Frau Professorin Freitag, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat in dieser Woche gesagt, die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern sei kein Resultat des Lockdowns, sondern die Pandemie an sich sei dafür verantwortlich. Etwas anderes gebe die Studienlage nicht her. Wie sehen Sie das?
Diese Aussage ist so nicht ganz korrekt. Selbstverständlich haben einige Kinder und Jugendliche auch Angst vor einer Erkrankung, aber wesentlich erscheint doch der Lockdown. Die internationale Studienlage ist eindeutig: Angst- und Essstörungen sowie Depressionen haben in der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen deutlich zugenommen. Zudem hat sich die Zeit, die Kinder und Jugendliche an Computer und Handy verbringen, deutlich gesteigert. Die meisten bewegen sich viel zu wenig. Hierzu gibt es bereits mittlerweile systematische Reviews und Meta-Analysen.
Und daran sind die Schließungen von Kitas und Schulen schuld?
Das ist die Frage: Welche Rolle haben die Kindergarten- und Schulschließungen hinsichtlich dieser Symptome? Hier gibt es mittlerweile Vergleichsstudien aus Kanada und Australien, die deutlich zeigen, dass innerhalb der Corona-Pandemie insbesondere Perioden des Lockdowns zu einem Anstieg der genannten Symptome bei Kindern und Jugendlichen führten. Der Wegfall der Alltagsstruktur, von Bewegung und Sozialkontakten mit Gleichaltrigen ist ein klassischer Risikofaktor für Depressionen und Angststörungen; die Zunahme des Konsums sozialer Medien steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit den erhöhten Anorexie-Raten.
… Deutschlands bewegt sich das Land wieder mit ungeheurer Dynamik in einen autoritären Staat, der z. B. ungeimpft gesunde Menschen diskriminiert.
Wenn nicht umgehend derStatus quo ante Corona = Menschen ohne respiratorische Symptome sind respiratorisch gesunde Menschenwiederhergestellt wird, wird die Gesellschaft zerbrechen!
auf der Bundespressekonferenz am Freitag. Doch die meisten Medien schweigen darüber. Da sitzen wie so oft Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der Leiter seiner Bundesbehörde, des RKI, Lothar Wieler, und der Virologe Christian Drosten. Lauterbach und Wieler sind wie immer im „Alarmstufe Rot“-Modus. Die Hoffnung, die viele mit Nachrichten aus anderen Ländern verbinden – Spanien will Omikron wie eine Grippe behandeln – bekämpfen sie regelrecht. Und auch die anwesenden Journalisten klingen mehrheitlich so, als seien sie an einer Verschärfung der Maßnahmen und der Corona-Politik interessiert sowie an einer Impfpflicht. …
Quellegrün-kursiver Text & Kommentare/Verweise… Wie immer auf den Pressekonferenzen wiederholt Wieler gebetsmühlenartig seine düsteren Prognosen und Warnungen. Diesmal geht er sogar so weit, zu empfehlen, im eigenen Haushalt Maske zu tragen, wenn jemand positiv getestet sei. Kostproben:
„Die Omikron-Welle türmt sich weiter auf.“
„Die Infektionszahlen werden von den Meldedaten weniger gut erfasst.“
„Omikron hat die Lage verändert. Es ist in unser aller Interesse, Ansteckungen so gut es geht zu verhindern.“
Auch Gesundheitsminister Lauterbach scheint geradezu beschwören zu wollen, dass mit Omikron eben nicht das Ende der Pandemie heraufziehe – wie es kritische Fachleute formulieren: „Die Krankenhäuser werden an ihre Belastungsgrenze kommen.“ Dass genau dies in den anderen Ländern Europas nicht passiert, in denen es viel weniger Einschränkungen und viel höhere Infektionszahlen mit Omikron gibt, lässt er einfach außer Acht.
Man bekommt den Eindruck, die beiden meinten, es seien lauter Geisterfahrer unterwegs – nur eben sie selbst nicht.
Und dann Drosten. Der wendige Virologe schlägt plötzlich Töne an, die man von ihm – dem Dauer-Warner – überhaupt nicht gewohnt ist.
Dass große Teile von Politik und Medien die Bevölkerung auf eine Dauer-Impfschleife einstimmen, zerlegt er mal eben so ohne viel Aufhebens mit drei kurzen Sätzen: „Wir werden nicht auf Dauer über alle paar Monate die Bevölkerung nachimpfen können. Das geht nicht. Irgendwann muss das Virus auch in der Bevölkerung Infektionen setzen und das Virus selbst muss die Immunität der Menschen immer wieder updaten.“
Das klingt ganz anders als das, was der gleiche Drosten vor rund zwei Wochen auf Twitter verkündet hat: „Wer glaubt, durch eine Infektion sein Immunsystem zu trainieren, muss konsequenterweise auch glauben, durch ein Steak seine Verdauung zu trainieren.“
Dann stellt er eben mal die gesamte Strategie der beiden Herren neben ihm als nackt dar, in einem kurzen Satz: „London, die haben wirklich eine Wand gehabt, mit wenig Maßnahmen, und jetzt ist das sogar ein bisschen von selbst zum Stillstand gekommen […] Da geht die Inzidenz eindeutig runter.“
Faktisch setzt Drosten damit auf das, was immer als das Schreckgespenst der deutschen Corona-Politik (und wohl auch der Pharma-Industrie) galt: Auf eine Durchseuchung. Er schränkt das zwar ein, aber sehr vorsichtig und nur zeitlich, jedoch nicht von der Richtung her: „Wir wissen nicht, ob wir uns das in Deutschland leisten können, angesichts der Impflücke. Das kann niemand voraussagen. Das Virus muss irgendwann laufen, aber vielleicht darf es das jetzt noch nicht.“
Auch bei der Impfpflicht schlägt er anders als die beiden Herren neben ihm leise Töne an. Er redet vom Boostern der Älteren im Herbst mit einem neuen, auf Omikron zugeschnittenen Impfstoff. Aber nicht von einem solchen neuerlichen Boostern im Herbst von allen.
Drostens Aussagen sind der K.O.-Schlag für Lauterbach und Wieler. Letzterer wirkte bei den Aussagen des Virologen wie versteinert. Und der Minister nestelte an seinem Handy herum, als ob er die Aussagen überprüfen wollte. Sie sind ein K.O-Schlag auch für die aktuelle Corona-Politik. Für den deutschen Sonderweg. Und für diejenigen Journalisten, denen es gar nicht hart und schnell genug gehen kann mit den Maßnahmen, Einschränkungen und der Impfpflicht.
Der Virologe geht noch weiter: Er beklagt, es gebe vieles, was nicht gut kommuniziert werde. Auch das ein indirekter Hieb gegen die beiden Herrn neben ihm, insbesondere Talkshow-Dauergast Lauterbach.
Zudem sagte Drosten: „Ende des Jahres ist die Pandemie zu Ende. Da können wir uns drauf verlassen.“
Es sei dahingestellt, was Drosten bewegt, von der Lockdown-Lokomotive zum Bremser zu werden. Versucht da jemand gerade noch rechtzeitig von einem sinkenden Schiff abzuspringen, das er selbst auf fatalen Kurs gebracht hat? Spürt der Virologe, dass die Stimmung kippt?
Ebenso erstaunlich wie Drostens Kehrtwende: In den brav auf Regierungslinie liegenden Medien wird sie so gut wie nicht als solche erkannt bzw. wiedergegeben (eine löbliche Ausnahme ist etwa die »Welt« – die ihren Bericht aber schamhaft hinter einer Zahlschranke versteckt). [Als PDF* von MEDIAGNOSEgedruckt]
PS: Ein befreundeter Arzt, dem ich diesen Artikel zur fachlichen Durchsicht vorab geschickt habe, machte folgende Anmerkungen:
Drosten bezeichnet Omikron als neues Virus. Das ist fachlich falsch. Es ist eine neue Mutation des bekannten Virus.
Drosten fordert die Nicht-Geimpften auf, sich jetzt noch impfen zu lassen; bei Omikron seien zwar die Chancen auf einen harmlosen Verlauf auch ohne Impfung groß, aber die Delta-Variante könne wiederkommen. Dabei wissen wir aus dem Narrativ von Bundesgesundheitsministerium und Robert Koch-Institut, dass der gegen die Alpha-Variante entwickelte, aktuell eingesetzte Impfstoff nach sechs Monaten seine Wirkung stark verliert und gegen die Delta-Variante wenig wirksam ist. Darüber hinaus halte ich die Drohung von Drosten, dass eine alte Mutation zurückkommen könnte, für sehr wenig wahrscheinlich.
Drosten sagte, in Südafrika, wo Omikron nach wenigen Wochen zu Ende war und die Zahl der Krankenhauseinweisungen keinen wesentlichen Ausschlag lieferte, sei man immuner, und für den schnellen Verlauf der Omikron-Variante habe man dort einen hohen Preis bezahlt. In Südafrika ist die Impfquote aber nur bei 27 Prozent, ein Bruchteil von Deutschland. Und auch den hohen Preis kann ich nicht nachvollziehen. Südafrika hatte ca. 3,5 Millionen positiv Getestete und ca. 85.000 Tote bei ca. 60 Millionen Einwohnern. Deutschland hatte bei ca. 83 Millionen Einwohnern ca. 7,8 Millionen positive Tests und 115.000 Tote.
Drosten verglich die Pandemie-Entwicklung mit einem Sandweg, und ließ damit indirekt Wieler und Lauterbach als auf dem Holzweg erscheinen.
Wichtiger Hinweis: Berichte wie dieser sind immer auch durch die Sichtweise des Autors subjektiv gefärbt. Ich bitte daher meine Leser wie immer, sich auch aus anderen Quellen mit anderer Herangehensweise zu informieren, um dann in Kenntnis verschiedener Sichtweisen selbst ein Urteil zu fällen. Sie können die gesamte Bundespressekonferenz, um die es in diesem Artikel geht, auch hier selbst ansehen, um sich ein direktes Bild aus erster Hand zu machen.
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Die BPK vom 14.1.2022 komplett:
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Corona“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
Die regenerative Erzeugung war mit 230 TWh geringer als 2020 (248 TWh). Das lag vor allem an der schwachen Windstromerzeugung. Doch auch alle anderen regenerativen Kraftwerke erzeugten weniger Strom als 2020. Fiel im Jahr 2020 fast 50 Prozent der Gesamtstromerzeugung auf die regenerative Stromerzeugung, waren es 2021 nicht mal 40 Prozent.
Der Strombedarf lag mit 558 TWh über 11 Prozent höher als im Jahr 2020 (500 TWh). Deutschland exportierte im Verlauf des Jahres 2021 insgesamt 57 TWh Strom in das benachbarte Ausland, musste aber auch 38 TWh importieren. Unter dem Strich wurden 17 TWh mehr exportiert denn importiert. Dieser Sachverhalt wird gerne von unseren Freunden der Energiewende angeführt, wenn auf den zukünftig fehlenden Strom bei – weiteren – Kraftwerksabschaltungen hingewiesen wird.
Wie bereits des Öfteren erläutert, muss Strom in dem Moment erzeugt werden, wenn Bedarf entsteht. Tatsächlich ist Bedarf sehr häufig dann gegeben, wenn nicht genügend Strom vorhanden ist. Dementsprechend muss der fehlende, aber benötigte Strom importiert werden. Da hilft es wenig, dass zu anderen Zeiten viel zu viel Strom erzeugt wurde. Dieser Strom muss exportiert und nicht selten verschenkt oder gar mit Bonuszahlungen (Negative Strompreise) abgegeben werden. So kommt es, dass am 31.12.2021 der Strom in erheblichen Mengen faktisch verschenkt wird, am 1.1.2022 hingegen fehlender Strom teuer hinzugekauft werden muss (Abbildung 3). Solange keine ausreichenden Strom-Massenspeicher – nicht in Sicht – zur Verfügung stehen, wird sich dieser Sachverhalt nicht ändern. Deshalb ist die Idee, Deutschland hätte jederzeit genügend Strom, weil es nur netto Strom exportiert, eine Schnapsidee ahnungsloser Zeitgenossen.
Apropos Importstrom. Dänemark ist das Land, welches mit Exportstrom das meiste Geld eingenommen hat. Über eine satte Milliarde Euro (1,16 Mrd. €) nahm das kleine Land ein. Norwegen, Deutschlands Batterie, kassierte 452 Mio. €. Wobei bemerkenswert ist, dass der aus Norwegen nach Deutschland exportierte Strom 115 €/MWh kostete. Deutschland hingegen erhielt für den Strom, den es nach Norwegen exportierte, schlappe 40 €/MWh. Eine teure „Batterie“. Kohlestrom-Polen erhielt 291 Mio. €. Bei Schweden waren es 239 Mio. € und Kohle-/Atomstrom-Tschechien kassierte 144 Mio. €. Die anderen Nachbarländer Deutschlands bezahlten für den importierten Strom an Deutschland, sodass aus 4,15 Mrd. € Importkosten und 5,29 Mrd. € Exporteinnahmen netto 1,14 Mrd. € für Deutschlands Stromerzeuger übrig blieben. Etwas weniger, als allein Dänemark im Jahr 2021 an seinen Stromexporten nach Deutschland verdiente.
Der mittlere Strompreis lag im Jahr 2021 bei 97 €/MWh. Wobei die Schwankungsbreite enorm war. Der Höchstpreis betrug 620 €/MWh, der niedrigste Preis lag bei -(minus) 69 €/MWh. Der Strom wurde zeitweise nicht nur verschenkt. Es mussten noch zusätzlich 69 €/MWh an die Stromabnehmer gezahlt werden.
Ein Desaster für die Energiewende ist der Ausstoß CO2-Äq. (CO2) im Jahr 2021. So erhöhte sich der CO2-Äq. Emissionsfaktor von 313 g/kWh 2020 auf 368 g/kWh 2021. Damit lag der Wert fast bei den 372 g/kWh des Jahres 2019. Das, obwohl die regenerativen Stromerzeuger 2020 ausgebaut wurden. Aber Anfang 2021 fiel auch der CO2-freie Strom eines Kernkraftwerks (Philippsburg) weg. Umgerechnet waren 2021 194 Mio. Tonnen (t) CO2, die ausgestoßen wurden. 2020 waren es 151 Mio. t CO2. Das sind 2021 knapp 30 Prozent mehr. Der CO2-Ausstoß wird sich auch 2022 / 2023 weiter erhöhen. Der wegfallende Strom aus Kernkraft wird in erster Linie durch fossile Energieträger ersetzt werden (müssen). Dieser Umstand wird voll durchschlagen. Klimaminister Habeck weiß um das Dilemma und baut entsprechend in der ZEIT vor. 2022 und 2023 werden die geplanten Ziele nicht erreicht werden. Dass das Klimaziel 2021 krachend verfehlt wurde, braucht nach den Ausführungen oben nicht weiter betont zu werden.
Belege für alle Werte und Zahlen der Analyse „Strom 2021“. Darüber hinaus können Sie dort viele weitere Analysen und Auswertungen fahren.
… Deutschlands bewegt sich das Land wieder mit ungeheurer Dynamik in einen autoritären Staat, der z. B. ungeimpft gesunde Menschen diskriminiert.
Wenn nicht umgehend derStatus quo ante Corona = Menschen ohne respiratorische Symptome sind respiratorisch gesunde Menschenwiederhergestellt wird, wird die Gesellschaft zerbrechen!
… wurde zum Beispiel hier & hier darüber berichtet und berechnet, weshalb die Pläne der Ampel in Sachen Ausbau der „Erneuerbaren“ und Wasserstoffwirtschaft Hirngespinste sind. Herrn Habeck schwant es dementsprechend: Er redet von einer gigantischen Aufgabe.
„Wir werden den Grundsatz verankern, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien im überragenden öffentlichen Interesse ist und der öffentlichen Sicherheit dient“, erklärte Habeck der Presse. Diese gesetzliche Regelung werde zur Folge haben, dass Ökostrom-Projekte in Genehmigungsverfahren künftig bevorzugt behandelt werden.
Gehe es etwa bei Windkraft-Projekten um Beeinträchtigungen der Anwohner durch Emissionen, Sichtbeschränkungen oder Geräuschen, würden diese Schutzgüter künftig „nachrangig behandelt“, sagte Habeck. „Dann kann auch zügiger genehmigt werden.“
Wie Herr Habeck sich die Umsetzung der Klimaschutzideen vorstellt, erläutert er in den ARD Tagesthemen vom 11.1.2022 nach diesem Vorbericht:
Die Presseschau des Dlf vom 12.1.2022 fasst diese Meinungen zusammen
Meine Meinung
Das wird nichts! Auch eine angenommene Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraftwerken führt nicht zu einer 80%-igen erneuerbaren Stromversorgung Deutschlands, weil der Strom erneuerbar nur sehr volatil erzeugt wird. Ausreichende Speichermöglichkeiten sind nicht in Sicht. Beleg für meine Meinung
… stattfinden sollen. Wird jemand den Elite-Anlass vermissen? Oder nützen die Utopien von Davos nur den Teilnehmern um Klaus Schwab? Ein Blick aus der Schweiz. …
„Ich bin kein Marketingmann in eigener Sache, sondern – wenn Sie so wollen – eine asoziale Figur“, kokettierte der Gründer des World Economic Forum (WEF), Klaus Schwab, 83, im Gespräch mit seinem Biografen Jürgen Dunsch. Der deutsche Professor Schwab, der sich gerne in der Pose des Messias inszeniert, sagt Sätze wie: „Ich verbringe nicht gerne Zeit mit Menschen, die mich geistig nicht weiterbringen.“ Besonders schätzt er die Gespräche mit der „großen Führungspersönlichkeit“ Prinz Charles, einem seit Geburt steuerfinanzierten Privatier, der das Klima retten will. Innerhalb und außerhalb der Familie.
1971 veranstaltete Klaus Schwab mit seiner Frau Hilde ein Management-Symposium in Davos. Es kamen 440 Teilnehmer. Fünfzig Jahre später waren es bereits 3.000, darunter Staatsoberhäupter, Wissenschaftler, die Schwergewichte aus Finanz und Wirtschaft, und Weltstars aus der Unterhaltungsindustrie. Soziologieprofessor Jean Ziegler, 87, ärgert sich: „Ihm gelingt es, mit seinem WEF-Zirkus, der nichts anderes ist als heiße Luft, ein Millionenvermögen zu machen.“
Der Umsatz von Schwabs steuerbegünstigter Stiftung überstieg vor der Pandemie die 300-Millionen-Franken-Grenze (circa 287 Millionen Euro), mittlerweile beschäftigt das im Kanton Genf domizilierte World Economic Forum 700 Vollzeitmitarbeiter aus über 80 Nationen. Industrie- und strategische Partner bezahlen für eine Teilnahme an den Initiativen des Forums zwischen 250.000 und 500.000 Schweizer Franken (circa 239.000 bis 478.000 Euro). Seit 2015 ist das WEF in der Schweiz als gemeinnützige internationale Organisation anerkannt und hat somit die gleichen Privilegien wie das Rote Kreuz.
Was verdient Schwab mit seinem Business, das er unter dem Label „Weltenrettung“ betreibt? Als Vorsitzender des Stiftungsrates und Präsident der Stiftungsleitung in Personalunion zahlt er sich ein Jahressalär von rund 800.000 Schweizer Franken (circa 765.900 Euro) aus. Im Vergleich zu seinen illustren Gästen ein eher bescheidenes Einkommen. Doch Schwabs Datingplattform für die Weltelite ist heute eine gutgeölte, Bundessteuer-befreite Geldmaschine.
Die Einnahmen gehen an Schwabs Stiftung, die Ausgaben für die Sicherheitsmaßnahmen in Davos werden hingegen dem Schweizer Steuerzahler aufgebürdet: 45 Millionen Franken (rund 43 Millionen Euro) für 2020. Das WEF, das über Reserven von über 300 Millionen Franken (rund 287 Millionen Euro) verfügt, beteiligte sich bisher lediglich mit rund 2 Millionen Franken. Schwab rechtfertigt die Kostenaufteilung mit der Bedeutung des WEF für die Welt. Er erwähnt Erfolge wie das Davoser Abkommen zwischen der Türkei und Griechenland. Er habe es persönlich eingefädelt und damit einen Krieg verhindert. Manchmal sagt er auch: „Eigentlich ist es [das WEF] ein großes Familientreffen.“ Das Motto bleibt gleich: „Improving the state of the world“ – den Zustand der Welt verbessern. Nicht mehr und nicht weniger.
Während die ARD-Konkurrenz bei Maischberger das neue Jahr am Mittwoch mit einem Knall begonnen hat – Sie erinnern sich vielleicht an die Äußerungen von Boris Palmer – war die erste Illner-Sendung nach der Winterpause mehr so auf dem Tarotkarten-Trip. Von Nahtod-Erfahrungen (sarkastische Übertreibung meinerseits) bis hin zu Glaskugeln war alles dabei. Aber der Reihe nach.
Kein einfacher Job für Illner an diesem Abend – ihr persönlicher Held Lauterbach steht wegen der Impfpflicht immer stärker in der Kritik, und er ist gar nicht da, um sich herauszureden. Aber sie gibt sich beste Mühe!
Ranga Yogeshwar wird in der Einleitungsrunde vorgestellt, mit dem Statement: „Der Wissenschaftsjournalist weiß: Wären wir alle geboostert, würden wir nicht über Omikron reden.“ Das finde ich persönlich wirklich sehr interessant. Woher weiß er das? Haben wir hier einen wissenschaftlich fundierten Wahrsager in unseren Reihen und wir nutzen seine Talente nicht? Was interessiert mich Illner, ich will erfahren, was Ranga noch so alles “weiß“! Für weitere Blicke in die Zukunft muss man wohl extra zahlen, jedenfalls gibt der Wissenschaftsjournalist die Lottozahlen der Woche und das Wetter der nächsten Tage nicht freiwillig preis, und Illner stellt schon wieder die falschen Fragen.
Klaus Holetschek, der bayerische Gesundheitsminister, gibt derweil zu: Die Impfquote wurde „ja ein Stück weit geschätzt“. Na wenigstens ist er ehrlich. Für die allgemeine Impfpflicht ist er trotzdem. Wir könnten also unsere Zielquote schon längst erreicht haben, aber dann trotzdem eine Impfpflicht einführen, weil sich ein paar Statistiker verschätzt haben? Tja, dann ist das Zeug halt drin. Melanie Brinkmann behauptet parallel: „Die Bevölkerung ist zum großen Teil immunisiert.“ Immun ist natürlich das richtige Wort. Man kann sich zwar weiterhin anstecken und ist auch noch ansteckend und vielleicht landet man trotzdem auf der Intensiv, aber wenigstens ist man dann nach dem zehnten Booster ganz sicher immun, irgendwie.
… Deutschlands bewegt sich das Land wieder mit ungeheurer Dynamik in einen autoritären Staat, der z. B. ungeimpft gesunde Menschen diskriminiert.
Wenn nicht umgehend derStatus quo ante Corona = Menschen ohne respiratorische Symptome sind respiratorisch gesunde Menschenwiederhergestellt wird, wird die Gesellschaft zerbrechen!