Hören Sie in gut einer Minute, …
… warum das so ist, weshalb man alle Maßnahmen in Zukunft lassen und zur Normalität zurückkehren sollte:
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Das komplette Interview des Dlf vom 22.12.2021 mit Prof. Stürmer _____ Die Spitzenrunde von Bund und Ländern hat am Dienstag (21.12.21) zur Eindämmung der Corona-Pandemie Verschärfungen der Corona-Maßnahmen beschlossen, die nach Weihnachten in Kraft treten sollen. Unter anderem dürfen dann Geimpfte und Genesene nur noch in Gruppen mit maximal zehn Personen zusammenkommen. Für Ungeimpfte gelten weiter noch strengere Kontaktbeschränkungen. Die Politik reagiert damit auf die zunehmende Ausbreitung der Omikron-Variante, die deutlich ansteckender ist als die bisher dominierende Delta-Variante. Ob diese Beschlüsse ausreichen sei fraglich, sagte der Virologe Martin Stürmer im Deutschlandfunk. Die Beschlüsse seien jedenfalls nicht ausreichend um „vor die Welle zu kommen“. Dafür seien die Maßnahmen nicht nur zu schwach, sie kämen auch zu spät. „Bei der Verdopplungsrate, die Omikron an den Tag legt, ist jeder Tag wichtig“, sagte Stürmer. Die Politik hätte daher sofortige Einschränkungen beschließen sollen. Die Bund-Länder-Runde habe das Signal ausgesendet, dass man sich über Weihnachten noch entspannen und erst danach die Bremse anziehen müsse. „Das ist glaube ich das falsche Signal“, sagte Stürmer. _____________ Mehr zum Coronavirus: _____________ Bei den Inzidenzzahlen sei die Auswirkung von Omikron noch nicht wirklich zu sehen, sagte Stürmer. Der Anteil der Variante am Infektionsgeschehen sei schließlich noch relativ klein – nehme aber bereits zu. Über die vergangenen zwei, drei Wochen habe es kaum Omikron-Fälle gegeben, aber „in den letzten Tagen habe ich immer pro Tag so um die drei bis fünf Prozent Anteil Omikron gesehen.“ Man müsse damit rechnen, dass es nicht Monate oder Wochen sondern eher Tage dauere, bis die Fallzahlen deutlich ansteigen. Um die Ausbreitung neuer Virusvarianten rechtzeitig einschätzen zu können, brauche es auch flächendeckendere Analysen auf Virusvarianten von positiven Proben. Aktuell müssten bis zu zehn Prozent der Proben auf Varianten untersucht werden, das sei nicht ausreichend. Es brauche mehr Geld für frühzeitigere und vollständige Variantenanalysen.