Ab nächster Woche sollen Kinder ab zwölf Jahren …
Mehr… gegen Corona geimpft werden. Zuständig sind die Ärzte. Die sind gezwungen, zum wiederholten Mal gegen ihr Berufsethos zu handeln. Der Konflikt verläuft zwischen medizinischen Gründen und einer Sehnsucht vieler Kinder. …
… Ulrich Weigelt, dem Chef des Deutschen Hausärzteverbandes, ist der Ärger deutlich anzumerken. „Die aktuelle Debatte um die Impfungen von Kindern und Jugendlichen zeigt symptomatisch ein Merkmal der Corona-Politik: Den Druck, für alle Bereiche, die von der Pandemie berührt werden, Beschlüsse verkünden zu müssen, selbst wenn die Verantwortung an ganz anderer Stelle liegt.“
Eigentlich, sagt Weigelt, liege die Entscheidung darüber, wer wann wogegen geimpft wird, bei der Medizin. Die Regierenden hätten die öffentliche Debatte aber bereits vor der EU-Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche in Schwung gebracht, vom Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) ganz zu schweigen. „Das schafft Verunsicherung in der Bevölkerung, die wir aktuell nicht gebrauchen können“, schimpft Weigelt.
Beim Impfgipfel am Donnerstag vergangener Woche hatte sich die Politik zwar mit dem Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, zusammengeschaltet, doch dessen Einwände dann doch weitgehend ignoriert.
Sosehr man sich anschließend bemühte, das Gegenteil zu suggerieren – es wurde schnell deutlich, dass die Corona-Krisenmanager nicht hinnehmen wollen, dass die Stiko keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ausstellen will. Die Stiko, das machte Mertens deutlich, werde wohl die Impfung für vorerkrankte Kinder ab zwölf Jahren empfehlen, nicht aber für alle.
Begründet wird das von der Stiko durch die relativ geringen Risiken, denen Kinder durch eine Corona-Infektion ausgesetzt sind. Das ist etwa bei Masern ganz anders. Während Corona von Kindern oft kaum wahrgenommen wird, stellen die Masern eine schwerwiegende Erkrankung gerade junger und jüngster Menschen dar.
Die Rolle von Kindern als Infektionsträger, die damit stärker gefährdete Ältere anstecken könnten, reicht aus Sicht der Stiko nicht aus, die Kinderimpfung bei Corona zu begründen. Die Kinder wären damit Mittel zum Zweck, und dieses Denken passt nicht zur rein medizinischen Betrachtung der Stiko.
Ärzte stellt der Dissens vor erhebliche Schwierigkeiten
Aus politischer Sicht stellt sich die Sache freilich ganz anders dar. Die Politik will Kinder und Jugendliche impfen lassen, um damit das Risiko aller zu minimieren, an Corona zu erkranken. Die Ärzte stellt dieser Dissens vor erhebliche Schwierigkeiten. Der Sprecher des Verbands der Kinder- und Jugendärzte im Saarland, Benedikt Brixius, sagt: „Die Kinder- und Jugendmediziner werden die fachlichen Empfehlungen der Stiko umsetzen.“ Ähnlich formuliert es Jakob Maske, Sprecher der Berliner Kinder- und Jugendärzte und wie sein Kollege selbst auch Arzt: „Wir lassen uns von der Politik nicht treiben.“
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Das spricht für sich selbst: https://corona-netzwerk.info/512-2/