Deutschland ist ein Land, …
… in dem jeder Mensch seine Meinung frei äußern darf.
Das steht ganz außer Frage.
So hatte und hat z. B. Thilo Sarrazin in etlichen Talkshows, Publikationen und Lesungen Gelegenheit, die Hintergründe zu seinen diversen Büchern – allen voran der Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ – ausführlich darzulegen.
OK, zur Lesung in Aachen musste Herr Sarrazin unter Polizeischutz in die Buchhandlung geleitet werden, sonst gäbe es heute keinen Thilo Sarrazin mehr.
Tot gehauen von den „Guten“
Womit wir mitten im Thema wären:
Thomas Glivinic, österreichischer Schriftseller, schreibt auf WELTonlineplus einen hervorragenden Artikel über Österreichs Außenminister Sebastian Kurz. Darin heißt es:
Mehr„Wenn ich (Thomas Glivinic, R.St.) die Vergangenheit nicht verkläre, was bei einem verpeilten Romantiker wie mir nie auszuschließen ist, herrschte in einer kurzen blühenden Epoche der gesellschaftliche Konsens, zu leben und leben zu lassen, ohne dass man mit seinen Ansichten hinter dem Berg halten musste. Es wurde zwar gestritten, aber es wurde toleriert.
Heute verhalten wir uns umgekehrt. Wir haben kein Verständnis für die Positionen anderer, und wir kommen nicht auf die Idee, mit ihnen zu diskutieren. Wir haben selbstverständlich recht, die anderen sind bestenfalls irregeleitet, möglicherweise bösartig.
Wir sind wieder in der Moralfalle gelandet. Das erkennt man daran, dass wir, wenn es um Fragen politischer Korrektheit geht, die sich von Inkorrektem, also Falschem abgrenzen will und jenseits dieser Grenze Inakzeptables ortet, nicht mehr „ich“ sagen und denken, sondern „man“ und „wir“. Und was wir zu sagen haben, sagen wir Gleichgesinnten, also mehr oder weniger uns selbst.
In der Meinungsdiktatur
Was wir zu sagen haben: Dieser Satz hat eine bedrohliche Doppelbedeutung gewonnen. Er drückt nicht nur aus, dass wir etwas mitteilen möchten, er impliziert das Gebot, eine ganz bestimmte Meinung zu vertreten. Wer sich anmaßt, eine davon abweichende zu äußern, wird zur Zielscheibe der begeisterten Attacken all jener, die klare Vorstellungen von zeitgemäßer Zucht und Sitte haben.
Anständiges Benehmen ist zu einer moralischen Kategorie herabgewürdigt worden, die von einigen wenigen Menschen definiert und von ihrem willfährigen virtuellen Mob von Moral- und Twitter-Account-Besitzern exekutiert wird. Indem sie begonnen haben, nach Urteilen zu lechzen, ist ihr Denken über einen pervertierten Begriff linker Werte hinausgerutscht und beinahe im Totalitären angekommen. Jemand, der in jungen Jahren so erfolgreich ist wie Sebastian Kurz, wird naturgemäß zur Reizfigur solcher Leute, jedenfalls in Österreich, denn unser eigener Erfolg ist uns nie genug, weswegen wir den der anderen nicht lange ertragen.“
Seit ich meinen Blog schreibe, versuche ich das meinen Lesern ´rüber zu bringen. So gut wie oben zitiert, gelingt es mir nicht. Ich bin halt kein Schriftsteller.
Deshalb das ausführliche Zitat.
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Bemerkenswerterweise fällt mir just dieser Tage ein zweiter WELTonlineplus-Artikel in´ s Auge.
Auch aus diesem zitiere ich unten ausführlich.
Es geht um u. a. um „Klimawandel“.
Marijn Poels hat einen Dokumentarfiln gedreht, in dem der Klimawandel auch kritisch beleuchtet wird.
Titel: „Der Bauer und sein Klima“ // Trailer: Hier klicken
Nachdem der Film vorgestellt worden war und einige Preise eingeheimst hatte, sollte er einem breiten Publikum näher gebracht werden.
Was geschah?
„Es blieb still, sehr still
Nach der Fertigstellung haben wir uns weltweit bei mehr als 45 Filmfestivals beworben. Diejenigen, die den Film gesehen haben, waren begeistert und gespannt, was der Film auslösen würde. Die Premiere fand Februar 2017 in Berlin statt. Wir verschickten über hundert Pressemitteilungen und warteten auf Reaktionen. Es blieb still, sehr still.
Anfragen an Journalisten, eine Kritik zu dem Film zu schreiben, wurden abgelehnt. Ihrer Meinung nach war die Geschichte – in Zeiten der Notwendigkeit des unverzüglichen Handelns und des aufkeimenden Populismus – zu verwirrend.Sie nannten es ihre „journalistische Verantwortung“, einer Infragestellung der Klimapolitik das Podium zu verweigern. Nicht nur die Journalisten, sondern fast alle größeren Festivals lehnten den Film wohl aus dem gleichen Grund ab.
Dann begannen wir, den Film über die sozialen Medien zu bewerben und zu vermarkten. Meine linksliberalen „Freunde“ und „Follower“ verabschiedeten sich in ungeheurem Tempo. Filmverleiher und TV-Sender, die wir angeschrieben hatten, fragten nach einer Vorabsichtung per Online-Link. Keiner von ihnen schrieb eine einzige Zeile zurück. Stattdessen erhielt ich Hass-Mails. Was habe ich getan?
Was habe ich getan?
So entschlossen wir uns, den Film im Selbstverleih ins Kino zu bringen, und organisierten eine Kinotour durch Deutschland, Belgien, die Niederlanden und England. Bei den meisten Vorstellungen war ich anwesend, um mit dem Publikum über den Film zu diskutieren. Die Diskussionen dauerten oft länger als der Film selbst. Es gab viel Widerspruch, allerdings war die Mehrheit des Publikums sehr offen. Sie erlebten den Film als frischen Wind in einer stickigen Klimadebatte.
Viele Menschen haben Angst, zur Energiewende und zum Klimawandel eine abweichende Meinung zu vertreten. Sozialer Druck hat das freie Denken erstickt. Jeder Versuch, offen zu diskutieren, wird abgewimmelt. Wer es wagt, zu widersprechen, wird als „Trump-Wähler“ oder „rechts“ beschimpft. Journalisten und Politiker, die wir eingeladen hatten, an Vorstellungen oder Diskussionen teilzunehmen, meldeten sich kurzfristig krank oder sagten aus anderen Gründen ab.
Uns ist inzwischen klar geworden: Die Debatte über Klima und Energie ist noch verhärteter als die über Flüchtlinge, Terrorismus oder Religion. Wo sind die unabhängigen kritischen Journalisten geblieben, die unterschiedliche Perspektiven aufzeigen?“
Der Film tingelt durch die Kinos. Fast immer mit dem Filmemacher. Was belegt, wie viele Menschen der Film erreicht. Kaum welche! Und das ist …
… eine Schande.
Wahrheit ist nie absolut. Wenn sie bestimmten Menschen in einer Facette nicht passt, wird sie leicht flächendeckend ignoriert. Vom Mainstream.
Von unseren Menschen mit Guten Gedanken.
Für die nicht sein kann, was nicht sein darf.
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