Strom & Energie & Windkraftanlagen offshore aktuell: Vattenfall sagt Bau eines Offshore-Windparks ab

Die Nachricht aus Großbritannien lässt nichts Gutes ahnen:

Vattenfall baut dort einen geplanten Offshore-Windpark doch nicht mehr, weil er sich einfach nicht mehr rechnet. Das Problem sind die stark gestiegenen Konstruktionspreise. Damit gerät auch die deutsche Energiewende in Gefahr.

Ein Wetterleuchten auf hoher See kündigt oft Sturm an. Vor der Küste Großbritanniens blitzte es jetzt hell auf: Vattenfall stoppt den Bau des riesigen Offshore-Windparks Norfolk Boreas mit der elektrischen Leistung eines ausgewachsenen Atomkraftwerks. Grund seien Kostensteigerungen von bis zu 40 Prozent, erklärte Vattenfall. Zu dem einst vereinbarten Fixpreis für Windstrom rechne sich das Projekt nicht mehr.

Auch in der deutschen Nordsee könnten milliardenschwere Windpark-Projekte finanziell kentern. Denn Vattenfall-Chefin Anna Borg hat das Kostenproblem eher verniedlicht – die Preise für Stahl und Spezialmetalle haben nicht um 40, sondern eher um 80 Prozent zugelegt.

Die international begehrten Spezialschiffe, mit denen die gewaltigen Türme in den Meeresboden gerammt werden, berechnen jetzt 60 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. International hat sich ein preistreibender Wettbewerb um die Produktionskapazitäten für Turbinen, Rotorblätter und Türme entwickelt.

Damit hat sich über der Offshore-Branche ein perfekter Sturm zusammengebraut. Die Zinswende macht das Kapital für die Milliardeninvestments immer teurer, globaler Wettbewerb, Lieferketten-Probleme und Energiepreise treiben die Kosten für Komponenten. Zwar haben die in Geld schwimmenden Ölmultis BP und Total Energies gerade erst 12,6 Milliarden Euro allein für die Genehmigung gezahlt, in Nord- und Ostsee Windparks mit einer Leistung von 7000 Megawatt hochziehen zu dürfen.

Verdreifachung der Kosten

Doch dass die Konzerne die Ausgaben mit Stromverkäufen refinanzieren können, glaubt kaum jemand in der Branche. Pro Megawatt kostete ein Offshore-Windrad bislang rund eine Million Euro, heute sind es eher drei Millionen. Falls BP und Total eines Tages entscheiden, lieber eine Vertragsstrafe zu zahlen, als zu bauen, wird das keinen Insider wundern.

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Vattenfall Absage Windpark bei Google

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