Das waren noch Zeiten, als man „Querdenker“ …
Mehr… als Ehrentitel benutzte und „Unangepasste“ lobte! Es waren freilich die Zeiten, in denen politische Selbstverständlichkeiten noch von jenen geprägt wurden, die man heute als „bürgerlich“ oder „konservativ“ verachtet. Die Querdenker und Unangepassten waren nämlich links oder – später – grün, und dem Querdenken oder Unangepasstsein wurde so etwas wie „machtkritische Lust auf Wahrheit“ zugeschrieben.
Jetzt aber beherrschen Grüne und Linke den öffentlichen, kulturellen und akademischen Diskurs. Erst beim Reden im Privatbereich endet ihre Macht. Was von dort an Querdenken und Unangepasstheit aufsteigt und sich immer wieder auch in Demonstrationen äußert, nennen sie Populismus. Den verachten und bekämpfen sie – etwa so, wie einst meine Elterngeneration die „Langhaarigen und Linken“. Die Zeiten haben sich zwar geändert, und mit ihnen die Vorgaben für längsschnittige Folgsamkeit. Doch die Techniken der Machtsicherung blieben die gleichen. Aus formalpragmatischen Gründen der Wirklichkeitskonstruktion kann das auch gar nicht anders sein. Und so gilt auch unter neuen Machtverhältnissen: Das Imperium schlägt zurück.
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