Der Deutschlandfunk führte mit Wirtschaftsminister …
… Peter Altmaier und Finanzminister Olaf Scholz jeweils ein längeres Interwiew.
- Peter Altmaier wurde vor allem zur Wirtschaft allgemein in Zeiten des Corona-Virus befragt.
- Olaf Scholz erläuterte schwerpunktmäßig die vorgesehenen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung.
- Prof. Hans-Werner Sinn zu den vorgesehenen Maßnahmen der EZB. Ebenfalls im Dlf-Interview.
1. Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister
Das Interview komplett hören:
Die Einleitung zum Interview:
[…] Die deutsche Wirtschaft leidet unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, für Kleinbetriebe, Geschäfte, Restaurants, Selbstständige und Künstler ist die Situation jetzt schon schwer – und die kommenden Woche werden noch schwerer werden und auch große Unternehmen vor Herausforderungen stellen.
Die Bundesregierung, tue alles, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern und Arbeitsplätze zu erhalten, versicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer historischen Fernsehansprache am Dienstagabend. Zu den wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung und den geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Dlf-Interview.
Das angekündigte Notfall-Anleihenkaufprogramm der EZB in Höhe von 750 Milliarden Euro sei eine sehr weitreichende Maßnahme, die das Ziel habe, das Vertrauen der internationalen Finanzmärkte zu stärken, sagte Altmaier. Er hoffe, dass die EZB-Entscheidung dazu führe, dass an den Börsen klar werde, dass Europa seine Interessen wahren werde und entschlossen sei, diese Krise zu meistern. Es müsse verhindert werden, dass der Euroraum insgesamt in eine Schieflage komme, etwa dadurch, dass einzelne Mitgliedsstatten in eine schwierige Situation gerieten.
Wie gefährlich ist das Virus? Welche Rechte haben Verbraucher und Arbeitnehmer? Und welche Folgen hat das Virus für die Wirtschaft? Wir klären die relevanten Fragen.
Im nationalen Rahmen sei es Ziel der Bundesregierung, dass die bereits vergangene Woche angekündigten Maßnahmen schnell und umfassend zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werde sehr genau geschaut, wo es noch Lücken und die Notwendigkeit zum Handeln gebe. Es gehe jetzt nicht darum ideologische Debatten über Kredite oder Zuschüsse zu führen. „Entscheidend ist, dass wir schnell und unbürokratisch helfen“, betonte Altmaier. […]
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2. Olaf Scholz, Bundesfinanzminister
Das Interview komplett hören:
Der Einleitungstext zum Interview:
[…] Musiker, Fotografen, Künstler, Heilpraktiker, Dolmetscher, Pfleger oder Taxifahrer und deren Kolleg*innen sind gemeint, wenn über Solo-Selbständige gesprochen wird. Ihre Einbußen können über das berufliche Sein oder nicht Sein entscheiden, denn viele Geschäfte mussten schließen. Messen, Veranstaltungen, Konzerte – alles abgesagt. Und damit versiegt für viele die Einnahme. Auch diesen Personen möchte die Bundesregierung helfen. 40 Milliarden Euro sollen bereitgestellt werden. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte im Deutschlandfunk-Interview dafür unbürokratische Hilfe zu, die Schwarze Null im Bundeshaushalt sei laut Scholz aber im Zuge der Krise nicht mehr zu halten.[…]
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3. Prof. Hans-Werner Sinn, Wirtschaftsexperte
Das Interview komplett hören:
Der Einleitungstext zum Interview:
Der ehemalige IFO-Präsident Hans-Werner Sinn hält das angekündigte Anleihekaufprogramm der EZB für vertretbar, in der Coronakrise aber wenig hilfreich. Dabei gehe es nur darum, „die Banken zu halten“. Wichtiger seien aktuell Investitionen in die Medizintechnik und die Stütze der Realwirtschaft.
Die EZB will im Kampf gegen das Coronavirus 750 Milliarden Euro für Anleihekäufe zur Verfügung stellen. Hans-Werner Sinn, früherer Präsident des Ifo-Instituts, hat die Geldpolitik der EZB oft sehr kritisch gesehen. In diesem Fall sei der Schritt aber vertretbar, sagte er im Dlf. Dennoch forderte er, die Prioritäten richtig zu setzen. Vor der Rettung der Banken mit enormen Summen, müsse man in die Medizintechnik investieren, um die Corona-Krise zu bekämpfen. […]
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