… dass wir nicht diffamierend ausgrenzen, sondern wir müssen uns inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen, wir müssen belegen, warum das die falschen Wahlprogramme sind und – jetzt sage ich mal außerhalb der CDU – dass Menschen, die mit AfD sympathisieren und sie wählen oder extremkonservative Werte haben, nicht permanent in die rechte oder – schon fast inflationär gebrauchter Begriff – faschistische Ecke drängen. Dadurch erzielen wir das völlige Gegenteil. Wir müssen im Dialog bleiben, im Diskurs bleiben. Das zeichnet Demokratie aus, eine wehrhafte Demokratie. Insofern muss man auch jetzt wirklich mal aufhören mit diesem Diffamierungspotenzial.
Engels:Mit AfD-Wählern reden, klar. Aber mit AfD-Funktionären doch irgendwie kooperieren, läuft das dann nicht im Endeffekt auf so etwas hinaus?
Stahlknecht:Nein, das sind zwei unterschiedliche Dinge. Das eine ist, dass ich einen politischen Diskurs fahre, der nicht diffamiert, sondern der sachlich bleibt, der klar bleibt mit klarer Linie, der nicht beleidigend ist. Und das klare Abstandsgebot gilt: Wir koalieren nicht mit der AfD und wir machen mit der AfD keine Minderheitsregierung. Der überwiegende Teil meiner Partei, wenn wir uns darauf wieder zurückziehen, trägt genau diese Auffassung und die werden wir auch durchhalten.
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Holger Stahlknecht hat die m. E. richtige Einstellung. Denn dieses ewige und vollkommen ungerechtfertigte „in die Naziecke“ schieben, hilft niemandem, außer der AfD. Vor allem nicht der CDU.
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Das Interview des Dlf mit Holger Stahlknecht vom 13.2.2020: