterhin machen Studierendenverbände mobil, wenn Schröter auftreten soll, wie jüngst an der Universität Marburg. „Schröter raus“, „antimuslimische Rassistin“ oder „hetzerisch“ – die Wissenschaftlerin muss sich schwere Beschimpfungen anhören. Das Stigma, sie wäre „umstritten“, klebt nun an ihr.
Sie kann weiterhin frei sprechen. Die Proteste haben sie sogar prominenter gemacht. Doch das ist der Blick von außen. Schröters beruflicher Alltag ist schwieriger geworden, erzählen auch Forscherkollegen, sie gilt als Provokateurin. Konkurrenten Schröters haben in Mails geschrieben, gegen die Ethnologin vorgehen zu wollen.
Sie stehe „im Verdacht, rechts zu stehen“, sagt Schröter selbst. Dabei sei ihre Forschung nicht politisch getrieben. Kollegen und Studenten aber zögern mittlerweile, ob sie mit Schröter in Zusammenhang gebracht werden wollen, aus Sorge vor Ausgrenzung. Als festangestellte Professorin sei ihr Job zwar nicht gefährdet, sagt Schröter, aber der „Dauerstress“ zehre.
„Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“
Eigentlich garantiert in Deutschland Paragraf 5 des Grundgesetzes Forschungsfreiheit: „Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“ Deutsche Wissenschaftsverbände werben gerade mit der Kampagne „Freiheit ist unser System“ für das liberale Grundrecht. In manchen Ländern steht die Freiheit an Hochschulen infrage, sogar innerhalb Europas, wie in Ungarn, wo eine rechtskonservative Regierung die Wissenschaft einschränkt. In 36 Ländern weltweit ist nach der Auswertung des Instituts „Varieties of Democracy“ die akademische Freiheit in den vergangenen zehn Jahren gesunken, beispielsweise in Polen, Ägypten, Brasilien, China, Russland, Pakistan und der Türkei.
Zur „Stärkung der Forschungsfreiheit“ hat die Europäische Union deshalb im Oktober die „Bonner Erklärung“ unter der Leitung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf den Weg gebracht. „Forschende haben das Recht, ihre Meinung frei zu äußern, ohne dabei durch das Umfeld, in dem sie tätig sind, benachteiligt zu werden“, heißt es darin. „Wir verurteilen alle Versuche, Forschungsfreiheit einzuschränken“, erklärte das deutsche Forschungsministerium bei der Verabschiedung des Aufrufs.
Was nicht zur Sprache kam: Die Freiheit an Hochschulen wird auch in Deutschland infrage gestellt. Nicht von außen, sondern von innen, aus den Universitäten selbst heraus. Es hapert nicht selten schon an der wichtigsten Voraussetzung für Wissenschaft: der Möglichkeit zur freien Debatte. Der Fall in Marburg ist keine Ausnahme.
Eine Umfrage des Allensbach-Institut für Demoskopie aus diesem Jahr, an der 1106 Hochschullehrer in Deutschland teilnahmen, zeigt, wie sie die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland einschätzen. 20 Prozent der Professoren gaben eine kritische Beurteilung. Jeder Siebte hielt politische Korrektheit für ein Forschungshemmnis. Auf die Frage „Fühlen Sie sich in Ihrer Forschung oder Lehre durch formelle Vorgaben zur politischen Korrektheit eingeschränkt?“ stimmte in den Geisteswissenschaften, den Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sogar jeder Dritte zu, in den Naturwissenschaften jeder Vierte.
Wer sich umhört an deutschen Unis, trifft auf zahlreiche verbitterte Wissenschaftler, die von „Cancel Culture“ sprechen, von Annullierungskultur also. Der Begriff stammt aus den USA, wo in den vergangenen Jahren immer wieder Wissenschaftler, Journalisten und Manager entlassen worden waren, weil sie die Grenzen politischer Korrektheit überschritten hatten. In Deutschland hingegen ist das offene Ausschließen von Mitarbeitern die Ausnahme.
Wovon aber inzwischen viele sprechen: Hierzulande habe sich eine Kultur des ängstlichen Rückzugs etabliert. Forscher beklagen „feindliches Klima“, „politischen Druck“, „Einschüchterung“. Studien würden nicht geschrieben, Projekte nicht beantragt, Stellen nicht besetzt, Vorträge nicht gehalten, Gespräche nicht geführt. Dass etwas nicht geschieht aber lässt sich schwer beweisen – das erschwert es den Betroffenen, Gehör zu finden.
Oft genüge bereits der Verdacht, sich mit Thesen und Arbeiten nicht der Kollegenmehrheit anzuschließen, um unter Druck zu geraten, sagt der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel von der Universität Hamburg – Abweichler würden häufig als Bedrohung wahrgenommen, nicht als Bereicherung. „Das Risiko veranlasst Wissenschaftler zur Selbstzensur und zum Rückzug aus öffentlichen Debatten“, sagt auch die Ethnologin Susanne Schröter.
Der Deutsche Hochschulverband DHV, eine Interessenvertretung von mehr als 30.000 Wissenschaftlern, mahnt vor „Einschränkungen der Meinungsfreiheit an Universitäten“. Die Toleranz gegenüber anderen Meinungen würde kleiner, erklärte DHV-Präsident Bernhard Kempen. An deutschen Hochschulen verbreitete sich eine „Entwicklung, niemandem eine Ansicht zuzumuten, die als unangemessen empfunden werden könnte“, heißt es in der „Resolution zur Verteidigung der freien Debattenkultur an Universitäten“, die der Hochschulverband vergangenes Jahr verabschiedet hat.
Differenzen müssten „im argumentativen Streit ausgetragen werden, nicht mit Boykott, Bashing, Mobbing oder gar Gewalt“. Universitäten sollten unbequemen Meinungen ein Forum bieten. Dass sich Ausladungen von Personen häuften, die vermeintlich unerträgliche Meinungen verträten, sei nicht akzeptabel, konstatierte auch der DHV. „Wer die Welt der Universitäten betritt, muss akzeptieren, mit Vorstellungen konfrontiert zu werden, die den eigenen zuwiderlaufen.“
In den vergangenen Jahren aber häuften sich Fälle, in denen Wissenschaftler daran gehindert wurden, sich wie geplant zu äußern.
Auch die Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum berichtet von „erschreckenden Zahlen“: Eine Umfrage unter 526 Schriftstellern in Deutschland habe bereits 2018 ergeben, dass drei Viertel von ihnen „in Sorge sind über die freie Meinungsäußerung in Deutschland und eine Zunahme von Einschüchterungsversuchen beklagen“. Jeder Zweite habe Übergriffe auf seine Person erlebt und außerdem Kenntnis von Angriffen auf Kolleginnen und Kollegen. Jeder Fünfte schreibe deshalb weniger über kritische Themen.
„Es ist offensichtlich, dass das freie Wort und Toleranz gegenüber den Meinungen anderer unter Druck stehen“, sagt Carlos Collado Seidel, bis 2019 Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland. Besonders das Internet stelle für die weit überwiegende Mehrheit der befragten Schriftsteller eine Bedrohung dar, berichtet die Vereinigung.
Als Initiatoren von Uni-Protesten wirken, wie in früheren Jahrzehnten, häufig Studenten. Früher erlangten ihre Aktionen gewöhnlich nur regional Bekanntheit. Die sozialen Medien und das Internet geben ihnen seit einigen Jahren die Möglichkeit, ihre Proteste in die Öffentlichkeit zu tragen. Dort sind die für jeden zu sehen, niemand prüft deren Wahrheitsgehalt.
Angegriffene Professoren müssen auch dann um ihr Ansehen kämpfen, wenn die Vorwürfe haltlos sind. „Wer sich verteidigen muss, hat eigentlich schon verloren“, sagt der Historiker Andreas Rödder von der Universität Mainz. Vorwürfe bleiben in Erinnerung, selbst wenn sie abstrus waren. Die Stigmatisierung als „rechter Professor“, „Klimaleugner“ oder als „umstrittene Migrationsforscherin“ kann man kaum loswerden.
Jörg Baberowski, Historiker an der Berliner Humboldt-Universität, war wegen angeblicher rechtsextremer Positionen Anfeindungen ausgeliefert, eine linke Studentengruppe warnte in Flugblättern vor seinen Vorlesungen. Von seiner Hochschulleitung fühlte Baberowski sich im Kampf um seinen Ruf im Stich gelassen. Seinem Kollegen Herfried Münkler, Politologe an der Humboldt-Universität, warfen Studenten über einen anonymen Blog 2015 Rassismus, Sexismus und Eurozentrismus vor, ohne dass es je Beweise gegeben hätte.
Die Führung der Uni blieb auch hier zurückhaltend. Münkler wäre ein „herausragender Wissenschaftler“ erklärte sie in einer sechs Sätze kurzen Stellungnahme, man stelle „sich hinter Münkler“ und fordere die Blogger auf, „aus der Anonymität herauszutreten“. Die anonymen Attacken kritisierte die Uni aber nicht, wertete sie sogar als „wissenschaftlichen Dialog“ auf. Baberowski und Münkler sind keine Einzelfälle.
Wahr ist aber auch: Die Mehrheit der Wissenschaftler fühlt sich nicht eingeschränkt, das zeigt auch die Allensbach-Umfrage. Viele sehen keine Probleme.
An deutschen Universitäten gebe es „keinen Hinweis auf eine virulente Kultur des Absagens, bei der missliebige Meinungen mundtot gemacht würden“, schrieb der Soziologe Floris Biskamp Ende Mai im „Tagesspiegel“. Das Gegenteil sei der Fall: „Die ständige Rede von Meinungsdiktatur, Diskurswächtern und Cancel Culture“ gebe „denjenigen, die darüber sprechen, die Möglichkeit, sich als Opfer einer vermeintlichen linken Hegemonie zu inszenieren.“ Auf diese Weise könnten sie „jede Kritik an Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus als Meinungsdiktatur abtun“.
Gerade aber das Nicht-Sehen ist für andere, wie Nikolaus Knoepffler von der Universität Jena, Teil des Problems. „Wer keinen Widerstand auslöst, kommt zurecht, Angepasstheit ist sogar karrierefördernd, das macht das Ganze umso schlimmer für die Abweichler“, sagt der Philosoph, der kürzlich eine Tagung einberufen hatte, um das Problem der Ideologisierung an Unis mit Kollegen zu diskutieren.
Die Erklärung Biskamps sei von „ausnehmender Unbedarftheit“, widerspricht auch der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel von der Universität Hamburg. Biskamp scheine „keine Ahnung von den internen Vorgängen zu haben, von den Mechanismen der Selbstzensur oder der ausgrenzenden Stigmatisierung“, auch wisse Biskamp offenbar nicht „welche Art E-Mails ein Professor erhält, der sich beispielsweise der Genderisierung verweigert“. Es herrsche „Angst vor der Markierung als moralischer Außenseiter“: „Wenige trauen sich offenen Widerspruch“, sagt Merkel.
Die Migrationsforscherin Sandra Kostner von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd lud im Oktober 2017 den Islamkritiker Hamed Abdel-Samad zu einem Vortrag zum Thema „Freiheit und Selbstbestimmung“. Eine Kopftuch tragende Studentin erstattete Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen den Referenten, weil er in dem Seminar gesagt hatte, das Kopftuch bei Lehrerinnen sei nicht mit dem staatlichen Neutralitätsgebot vereinbar.
Die Studentin sah ihr Recht auf ein diskriminierungsfreies Studium durch die Aussage verletzt. Kostner wurde vom Staatsschutz zur Vernehmung bestellt. Zwar stellte sich die Hochschulleitung hinter Kostner. Ermutigt aber wurde Kostner nicht, im Gegenteil: Kollegen kritisierten, sie lade „problematische Leute“ ein.
„Lade niemanden ein, der Proteste auslösen könnte“
Skepsis im Kollegenkreis führt meist dazu, Menschen mit abweichender Meinung zu verunsichern. In den USA sprechen Forscher vom „Chilling Effect“: Es sind weniger die Proteste selbst als vor allem deren einschüchternde Botschaft, die das Debattenklima an Hochschulen verengt. „Das Signal kommt an: Lade niemanden ein, der Proteste auslösen könnte“, sagt der Mainzer Historiker Andreas Rödder.
Sandra Kostner hat in Aufsätzen und Vorträgen darauf hingewiesen, dass Migration auch Probleme bereiten kann – eine banale Erkenntnis, könnte man meinen. „Aber viele sehen die Debatte als Provokation“, sagt Kostner. Im September unterschrieben zahlreiche Migrationsforscher aus Deutschland anlässlich des ausgebrannten Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Moria den „Moria-Appell“ für die Aufnahme der Bewohner des Lagers.
Es war ein Appell, gespickt mit wissenschaftlich fragwürdigen Behauptungen: „Es gibt keinen belegten Zusammenhang zwischen der Asylpolitik eines Landes und der Zahl der Menschen, die dorthin fliehen“, schrieben die Migrationsforscher beispielsweise, ohne auf die Strittigkeit dieser Behauptung hinzuweisen. Sandra Kostner hatte nicht unterschrieben.
Ihr gehe es, sagt Kostner, auch um die Studenten: „Wie wirkt es sich auf Studierende aus, wenn ihre Lehrenden solche Appelle unterzeichnen und sich öffentlich klar normativ positionieren und dabei auch noch behaupten, dass wissenschaftliche Ergebnisse eindeutig sind?“ Es sei fraglich, ob sich der wissenschaftliche Nachwuchs frei entfalten könne bei Professoren mit politischer Botschaft.
Doch auch Kostner selbst gerät in die Defensive. Öffentliche Appelle von Wissenschaftlern funktionieren immer auch als Machtinstrument, das den Unterzeichnern politischen Einfluss sichert: Forscher mit Rückhalt bei politischen Organisationen und mit starker Medienpräsenz haben die Macht, Konkurrenten im Diskurs zu degradieren.
Migrationsforscher der Universität Köln haben gerade eine Erklärung vorgelegt, die geeignet scheint, politischen Aktivismus zu legitimieren: „In kapitalistisch und rassistisch strukturierten Gesellschaften sind nicht alle Menschen gleichermaßen durch die Grundrechte geschützt“, schreiben die Kölner Forscher, der Diskurs an Hochschulen dürfe jedoch niemanden diskriminieren, besonders religiöse Toleranz sei wichtig: Die Aussage, „das Kopftuch ist ein Zeichen für Unterdrückung“ beispielsweise würde „Mitglieder der Universität diskriminieren“. Es sei also legitim, gegen Debatten mit entsprechenden Thesen vorzugehen.
Die Erklärung der Kölner Wissenschaftler beweise, dass ihnen die Freiheit der Forschung eigentlich „ein Dorn im Auge“ sei, meint Kostner. Mit der Behauptung, Diskriminierung und menschenverachtende Äußerungen zu bekämpfen, um Grundrechte zu verteidigen, ließe sich jede Debatte über Migrationspolitik abwürgen. Es gehe den Kollegen „offenkundig darum, Forschungsfragen und Argumente aus den Universitäten zu verdrängen, die nicht mit ihrer Weltanschauung in Einklang stehen“, meint Kostner. Die Kollegen würden „moralisieren, statt argumentieren“.
Politische Agenda hat sich als bewährte Strategie erwiesen, um Kollegen an den Rand zu drängen. Die Folgen zeigen sich auch in der Klimaforschung: Einflussreich werden Wissenschaftler, die eindeutige Warnungen und Appelle aussprächen, hat die Medienforscherin Senja Post von der Universität Göttingen ermittelt.
Ihre Umfrage unter 123 Klimawissenschaftlern hatte ergeben, dass lediglich jeder zehnte Befragte die Computermodelle der Klimaforschung als „ausreichend präzise“ bezeichnete (die riskante menschengemachte Erwärmung steht gleichwohl nicht infrage). In Medien in Deutschland aber käme am häufigsten jene Minderheit von Klimaforschern zu Wort, die hohes Vertrauen in die Modelle hätte, berichtet Post.
Der von Zweifeln unbehelligte Verweis auf alarmierende Computerprognosen sichert demnach mediale Dominanz. Gleiches gelte für Messdaten zum Klima, berichtet Post: Gehör fänden Forscher mit hohem Vertrauen in die Daten, Zweifler blieben außen vor, resümiert Post.
Wissenschaft als „Unterwerfungsgeschäft“
Die Zurückhaltung der Wissenschaftler, die mit Moralisierung in die Defensive getrieben werden, erklärt Susanne Schröter auch mit Sorge um die berufliche Existenz: „Wissenschaft ist ein Unterwerfungsgeschäft“, sagt die Ethnologin, die die Kopftuchdebatte in Frankfurt organisiert hatte. Nicht anzuecken sei die wichtigste Voraussetzung, um Karriere machen zu können.
Mehr als 80 Prozent der Wissenschaftler in Deutschland arbeiten in befristeter Stellung. Mit der Kampagne „Frist ist Frust“ machen Uni-Mitarbeiter derzeit auf ihre Lage aufmerksam. Nach der Doktorarbeit hangeln sich die meisten von Jahresvertrag zu Jahresvertrag, Entfristung gibt es mit der Professur, doch Stellen sind rar. Ihr Fortkommen hängt am Urteil von Berufungskommissionen und Professoren. Und unbequeme Stellungnahmen erhöhen selten die Chancen.
Selbst verbeamtete Forscher riskieren viel: Nachdem ein Professor einer deutschen Hochschule in einer Wissenschaftszeitschrift einen sachlich anspruchsvollen Artikel über Probleme der Geschlechtergleichstellung geschrieben hatte, schrieb ihm ein Berliner Kollege laut Chat-Protokoll, das dieser Zeitung vorliegt: „Du riskierst Deine weitere Berufbarkeit, also meine Hochachtung, dass Du trotzdem nicht kneifst.“
Wissenschaftler mit dem Etikett „umstritten“ tun sich schwer mit dem Eintreiben von Forschungsgeldern, die zunehmend selber akquiriert werden müssen. Die Gremien der Geldgeber festigen einen Mainstream der Wissenschaft: Dort sitzen meist Forscher „aus der Mitte des Fachbereichs“, weil Geldgeber die Gremien gern entsprechend rekrutieren, um „Ausgewogenheit“ der Entscheidungen zu erreichen. Auch in Organisationen, deren Kommissionen von Wissenschaftlern gewählt werden, schaffen es Außenseiter selten in die Auswahl. Die Gremien fördern am ehesten, was ihnen vertraut und nicht angreifbar vorkommt. Auch bei Forschungsanträgen gilt deshalb für Wissenschaftler: Bloß nicht anecken.
Eine Studie, veröffentlicht Ende Oktober im bedeutendsten deutschsprachigen Fachmagazin für Soziologie, der „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie“, dokumentiert die Ausgrenzung von Forschern. Eine Befragung von Wissenschaftlern im Fachbereich Sozialwissenschaften an der Universität Frankfurt offenbarte „Hinweise für Konformitätsdruck, sowohl hinsichtlich des Wunsches, die Redefreiheit einzuschränken als auch hinsichtlich der Hemmung, seine Meinung offen zu äußern“.
Die Arbeit resümiert, „dass sich Studierende häufig sprachlich angegriffen fühlen und dass sich ein beträchtlicher Anteil für die Einschränkung der Meinungsfreiheit ausspricht“. Oft handelte es sich um politischen Druck: „Linksgerichtete Studierende sind weniger bereit, umstrittene Standpunkte zu Themen wie Gender, Einwanderung oder sexuelle und ethnische Minderheiten zu tolerieren. Studierende rechts der Mitte neigen eher dazu, sich selbst zu zensieren“, heißt es in der Analyse.
Fast alle öffentlich bekannten Fälle von Rückzugskultur an deutschen Unis betreffen Fälle, in denen ein Diskurs, der als rechts bezeichnet wird, verhindert werden sollte – wobei das bereits mit Äußerungen geschehen kann, die nicht explizit linke Positionen verteidigen. Es handele sich um ein historisch begründetes Phänomen an deutschen Hochschulen, sagt der Wissenschaftshistoriker Rudolf Stichweh von der Universität Bonn: Deutschland habe eine wegen der NS-Vergangenheit nachvollziehbare Neigung, rechtsintellektuelle Positionen an Universitäten wenig salonfähig werden zu lassen.
Die wissenschaftliche Kultur neige deshalb stärker zum liberalen und linken Rand des politischen Spektrums – im Gegensatz etwa zu Frankreichs Universitäten, wo Rechtsintellektuelle wie Linksintellektuelle Platz fänden. In Deutschland aber seien Rechtsintellektuelle wenig mit den Universitäten verknüpft. „Konservative oder gar rechtsintellektuelle Positionen sind an den deutschen Universitäten kaum vertreten“, sagt Stichweh.
Die Allensbach-Umfrage zu Meinungsfreiheit an Universitäten bestätigt seine Einschätzung: Auf die Frage, ob es erlaubt sein sollte „Rechtspopulisten zu einer Podiumsdiskussion“ einzuladen, antworteten 79 Prozent der 1106 Hochschullehrer mit Ja – aber insgesamt 74 Prozent der Befragten glaubten, sie würden auf Widerstand stoßen, wenn sie Rechtspopulisten einlüden. Die Sorge gab es bei Linkspopulisten kaum: Zu erlauben, sie an die Uni einzuladen, fanden 84 Prozent unproblematisch, und lediglich 21 Prozent glaubten, das Vorhaben würde Widerstand hervorrufen.
Fremdeln Hochschulen systematisch mit Konservativen? Andrea Geier, Professorin für Literatur und Genderforschung an der Universität Trier, widerspricht: Es gebe keine Sprachverbote, sondern lediglich „Veränderungen in der Debattenkultur“, und die Rede von Zensur und Sprechverboten sei eine abwehrende Reaktion darauf, erläuterte sie in einem Vortrag im „Deutschlandfunk“. Politische Korrektheit als Brandmauer gegen bislang Ungeahndetes: Mit Begriffen wie „Zensur“ oder „Sprechverbot“ werde versucht, sich „dem erhöhten Begründungsbedarf zu entziehen und Kritik zu delegitimieren“, meint Geier.
Früher sei es beispielsweise üblich gewesen, rechtsextremistische Gewalt als Fremdenfeindlichkeit zu bezeichnen. Mittlerweile gebe es eine neue Debattenkultur: „Wird es Konsens, Rassismus zu sagen, fallen zunehmend diejenigen auf, die weiterhin von Fremdenfeindlichkeit sprechen – sie müssen sich fragen lassen, wieso sie ihre Begriffe nicht verändern“, sagt die Wissenschaftlerin.
Hochschulen haben sich angepasst, Gleichstellungsbeauftragte berufen, Forschungsförderung abhängig gemacht von Geschlechterquoten oder von der „Diversität“ der Antragssteller. Doch die Förderungspolitik sei mittlerweile problematisch, findet Tonio Walter, Professor für Strafrecht an der Uni Regensburg: Das Grundgesetz verbiete Diskriminierung; Quotenvorgaben und Sprachregelungen hingegen schafften ihrerseits Diskriminierungen.
„2017 gab es in Deutschland 185 Gender-Professuren, aber nur rund zehn waren mit Männern besetzt – werden Männer dort also diskriminiert?“, fragt Walter. Aus Prozentsätzen lasse sich nicht ableiten, warum manche Gruppen in bestimmten Fächern unterrepräsentiert seien. Kritik an Quoten und Sprachregelungen aber traue sich kaum noch jemand, aus Sorge vor Ausgrenzung.
Gesellschaftliche Aushandlungsprozesse seien „anstrengend und kompliziert, weil Widersprüche und Wertekonflikte unvermeidlich sind“, räumt Geier ein. Für Überreaktionen sorgen regelmäßig Anliegen wie Gleichberechtigung, Umweltschutz oder Rassismus. „Ein moralisch aufgeladenes Thema als Schlachtruf drängt alle in die Defensive, die ausgewogener denken“, sagt Tonio Walter.
Es fehlt der Wille, sich dem Thema zu stellen
Wo liegen die Grenzen des Diskutablen an deutschen Unis? Zum einen setzten Verfassungsrecht und Strafrecht einen Rahmen, sagt die Philosophin Elif Özmen von der Universität Gießen. Zum anderen müsse sich die Wissenschaft Selbstbeschränkungen auferlegen. Aber wie? „Es fehlt an den Unis der Wille, sich dem Thema zu stellen“, meint Özmen. Reinhard Merkel, ehemals Mitglied im Ethikrat der Bundesregierung, hat seinen Kollegen Vorschläge gemacht, um Grenzen der Debattenfreiheit zu klären: Es brauche Institutionen, die „für normative Grenzfragen zuständig sind“ und ein „System dauernder Kommunikation, in dem mögliche Grenzen wissenschaftlicher Freiheit verhandelt werden, so dass Forschern stets Rat und Hilfe geboten wird“.
Professoren gründen nun eine Gegenbewegung. Nach Informationen der WELT AM SONNTAG haben sich in Deutschland tätige Wissenschaftler zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, das Kollegen stützen soll, die unter eingeschränkter Freiheit leiden. In Kürze will die Gruppe an die Öffentlichkeit treten. „Es ist ein Klima vorauseilenden Gehorsams entstanden“, heißt es aus dem Gründerteam. Wer nicht „den Mainstream reproduziert“, gerate immer häufiger „existenzbedrohend unter Druck“.
Auch die Ethnologin Susanne Schröter ist vorsichtig geworden, trotz ihres Professorenstatus. Eigentlich hatte sie den Polizeigewerkschaftler Rainer Wendt im Rahmen einer Vortragsreihe einladen wollen, damit ihre Studenten sich mit den Argumenten des Hardliners auseinandersetzen könnten. Weil aber Einladungen an Wendt an anderen Unis für Proteste gesorgt hatten, sagt sie, lud sie ihn wieder aus.
Hintergrund: An Hochschulen unerwünscht
2017: Der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt wurde im Oktober 2017 zu einem Vortrag an die Universität Frankfurt ein- und wieder ausgeladen, der Titel: „Polizeialltag in der Einwanderungsgesellschaft“. Offiziell war die Begründung „Sicherheitsbedenken“, allerdings hatten zuvor ungefähr 60 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einem offenen Brief die Ausladung gefordert und Wendt „rassistische Denkstrukturen“ vorgeworfen.
Die Migrationsforscherin Sandra Kostner lud im Oktober 2017 Hamed Abdel-Samad an die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd ein. Eine Kopftuch tragende Studentin erstattete wegen Volksverhetzung Strafanzeige gegen den Referenten, weil sie ihr Recht auf ein diskriminierungsfreies Studium durch seine Aussage verletzt sah, das Kopftuch bei Lehrerinnen sei nicht mit dem staatlichen Neutralitätsgebot vereinbar.
Ein Gedicht von Eugen Gomringer an der Berliner Alice-Salomon-Hochschule wurde 2018 entfernt, weil es sexistisch sei.
2018: Die Universität Siegen stellt sich im November 2018 gegen ihren Professor Dieter Schönecker, der Marc Jongen (AfD) und Thilo Sarrazin zu Vorträgen in sein Seminar zum Thema Meinungsfreiheit eingeladen hatte – sie distanzierte sich von der Veranstaltung, die Fakultät strich die Mittel, stattfinden konnten beide Vorträge jedoch.
Dem Politikwissenschaftler Werner Patzelt wurde 2019 an der Dresdner Universität die Seniorprofessur wegen angeblicher Nähe zur AfD verweigert.
2019: Die Ethnologin Susanne Schröter veranstaltete 2019 an der Universität Frankfurt eine Tagung zum Thema islamisches Kopftuch. Studenten haben danach versucht, Auftritte Schröters zu verhindern. Sie warfen ihr vor, vor allem Kritikerinnen des Kopftuchs eingeladen zu haben.
Aktivisten verhinderten im Oktober 2019 eine Lesung des CDU-Politikers Thomas de Maizière beim Göttinger Literaturherbst. Sie warfen dem ehemaligen Bundesminister Verantwortung für den Flüchtlingsdeal mit der Türkei vor.
2020: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft entfernte im August 2020 ein bestelltes und zunächst belobigtes Glückwunsch-Video des Kabarettisten Dieter Nuhr nach Protesten von ihrer Homepage. Begründung: Man habe sich als Reaktion auf die kritische Resonanz dazu entschlossen, „in der es weniger um Nuhrs Statement, sondern um die wissenschaftliche Haltung geht, für die er an anderer Stelle steht“.
Jedenfalls bezüglich der technischen Weiterentwicklung in Sachen Nutzung ´Kernenergie` zur Verfügbarmachung von sauberer Energie und dem möglichen Abbau des Restmülls inkl. massiver Verringerung der Halbwertzeit. Der Mann lebt kognitiv in den 80-ziger Jahren und propagiert „Erkenntnisse“ die mit der aktuellen Wirklichkeit nichts zu tun haben. Deutschland ausgenommen setzt praktisch die gesamte industriell relevante Welt auf Kernenergie. Für die EU, für den IPPC ist Kernkraft Baustein der Energiewende. Nur Deutschland und der Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel, Sighard Neckel, wissen es besser.
Das Ende der Atomkraft war eigentlich besiegelt. Doch es regt sich Widerstand. Nur mit Atomkraft könne man die Klimaziele erreichen, argumentieren die Befürworter. Mit der Atomenergie verschiebe man die Probleme der Gegenwart, die man momentan nicht lösen könne, nur in die Zukunft, sagt der Soziologe Sighard Neckel im Dlf.
In Deutschland regt sich Widerstand gegen das Ende der Kernenergie. Zwar ist der Atomausstieg seit zehn Jahren beschlossene Sache und wird bereits umgesetzt. Doch die Befürworter des Atomstroms argumentieren mit dem Klimawandel an ihrer Seite. Und auch der neue US-Präsident Joe Biden setzt im Kampf gegen den Klimawandel auf Atomkraft. Eine neue Generation von Mini-Kraftwerken soll mobil und vor allem sicher sein.
Tatsächlich glauben Experten, dass Reaktortechnik einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Und auch in den Niederlanden zieht man den Neubau von mehreren Kernkraftwerken in Betracht, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. Dafür sei Atomkraft praktisch unverzichtbar, heißt es.
Probleme der Gegenwart werden in die Zukunft geschoben
„Die Atomenergie war eigentlich nie richtig weg“, sagte Sighard Neckel im Deutschlandfunk. In Frankreich und selbst in Japan habe die Atomenergie auch nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 weiter eine große Rolle gespielt. Der Soziologe meint, dass ein Erreichen der globalen Klimaziele ohne Atomkraft sehr schwierig werde, da man nur noch wenig C02 und wenig Treibhausgase in die Luft ablassen dürfe. „Das ist jetzt der Hintergrund dafür, dass die Atomenergie sich auf einmal wieder so stark ins Spiel gebracht hat, als eine C02-freie Form der Energieerzeugung“, so der Gesellschaftsanalytiker.
Neckel kritisierte aber, dass man mit einer Reaktivierung der Atomenergie, die Probleme der Gegenwart, die man momentan nicht lösen könne, nur in die Zukunft verschiebe. „Die Frage des Atommülls ist ungeklärt. Selbst in den USA gibt es keine Aussicht, ein Endlager zu haben“. Man versuche mit alten Technologien, die Klimakrise zu lösen, was widersinnig sei.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
… und die Infektion war beim Test, und der Test war die Infektion. So steht es in Drosten 1,1 der Bibel der Corona-Jünger. Und in der Tat ist der PCR-Test der Dreh- und Angelpunkt aller Corona-Politik. Ohne ihn ist alles Windhauch. Er weise – angeblich – akute Infektionen (Neuinfektionen) mit dem Corona-Virus nach. In juristischer Hinsicht ist dies in Abrede zu stellen, da der Test keine akute Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes nachweisen kann, wie hier ausführlich begründet ist.
Nun hat ein kürzlich veröffentlichter Bericht – der Corman-Drosten Review Report – auch die wissenschaftliche Grundlage infrage gestellt. Der Test sei unbrauchbar und für Rückschlüsse auf das Vorliegen einer Infektion ungeeignet. So lautet das vernichtende Urteil eines internationalen Teams von 22 Wissenschaftlern. Sie hatten den vom Virologen Christian Drosten (mit)entwickelten PCR-Test für SARS-CoV-2 und die diesbezügliche Publikation einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen.
[Im Original heißt es in der Zusammenfassung: „the SARS-CoV-2 PCR test is useless“ sowie „the test unsuitable as a specific diagnostic tool to identify the SARS-CoV-2 virus and make inferences about the presence of an infection“.]
Die weltweite Verwendung dieses Tests beruht auf einer Veröffentlichung von Victor Corman, Christian Drosten und anderen Autoren mit dem Titel „Detection of 1919 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR“ in der Zeitschrift Eurosurveillance am 23.01.2020. Die Veröffentlichung wird daher auch Corman/Drosten-Papier genannt. Darin stellen die Autoren einen diagnostischen Arbeitsablauf und ein realTime-qPCR-Protokoll für den labordiagnostischen Nachweis von SARS-CoV-2 vor.
Die Wissenschaftler, die das Corman/Drosten-Papier geprüft haben, kommen zu folgender Bewertung: „Weder der präsentierte Test noch das Manuskript selbst erfüllen die Anforderungen für eine akzeptable wissenschaftliche Publikation.“ [im Original: „Neither the presented test nor the manuscript itself fulfils the requirements for an acceptable scientific publication.“]
Nach eigenen Angaben haben die Wissenschaftler eine Punkt-für-Punkt-Überprüfung des Corman/Drosten-Papiers durchgeführt und dabei alle Komponenten des vorgestellten Testdesigns überprüft, die RT-qPCR-Protokollempfehlungen bewertet wurden und die Parameter mit der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema verglichen.
Im Ergebnis fordern die Wissenschaftler die Zeitschrift Eurosurveillance auf, die Corman/Drosten-Veröffentlichung aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher und technischer Fehler zurückzuziehen. Vorwurf: fehlerhaftes Testdesign, fehlende Standardisierung und mangelnde Validierung.
[…]
Wenn man sich fragt, warum gerade dieser Drosten-PCR-Test von der Weltgesundheitsorganisation WHO, vom RKI und der Bundesregierung so gepusht und als nicht hinterfragbar erachtet wird, mag man auch einen Blick auf die Verflechtungen werfen:
Christian Drosten gehört zusammen mit einem Vertreter der Bill&Melinda Gates Stiftung, dem Direktor des Wellcome Trusts (auch eine Privatstiftung) und einem Vertreter der WHO zu den sechs Beratern im vom damaligen Bundesgesundheitsminister Gröhe 2017 einberufenen Internationalen Beratergremium zur globalen (!) Gesundheitspolitik (siehe hier). Die Gates Stiftung und der Wellcome Trust sind Gründungsmitglieder und gehören zu den Hauptgeldgebern der Impfstoffallianz CEPI. CEPI und Gavi, die andere Impfstoffallianz der Gates Stiftung, wiederum sind die Hauptnutznießer der circa 8 Milliarden Dollar, die auf der von der EU und Deutschland im Mai 2020 veranstalteten Geberkonferenz zusammenkamen (siehe hier).
Die Co-Autorin des Corman/Drosten-Papiers, Marion Koopmans, ist WHO-Beraterin. Genauso wie Andreas Nitsche, der früher bei TIB-Molbiol tätig war, jetzt beim RKI in leitender Funktion. Ebenfalls beim RKI ist Heinz Ellerbrok in leitender Funktion tätig, er ist zugleich Gesellschafter der von Olfert Landt geleiteten GenExpress GmbH. Die drei und die bereits erwähnte Co-Autorin Chantal Reusken haben zusammen in der Zeitschrift Eurosurveillance veröffentlicht (siehe hier). Und nicht zu vergessen Lothar Wieler, der Präsident des RKI; er sitzt European Advisory Committee on Health Research der WHO.
Am Anfang war der PCR-Test, noch dazu ein laut wissenschaftlicher Expertise wenig brauchbarer, und am Ende steht die Aufhebung bürgerlicher Freiheiten, die Vernichtung der Lebensgrundlagen zahlreicher Menschen.
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Der SPIEGEL meint:
[…] Wer sich bei Experten umhört, bekommt den Eindruck: Sie sind die ständigen Diskussionen leid. Kaum ein Labor benutze noch den vom Forschungsteam um Drosten entwickelten PCR-Test in der Form vom Januar. Firmen haben längst eigene Tests entwickelt, die schnell und in großer Zahl durchgeführt werden können. Nur so sind überhaupt so viele Tests möglich. Die ganze Diskussion sei überflüssig. »Die jetzigen Zahlen mit schwer Kranken und vielen Toten führen diese Diskussion doch ad absurdum«, teilte Virologe Ulf Dittmer vom Universitätsklinikum Essen mit. »Wie kann man da jetzt noch diskutieren, dass die PCR nur falsche Ergebnisse liefert?« […]
Der PCR-Test wurde also geändert. Ob er deshalb korrekter – er wird vor allem billiger – wird, bleibt die Frage. Entscheidend ist die Zahl der Potenzierung (CT-Wert). Der SPIEGEL dazu:
[…] PCR-Tests können auch dann noch positiv ausfallen, wenn die Betroffenen noch nicht oder nicht mehr ansteckend sind. Einige argumentieren deshalb, die hohe Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen sage nur wenig aus, weil die meisten positiv Getesteten ohnehin nicht ansteckend seien. Sie berufen sich auf den sogenannten Ct-Wert. Er gibt an, wie häufig die Bestandteile des Virengenoms im Labor vervielfältigt werden mussten, ehe der Test anschlug. Ist in der Probe viel Virenmaterial, reichen wenige solcher Kopier-Zyklen.
Muss eine Probe dagegen mehr als 30 dieser Zyklen durchlaufen, enthält sie wahrscheinlich keine Viren, die unter Laborbedingungen Zellen infizieren können, zeigen erste Analysen. Das kann bedeuten, dass der Betroffene nur eine geringe Virenlast hatte und andere womöglich nicht anstecken kann. […]
Bleibt die Frage, wieviel Potenzierungsläufe bei positiv Getesteten gemacht wurden. Zumindest alle positiv Getetsten, deren Ergebnis auf einem CT-Wert > 30 beruht, sind Scheinpositive. Sie sind weder krank, noch ansteckend. Da sehr viel Positive keine bzw. milde Symptome aufweisen, liegt die Vermutung nahe, dass deren Test mit einem CT-Wert > 30 durchgeführt wurde. Insofern sind die offiziellen Zahlen Makulatur. Zum einen dürften nur Testergebnisse mit einem CT-Wert< 30 als positiv gelten. Zum anderen dürften nur die tatsächlich schwer Erkrankten zählen. Da sieht es so aus:
Wieviele Schwerkranke und Tote sind es denn im Verhältnis zu den anderen Schwerkranken und Toten in Deutschland?
Die allermeisten PCR-positiv Getesteten = Aktive Fälle haben keine bzw. milde= nicht in Richtung Tod weisende Symptome.
Aktuelle Zahlen und Quellen inkl. Intensivbetten:Hier klicken
Immer mehr Gesundheitsämter (aktuell 60 von 400 in Deutschland) melden Engpässe und können die Kontaktnachverfolgungen bei Corona-Infektion zum Teil nicht mehr gewährleisten. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat sich wieder erhöht.
Neue Einschränkungen treten in Kraft
Am Dienstag (01.12.2020) sind weitere Einschränkung in Kraft getreten, um die Zahl der Infektionen in Deutschland weiter zu senken. Die Maßnahmen können allerdings in einzelnen Bundesländern und je nach Infektionslage voneinander abweichen.
Angesichts weiter hoher Corona-Zahlen wird der Teil-Lockdown in Deutschland bis zum 20. Dezember verlängert. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Für Weihnachten und Silvester sollen Sonderregelungen gelten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist nicht zufrieden mit den steigenden Infektionszahlen, findet aber nicht, dass die neuen strengeren Maßnahmen zu spät einsetzen. Es gehe nicht darum, immer mehr Regeln zu haben, sagte Spahn im Dlf. Er appellierte an die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger und rief dazu auf, mit dem eigenen „Verhalten im Alltag den Unterschied zu machen, der die Infektionszahlen runterbringt“. Grundsätzlich rechnet er mit einer schwierigen Situation bis zum Ende des Winters.
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Es wird immer enger
Wehe, die Impfstrategie geht nicht auf, weil …
das Virus sich verändert hat
massive Nebenwirkungen bekannt werden
die Menschen sich nicht in ausreichendem Umfang impfen lassen
die Infrastuktur nicht hinreichend funktioniert, um Massenimpfungen durchzuführen
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Meine Meinung
Ich persönlich gehe davon aus, dass CoVid-X sich in die lange Reihe der existierenden Grippeviren einordnen wird. Damit wird es ein Erreger der alljährlich auftretenden Grippewelle. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es dieses Jahr keine Grippe. Denn es gibt aktuell faktisch nur CoVid-X. Weltweit. Das belegt der Chart der WHO: Hier klicken.
Im Übrigen rechtfertigen weder die Zahlen, noch die Erhebung ebendieser Zahlen die massiven Maßnahmen und Grundrechteinschränkungen.
Es gibt keine epidemische Notlage nationaler Tragweite!
… gestorben als unter 40-Jährige. Zwei Drittel der rund 14 000 Corona-Opfer waren älter als 80 Jahre. Etwa die Hälfte der Verstorbenen steckte sich in Pflegeheimen und Kliniken an. Man kann also zunächst einmal ohne Wertung feststellen, dass diese Krankheit – jedenfalls in diesem reichen, medizinisch gut versorgten Land – vorwiegend eine Gefahr für Hochbetagte darstellt. Und dass sie besonders gefährlich für diejenigen ist, die wegen Gebrechlichkeit hospitalisiert sind.
Dieser Befund ist aber in Deutschland ein Politikum. Boris Palmer, der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, sah sich mit einem öffentlichen Scherbengericht konfrontiert, als er, tatsächlich ziemlich unsensibel, sagte, wir retteten in der Corona-Krise womöglich Menschen, «die in einem halben Jahr sowieso tot wären».
Es gibt gute historische Gründe dafür, dass sich in Deutschland jeder Gedanke verbietet, der auch nur in die Nähe einer Unterscheidung zwischen lebenswertem und «lebensunwertem» Leben zu führen scheint.
Rettungsphantasien
Insofern sind die Betonung der generationenübergreifenden Solidarität und die Forderung nach Rücksichtnahme auf die Älteren in dieser Zeit völlig richtig. Sie ist aber nicht in jedem Fall so reinherzig, wie sie klingt. Denn erstens wird die Solidaritätsverpflichtung gern als moralisierendes K.-o.-Argument gegenüber denen eingesetzt, welche die gegenwärtige Corona-Politik der Bundesregierung und der Landesregierungen kritisieren, selbst wenn sie gute Gründe haben. Zweitens, und da wird die Sache heuchlerisch, ist den meisten von uns, wenn es nicht gerade um eigene Eltern oder Grosseltern geht, das Leben und Sterben von Hochbetagten in unserer Gesellschaft herzlich egal.
Zugespitzt: Wir tun im Moment alles, damit alte Menschen nicht an Corona sterben, aber wie einsam, wie verzweifelt und wie ungeborgen manche von ihnen sonst sterben müssen, interessiert uns nicht.
Es geht nicht um das Alter insgesamt als problematische Zeit. Nicht um die grosse Mehrheit gesunder, aktiver und materiell abgesicherter Rentner und Pensionäre, die in der grossen, interdisziplinären «Berliner Altersstudie» von 2010 mit zahlreichen, bis heute gültigen Daten beschrieben werden.
Diesen droht gegenwärtig mehr Ungemach durch die Rettungsphantasien besonders eifriger Altenschützer. «Die Corona-Krise führt dazu, dass hergebrachte Ansichten darüber sich wieder ausbreiten, wie alte Menschen angeblich sind», sagt die Berliner Gerontopsychologin Eva-Marie Kessler, «nämlich schwach, senil und im Zweifel unzurechnungsfähig.»
Man darf hoffen, dass die politisch kampferprobten Achtundsechziger, die inzwischen alt sind, sich heute nicht gar so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Tätige Solidarität brauchten Menschen, die sich, wie es die Autoren der Studie formulieren, im «vierten Lebensalter» befinden – die Hochbetagten. Deren Situation sehen die Wissenschafter so kritisch, dass sie die immer weitere Verlängerung der Lebensspanne als «fragwürdig» bezeichnen.
«Die Würde des Menschen ist altersabhängig»
«Im sehr hohen Alter, etwa jenseits des 85. Lebensjahres», so das Fazit der Studie, «ist in der allerletzten Phase des Lebens die persönliche, familiäre und gesellschaftliche Not am grössten, und in dieser Altersgruppe geschieht es am häufigsten, dass die Probleme der alten Menschen und derjenigen, die sie betreuen, verdrängt und vergessen werden.»
Wenn es also nicht beim dröhnenden Corona-Pathos bleiben soll, müssen wir dringend darüber reden, wie menschenwürdige Formen des Lebensendes aussehen könnten. Dazu gehört, dass wir uns zu einer ehrlichen Betrachtung der Pflegeheime durchringen. Es ist kein Zufall, dass dort kaum jemand hinwill, der nicht unbedingt muss.
«Pflegeheime sind keine Senioren-Wohnanlagen», sagt Eva-Marie Kessler: «Es sind Einrichtungen für schwerstkranke Menschen.» Diese allerdings werden eben nicht, wie es nötig wäre, von Ärztinnen, Krankenschwestern und Psychotherapeuten betreut, sondern von schlecht qualifiziertem und noch schlechter bezahltem Pflegepersonal. Der Hamburger Psychiater und Altersexperte Josef Aldenhoff formuliert es so: «Die Würde des Menschen ist altersabhängig.»
Angesichts der Freihändigkeit, mit der in Deutschland Steuermilliarden zur wirtschaftlichen Abfederung unterschiedlich wirksamer Anti-Corona-Massnahmen ausgegeben werden, möchte man die kollektiven Rettungsphantasien gern auf die Frage lenken, ob diese Geld-spielt-keine-Rolle-Gesellschaft sich nicht bitte auch einmal des Sterbens annehmen möchte. Der 78-jährige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat dazu das Nötige gesagt, als er in die Corona-Debatte eingriff: «Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen.»
Den Tod kann uns niemand ersparen – auch wenn Wunschvorstellungen über lebensverlängerndes «Bio-Hacking» oder sogar über eine Art digitale Unsterblichkeit des Bewusstseins zunehmen.
Aber könnten und müssten wir es uns nicht leisten, dass jeder Mensch jedenfalls in Würde sterben darf? Und das heisst eben auch und vor allem: nicht allein?
Der Soziologe Norbert Elias hat 1982 in seinem berühmten Essay «Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen» Gründe dafür beschrieben, warum wir den würdigen Tod nicht zum Thema machen, warum wir das Sterben verdrängen, individuell wie kollektiv. In zivilisierten Gesellschaften würden alle «elementaren, animalischen Aspekte des menschlichen Lebens» mit Scham- und Peinlichkeitsgefühlen belegt und «hinter die Kulissen des gesellschaftlichen Lebens verlagert». Das Sterben sei ein «weisser Fleck auf der sozialen Landkarte», schreibt Elias. Die alten kirchlichen Rituale hätten ihre Bedeutung verloren, und neue seien noch kaum an ihre Stelle getreten. So fehle es vielen Menschen gerade dann an Worten und den Ausdrucksmöglichkeiten spontanen Mitgefühls, wenn der Sterbende beides besonders dringend brauche. «Nur die institutionalisierten Routinen der Krankenhäuser geben der Sterbesituation eine gesellschaftliche Gestalt. Sie sind gefühlsarm und tragen viel zur Vereinsamung der Sterbenden bei.»
Daran hat sich auch vierzig Jahre später wenig zum Besseren geändert.
Wir identifizieren uns nicht mit den Sterbenden, vielmehr vollbringen wir gewaltige Verdrängungsleistungen, um Alter und Gebrechlichkeit auf Abstand zu halten – offenbar können wir nur so den Gedanken an den eigenen Tod ertragen. Das hat den Nebeneffekt, dass wir die unglaublich komplizierte politische Diskussion darüber, wie unsere Alten und Schwerkranken denn genau gepflegt werden sollen, wenn wir selbst es nicht tun, gar nicht zu führen brauchen. Hauptsache, sie werden gepflegt.
Der Tod ist eine Zumutung
Wenn man es zynisch sehen will, dann ist auch der Umgang mit der Corona-Pandemie ein Zeichen für die Unfähigkeit der modernen Gesellschaft, den Gedanken an das eigene Ende auszuhalten. Der Tod ist für uns eine derartige Zumutung, dass wir heute um jeden Preis verhindern wollen, dass auch nur irgendjemand an Corona stirbt, wenn wir schon das Sterben an sich nicht verhindern können.
Das restliche, das fortwährende, das unausweichliche Sterben bleibt, wie Norbert Elias es formuliert hat, hinter den Kulissen des gesellschaftlichen Lebens verborgen.
Und bevor wir uns auf eine gemeinsame Anstrengung verständigen, um den Tod in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen, popularisieren wir lieber die Sterbehilfe und den assistierten Suizid. Der Deutsche Bundestag wird dazu ein eigenes Regelwerk beschliessen. Unter Freiheitsgesichtspunkten mag das richtig sein – aber in gewisser Weise ist es für unsere Gesellschaft auch ganz buchstäblich Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Susanne Gaschke ist deutsche Publizistin und Autorin der «Welt». Zuletzt erschien von ihr 2017 in der Deutschen Verlags-Anstalt: «SPD. Eine Partei zwischen Burnout und Euphorie».
Quelle, Artikel und Leserkommentar unten lesen:Hier klicken
WELT-Leser Markus meint:
Es sind die alten Leute, die sich laut RKI infizieren, es sind die alten Leute, die ins Krankenhaus kommen, es sind die alten Leute, die auf den Intensivstationen liegen und es sind die alten Leute, die an Corona sterben. Statt die alten Leute entsprechend zu schützen, wird das öffentliche Leben runtergefahren, Schulen und der Handel geschlossen. Die Strategie muss mir einer mal glaubhaft erklären.
Lieber Markus, liebe Leser,
auch ohne Corona sind es die alten Leute, die ins Krankenhaus kommen, es sind die alten Leute, die auf den Intensivstationen liegen und es sind die alten Leute, die sterben.
So ist das Leben!
Wir sterben alle mal, gewöhnen Sie sich dran.
Rüdiger Stobbe, 66 Jahre, Blogbetreiber und Autor des …
Alice Weidel (AfD) rechnet am 9.12.2020 mit der Regierung ab:Hier klicken
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`Vorbereitung´ Harter Lockdown …
… im Dlf am 9.12.2020:
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Es herrscht bereits die Hygiene-Diktatur.
Merkel und die MPK legen fest.
Der Bundestag darf abnicken, wenn überhaupt:Hier klicken
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Manfred Thöne meint:
Merkel und Söder wollen weiter verschärfen
Man steht da wirklich mit seiner Wahrnehmung vor einem Problem. Wenn die ach so tollen Maßnahmen nicht greifen, dann ist doch klar, daß die Maßnahmen verschärft werden müssen. Wie immer sind diese gehirnlosen Typen nicht mal in der Lage zu hinterfragen, ob das schlicht der normalen Erwartbarkeit im Winter ist, nein, sie wissen alles besser und verschärfen die Maßnahmen. Nachdenken ist ja auch nicht unbedingt die Stärke von solchen Politköpfen; sie entscheiden nach Gutdünken ohne Sinn und Verstand!
Vermutlich macht es sie glücklich die Bürgerschaft mit ihren Maßnahmen zu quälen und klein zu halten. Dies entspricht ihrem Ziel, die Bürgerschaft zu zermürben, um dann die Politik durchzusetzen, die Nicht-Corona-Zielen (Klimaschutz, Gender, Migration usw.) dient.
Eine Prüfung der Verhältnismäßigkeit ist für diese Damen und Herren vollkommen ausgeschlossen. Wieder haben Bundestag und Landtage Abnickfunktion, da sich der Bundestag am 18.11. selbst durch Zustimmung der Änderung am Infektionsschutzgesetz ausgeschlossen hat.
Die abnickenden Blöckflötenparteien sind in dieser Form nutzlos und überflüssig!
[…] Die deutsche Intensivmedizin, so Marx, sei „nicht überfordert“, mittlerweile aber sicherlich „bis an die Grenzen des Machbaren gefordert“. […]
Das macht den Titel umso dreister.
Entsprechend empört sind die Leserkommentare. Hier die meist ´geherzten`:
„Die deutsche Intensivmedizin, so Marx, sei ’nicht überfordert‘, mittlerweile aber sicherlich ‚bis an die Grenzen des Machbaren gefordert. ‚ “ Um es in aller Klarheit zu sagen, das sind nicht die Folgen einer beherrschbaren Corona-Epidemie sondern 1., die Konsequenzen einer miserablen Personalpolitik in einem auf Gewinnmaximum optimierten Gesundheitssystems und 2., die Folgen von miserablen gesundheitspolitischen Reaktionen auf das SARS Cov 2 -Virus mit unnötigen Quarantänemaßnahmen gerade für jene, die jetzt in der Pflege und Behandlung denen fehlen, die am Schwersten unter der Infektion leiden. Ich bin Krankenhausarzt und weiß wovon ich rede. Laut Divi gibt es Stand heute noch 5900 frei Betten auf den ITS Stationen in D bei 3900 behandelnden Covid-Patieten und eine Reserve von knapp 12 000 Betten. Parallel dazu werden noch 18 000 andere Pat. auf den ITS in D betreut. Ihre Überschrift ist Framing pur!
von Henrik U.
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Dramatische Behauptungen, aber leider ohne Datenquelle. Das DIVI-Register stützt diese Behauptungen jedenfalls nicht. Und ich glaube dem Herrn auch nicht so ohne weiteres, dass das so einmalig sein soll. Was war dann bei der letzten ernsteren Grippewelle, als mehr Menschen starben? Hat man die zum größeren Teil einfach nicht eingeliefert? Könnte ja durchaus sein, dass man den grippeinduzierten Lungenentzündungsfall im Pflegeheim normalerweise gnädig dahinscheiden lässt, aber heute jeden Covid-Verdachtsfall schleunigst loswerden will – ans Krankenhaus natürlich.
von Armin K.
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„noch nie da gewesen“ stimmt so nicht… jedes Jahr werden im Winter die Intensivkapazitäten ausgereizt. Stand heute sind 3854 COVID 19 Intensivpatienten in den Krankenhäuser. Das DIVI-Register und die Helios Kliniken zeigen noch keine Überbeanspruchung. Einzelne Kliniken mögen an der Grenze sein.. was aber laut Statistiken nicht zu verallgemeinern ist. Die Reserve von ca. 12.000 Betten wurde noch nicht in Anspruch genommen.
von a I.
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Die täglich aktualisierte Faktenlage …
… in Sachen Intensivbetten (immer ab ca. 13:00 Uhr) & Mehr: Hier klicken