In der WELT – Printausgabe vom 18.2.2017
erschien ein Gastkommentar von Ian Buruma. Sie können ihn auf drei Teile verteilt in diesen Artikel lesen. An der Seite des jeweiligen Textes finden Sie meine Anmerkungen.
Perfide, sehr perfide leitet Ian Buruma einen angeblichen Antisemitismus bei Trump, im Trump Umfeld aus der Geschichte her.
Weil es bereits in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts den Ausspruch „America first“ gab, und die Isolationisten angeblich Antisemiten waren , weil ein bekannter Isolationist – Charles Lindbergh – Antisemit war, meint Herr Buruma Rassismus bei der aktuellen amerikanischen Regierung diagnostizieren zu müssen. „Der Rassismus steckt also in der DNA des ´America first´.“
Um dann den mehr als gewagten Sprung zum Islam zu vollbringen: „Ähneln diese Ansichten über den Islam in irgendeiner Weise dem Antisemitismus der 1930er Jahre?“
Ein m. E. dünnes, ideologisch motiviertes Konstrukt. Der Antisemitismus der 1930er Jahre und die Regierung Trump haben soviel miteinander zu tun, wie ein Pferd mit dem Tiefseetauchen. Die Gefahr, der sich aus dem Islam ergibt, ist real und tagtäglich in den Medien der Welt zu beobachten. Nicht nur eines Islam, der sich in verwirrten Köpfen von Irregeleiteten abspielt.
Nein, ein Islam, der in etlichen Staaten brutale Staatsgrundlage ist.
Dann wieder zurück zum Antisemitismus.
In unerträglicher Weise wird versucht die ´Achse Hitler – Aktuelle US-Regierung` zu spinnen. Der Leser wird auf unredliche Weise in diese Richtung geschoben. Wenn er denn nicht aufmerksam ist. Das, was Ian Buruma als „Beweise“ anführt sind die üblichen Krankheits- und Tiervergleiche, die dann den Schluss nahelegen sollen, Vernichtung sei die einzige Möglichkeit der „Heilung“. Wobei daraufhin wieder der Schritt zum aktuellem Islam, den Moslems gezogen wird.
Die Moslems seien die neuen Juden, so das Credo von Herrn Buruma. Damit bedient er genau die Ideen, die Moslems gerne verbreiten. Was gut zum Opferstatus passt, in den Islamgläbige sich sehr gerne hüllen.
Der aufmerksame Leser wird Herrn Buruma nicht auf den Leim gehen.
Auch nicht, wenn im dritten Teil die aktuelle Situation dem „Antimoslem“, dem Islamophoben den intellektuellen Todesstoß versetzen soll.
Denn Millionen Moslems seien ja friedlich. Auch wenn die brutale Gewalt des Islamismus nicht von der Hand zu weisen sei.
Da sage ich jetzt mal, Millionen Deutsche im Deutschland 1933 bis 1945 waren auch friedlich, haben keine Juden umgebracht und waren – im Gegensatz zu Beginn des WK I – „not amused“, als der Zweite Weltkrieg begann. Also ist Deutschland doch eigentlich unschuldig. Schuld hatte eine kleine Naziklicke. Was sagen Sie jetzt, Herr Buruma? Ach so, das war was anderes. Ich verstehe.
Trump wird also zum Kreuzritter – die übrigens auch nicht die europäische Bevölkerung vertraten – zum autoritären Herrscher, der – der hergeleitete Vergleich mit Hitler hinkt gewaltig und verharmlost die von ihm zu verantwortenden Untaten – Amerika mit Notstandsgesetzen und Autoritarismus – in den Untergang? – führen wird.
Ok, der Meinung kann man sein. Ich bin es nicht. Doch dass Ian Buruma einen aktuellen Antisemitismus aus der Vergangenheit herleitet und als Beleg dafür den Slogan „Amerca first“ als Beleg anführt, ist so abenteuerlich wie unseriös. Diesen angeblichen Antisemitismus dann auf den Islam zu adaptieren, als Grund für die Islamfeindlichkeit, lässt mich nur noch kopfschüttelnd zurück. Sind doch die meisten und größten Antisemiten in der islamischen Welt zu finden. Das weiß Herr Burma nicht? Doch, doch, aber er verschweigt es.
Nicht nur ein schwacher, ein höchst gefährlicher Gastbeitrag.
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