Update vom 4.12.2023
Hat der Westen einen Verhandlungsfrieden zwischen Russland und der Ukraine im März 2022 verhindert? Darüber haben sich zumindest viele den Kopf zerbrochen, denn es gab Verhandlungen zwischen beiden Parteien in Istanbul. Warum diese scheiterten und welchen Inhalt sie hatten, darüber hat sich jetzt der damalige ukrainische Delegationsleiter Dawyd Arachamija geäußert. Über diese Entwicklungen spricht Moderator Gernot Danowski mit dem Journalisten Thomas Fasbender.
Update vom 3.12.2023
Die Aussagen von Jacques Baud …
… stützen ebenfalls meine These vom Verteidigungskrieg Russlands.
Update vom 26.11.2023
Alleingelassen! Zelensky’s Fraktionschef: Westen hat im März 2022 Frieden mit Russland hintertrieben
Update vom 15.11.2023
Update vom 6.11.2023
Alfred de Zayas erklärt die Wirkung des Cheating
… (Schummeln, Betrug, Culture of cheating) in der Politik am Beispiel der Ukraine. Ausschnitt aus dem Kontrafunk aktuell Interview vom 6.11.2023:
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Roger Köppel erläutert die ´Strategie` des Westens
… in Sachen Ukraine und die Verhinderung von Friedensgesprächen im Frühjahr 2022 zwischen Russland und der Ukraine.
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Ursprungsartikel vom 29.10.2023:
Das allgemeine Narrativ gilt praktisch überall:
Russland hat die Ukraine überfallen und mit einem brutalen Angriffskrieg überzogen
Sehr schön formuliert dieses Dogma Werner Gartenmann im Kontrafunk aktuell-Interview vom 27.9.2023 [Mikro 1]:
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Ich halte das insgesamt für ausgemachten Unfug.
Russland hat jahrzehntelang die diversen, mehr oder weniger versteckten Demütigungen des Westens unter Federführung der USA ausgehalten, ´weggesteckt`. Sogar im März 2022 war Russland noch zu einer zügigen Beendigung des Konfliktes (Abschnitt sechs) bereit. Aber Selenskyj, die Ukraine wurde knallhart von den USA gestoppt, nein, zurückgepfiffen. Wo käme man schließlich hin, wenn man ein Land mit Milliarden $ aufrüstet und dann der Krieg nur ein, zwei Monate dauert.
Russland führt einen Verteidigungskrieg
Einen Krieg, der vom Westen mittels unzähliger Nadelstiche gegen Russland provoziert wurde. Ein Krieg, der sich faktisch als Verteidigungskrieg darstellt:
- Gegen die USA und seine willfährigen Verbündeten (NATO-Mitgliedschaft der Ukraine)
- Gegen die regulären ukrainischen Truppen, die seit dem Jahr 2014 Teile der Ostukraine mit seiner mehrheitlichen russischen Bevölkerung drangsalieren (Insgesamt 14.000 Tote bis zum Jahr 2022).
Zusätzlich gibt es etliche Maßnahmen, die die russische Bevölkerung in der Ukraine massiv diskriminieren. Da ist in erster Linie das faktische Verbot der russischen Sprache zu nennen. Im April 2023 wurde von Selenskyj das Gesetz zur Umbenennung von Ortsnamen unterzeichnet.
Bereits als die Ukraine im Jahr 1991 gegründet wurde, wurde Russland nicht als gleichwertiger Partner angesehen. Durch den Zerfall der Sowjetunion kam es zu einem erheblichen Machtverlust der ehemaligen Sowjetrepubliken inkl. Russland, der von den Westmächten gnadenlos ausgenutzt wurde. So wurde das ethnische Ungleichgewicht zwischen der russischen Ostukraine und der Westukraine einfach nicht berücksichtigt.
Damit wurde der Grundstein des bis heute andauernden Konfliktes gelegt.
Im Jahr 2001 hielt Russlands nunmehriger Präsident Putin eine vielbeachtete und mit stehenden Ovationen honorierte Rede, die den Willen zu einer guten, aber gleichberechtigten Zusammenarbeit belegt. Und das, obwohl der NATO-Erweiterungsprozess in Richtung Russland bereits begonnen hatte. Unabhänig von irgendwelchen gegebenen oder nicht gegebenen Versprechen des Westens ist das meines Erachtens trotz Russland-NATO-Vertrag ein erster Akt der Aggression gegen ein Russland, welches von einem Mann ´geführt` wurde, der nur mit entsprechend hohem Alkoholspiegel leben konnte, und deshalb nicht Herr seines politischen Geistes war. Doch damit nicht genug. 2004 geht es weiter. Und 2009, und 2017, und 2020 plus anstehende Kandidaten und Interessenten.
Faktisch steht die NATO aktuell hier:
Die NATO steht nahezu komplett an den Grenzen Russlands im Westen. Lediglich Weißrussland und die Ukraine sind „Puffer“. Im Jahr 2008 war die Aufnahme der Ukraine in die NATO viel diskutiertes Thema. Am Ende setzten sich Angela Merkel und Sarkozy durch. Die Aufnahme wurde zumindest auf die lange Bank geschoben. Russland reagiert prophetisch:
Russland kritisierte die Beitrittszusage an die früheren Sowjetrepubliken Georgien und Ukraine scharf. „Der Beitritt wäre ein großer strategischer Fehler, der die schlimmsten Folgen für die gesamteuropäische Sicherheit haben wird“, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko nach Angaben der Agentur Interfax in Bukarest.
Wobei allein die „Bemühungen“ zu einem NATO-Beitritt der Ukraine gewaltige Verwerfungen auslösen. Russland will und muss diese rote Linie unbedingt halten: Kein NATO-Beitritt der Ukraine.
Der NATO-Gipfel Bukarest 2008 wird hervorragend in diesem aktuellen SPIEGEL-Artikel analysiert.
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Mehr zur historischen Entwicklung des Konflikts, zu den Kräfteverhältnissen NATO – Russland und zur Frage, ob NATO-Staaten einen Angriff Russlands befürchten müssen:
Interaktive Karte & Verlinkungen & mehr
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Eingedenk der Tatsache, dass
- die Ostukraine historisch bedingt mit 95% russischstämmiger Bevölkerung seit dem Putsch 2014 auch militärisch drangsaliert wird,
- die USA unbedingt die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine mit dann allen Stationierungsmöglichkeiten erzwingen wollen
- die Ukraine seit 2014 massiv Natokonform aufgerüstet wird
- Europa ein Vasall der USA ist
- die USA Europa, insbesondere Deutschland auf Sicht von Russland wirtschaftlich komplett abkoppeln wollen.
… ist es für mich nicht verwunderlich, dass Russland die Notbremse gezogen hat. Es ist für mich ein Verteidigungskrieg, der am 24.2 2022 präventiv von Russland begonnen wurde: In dem Moment, wo ein NATO-Beitritt der Ukraine immer wahrscheinlicher und damit die Pressionen gegen Russland immer stärker wurden. Auf die Signale Russlands im Vorfeld wurde nicht eingegangen. Der Westen reagierte nicht. Sollte Putin so lange warten, bis der NATO-Beitritt der Ukraine beschlossen war. Dann wäre die Gefahr eines heißen, weltweiten Krieges ins Unermessliche gestiegen. Oder Putin hätte zurückgezogen. Dass er dazu nicht Willens war, ist einleuchtend. Er wäre sofort zu einem Putsch mit der Liquidierung Putins gekommen. Ein Riesenreich wie Russland ist und bleibt eine Weltmacht. Und keine Regionalmacht, wie Obama einst abfällig meinte.
Bemerkenswert ist die Aussage von Corinna Hauswedell in einem SPIEGEL-Gespräch am 5.10.2023, die meine These vom Verteidigungskrieg stützt. Sie sagt es nicht ausdrücklich, das darf sie aus Gründen des „Selbstschutzes“ nicht. Sie wäre nämlich weg vom Medienfenster.
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