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Der Firnis der Zivilisation, der Demokratie ist …

dünn.

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3 Gedanken zu „Guten Morgen, liebe Leser!“

  1. Sebastian Kurz gestern im ‚Welt‘-Interview: Die falsche Toleranz gegenüber dem politischen Islam muss ein Ende haben (auch zitiert in der ‚tagesschau.de‘). Vor kurzem sagte der französische Premier Castex auf TF1 Ähnliches, in noch viel drastischeren Worten. Schon 2019 forderte Alice Schwarzer – nicht verschrieen als „Rechtspopulistin“ – dasselbe (siehe „Im Namen einer falschen Toleranz“, auf ‚aliceschwarzer.de‘, 2.8.19, und in der ‚Zeit‘).
    1944 schrieb Sir Karl Popper in ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz.“
    Das Ergebnis von Poppers Prophezeiung sehen wir heute. Die Grün-Sekte, deren frühere Rufe nach Freiheit und Toleranz sich mehr und mehr, mit ihrer Herrschaft über den öffentlichen Diskurs, als widerliche Heuchelei herausstellen, versucht ihre ‚Cancel Culture‘ überall durchzusetzen. Deshalb ist es auch nicht paradox, dass diese Leute den islamistischen Fundamentalismus vor Kritik abschotten und so weit wie möglich schonen. Sie sind geistesverwandt in ihrem intoleranten Fanatismus.
    Die einen wollen ein Kalifat, die anderen ein grünes Utopia ohne Völker und Grenzen.

    Es erscheint wie ein Witz der Geschichte, dass Grün die Farbe des Propheten Mohammed ist.

    Grün hat Rot geschluckt und Schwarz umgefärbt. Und alles ist zu einer politischen Einheits-Sekte amalgamiert, die sich intern allenfalls noch durch Nuancen unterscheidet.
    Es hat eine Gruppe von Menschen im Kulturkampf gesiegt, die man in England als „loony left“ bezeichnet – die „durchgeknallte Linke“. Diese Leute unterscheiden sich radikal von jenen geerdeten, traditionellen „Gewerkschaftslinken“, die das Wohl der unteren Klassen verbessern wollten. Vor letzteren hatte ich grossen Respekt. Aber die spielen keine Rolle mehr. Sie sind untergebuttert worden wie die Werte-Union in der CDU.
    Gesiegt haben jene oft sozialwissenschaftlich oder kulturwissenschaftlich angehauchten Salon-Linken, die zur Oberklasse oder oberen Mittelklassse gehören und mit bisher ungekannter Verachtung auf die unteren Klassen herunterblicken.
    Es sind jene Leute, von denen George Orwell 1937 in seinem „On the Road to Wigan Pier“ schrieb:
    The typical left winger is „a youthful Snob Bolshevik… or a little man with a white-collar job, usually a secret teetotaller,… with vegetarian leanings… and, above all, with a social position which he has no intention of forfeiting… In addition to this, THERE IS THE HORRIBLE… PREVALENCE OF CRANKS wherever Socialists are gathered together [Hvhbg. von mir] … the mere words ‚Socialism‘ and ‚Communism‘ draw towards them with magnetic force every fruit juice drinker, nudist, sandal-wearer, sex-maniac,… nature cure quack, pacifist, and feminist, in England“.
    Mit einem Wort: Spinner (cranks).
    Wenn diese Spinner mit wirklichen Arbeitern zusammenkommen, konstatiert Orwell, dann bekommen sie einen Kulturschock und ziehen sich sofort in den allergewöhnlichsten Mittelklassensnobismus zurück.
    Was Orwell 1937 schrieb, gilt heute noch mehr – man muss nur das Wort „Sozialist“ durch „Grüner“ ersetzen – das Personal ist sowieso weitgehend identisch, wenn man sich die Biographien vieler Grüner betrachtet (häufiger Werdegang: vom Maoisten zum Waldfetischisten).
    Diese Leute haben meist mit den harten Tatsachen des normalen, alltäglichen Lebens wenig zu tun – sie leben in ihrem geistigen Wolkenkuckucksheim. Deshalb sind sie auch imstande, Kategorien wie biologisches Geschlecht als blosses „soziales Konstrukt“ zu bezeichnen, ohne dass sie danach voller Scham sofort ihren Psychiater aufsuchen. Einmal gibt es für die die Kategorie „Rasse“ nicht – ein andermal, wenn es ihnen in den Kram passt, orientieren sie sich permanent an „Rassen“ (Beispiel: der kalifornische ‚Proposal 16‘).
    Fakten und Logik spielen einfach für die keine Rolle – es zählt nur ihr Begriff von Hypermoral (Arnold Gehlen).
    Diese Klasse, die in Deutschland Politik und Medien dominiert, sieht kein Problem darin, offene Grenzen zu fordern, und in Kauf zu nehmen, dass jeder, der will, in unsere Sozialkassen einwandern kann, oder dass zahlreiche Gewaltkriminelle und Terroristen einwandern. Wo gehobelt wird, im Sinne der „Brave New Green World“ ohne Grenzen, da fallen eben Späne.
    Die Attentate in Frankreich und Wien lösen bei denen allenfalls ein Achselzucken aus. „Mürrische Indifferenz“ (Münkler). Schliesslich sind die Opfer doch meist Unterklassenmenschen.
    Die Reaktion dieser grünen Oberklasse ist das übliche Betroffenheitsritual, dann wird angemahnt, nicht zu pauschalisieren, kein Wasser auf die Mühlen der Falschen zu giessen, und schliesslich wird den Sicherheitsorganen (die man nach Kräften eingeschränkt und ausgedünnt hat) die Schuld zugeschoben.
    Wir müssen die klassische Unterscheidung der Herrschaftsformen in Demokratie, Aristokratie, Ochlokratie, usw., um einen neuen Begriff ergänzen: Die Herrschaft der Spinner, die „Insanokratie“.
    In der leben wir.

    1. Danke Herr Bläser,

      das kommt aus Überzeugung! Die Philosophie dieser Gesellschft erleben wir an allen Lebenstatorten. Ein Tatort sind wie bekannt, die Medien. So wurde jetzt eine Umfrage bei Voluntären beim ÖRR durchgeführt, indem sie zur politischen Ausrichtung befragt wurden. Man staune, oder auch nicht, da bekannt, 92 % bekannten sich zu rot/rot/grün! Keine wirkliche Überraschung. Der Trend geht so weiter. Vom Kindergarten über Schule und Uni zum „linken Fest der Freude!“

  2. Ich danke Ihnen, Herr Thöne!
    Um das Ausmass des Irrsinns zu ermessen, muss man nur einmal zu Ende denken, was die Loony Left mit ihrem Geschwätz von „sozialen Konstrukten“ anrichtet. Dabei fusst das ganze Konzept auf einer im Grunde äusserst fruchtbaren Theorie, nämlich dem klassischen Buch von Peter Berger und Thomas Luckmann, ‚The Social Construction of Reality‘, von 1966 (gibt’s auch in deutsch). Noch weiter lässt sich das Konzept über Zwischenschritte bis zu Platons Höhlengleichnis zurückverfolgen.

    Aber man kann nahezu jede gute Idee nehmen und sie durch masslose Übertreibung und Vernachlässigung einschränkender Bedingungen zum Irrsinn machen. Genau das ist hier passiert.
    Natürlich sind grosse Teile unserer Lebenswelt sozial konstruiert. Die Unterschiedlichkeit von Kulturen und Weltsichten bezeugt dies. Die Vorstellung von Verwandtschaft und Familie unterscheidet sich kulturell erheblich. Aber was und wie wir etwas sozial konstruieren, ist nicht völlig willkürlich!

    Ich habe selbst in Konstanz noch bei Luckmann studiert und weiss: Der Mann war alles andere als ein Spinner. Ein Zitat aus einem Youtube-Interview (50th Anniversary Social Construction) mit ihm von 2014 ist bemerkenswert – ich paraphrasiere:

    – Als wir – Berger und ich – „Sozialkonstruktivisten“ genannt wurden, waren wir beide sehr verärgert. Wir haben uns nie als solche betrachtet. ‚Soziale Konstrukte‘ kann sich metaphorisch auf den Bau eines Hauses, einer geistigen Umwelt, beziehen. ABER DIE IDEE, DIE EINIGE SOZIALKONSTRUKTIVISTEN HABEN, IST, DASS MAN HÄUSER OHNE STEINE BAUEN KANN, DASS DIES EINE ART AUTOPOIETISCHE ÜBUNG IST („autopoietic exercise“), SOZUSAGEN IN DER DÜNNEN LUFT. ICH HALTE DAS FÜR TOTALEN UNSINN („total nonsense“). DIE STEINE SIND DER MENSCHLICHE KÖRPER, EVOLUTIONÄRE VORBEDINGUNGEN, etc. –
    (Ende Paraphrase, die entsprechende Passage im YT-Interview beginnt etwa bei Minute 5).

    „Autopoietisch“ meint hier ein selbstgenügsames, in sich selbst ruhendes System ohne Bezug zur realen Aussenwelt – sagen wir es flapsig: Wolkenkuckucksspintisierei.
    Damit hat Luckmann nichts, aber auch gar nichts zu tun. Ich weiss nicht, ob er den Aufstieg der modernen „Genderforschung“ noch registriert hat (er starb 2016) – aber ich bin sicher, er hätte sich über diese Irren totgelacht.

    Denn wenn alles mögliche ein soziales Konstrukt ist – wieso unterscheiden wir dann zwischen Hunden und Menschen? ‚Menschlichkeit‘ ist ein soziales Konstrukt. Wenn ‚Leben‘ ein soziales Konstrukt ist, wieso unterscheiden wir dann zwischen Lebenden und Toten?
    Dann kann man schliesslich auch das Wahlrecht für Hunde und Tote fordern – es liegt in der „Logik“ dieses Irrsinns. Und wenn man den Irrsinn logisch zu Ende denkt, dann ist auch die Vorstellung „soziales Konstrukt“ nichts weiter als ein – soziales Konstrukt. Wenn man gewisse soziale Konstrukte nicht mag, andere aber zum Massstab seines Denkens nimmt, dann ist das keine Wissenschaft mehr, sondern Willkür. Zu deutsch: pure Ideologie.

    Ähnliches gilt für den Begriff „Volk“. Völker existieren, weil Menschen in diesen Kategorien denken. Seit jeher. Wenn man diese Begrifflichkeit auflösen will, dann ist diese Auflösung ein willkürlicher Akt, und keineswegs irgendwie wissenschaftlicher oder logischer als die Nutzung des Begriffs.
    Wer dies nicht wahrhaben will, der ist offensichtlich unfähig oder unwillig, sich logischen Denkgesetzen zu unterwerfen: er postuliert Glaubenssätze. Deshalb spreche ich immer von der Grün-„Sekte“.

    Die sind im intellektuellen Niveau um keinen Deut anders als z.B. Rastafarians, die den verstorbenen ehemaligen Diktator Äthiopiens, Haile Selassie, als Wiedergeburt von Jesus Christus ansahen. Dies ist auch nicht bizarrer als moderne Gender-„Wissenschaft“.

    1977 brachten die französischen Autoren Pierre Rentchnick und Pierre Acoste ein Buch heraus mit dem Titel „Ces malades qui nous gouvernent“ (Diese Kranken, die uns regieren). Die Autoren bezogen sich dabei auf körperlich schwer kranke Menschen.
    Heute müssten sie ein Buch über jene Geisteskranken schreiben, die unsere Gesellschaft beherrschen.

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