Wolfgang Thierse äußert sich im Dlf ausführlich.
Zu Anfang meint er:
Mehr[…] Ein Jahr lässt sich natürlich nicht auf einen Nenner bringen, aber Sie haben die beunruhigenden Entwicklungen schon genannt, die auch mir aufgefallen sind, die auch mich bedrücken und bedrängen, die Unübersehbarkeit der drohenden Klimakatastrophe, das Hassklima in unserem Land, das noch mal schärfer geworden ist. Es ist nicht immer nur verbale Gewalt, sondern tätige Gewalt gegen Juden, gegen Ausländer, gegen politdemokratische Politiker, gegen Journalisten, Mordtaten dieser Art und die vielfältigen Spaltungen in der Welt, Ganz untendie unlösbar erscheinen, Konflikte, die Unfähigkeit, auch internationale Politik, mit ihnen zurande zu kommen, also eine vielfach gespaltene und bedrohlicher werdende Welt. Gute Laune kommt da selten auf.
[…]
Und zum Schluss:
Thierse: Es geht darum, dass die SPD sich neu verständigen muss und konzentrieren muss auf das, was ihren Identitätskern ausmacht. Solidarität und Sicherheit sind für mich die Schlüsselbegriffe, die Grundpfeiler des Projekts der sozialen Demokratie als Antwort auf das Krisenempfinden, die Veränderungsdramatik, die Ungerechtigkeitserfahrung. Also den Sozialstaat zu modernisieren, den Staat der Regeln und des Schutzes zu stärken und neue Begründungen und Konkretionen von Solidarität zu finden. Das ist, glaube ich, die große Herausforderung der sozialen Demokratie, nicht nur in Deutschland, sondern ringsum.
Müller: Jetzt haben wir auch nur noch ein paar Sekunden, Herr Thierse. Trotzdem die Frage: Wird das mit der neuen Spitze gelingen?
Thierse: Sie hat die Chance selbstverständlich verdient, und ich hoffe sehr, dass sie sich nicht zur Marionette von Kevin Kühnert machen lässt.
Doch Herr Thierse, das ist sie schon!
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Interview des Dlf vom 27.12.2019 komplett hören:
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Dieses Interview ist wieder ein typischer Thierse: Jammern und Klagen über die gegenwärtige Zeit mit teilweise sogar auch richtiger Problembeschreibung, um dann aber in ein finales Beschimpfen und Diffamieren von Andersdenkenden abzugleiten, die seine triefende moralistische Weltsicht nicht teilen wollen. Arme alte Tante SPD!