Was nicht weiter verwundert!
Die Audiodatei zur Sendung vom 10.1.2021:
Die Rezension bei Tichy:
MehrDie Pandemie hat Geburtstag“, …
… eröffnet Frank Plasberg die erste „Hart aber Fair“-Sendung des Jahres. Eigentlich, so der Moderator, hätte er gerne eine Rückblicksendung gemacht – zwei Jahre Coronavirus: Lehren aus eine schweren Zeit. Stattdessen wirkt die erste Ausgabe des neuen Jahres wie die zahlreichen Corona-Talks des letzten Jahres. „Es geht wieder los: Wie hart werden die Wochen mit Omikron?“ Ist der Diskussionstitel, unter dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), CDU-Politiker Thorsten Frei und die Hausärztin Anke Richter-Scheer sowie Süddeutsche Zeitung-Journalistin Antonie Rietzschel und Welt-Politikchefin Claudia Kade zusammenkommen.
Center Stage für Lauterbach: Man könnte meinen, ein Bundesgesundheitsminister hätte dieser Tage allerhand zu tun. Aber für eine Talkshow hat der SPD-Politiker immer Zeit – seine Wurzeln hat er nicht vergessen. Vielleicht will er von der stressigen Arbeit auch etwas Dampf ablassen bei seinem liebsten Hobby.
Und so beginnt Lauterbach, sich in seiner unnachahmlichen Art durch die Sendung zu sinnieren. Die Maßnahmen seien notwendig, um mehr Zeit für Impfungen zu erhalten. „Die kontrollierte Ausbreitung wünschen wir nicht“, so der Gesundheitsminister. Aber man würde die Welle dämpfen und den Menschen einen Puffer geben, die noch nicht geboostert sind. „Wir lassen das Virus nicht durchlaufen.“
Eelt-Journalistin Claudia Kade attestiert der Debatte eine veränderte Tonlage. „Auch Drosten wirkt jetzt etwas gelassener“, meint die Politikchefin des Springer-Blattes. Trotzdem habe sie sich erhofft, dass die Ministerpräsidentenkonferenz etwas mehr in die Zukunft geblickt hätte und nennt die vierte Impfrunde in Israel. „Ich erwarte eine Impf-Infrastruktur, die Dauerhaft bestand hat“ – man sollte jederzeit zur freiwilligen oder verpflichtenden (Booster)-Impfung gehen können.
Ärzte-Vertreterin Anke Richter-Scheer beklagt, in den Praxen würde das Boostern zurückgehen. „Die aktuelle Problematik ist wieder die Verteilung des Impfstoffs“, sagt sie. Von der freien Impfentscheidung ihrer Patienten hält die Hausärztin gar nichts: „Sie haben ein sehr hohes Anspruchsdenken.“ Impfen sei kein Wunschkonzert, erklärt sie schroff. Dass Menschen sich den Impfstoff aussuchen wollen, findet sie „despektierlich, der ganzen Menschheit gegenüber“.
Sie erzählt von einem Arzt, der trotz doppelter Impfung an Corona gestorben sei. Das hätte man vermeiden können, wenn einfach jeder geimpft werde. Auch die vierte Impfung sei nötig.
„Wir ändern unsere Beschlüsse nicht, nur weil eine kleine Gruppe Druck macht“
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