Merkels Geheim- und Chefberater Koch …
… ist jetzt freier Politikberater.
Diese Woche wird er von Montag bis Freitag an dieser Stelle aus dem Nähkästchen ´Deutschland und seine Politiker` erzählen.
Heute ist Karl Lauterbach Thema seiner Ausführungen
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Tun wir mal so, als ob die Corona-Inzidenz noch eine hochrelevante Grösse wäre (wir haben hier mehrmals nachgewiesen, dass sie das nicht ist) – unsere Politiker schwafeln jedenfalls dauernd fast nur von Inzidenzen. Die Bestimmungen des veränderten Infektionsschutzgesetzes, wonach auch andere Faktoren betrachtet werden müssen, werden ja von vielen völlig ignoriert.
Vergleichen wir mal die aktuellen 7-Tages-Inzidenzen unserer Nachbarn:
Deutschland – 110, Slowakei 110, Tschechien 264 (da gingen die Zahlen in den letzten Wochen stark herunter), Polen 377, Belgien 217, Niederlande 285, Frankreich 359, Österreich 227, Schweiz 138, Dänemark 76 (das RKI stuft Dänemark übrigens als „Risikogebiet“ ein !! – dazu gehört wohl schon Chuzpah).
Selbst wenn man immer noch mit einem gewissen Meldungsrückstau aufgrund der Feiertage rechnen müsste, wären die deutschen Inzidenzzahlen in Europa im Vergleich sehr tief. Nur Dänemark ist besser. Vor diesem Hintergrund nach Lockdown-Verschärfungen zu rufen, ist Wahnsinn.
Schauen wir mal, wie es mit den Intensivbetten aussieht, die sich laut Spahns Aussage von heute „rasant füllen“.
„… Germany has the highest number of ICU plus immediate care unit beds [i.e., mit Personal ausgestattete Intensivbetten] on a per-capita basis in Europe… Adding ICU bed capacity is an example of tertiary prevention. The German government has pursued the latter strategy, with approximately 7000 beds added as of April 27, 2020, but thereafter RECOMMENDED TO REDEPLOY PART OF THE AVAILABLE HOSPITAL CAPACITY FOR TREATING NON-COVID-19 PATIENTS“ [meine Hvhg.].
Aus: A. Gandjour, How many intensive care beds are justifiable for hospital pandemic preparedness? A cost-effectiveness analysis for Covid-19 in Germany, in: ‚Applied Health Economics and Health Policy‘, 19/2021.
Gandjour erinnert uns daran, dass der Betrieb von Intensivbetten AUCH eine Kostenfrage innerhalb eines Krankenhauses ist, vor allem aber daran, dass Intensivbetten auch für andere Krankheiten, etwa einbringliche Operationen, genutzt werden können. Wenn man Betten für Corona freihält, von denen man nicht weiss, ob sie dann auch belegt werden, ist das natürlich für die Spitäler weniger günstig als einplanbare Einnahmen z.B. durch Hüftoperationen.
Ob die dringenden Warnungen von Ärzten vor Überlastung etwa auch damit zu tun haben könnten??
Ein weiterer Aspekt ist die Frage, WER eigentlich auf eine Intensivstation kommt. In Deutschland werden ca. 55% der Intensiv-Coronapatienten künstlich beatmet. In den meisten schweizer Kantonen liegt dieser Prozentsatz aber eher bei rund 90% oder darüber. Das ist schon eine eigenartige Diskrepanz.
Es könnte die Frage nahelegen, ob in Deutschland jemand SCHNELLER auf eine Intensivstation verlegt wird als anderswo.
Jetzt warnen Intensivmediziner, dass wieder eine extreme Stress-Situation wie bei der 2. Welle auf sie zukommen könnte. Nicht erwähnt wird aber die Tatsache, dass während der 2. Welle im Herbst viele Pflegekräfte und Ärzte selbst an Corona erkrankten und ausfielen, was natürlich die Ratio ‚Personal – Patienten‘ verungünstigte. JETZT sind aber die weitaus meisten Kräfte SCHON GEIMPFT, es ist also nicht die gleiche Situation (die ja übrigens auch damals gemeistert wurde) zu erwarten.
Werfen wir als nächstes einen Blick auf die genauen Zuwachsraten von Coronapatienten auf den Intensivstationen. Am 31.3. waren dort 3680 Coronapatienten (+ 85 gegenüber Vortag), am 1.4. kamen + 49 weitere auf die Intensivstationen, am 2.4.: + 120, am 3.4.: + 69, am 4.4.: + 133, am 5.4:
+ 93, 6.4.: + 211 (Nachmeldungen von den Ostertagen?), 7.4.: +84, 8.4.: + 35, 9.4.: + 41.
Stand der Coronapatienten auf Intensivstationen jetzt 4515.
Wir sind noch weit von früheren Höchst-Belastungen entfernt, und das Impftempo zieht an (gestern über eine halbe Million Erst-Dosen gespritzt). In 10 weiteren Werktagen wären das über 5 Millionen zusätzliche Erst-Geimpfte, falls es in diesem Tempo weitergeht.
Das ist zu betrachten vor dem Hintergrund, dass wir in Deutschland ca. 5,7 Millionen über 80Jährige haben, die zu 72% geimpft sind, dazu etwa 8 Millionen über 70Jährige, die allerdings weitaus weniger gefährdet sind als die ganz Alten.
Über 12 Millionen Deutsche haben bereits eine Erst-Dosis erhalten, die recht zuverlässig vor schweren Verläufen und Tod schützt (darunter allerdings auch viele mit anderen Indikationen als der Altersindikation, z.B. aus beruflichen Gründen, wie Krankenhauspersonal).
Zudem sinkt seit längerer Zeit die Zahl der Neu-Aufnahmen wg. Corona in den Normalstationen der Krankenhäuser.
Ich möchte hier ausnahmsweise mal Merkel zitieren: WIR SCHAFFEN DAS.
Auch ohne zusätzliche Lockdown-Massnahmen.
Präzisierung: Circa 8 Millionen Menschen zwischen 70 und 80 Jahren.
‚Must Read‘ heute: ‚Focus‘, „Dokument aus Kölner Klinik – 2 von 3 Intensivpatienten haben Migrationshintergrund“. Das ist grosso modo anderswo genau so.
Also doch: LOCKDOWN-VERSCHÄRFUNG LETZTLICH WEGEN MERKELS MIGRANTENPOLITIK.
Erst lässt sie jeden hinein. Dann belegen sie die Intensivstationen. Jetzt fordert Merkel die Macht, schärfste Lockdown-Massnahmen vorschreiben zu dürfen, wegen der „Zustände auf den Intensivstationen“.
Ist das jetzt Hetze, was ich schreibe? Ich wollte, das wäre so. Es ist aber leider: FAKT.
Unfassbar, was die Bevölkerung mit sich machen lässt.
Hilflos, wehrlos, würdelos. Ist das noch mehrheitlich ein Volk, oder schon eine Schafherde?
Nachtrag Intensivpatienten: Vorgestern 35 neue, gestern 41, heute 17. Es sieht wirklich nach einem „Auströpfeln“ aus. Vor Ostern waren die Zahlen wesentlich höher.