Seit einigen Ausgaben erscheint im SPIEGEL die monatliche Kolumne
„Der Syrer“
Hinter dem Syrer verbirgt sich NATHER HENAFE ALALI, ein 27 Jahre alter Mann, der vom Assad-Regime verhaftet wurde und wahrscheinlich zu Recht in Deutschland Asyl genießen würde, wenn er denn nicht schon durch … X … sichere Drittstaaten – er selber spricht in der Kolumne den Libanon und die Türkei an – „geflohen“ wäre.
Dieser Punkt ist nicht der einzig fragwürdige. Deshalb arbeite ich mich am Text ab, der in Ausgabe 27/2016 auf Seite 122 des SPIEGEL erschienen ist.
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Ich stelle Fragen, treffe Aussagen, die des Textes würdig sind:
- Im ersten Absatz erfolgt ein höchst undifferenzierter Rundumschlag gegen all jene, die sich kritisch mit Flüchtlingen – auch Syrern – und dem Glaubenshintergrund der allermeisten Flüchtlinge, dem Islam, auseinandersetzen. Sofort ist von Islamophobie die Rede; sofort ist von Verletzung die Rede; von endlosen Debatten. Bemerkenswert ist, dass das Hauptaugenmerk vom Syrer auf die Syrer gelenkt wird. Weil sie die größte Gruppe der Ankommenden darstellten.
- Im letzten Absatz werden ganz andere Töne angeschlagen. Da meint der Autor fragen zu müssen, „[…], dass in unserer heutigen Welt, die Unterschiede zwischen Menschen und Völkern, gerade in den jüngeren Generationen, abnehmen?“ Um dann „Nationalismus und Hass“ anzuführen, welche die Ursache der ´wahnhaften` und verletzenden Diskussionen um Integration und Unterschiedlichkeit seien.
- Viele Syrer müssen ihr Land just in dem Moment verlassen, wo die Änderung der Politik in eine bessere Welt greifbar nahe ist. Hierzu möchte ich anmerken, dass es vor allem junge Männer sind, die die angebliche Kriegshölle verlassen. Ihre Familie, ihre Frauen, ihre Kinder lassen sie in der Mehrzahl einfach zurück. Warum? Weil weder sie noch ihre Familien direkt aus Syrien kommen, sondern aus diversen Flüchtlingslagern rund um Syrien. Dort ist das Leben ganz bestimmt nicht angenehm, doch Gefahr für Leib und Leben besteht nicht. Als sich Westeuropa, insbesondere Deutschland und Österreich, ´dank` Angela Merkel öffnete, machten sich die Stärksten auf den Weg. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, mit der Hoffnung auf Familiennachzug.
- Warum jammert der Autor? Er kommt in ein Land, das ihn aufnimmt. Er bekommt Unterkunft und Nahrung. Er bekommt eine Perspektive. Dürfen sich keine Stimmen erheben? Er ist nicht alleine gekommen. Er hat hunderttausende Menschen mitgebracht. Diese Menschen sind fremd. Sie sind den Menschen, die hier bereits lange leben, fremd. Die Kultur, die Religion, die Traditionen. Da kommen Fragen, da müssen Fragen gestellt werden. Man stelle sich vor 1.500.000 Europäer würden vor der Atomkraft fliehen und in Afrika um Möglichkeiten bitten, sich ein Leben ohne Atomkraft aufzubauen. Das wäre dann aber ganz sicher Kolonialismus. Ganz sicher.
- Es kommt zur Frage nach der „Integration“. Ex-Verfassungsrichter Di Fabio merkte auf einer Tagung in Mainz an, dass wir in Deutschland schon froh sein könnten, wenn sich die Ankommenden wenigstens an die Regeln, die das Strafgesetzbuch vorgibt, halten würden. Die Abkehr vom Gedanken, dass die Scharia über dem Grundgesetz stehen würde, hielt er für unwahrscheinlich. Das Grundgesetz ist so lange schön und gut, solange es dem Islamgläubigen „passt“. Zentraler Punkt ist dem Islamgläubigen die Religionsfreiheit. Pflichten, Pflichten, die nicht im Einklang mit seinem Glauben stehen, erkennt er nicht (an), z. B. die Pflicht der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die gilt für ihn nicht; dieses Nichtgelten fällt unter die Religionsfreiheit. So macht er sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Der Islamgläubige. In Deutschland.
- Die Probleme, die der Autor mit der Integration sieht, sind irreal. Der Grund ist einfach. Die orientalische Welt mit islamischer Sozialisation und der hedonistische Westen passen einfach nicht zusammen. Auf der einen Seite haben wir stark autoritäre, von Männern geprägte Kulturen, die sich wegen angeblicher Glaubensfragen so spinnefeind sind, dass sie sich gegenseitig täglich in die Luft jagen. Auf der anderen Seite, hier im Westen, leben Naivlinge, die tatsächlich der Ansicht sind, dass, wenn man nur ganz feste dran glaubt, am Ende alles Gut wird. Das Tragische an der Situation ist, dass diese Naivlinge bis in die höchsten Spitzen von Gesellschaft und Staat vorgedrungen sind. Deshalb werden sich in den nächsten Jahren die westlichen Gesellschaften in die islamischen Traditionen integrieren. Kleines, feines, aktuelles Beispiel: Die Bitte der Kanzlerin an Islamgläubige zu tolerieren, dass in Deutschland Schweinefleisch gegessen wird. Meine Prognose: In 30 Jahren tragen die Frauen in Deutschland verbindlich Kopftuch. Hoffentlich bin ich (62 Jahre) bis dahin schon sozialverträglich abgetreten.
- Zum Schluss noch ein Wort zum „Leiden“ des Autors. Er ist freiwillig hier. Er hat seine Familie im Stich gelassen. Da ist es einfach nur widerlich so rum zu sülzen. Niemand hat ihn gezwungen nach Deutschland zu kommen. Er kann jederzeit zurück gehen. Zu seiner Familie. Die lebt garantiert in einem Flüchtlingslager. Nicht schön, aber sicher. Denn wenn sie, die Familie tatsächlich noch in der „Syrischen Kriegshölle“, z. B. in einem umkämpften Teil Alleppos wäre, wäre der Autor ein feiger Lump.
Meine Meinung!
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Sicher, was ich so schreibe, ist alles irgendwie ……. phob. So unsere Naivlinge mit den Guten Gedanken.
Da kann ich sehr gut mit leben.