Es gehört zu den beliebten Legenden …
Mehr… des menschlichen Selbstverständnisses, dass der Mensch, von Vernunft geleitet, seine Meinungen an der genauen Betrachtung und Analyse der Wirklichkeit ausbildet. Tatsächlich verhält es sich eher umgekehrt: Moral treibt die Gefühle. Diese bestimmen unsere Meinungen und Handlungen und machen dabei die Vernunft zu ihrem Diener (so der schottische Philosoph David Hume im Jahr 1739).
Als Folge der gefühlsbetonten Steuerung wendet sich die individuelle Wahrnehmung gezielt jenen Fakten zu, die zum jeweiligen Weltbild passen und unterdrückt tendenziell jene Fakten, die ihm widersprechen.
Unsere emotional verankerten Weltbilder ergeben sich teilweise aus der menschlichen Natur. Teilweise sind sie ein Produkt von Sozialisation und Erziehung und so ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der wir leben, sowie der Einflüsse, denen wir unterliegen oder denen wir uns freiwillig aussetzen.
Fakten, die unserem Weltbild widersprechen, setzen wir einen großen inneren Widerstand entgegen. Fakten dagegen, die es zu bestätigen scheinen, übernehmen wir auch gerne ungeprüft.
Wer Fakten präsentiert, die einem herrschenden Konsens widersprechen, wird gern selbst in Zweifel gezogen. Das kann skurrile Formen annehmen, wie ich selbst einige Male erlebt habe: …
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