Am 19. März endete die 167-jährige Geschichte der Credit Suisse mit einem Knall. Herr Ackermann, wann war für Sie klar, dass die CS nicht mehr gerettet werden konnte?
Die Signale waren schon länger nicht ermutigend. Ich war am fraglichen Tag in Helsinki und habe mir dort die Pressekonferenz angeschaut – das hat mich mitgenommen. Es ist etwas zu Ende gegangen, das mir sehr nahe war.
Haben Sie eine Träne verdrückt?
Nein, es flossen keine Tränen. Im Gegenteil: Ich wurde beim Untergang der CS richtig wütend.
Auf wen konkret?
Einzelpersonen will ich keine nennen, alle sind in ein System eingebunden. Vielmehr müssen wir uns jetzt überlegen, welche Massnahmen es zu ergreifen gilt, um solche Unglücksfälle früher zu erkennen und so zu verhindern.
Sie sehen keine Fehler bei der CS?
Klar, das Geschäftsmodell war mit der Ertragskraft nicht vereinbar. Die Spitze der Bank hat zum Ende der Bank hin zu lange nicht richtig kommuniziert. Es gab viele Personalwechsel, ob beim Verwaltungspräsident oder dem Bankchef. Jeder hatte seine eigene Agenda. Das hat alles einfach wahnsinnig verunsichert. Die Bank war in einer sehr verwundbaren Position, und dann hat es eben nur noch wenig gebraucht, einen Funken, der das Ganze entzündet hat.
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Quelle Ausschnitt, Zitat & komplettes Interview plus PDF*
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*Weil das Thema zeitgeschichtlich außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Schweiz, Banken, CS, UBS u.m.“ ist, zitieren wir den Text als PDF . Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie den Tagesanzeiger abonnieren. Wir empfehlen den Tagesanzeiger ausdrücklich: Die Abonnementsmöglichkeiten