… erstmals einen kritischen Bericht zur angeblichen
Luftverschmutzung durch NO2
in deutschen Städten.
MehrWie schädlich sind Stickoxide wirklich?
fragt Marlon Gego, Redakteur bei den AN.
Dann berichtet er von Prof. Dr. Köhler, der n.v.a. einen kritischen Artikel im Deutschen Ärzteblatt: Hier klicken veröffentlicht hat.
Ein aktuelles Interview mit Prof. Köhler: Hier klicken
Zwar schafften es Köhlers Thesen bislang nicht in die politische Debatte, aber immerhin stellen einige Medien inzwischen die Frage, wie die Grenzwerte überhaupt zustande kamen, auf deren Grundlage in manchen deutschen Städten mittlerweile Diesel-Fahrverbote verhängt werden. Beispiel: Hier klicken
Wie kam der „Grenzwert NO2“ zustande?
Die EU hatte 1993 entschieden, sich ehrgeizigere Ziele beim Umweltschutz zu setzen. Der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für NO2 lag damals bei 150 Mikrogramm – ähnlich hoch wie in Europa. Die WHO erstellte im Auftrag der EU eine neue Analyse, die eine Senkung der Grenzwerte rechtfertigen sollte. Dabei fassten die WHO-Mitarbeiter die Ergebnisse älterer Studien zusammen, in denen es vor allem um die Wirkung der Emission von Gasherden auf die Atemorgane von Kindern ging.
Ein Vorgehen, das „in dieser Form keine brauchbaren Ergebnisse lieferte“, sagte Kekulé Ende November im Gespräch mit der „Welt“. „Weil die Datengrundlage schwach war, schätzten die Gutachter einfach, dass ein Gasherd die mittlere jährliche NO2-Konzentration im Haushalt auf ungefähr 40 Mikrogramm erhöht. Dieser Wert wurde dann als Richtwert vorgeschlagen“ – und von der EU als Grenzwert für die NO2-Belastung im Freien übernommen. Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA, die nicht im Ruf steht, übermäßig viel Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen zu nehmen, erfuhr von den Ergebnissen der WHO – und übernahm den 40-Mikrogramm-Wert nicht. In den USA gilt weiterhin ein Grenzwert von 100 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft.
Was in der medialen und rechtlichen Diskussion …
… NIEMALS angemessen berücksichtigt wird, ist die Tatsache, dass der Stundenmessgrenzwert, der Wert, dessen Peak stündlich festgehalten, der Wert, dem der Bürger bei Aufenthalt, dem Vorbeigehen an der Messstelle ausgesetzt ist, bei
200 µg NO2/m3 Luft
liegt.
Auch Marlon Gego erwähnt diesen Wert nicht.
Dabei ist dieser „echte“ Wert der entscheidende:
Diesem Wert, dieser Menge NO2 wird der Bürger tatsächlich ausgesetzt!
Nicht einem fiktiven Jahresdurchschnittswert, der so berechnet wird:
Addition der im Idealfall 8.760 Stundenmessgrenzwerte – ein Jahr hat 8.760 Stunden – einer Messtelle geteilt durch 8.760 = Jahresdurchschnittsgrenzwert.
Bemerkenswerte Einsichten zu 40 µg Jahresdurchschnittsgrenzwert: Hier klicken und Schätzaufgabe ganz unten lösen.
Es gibt in Deutschland weit über 500 Messtellen, wobei jede einzelne 8.760 Stundenmessungen abzgl. Wartung, Defekt usw. , als0 sagen wir etwa 8500 Stundenmessungen macht. Das sind in Deutschland pro Jahr mindestens
500 X 8.500 = 4.250.000 Stundenmessungen
Die erlaubten 200 µg NO2/m3 Luft wurden lediglich 52 Mal überschritten. 52 (Zweiundfünfzig! Beweis: Hier klicken und ab Mitte lesen. Tabelle des UBA direkt aufrufen: Hier klicken) Mal bei weit über 4 Millionen Messungen:
Ok, könnte besser sein, aber ist ja schon mal was, oder? (Ironie aus!)
Feine Beispiele für die Absurdität der 40µg:
Um den EU-Grenzwert für NO2 von 40 Mikrogramm ins Verhältnis zu setzen, wies Köhler darauf hin, dass der Raucher einer Zigarette etwa 1000 Mikrogramm NO2 inhaliert. Der vorgeschriebene Grenzwert für NO2-Belastung am Arbeitsplatz liege in Deutschland bei 950, in der Schweiz bei 6000 und in den USA bei 9500 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Und jedenfalls in der Schweiz sei die Lebenserwartung höher als in Deutschland. Denn „die anderen starken Einflussfaktoren (insbesondere Rauchen, Hypertonie, Alkoholkonsum, sportliche Aktivität, Impfverhalten)“ hätten oft „50- bis 1000-mal“ größeren Einfluss auf die Sterblichkeit als die NO2-Belastung.
Selbstverständlich bringt ein Journalist, der ausgewogen berichtet, auch Gegenstimmen:
Die Düsseldorfer Professorin für Umweltepidemiologie Barbara Hoffmann ist dennoch der Auffassung, dass der EU-Grenzwert für NO2 noch zu hoch sei. Sie vertritt die Auffassung, dass der NO2-Grenzwert nur ein Indikator für weitere Schadstoffe sei, die in Autoabgasen enthalten seien: unter anderem Ultrafeinstäube, Ruß und krebserregende Kohlenwasserstoffe. „Wir wissen aus Studien, dass es auch unterhalb des jetzigen Grenzwerts von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter erhebliche Gesundheitseffekte durch Verkehrsabgase gibt“, sagte Hoffmann der „Zeit“. Ähnlich äußerte sich auch Alexander Kekulé.
Ja nee, is´ klar! Besser geht immer. Und wirklich gesund werden wir erst, wenn wir wieder auf den Bäumen leben, oder?
Meine Meinung zum letzten zitierten Absatz:
Opinion follows money!
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Nächstens erscheint ein Artikel zum Bericht der AN über die Auswirkungen der NO2-Diskussion auf Dieselfahrzeuge.
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