Es ist schon wirklich verheerend, was im Juli 2021 …
… in einigen Landesteilen vorging. Tagelange Regengüsse ließen Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Besonders betroffen waren NRW und Rheinland-Pfalz.
Selbstverständlich war sofort der Begriff „Klimawandel“ in vieler Munde.
MehrLesen Sie dazu die Meinung von WELT-Chefreporter Axel Bojanowski auf WELTplus*
Ist die menschengemachte Erwärmung …
… verantwortlich für die tödlichen Unwetter in Westdeutschland? Das Klima-Argument dient Politikern, um von der eigenen Verantwortung für eine Katastrophe abzulenken. Aufzeichnungen belegen, dass Sturzfluten trotz Klimawandels weniger gefährlich sind als früher.
Regenmassen der vergangenen Tage in Deutschland zeitigen katastrophale Folgen: Dutzende Menschen kamen ums Leben oder werden vermisst, nachdem Sturzfluten Ortschaften überschwemmten, Flusspegel auf Rekordhöhen stiegen und über die Ufer traten. Die Unwetter werfen die Frage auf, inwiefern die globale Erwärmung dahinterstecken könnte.
Für Aktivisten, manche Politiker und Medien ist die Sache klar: Die Flutkatastrophe sei eine Folge des Klimawandels. „Natürlich, das sind schon Auswirkungen der Klimakatastrophe“, sagt etwa Katrin Göring-Eckhardt von den Grünen. Aber diese Folgerung ist unlauter.
Fest steht immerhin: Die menschengemachte globale Erwärmung führt zu mehr Niederschlag. Warme Luft hält mehr Feuchtigkeit, weshalb es mehr regnet. In Deutschland haben Niederschläge seit Beginn der systematischen Messungen vor 121 Jahren zu allen Jahreszeiten zugenommen, außer im Sommer: Im Sommer zeigen Niederschläge keinen Trend.
Auch Extremregen sollte im Zuge der Erwärmung zunehmen, was Daten für manche Weltregionen bereits dokumentieren, beispielsweise auch für die Schweiz. Regenunwetter gab es immer schon, aber manche fallen mittlerweile heftiger aus als früher.
In Deutschland jedoch gebe es bislang keinen Trend zu mehr Tagen mit Starkniederschlag, berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem aktuellen Klimareport. Im Winter wären mehr Tage mit Höchstmengen an Niederschlag registriert worden, im Sommer hingegen zeige Extremregen keinen Trend, berichtet der DWD.
Unwetter wie diese Woche ereignen sich in Deutschland den Daten zufolge also bislang nicht öfter, trotz globaler Erwärmung. Auch Flusshochwasser kämen hierzulande nicht häufiger als früher, berichtet das Umweltbundesamt. Das kann aber keine Beruhigung sein: Klimaszenarien zeigen für die Zukunft, dass sich Extremregen verschlimmern dürfte.
Angeblich gibt es einen weiteren Einfluss der globalen Erwärmung auf Unwetter wie diese. Einer beliebten Theorie zufolge, die am Mittwoch im „Heute Journal“ des ZDF einem Millionenpublikum als Stand der Wissenschaft präsentiert wurde, bringt die Erwärmung Höhenwinde vermehrt ins Schlingern, den sogenannten Jetstream. In der Folge würden Wetterlagen länger verharren, Regen einen Ort verstärkt unter Wasser setzen.
Obwohl die Theorie bei nahezu jedem Unwetter hervorgeholt wird, widerspricht sie dem Stand der Wissenschaft. Eine Häufung verharrender Wetterlagen sei in Mitteleuropa nicht festzustellen, berichten Klimaforscher. Das ist keine Überraschung, wie andere Studien zeigen: Ob der Jetstream verstärkt schlingere, erscheint unklar. Und die angebliche Wirkung der globalen Erwärmung auf den Jetstream wurde gerade erneut widerlegt.
Ob aus Starkniederschlag eine Katastrophe wird, hängt ohnehin nicht allein vom Klimawandel ab; andere Faktoren haben weitaus größeren Einfluss. Vor allem Bebauung, Bodenversiegelung und Drainage entscheiden darüber, ob Regenfluten für Menschen gefährlich werden. Wasser, das nicht versickern kann, schwillt zur oberirdischen Flut, von eng bebauten Straßen kanalisiert. In bergigen Regionen sammelt sich das Wasser in Tälern zu reißenden Strömen.
Manche Länder haben Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: Statistiken belegen, dass trotz globaler Erwärmung sowohl Sturzfluten als auch Flusshochwasser weniger gefährlich sind als früher. Bezogen auf die zunehmende Bevölkerung, richten Regenfluten immer weniger Schaden an.
Während andere Länder Vorkehrungen treffen, kommt in Deutschland jedes Unwetter überraschend – vermutlich ein Grund dafür, warum hierzulande bei Naturkatastrophen stets auf die globale Erwärmung verwiesen wird. Jahrzehntealte Abwassersysteme, gebaut für dünn besiedelte Ortschaften, scheitern daran, Regenmengen abzuführen, die auf mittlerweile gewachsene Städte treffen. Bei den Sturzflutkatastrophen 2016 in Süddeutschland barsten Rohre und Kanäle.
Seit Langem fordern Wissenschaftler, Stadtplaner und sogar der Deutsche Städtetag, dass verbesserte Abwassersysteme erforderlich wären, um Fluten mehr Raum zu geben. Warum solche Forderungen verhallen, lässt sich derzeit erkennen: Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), dessen Land besonders von den Unwettern getroffen wurde, mahnt angesichts der Katastrophe zu mehr Klimaschutz.
Diese prinzipiell sinnvolle Mahnung bekommt nach vielen Katastrophen einen unappetitlichen Beigeschmack: Der Gouverneur von Kalifornien, der Demokraten-Politiker Gawin Newsom, machte vergangenes Jahr den Klimawandel für die tödlichen Waldbrände in seinem Bundesstaat verantwortlich. Feuerökologen hingegen erkannten falsches Forstmanagement als wesentliche Ursache – Newsom konnte mit dem Klimawandel von seiner eigenen Verantwortung für die Brände ablenken.
Auf ähnliche Weise nutzt Laschet das Klima-Argument, das bei den Deutschen populär ist. Damit scheint sichergestellt, dass auch das aktuelle Unwetter nicht zu einer Debatte über Sicherungsmaßnahmen führen und Starkregen weiterhin Katastrophen auslösen wird – von der globalen Erwärmung wohl künftig noch verstärkt.
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Gilt generell:
Besser richtig vorbeugen, statt versuchen das Wetter durch irgendwelchen Klima-Hokus-Pokus zu verändern!
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*Weil der Artikel und die Meinung außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Katastrophe durch Klimawandel“ sind, zitieren wir den Text. Verweise, Grafiken und Kommentare lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
Frau Merkel wird uns retten! Der Klima-Popanz geht jetzt voll durch:
https://www.deutschlandfunk.de/flutkatastrophe-merkel-dankt-rettungskraeften-in-schuld.1939.de.html?drn:news_id=1281746
Masken tragen und Abstand halten, wie für den deutschen Michel bis in alle Ewigkeit verordnet, gelten für Merkel & Co. selbstverständlich nicht:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/bundeskanzlerin-in-rheinland-pfalz-merkel-im-katastrophengebiet-77117496.bild.html
Und die, die eine tragen, die haben einen Vollknall.
Mehr kann man da nicht sagen