… mit 2 Kindern?
MehrKommt drauf an: Wenn die 30.000 € schwarz zur Verfügung stehen, vielleicht. Ansonsten müssen Sozialabgaben & Steuern abgedrückt werden. Aber Spaß beiseite. Es gibt Institutionen, die sich mit solchen Fragen beschäftigen.
Und es gibt einen Bericht der WeLT, der die Ergebnisse bringt:
Für Familien mit drei und mehr Kindern wächst in Deutschland seit Jahren das Armutsrisiko. Das zeigt eine Untersuchung im Auftrag des Familienbundes der Katholiken und des Deutschen Familienverbandes, die WELT AM SONNTAG vorliegt. Der Grund ist die Belastung mit Steuern und Abgaben, die selbst für Familien mit einem mittleren Jahreseinkommen zwischen 30.000 bis 50.000 Euro brutto schon relativ hoch ist. Zieht man vom Nettoeinkommen das gesetzlich garantierte Existenzminimum von Eltern und Kindern ab, dann rutschen viele Familien sehr schnell in die roten Zahlen.
Der Berechnung zufolge liegt das Einkommen einer Familie, die brutto 35.000 Euro im Jahr verdient und zwei Kinder hat, nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern monatlich 232 Euro unter dem Existenzminimum. Im Gesamtjahr summiert sich dieses Minus auf 2779 Euro. Für Familien mit fünf Kindern addiert sich der Fehlbetrag sogar auf stattliche 17.839 Euro, zeigen die Datenreihen der Studie.
Dabei sind 35.000 Euro Jahresbruttoeinkommen gar nicht so wenig. Der Durchschnitt in Deutschland lag im vergangenen Jahr bei 35.189 Euro. Trotzdem bleibt nach Steuern und Abgaben offenbar zu wenig übrig. Selbst Familien mit 50.000 Euro Jahresbruttoeinkommen fallen mit mehr als drei Kindern bereits in den roten Bereich.
[…]
Die Entwicklung resultiert nicht nur aus gestiegenen Steuern und Abgaben, sondern vor allem aus dem gewachsenen gesetzlichen Existenzminimum. Dieses sieht vor, dass dem Einkommensteuerpflichtigen netto genug Geld übrig bleiben soll, damit er seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie bestreiten kann. Maßstab für die Berechnung des Betrags, der bei der Lohnsteuer als Freibetrag eingesetzt wird, ist das sozialhilferechtlich definierte Existenzminimum. Derzeit liegt es für Erwachsene bei 9168 Euro, für Kinder beträgt es 7620 Euro.
Die Auftraggeber der Untersuchung empfinden diesen Betrag angesichts der von ihnen erhobenen Zahlen als zu gering. Sie fordern außerdem: „Das Existenzminimum eines Kindes muss gleich hoch angesetzt werden, wie das eines Erwachsenen.“
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