Es ist selbstverständlich ein Könnte-Artikel:
In einem Punkt aber ist der Bericht sehr konkret:
Mehr[…] Außerdem wird Sars-CoV-2 genau wie Influenza vorwiegend über Tröpfcheninfektion und Aerosole verbreitet. Und bei beiden ist eine Übertragung von Personen, die gar keine oder nur geringe Symptome aufweisen, möglich, sodass beide in der Lage sind, in kürzester Zeit Millionen von Menschen zu befallen.
[…]
Allerdings hat das Sars-CoV-2-Virus einige Eigenschaften, die über die von Influenzaviren hinausgehen. Es hat im Mittel etwa fünf statt zwei Tage Inkubationszeit – also mehr Zeit, sich „versteckt“ zu verbreiten. Das werde noch begünstigt dadurch, dass etwa 25 Prozent aller Infektionen asymptomatisch verlaufen, während es bei der Influenza-Pandemie 1918 vermutlich 16 Prozent waren, so die Forscher.
Und Patienten, die erkennbar krank werden, sind wohl schon in einem vergleichsweise langen „präsymptomatischen“ Zeitraum, etwa drei bis fünf Tage zuvor, ansteckend. Bei Influenza waren es wohl nur ein bis zwei Tage. „Alle diese Faktoren tragen zur Übertragbarkeit des Virus bei“, schreiben die Experten. […]
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist am 8.5.2020 da wesentlich vorsichtiger:
Ein solcher Hinweis könnte die Aussage von Dr. Voshaar sein:
[…] Wir glauben, dass die Tröpfchengröße eine wesentliche Rolle spielt. Wenn man z.B. niest, dann fallen die großen Tropfen mit der Viruslast, wir sprechen von Aerosolen, schnell zu Boden. Die winzig kleinen schweben jedoch länger in der Luft. Diese werden auch durch Sprechen freigesetzt. Befinden sich mehrere Menschen in kleinen geschlossenen Räumen, dann können diese winzigen Aerosole auch den Weg direkt in die Lunge finden und sofort eine schwere primäre Pneumonie auslösen. Interessanterweise stecken sich dabei aber bei weitem nicht alle an. Warum? Eine Frage, die sicher noch zu beantworten ist, vielleicht gibt es ja bei manchen eine mögliche Immunität durch andere durchgemachte Coronainfektionen, oder das Virus mutiert schnell, und wir haben in Deutschland eine mildere Variante erlebt. Das sind Spekulationen. Sicher ist, dass winzige Aerosole schnell verweht werden, weshalb eine Ansteckung im Freien sehr selten sein dürfte. Neben den klassischen Regeln der Hygiene ist es essenziell, regelmäßig zu lüften, um die Ansteckung in geschlossenen Räumen zu verhindern. […] Quelle: Hier klicken
Der Unterschied zwischen Tröpfchen und Aerosolen liegt in der Größe. Tröpfchen sind keine Aerosole, weil sie > 5 Mikrometer (µm) lang sind. Aerosole hingegen bewegen sich im Nanometer-Bereich (nm). 5 Mikrometer (µm) sind 5 Tausendstel Millimeter. 5 Nanometer (nm) wären 5 Millionstel Millimeter. Viren haben eine Größe von 16 bis 300 nm*. Teilchen dieser Größe sind Bestandteil der Luft. Auch der Luft, die Menschen ausatmen. Ob diese Luft Viren von symptomlosen Menschen enthält, die infektiös wirken können, ist denkbar. Allerdings nur unter ganz speziellen und sicher höchst seltenen Umständen, wie sie Dr. Voshaar beschreibt. Er ordnet fälschlicherweise Tröpfchen als Aerosole ein. Was falsch ist.
Den Eindruck zu erwecken, das, was Dr Voshaar beschreibt (Kleiner, ungelüfteter Raum, symptomloser Corona-Infizierter und ein oder mehrere Nichtinfizierte reden mieinander, das Virus steht sozusagen in der Luft), das sei der Regelfall, wie es der Tagespiegel im Ansatz tut (… vorwiegend über Tröpfcheninfektion und Aerosole verbreitet. Und bei beiden ist eine Übertragung von Personen, die gar keine oder nur geringe Symptome aufweisen, möglich, sodass beide in der Lage sind, in kürzester Zeit Millionen von Menschen zu befallen), ist unseriöse Panikmache. Im normalen Umgang von Menschen untereinander gibt es eine Ansteckungsquelle:
[…] Die wichtigste Botschaft hinsichtlich einer Ansteckungsgefahr: Für den Einzelnen ist das Virus in der Regel relativ harmlos. Menschen sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen verinnerlichen und berücksichtigen. Denn die Erreger werden beim Husten, Niesen und auch Schnupfen übertragen. Die meisten Infektionen verlaufen mild, ein Großteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder ist nach einigen Tagen wieder geheilt. […] Quelle: Hier klicken
Prof. Drosten meint ebenfalls: Hier klicken
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Lesen Sie meinen Essay: Krankheit ist Teil des Lebens
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*Viren sind infektiöse Einheiten mit Durchmessern von etwa 16 nm (Circoviren) bis über 300 nm (Pockenviren; ▸Tabelle 2.1). Ihre geringe Größe macht sie ultrafiltrierbar, das heißt, sie werden durch bakteriendichte Filter nicht zurückgehalten. Viren haben sich während der Evolution in Millionen von Jahren entwickelt und an bestimmte Organismen beziehungsweise deren Zellen angepasst. Die infektiösen Viruspartikel oder Virionen bestehen aus Proteinen und sind bei einigen Virustypen von einer Lipidmembran umgeben, die man oft als Hülle oder Envelope bezeichnet; die Partikel enthalten jeweils nur eine Art von Nucleinsäure, nämlich entweder DNA oder RNA. Viren vermehren sich nicht durch Teilung wie Bakterien, Hefen oder andere Zellen, sondern replizieren sich in lebenden Zellen, die sie infizieren. Dort entfalten sie ihre Genomaktiviät und produzieren die Komponenten, aus denen sie aufgebaut sind. Sie codieren weder für eine eigene Proteinsynthesemaschinerie (Ribosomen) noch für energiebildende Stoffwechselsysteme. Viren sind damit intrazelluläre Parasiten.