Am 12.2.2020 interviewte die Dlf-Redakteurin Herrn Sitter. Leider wurde das Gespräch nicht verschriftlicht. Es wäre dann schwarz-auf-weiß nachzulesen, mit welcher „Haltung“ die Redakteurin des Dlf, Christiane Kaess, das Interview führt. Wie ein im bürgerlichen Leben angesehener Mann ob seiner Meinung ´traktiert` wird, können Sie aber hören. In Frau Kaess steckt richtig gutes ´Verhörpotential.
Hier das Originalinterview des Dlf mit Christian Sitter vom 12.2.2020:
In einer Nachricht zur Werteunion meint der Dlf am 11.2.2020:
In den Debatten seit Thüringen fällt mit Blick auf die Haltung der CDU immer wieder ein Name: die Werteunion. Der Verein hatte dem FDP-Politiker Kemmerich zur Wahl als Ministerpräsident gratuliert, obwohl dazu Stimmen der AfD nötig waren. Doch es ist nicht das erste Mal, dass Kritik an der Gruppierung laut wird. Wer verbirgt sich hinter der Werteunion?
Kein offizieller CDU-Flügel
Die Werteunion ist ein eingetragener Verein, in dem Unions-Mitglieder Stimmberechtigte werden können. Gegründet wurde der Verein 2017, damals noch unter dem Namen „Freiheitlich-konservativer Aufbruch“. Inzwischen zählt die Werteunion an die 4.000 Mitglieder. Zum Vergleich: Die CDU hat rund 400.000 Mitglieder, die CSU gut 140.000. Die Werteunion bezeichnet sich selbst als „konservative Basisbewegung“. Prominentestes Mitglied ist derzeit der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen.
Führende Unionspolitiker wie der niedersächsische Landesvorsitzende Althusmann bezeichnen die Werteunion in der parteiinternen Debatte regelmäßig als überbewertet. Andererseits schafft sie es immer wieder, ihre Positionen öffentlichkeitswirksam zu platzieren und bekannte Redner für ihre Veranstaltungen zu gewinnen.
Politische Positionen
Gegründet wurde die Werteunion von Alexander Mitsch, der auch ihr Bundesvorsitzender ist. Er wirbt seit langem für einen Politikwechsel in der CDU und damit auch in Deutschland. Die Werteunion sieht hierzulande eine „vorherrschende linke Ideologie“, die sie ablehnt. Die Gründung war auch eine Reaktion auf die Flüchtlingspolitik der Regierung. Die Werteunion plädiert für eine restriktivere Asylpolitik und verweist beim Thema Integration auf eine „europäisch-deutsche Leitkultur“. Mitsch und andere führende Mitglieder forderten immer wieder öffentlich einen Rücktritt Merkels. Als Kanzlerkandidaten favorisiert die Bewegung Friedrich Merz.
Vorwurf der Nähe zur AfD
Inhaltlich steht die Werteunion in vielen Punkten der AfD näher als die offizielle Parteilinie. Zuletzt wurde sie für die Glückwünsche an Kemmerich kritisiert. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer warf den Mitgliedern daraufhin vor, sich vom Wertefundament der Partei entfernt zu haben.
Die Werteunion sieht sich selbst dagegen als Antwort der CDU auf die AfD. So argumentiert Mitsch, dass eine deutlich konservativere Ausrichtung der CDU die AfD überflüssig machen würde. Die Werteunion setze auf „Abgrenzung“ zur AfD und nicht auf „Ausgrenzung“. Ähnlich äußerte sich auch der thüringische CDU-Politiker Sitter im Deutschlandfunk. Man werde sich nicht dagegen wehren, wenn die AfD im Erfurter Landtag Anträgen der CDU zustimme.